Sun Nov 07 17:19:26 CET 2010 | twindance | Kommentare (11) | Stichworte: Anfänger, Perfektion, Rennstrecke, Sachsenring, Tourenfahrer
Nach der Saison ist vor der Saison. Wie die Pilze schießen die Threads aus dem gottlob noch nicht gefrorenen Boden - wie motte ich mein Heiligtum ein? Was kann ich daran basteln, welche Schraube noch verchromen, welches Brüllrohr ist billig, laut, geil vom Anblick und dabei auch noch legal? Jedoch - spähen wir bereits auf den nächsten Sommer. Welcher Biker macht sich denn Gedanken um SEINEN Part in der neuen Saison? Sind wir doch ganz ehrlich - wenn uns im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen auf die Straße locken, dann hocken wir uns auf den Bock und spulen auf die übliche Art mehr oder weniger Kilometer ab, wie wir es die Jahre zuvor schon taten.
Und dann nerven sie wieder - diese Möchtegern-Rossis in Papageien-Outfit, die am braven Biker vorbeizischen. Bagage, hirnlose rasende Verbrecherbande- aber es schwingt doch auch ein wenig Neid mit.
DAS MUSS NICHT SEIN
Jeder,wirklich jeder kann, nach meiner Meinung sogar sollte sich durchaus auch einmal die Rennstrecke antun. Warum? Nun, die heutigen Motorräder können so viel mehr, als deren Besitzer glauben. Kaum ein gelassener und charakterlich gefestigter Biker kann sich vorstellen, welche Schräglagen wirklich möglich sind. Just in diesem Moment höre ich sie, die gerade Angesprochenen, es klingt mir in den Ohren: Brauch ich nicht, ich fahre gelassen, ich fahre vorausschauend, ich glaube an die StVO und respektiere deren Jünger. Schräglagengrenzen lote ich nie aus, Bremsvermögen interessiert mich dank meiner Fahrweise nicht, Blickführung und Linienewahl orientieren sich immer an der Fahrbahnmitte. Bis dann doch mal die Hundekurve zumacht, ein "ey voll der krass Dreier" die Kurve schneidet oder der fleissige Landmann mit seinem schweren Gerät zu beherztem Griff in die Eisen zwingt. Wohl dem, der da locker bleiben kann
Langer Rede kurzer Sinn. Im Jahr 2011 könnte ich mir vorstellen, ein Perfektionstraining 3 auf dem Sachsenring mit einer MT-Meute zu erleben. Habe ich bisher dreimal mitgemacht, ist einfach genial. Tourenfahrer, geübte Freunde der gepflegten Runde auf der Hausstrecke und auch Neugierige auf erste Rennstreckenerfahrungen werden ihren Spaß haben. Fahrzeugkonzepte sind fast alle möglich. O.k. Chopper sind nicht prädestiniert, aber sonst hab ich dort von der BMW K1200 über die Normalo-CBF/GSR/Hornet/Monster, SSP in aller Coleur bis zur R1200GS/45PS-Baghira oder 125RS-Replika alles miterlebt - und die waren nicht immer unbedingt die Langsamsten. Selbst Textil und Klapphelm sind durchaus mehrfach anzutreffen. Routine im Umgang mit dem Bike sollte vorhanden sein, anfängertauglich ist das Ereignis wahrlich nicht. Vormittag Fahrt in der Gruppe hinter Instruktor, nachmittag dann selbständiges Umsetzen auf dem Grand-Prix-Kurs. Kosten, Ablauf u.ä. im Link. http://www.sachsenring.de/...kentraining-f-uuml-r-Einsteiger.07d13.php
Ach ja - die Vorraussetzung Perfektionstraining ist zwar hilfreich, wird aber nicht kontrolliert. Den Hinweis mit dem Serienauspuff sollte man allerdings ernst nehmen, nach K&N-Luffi wird aber nicht gefahndet (gell Max ?) Einige Impressionen in der Foto-Galerie. In der Auswahl hab ich insbesondere Wert darauf gelegt zu zeigen, dass verschiedene Konzepte an Bike und Biker hier auf ihren Spaß kommen. Auch, dass nicht die aggressive Sportfahrermeute das Terrain beherrscht und auch der Knieschleifer ein äußerst selten auftretendes Exemplar ist.
Sollten so an die 8-10 MT-Biker interessiert sein, könnten wir als eigenständige Gruppe mit eigenem Instruktor antreten. Ich würde dann die Modalitäten klären. Termine werden aber erst Ende Februar/Anfang März fix - dies würde dann die heiße Phase der Planungen einläuten. Aber ein Abklopfen der prinzipiellen Bereitschaft bzw. Teilnehmer könnte und sollte schon mal beginnen.
