Fri Jun 10 19:21:30 CEST 2022
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notting
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Baden-Württemberg, Förderung, HPC, innerorts
Was hältst du von der im Artikel beschriebenen HPC-Förderung?![]() Hallo! Ein Förderaufruf für urbane Schnellladehubs in Baden-Württemberg wurde heute verkündet. Was ist gut, was ist nicht so gut? Schauen wir’s uns mal an. Ich plädiere regelmäßig dafür auch mehr Schnellladesäulen innerorts zu bauen. Baden-Württemberg fördert nun sowas: https://vm.baden-wuerttemberg.de/.../ Es gibt unter allen Anträgen ein Ranking. Dabei wird nach dem Prozentsatz sortiert, auf wieviel der für das Projekt theoretisch max. möglichen Förderung verzichtet wird. Das ist einerseits gut um Mitnahmeeffekte zu vermeiden. Andererseits dürfte es Dorf-Schnellladehubs verhindern. Es wird auch nicht verhindern, dass sich die Schnelllademöglichkeiten extrem auf gewisse Gebiete konzentrieren. Z. B. sind bei uns alle Schnelllader bzw. HPC innerhalb weniger 100m Umkreis um eine 4spurige Bundesstraße. Klar, dass dort am meisten Durchgangsverkehr ist und somit potenzielle Kunden. Aber auch auf den Dörfern kenne ich sogar Eigenheim-Besitzer, die ihr Auto nicht über ihren Wohnungsstromzähler laden können, z. B. weil sie das Auto nicht nahe genug am Haus parken dürfen. Dort bräuchte man solche Schnellladehubs als Motivation, dass sich die Leute BEV kaufen. Mehr Lahmladesäulen heißt mehr Parkplätze als bei HPC sind auch aus der Sicht von Leuten vernichtet, die daheim günstiger laden können. Viele Dörfer sind in der Praxis tatsächlich nicht pauschal aus dem Rennen, aber: Ein weiteres k.o.-Kriterium ist das „Urbanitätskriterium“. Es werden nur Standorte gefördert, die sich laut https://atlas.zensus2011.de/ in 1km²-Quadraten befinden, in denen mind. 500 Menschen leben. Einerseits haben Dörfer hier auch durchaus Chancen. Aber durch dieses Kriterium werden viele sinnvolle Standorte nicht gefördert. Sinnvolle Standorte von Schnellladehubs abseits von Rastplätze-/stätten an Autobahnen sind z. B. alle größeren Einkaufsmöglichkeiten. Wenn man nun in die Karte schaut, sind viele Einkaufsmöglichkeiten in Gewerbegebieten und am Stadtrand dadurch ausgeschlossen.
Bleibt also von allen größeren Einkaufsmöglichkeiten hier in der Stadt sehr wahrscheinlich nur ein Rewe und ein Aldi und in dem Dorf-Einkaufszentrum der hintere Teil des Parkplatzes. In der nächsten größere Stadt da wo ich hinfahre weil’s dort Läden gibt, die’s bei uns nicht gibt, ist auch eine förderfreie Zone, weil der Großteil des Gewerbegebiets in einer Kachel mit zu wenigen Bewohnern liegt. In der Nachbargemeinde die aktuell nur eine Lahmladesäule hat (wird u.a. *nicht* unterstützt von EnBW, Maingau, NewMotion und Plugsurfing) wird die eine Tankstelle am Dorfrand an der 4spurigen Bundesstraße nahe der Autobahn auch nicht gefördert wegen der Einwohnerzahl in der 1km²-Kachel. Eine Kachel weiter nördlich also weiter im Dorf wäre das kein Problem. Fazit notting |
Tue Jun 21 18:20:09 CEST 2022 |
notting
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Kommentare (88)
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Greenpeace, Studie, unseriös, Verbrenner-Verbot, vorziehen
Hallo!
Heise berichtete gestern, dass man laut einer Greenpeace-Studie achsoviel Geld sparen könnte, wenn man das Verbrenner-Verbot vorzieht. Schauen wir und das mal an.