Also - ran an den Speck. Meldet Euch oder schreibt einfach Eure Meinung zu Sinn oder Unsinn eines solchen Trainings.
Euer twindance
Ich möchte hiermit ausdrücklich betonen, dass ich keinerlei persönliche oder finanzielle Verbindungen zu der angesprochenen Strecke pflege und deren häufige Erwähnung allein meiner Begeisterung für selbige und die angebotenen Betätigungsmöglichkeiten entspringt |
Thu Oct 07 18:28:10 CEST 2010 | twindance | Kommentare (3)
Erfahrungsgemäß ist die Rennstrecken-Saison ja mittlerweile schon beendet - ich darf auf den letzten Artikel verweisen. Aber was in diesem Leben ist schon normal. Da kommt doch gestern tatsächlich ein Newsletter von Frank - einem engagierten Organisator diverser Benzin-und Gummi-Vernichtungsaktionen auf dem heiligen Asphalt des gelobten Sachsenrings.
Konto-Check: Roger Wetter-Check: Roger Chef-Gute-Laune-Check: Roger
o.k.- Anmeldung in das Nirwana des www abgeschossen, keine Feier ohne Meier.
Anmerkung: "Entscheidung im Morgengrauen" ist der zweite Teil einer Legende. Der erste Teil lautet "Fragment eines finsteren Präteritum". Ergo holen wir das edle Ross schon mal aus dem Stall und überführen es zur Vernissage. Und ja, da ist es, das große Erwachen - Erleuchtung auch für mich? Was haben wir bei aller Begeisterung nur vergessen? Na loggisch: Check Knubbel! Und wie es der Teufel will - Ölstand bedenklich nahe dem Tiefst-Pegel. Unter Berücksichtigung der anstehenden sportlichen Aufgaben: gehen sie zurück zum Start, gehen sie nicht über Los, ziehen sie nicht € 2.000 ein. Kurzfassung: zurück in die Garage, dort steht die Flasche mit dem edlen Schmier-Saft. Mist, eigentlich wollt' ich doch schon längst bei meinem Chili-Engel sein. Einfüllschraube also raus, Öl rein, Fläschken wieder in die Garage und los. Verdammte Hunde-Ka...ke, was ist denn das, was läuft denn da warm am Bein herunter? Prüfender Blick auf die Lederkombi, abschweifend auf den Rahmen der Suzi, aaaaahhh jaaaa. Meister Max in seiner vollendeten Insuffizienz hat - natürlich- wieder an alles gedacht, nur nicht an die Öleinfüllschraube!
Und nun der Aufruf an alle Profi- und Gelegenheitsschrauber, die auch über sich selber schmunzeln können. Wer von Euch hat welches Meisterstück vollbracht? Denn wer frei von jeder Schuld, der werfe den ersten Schraubenschlüssel.
Viel Spaß - Euer twindance |
Fri Sep 24 18:13:37 CEST 2010 | twindance | Kommentare (1)
monnemajung
Leider musste ich gerade erfahren, dass monnemajong, ein SV-Rider, am 23.09.2010 bei einem Motorradunfall ohne Fremdbeteiligung tödlich verunglückte. Bitte Jungs, nicht noch mehr Tote aus meinem Bekanntenkreis. Jagt um die Rennstrecken, aber lasst es auf den Straßen ruhig angehen.
Beherzigt Patricks Wahlspruch: Verheizt Eure Reifen, aber nicht Eure Seelen.
Rest in peace - ride in heaven. |
Thu Sep 23 20:49:09 CEST 2010 | twindance | Kommentare (10) | Stichworte: Rennstreckentraining, Sachsenring, SV650S
Ursprünglich war Mitte August klar – diese Saison auf den Renn-Strecken Mitteldeutschland ist vorbei – und sie verlief besch...eiden. Viel Regen, von den Sturzschäden an Mensch (Abschürfungen, Prellungen und Hämatome) und Maschine (diverse Plastik, Rastenanlagen und unwichtige Hebelei ) ganz zu schweigen. Der Höhepunkt Mitte August ist im wahrsten Sinne des Wortes in´s Wasser gefallen. Shit-happenings !!!!
Und dann pling –Newsletter eines renommierten Veranstalters im Posteingang. Mit Renn – äääähhhhh Prüf-und Einstellungsfahrten-Teach-in 20/21.09.2010 für den Sachsenring, auf dem ich zwar mit wenig sportlichen Meriten, aber desto größerer Begeisterung sinnlos als Öko-Frevler Benzin und Gummi vernichte, nur um die Klimaerwärmung zu beschleunigen. Als Fingerzeig Gottes ist der 20.09. sowieso mein letzter Urlaubstag- also schnell Anmeldung raus, eine exorbitante Anzahl an Euronen dem Veranstalter in den gierigen Schlund geworfen. Immerhin müssen wir ja noch eine Prüffahrt durchführen, nicht wahr, meine kleine Knubbel? Wir müssen prüfen, ob wir die 1.54.800' als bisherige Meisterleistung nicht doch noch knacken. Und glaubt es oder nicht, das Bike lächelt, zwinkert mir zu und nickt mit der Verkleidungsnase!
Meine kleine SV wird wieder all ihre 72PS mobilisieren, um zumindest einige Supersportler/Superbikes zu ärgern. Die Wetterprognose verheißt optimale Bedingungen. Doch wollen wir nicht dem Größenwahn verfallen – die Anmeldung erfolgt daher in die Gruppe der Fortgeschrittenen (so wird gnädig die Krabbelgruppe genannt) – Sportfahrer wäre wohl eine Nummer zu groß. Hätte ich doch nur die Anmeldung etwas sorgfältiger studiert....
Denn nun ist gekommen der große Tag meines Zorns. Wie immer – eine gewisse Nervosität ist seit dem Vortag nicht zu leugnen. Werkzeug verstaut, Sturzteile eingepackt, Gewebetape als Allheilmittel in ausreichender Meterzahl vorhanden, Regenklamotten werden rigoros aussortiert – heute ist Trocken-Zynden befohlen! Dafür reicht auch der Rucksack! Denn wie immer – die Anfahrt zum Kringel wird schon per Bike als Lockerungsübung angegangen. Pah, Transporter, Rennslicks, Reifenwärmer - Knubbel geht die Sache auf eigenen Reifen an. Geweckt auf liebevolle Art von meinem geliebten Chili-Engel schnell ein Kaffee und ab auf die Strada – Frühstück braucht es nicht, gibt es auf dem Ring. Im Zielgebiet schnell das edle Ross mit Hochoktanigem versorgt und schon kann der heilige Asphalt betreten werden. Der Zeitplan ist voll eingehalten – nochmalig aufmunternde Worten per Handy von meiner süßesten Versuchung, seit es den Q5 gibt und dann Einsatz der Werkzeuge – runter mit dem ganzen Straßengeraffel vom Knubbelchen – die Verwandlung in ein Zyndeisen nimmt nur ein Viertelstündchen in Anspruch. So ziehen dann die zwei Dynamischen gen Zentrum der Macht, dem Walhalla der Kabelzieher – der Anmeldung und technischen Abnahme. Noch guter Dinge sprechen wir vor, die Unterlagen begehrend und - SCHOCK! Nix Krabbelgruppe – Sportfahrer mittel ist vom allwissenden Veranstalter als adäquate Gegnerschaft auserkoren worden. Jetzt wird mir klar, warum nach Rennstreckenerfahrung und Rundenzeiten gefragt wurde. Während er Reiter jetzt völlig konsterniert die edelsten Spalteisen im Fahrerlager registrieren muss, absolviert die kleine Knubbel wie gewohnt gelassen und souverän die technische Abnahme. Die marginalen Kampfspuren am Helm allerdings werden doch durch mahnende Worte gewürdigt. Noch schnell am Frühstücksbüfett zugeschlagen, Fahrerbesprechung nebst den üblichen Ermahnungen von Günther, dem Hüter des heiligen Sachsenring-Grals über sich ergehen lassen – die Spiele mögen beginnen! Als „Pfadfinder“ fungieren aber zunächst die Instruktoren – und dann die Krabbelgruppe, also ist schon noch Zeit. Wie so häufig- Knubbel ist wieder das einzige Bike, das auf eigenen Reifen anreiste. Neben ihr eine edle Benelli Tornado eines netten schwyzerischen Zyndpartners, ein wirklich faszinierendes Teil von ausnehmender Schönheit. Die Chianti-Panscher verstehen wirklich etwas von Passione und Emozione. Aber nicht traurig sein, meine Knubbel, außerdem machen sich die Bella aus Italia und meine kleine Schlitzäugige gut in trauter Gemeinsamkeit. Aus dieser Perspektive reißt mich die Stimme eines anderen Kringel-Jüngers. Die