[mehr]
Meine Zitate sind falls nichts anderes dabeisteht aus https://www.heise.de/.../...ezogenes-Ende-von-Verbrennern-7145391.html
Die Studie selbst findet ihr unter https://www.greenpeace.de/.../...Analysis_Greenpeace%20Germany.pdf?...
Fangen wir doch gleich an:
1. Punkt:
Steht zwar auch so in der Studie. Aber beim Strom steht pro kWh dabei und beim Sprit nur EUR. Beim Benzin fehlt die Angabe zum Ethanol-Anteil. Die Spritpreise passen auf keinste Weise zu dem was
https://www.adac.de/.../für Anfang 2021 sagt. Dort sind die Spritpreise sehr viel niedriger.
Der Strompreis passt zu den Angaben für Haushaltsstrom von Destatis. Gerade Pendler sind meistens nicht daheim, wenn die heimische Solaranlage am meisten Strom liefert.
Destatis rechnet auch die Grundgebühr mit ein, aber nicht die Kosten für die Ladeinfrastruktur. Hab vor ca. 1,5 Jahren 1600EUR gezahlt, ohne Wallbox, ohne Kernlochbohrungen, ohne Erdarbeiten, ohne Rohr, ohne wieder pflastern, ohne Lastmanagement/Abrechnungssystem und die Kabeltrasse im Keller war bereits vorhanden.
Ggf. kommen noch die Kosten für das Lastmanagement und/oder Abrechnungssystem dazu. In vielen MFH gibt's pro Wohneinheit flexibel 0-x Stellplätze. Bei jeder Änderung müsste sonst ein Elektriker kommen, wenn es kein Abrechnungssystem gäbe, sondern der Anschluss mit einem anderen Stromzähler verbunden werden muss, was auch kostet.
Das Lastmanagement kann evtl. wahnsinnig nerven, wenn man z. B. mehr E-Autos als Stellplätze hat -> mehr öffentl. laden nötig, siehe nächster Punkt.
Ggf. muss nicht nur bei weiteren Reisen abseits der eigenen Wohnung öffentlich geladen werden. Zumindest da wo ich einkaufe, kann man nirgend laden, schon garnicht HPC oder gar gratis, wobei letzteres stark am Aussterben ist. BW will nun urbane Schnellladehubs fördern. Aber keine der vielen Einkaufsmöglichkeiten am Stadtrand oder in Gewerbegebieten wo ich hingehe kann davon profitieren, weil logischerweise dort zu wenige Leute wohnen, z. T. nur knapp.
Beim öffentl. Laden hat man es mit deutl. höheren Preisen und insb. bei Schnellladen höheren Ladeverlusten zutun, z. B. wg. Kabelkühlung.
Und man muss für HPC zusätzl. Energie verbraten damit der Akku auf Temperatur ist, damit die versprochene Schnellladezeit hinhaut. Man will ja nicht den kWh-Aufschlag für schnelleres Laden zahlen und dann bremst das Auto.
Nicht immer kann man da sinnvoll laden wo man gerade ist. Ladesäulen-Monopol pro Parkplatz bzw. zu hohe Preise, Ladesäule belegt insb. da wo's günstig ist, man braucht evtl. länger bis man wieder beim Auto zurück ist und blockiert so die Säule, etc.
BTW: Lt. Car Maniac muss man mit dem Ioniq 5 ggf. ein Stück 150km/h fahren, damit der Akku ohne Akkutemperierung warm genug ist. Auch länger 130km/h kann nicht reichen, bei niedrigeren Temperaturen.
2. Punkt:
*LOL* Was werden wohl die Staaten machen, wenn die Steuereinnahmen auf Sprit geringer werden? Richtig, auf (Fahr-)Strom umlegen. Alles andere würde dafür sorgen, dass hoher Real-Energieverbrauch beim Fahren nicht mehr soviel Mehrkosten verursacht wie bisher.
3. Punkt:
Die Einsparungen sollte man z. B. pro Auto oder pro Einwohner angeben. Alles andere ist sinnlos bei sowas.
Fazit: Mit der Studie soll lediglich die Ideologie des Auftraggebers einen seriöseren Anstrich bekommen, sonst nix. Die Wissenschaft oder gar die Menschheit weiterbringen wird sie definitiv nicht.
notting