Frage nach Portal und Flugbeginn hin zur Boxengasse – nun ja, wurde zwar nun wirklich in aller Präzision besprochen, aber wir wollen ja nicht unfreundlich sein. Die Frage, in welche Richtung der Ring befahren wird, löst aber nun doch gewisses Erstaunen aus – immerhin outet sich der Fragende ebenfalls als „Sportfahrer mittel“. Ah jaaaaaa – Knubbel, ich glaub, wir können uns entspannen. Turn 1 ist ja eh nur zum locker werden – o.k., fahr einfach hinter mir her, ich zeig Dir die günstigsten Linien. Immerhin durfte ich ja vor 4 Wochen eine Einzel-Instruktion mit anschließender Manöverkritik von Jesco Günther „erfahren“. Also los – es ist soweit, holen wir den Jünger ab. Holla, die Waldfee – Ducati 848 nennt selbiger sein Werkzeug, edel, edel. Starlane- Laptimer on, Ampel grün – endlich geht es los. Und schöööön locker bleiben, ganz ruhig, Linie ist alles, Speed ist nichts. Außerdem haben wir ja die Ducati im Schlepp. Runde 1 ist völlig unspektakulär beendet, die elendige Start-Ziel-Gerade, der Tod meines kleinen 72-PS-Monsters lässt viel Muße, sich entgegen aller Ermahnungen doch mal nach der Ducati umzusehen – welcher Ducati???? Ein Raum-Zeit-Kontinuum muss sich aufgetan haben, ein schwarzes Loch, eine Ballung von Anti-Materie – ein gähnendes Loch klafft, keine Ducati weit und breit. Hmmmm, 2.10.000 gerundet zeigt der Starlane – also DAS war ja nun wirklich locker. Auch gut, forcieren wir das Ganze und unspektakulär geht Turn 1 zu Ende. O.k., ein paar Kampfbikes haben uns locker auf den Geraden kassiert, aber es lief doch erstaunlich gut. Gehen wir wieder zum gemütlichen Pausenteil über. Schweissgebadet schnauft Ducati herbei, wohin wir so schnell verschwunden seien – häääää? Turn 2 hält keine Aufregungen bereit – zumindest nicht von der Zyndtechnik her. Es läuft wirklich gut, flüssige freie Fahrt, Bremspunkte passen, Linien zumindest meistens auch. Wir werden wieder einige Male aufgeschnupft, können aber auch mal kontern. Letzte Runde, die Flaggen schon rot, vor der Sachsenkurve – fuck – das Handy in der Kombi vermeldet hüpfend einen eingehenden Anruf. Ich brauch noch 2 Minuten, noch 90 Sekunden, noch 60, 30....... Knubbel steht, Helm weg – ja, es war mein Schatz - vielleicht hab ich ja Glück - scheint so, zumindest hat sie noch Netzempfang. Und so schnell kann es gehen – ich war doch zu langsam, überraschend hat sie zwar noch Handy-Empfang aber nun doch schon wieder dienstliche Verpflichtungen – vielleicht klappt es ja später noch mal. So wollen wir denn den Laptimer befragen, ob zumindest sportliche Erfolge zu vermelden sind – ja, da soll mich doch – 1.54.050 – diese halbe Sekunde hättet ihr mir doch nun auch noch gönnen können! Der sportliche Ehrgeiz ist geweckt, da geht noch was. Warte nur, Turn 3, aber jetzt gibt es Saures! Und da geht es nun hinaus in´s pralle Leben. Ampel grün, mit gewagtem Sprung bringt sich der bis dahin die Gasse sperrende Mitarbeiter vor der angasenden Meute in Sicherheit – mittendrin voll Tatendrang und Ehrgeiz Knubbel und Twindance. Runde 1 und 2 vorbei, jetzt gilt es. Die Start-Ziel wird wie immer mit Vollgas genommen, die Mitstreiter ziehen dank ungleicher PS-Verteilung locker vorbei. Da, die Bodenwelle am Ende der Geraden, hier knack ich Euch. Bremst nur, ihr Weichei-ei-ei-ei-ei --- Schei-ei-ei-ei ..... DER Bremspunkt war zuuuuuhhuhhhuuuuu optimistisch. Kiesbett – ich komme, verdammte heilige Schei....! In rasanter Geschwindigkeit pfeilt die Coca-Cola auf mich zu, der Vorderreifen wimmert um Gnade, mit schwebender Hinterhand tänzelt Knubbel Richtung Verderben. Aber wir sehen dabei zumindest echt gut aus. Reiß Dich zusammen, Du Schisser! Am spätestmöglichen Einlenkpunkt klappt die Geisha rechts ab, Raste und Knie-Pad verkünden Bodenkontakt. Jetzt nur keinen Blödsinn machen –
Und mit des Geschickes Mächten ist doch auch mal ein Bund zu flechten!
Ideal pfeilt die Kleine Richtung Omega, jetzt gilt es. Erstes positives Erlebnis ist zumindest erst mal eine unverbogene Geisha. Schnaufend, durchgeschwitzt und mit knisterndem Motor nähern sich die Helden der Basis. Noch läuft der Motor – Handy-Alarm! Und so erreicht mich der Lohn der Mühe – diesen Anruf meiner süßen Ritter-Tänzerin kann ich genießen. Da werden die 1.53.150 zur Nebensache. Obwohl, 1.53.150... für mein nicht uneingeschränktes, asketisches Talent schon echt grenzwertig....na ja..... vielleicht doch....
Langer Rede kurzer Sinn – der Nachmittag wird der volle Erfolg. Mehrere 1.53er Runden werden durch eine 1.52.850 gekrönt, da haben wir mal locker 2 Sekunden abgefeilt. Ich weiß, diese Zeit ruft bei echten Zyndern verständnisloses Kopfschütteln hervor, aber Knubbel und Twindance sind stolz drauf. Die nette Benelli neben uns musste leider erfahren, das auch die edelste Schönheit vergänglich sein kann, ein ansonsten harmloser Kiesbettrutscher veranlasste sie, einige Verkleidungsteile im sächsischen Kies zu hinterlassen, die Günther dann später als trauriges Häuflein überreichte, nachdem er Bella mit dem Lumpensammler in den heimischen Stall brachte. Nach Einsatz einiger Meter Gewebetape konnte der nette Schwytzer dann doch noch einige gepflegte Turns nachschieben. Ross und Reiter erreichten dann am späten Abend den heimischen Stall, zufrieden, unversehrt und glücklich. Die Saison 2010 ist nun doch als erfolgreich zu verzeichnen, aber wieviel Risikobereitschaft ist notwendig, um als Biker von guter Erziehung erfolgreich zu sein!?
Ja es war ein schöner Tag, wie ihn der Twindance gerne mag!
Dessen weiterer Verlauf unterliegt der Zensur..... |
Sat Aug 07 19:56:45 CEST 2010 | twindance | Kommentare (8) | Stichworte: hanging off, sturz, sv650
20100715-1026
Jaaaaaa, es ist soweit. Die Kreisbahn ruft.
Zielstellung: richtige Blickführung, Einnehmen der richtigen Körperhaltung, Erreichen einer annehmbaren Schräglage und dann - KNIE RAUS. Am Rande stehen die Instruktoren und wissen durch genau DREI Zeichen, die entscheidenden Komponenten nochmals in Erinnerung zu rufen - Blick, Ohr, Schulter. Das Knie folgt dann ganz allein. Langer Rede kurzer Sinn - es geht. Plötzlich ein scharrendes Geräusch, kurzes Erschrecken und Aufrichten - wieder abwärts. Herrlich, dieses Geräusch. Selbst die Nase bekommt ihren Teil, denn nach einer kompletten "Schleifrunde" müffelt es auch. Ein lustiger Anblick, wenn die meistenteils schon älteren Herren vor Freude quieken wie Teenager vor der Boygroup und mit stolzgeschwellter Brust die ersten zarten Kratzer am Kniegummi präsentieren.
Das sind Emotionen, das muss man erlebt haben, meine Damen und Herren!
Doch die wahren Dramen kommen natürlich nach - wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er auf den Ring. Der Nachmittag gehört dem freien Fahren in den Gruppen, auf dass das Erlernte gefestigt und vervollkommnet werde. Wie immer - Rechtskurven gehen so gut wie nicht, aber linksherum - jawoll. Da gibt es auf dem Driving-Center so ein Omega - das ist einfach nur genial.
Der Motor brüllt, der Auspuff schreit - Knubbel für die Ewigkeit. Die Raste kratzt, der Schleifer singt - ob jetzt auch noch der Drift gelingt?
Natürlich gelingt er nicht - ansatzlos schmiert der (freilich auch nicht dafür konzipierte) Tourenreifen weg und zwingt das arme Ross des übermütigen Reiters in eine gepflegte 90°-Schräglage. Nach kurzer Rutschphase endet die sportliche Fahrweise endgültig unter Verlust der Blinker im Sand Badens.
Schäm, schäm, schäm......verzeih mir, meine Knubbel! Schon wieder fügte ich Dir Schaden zu.
Einsatz der Rettungskette - aber erst, nachdem Instruktor und gefallener Held das Möppl in´s Fahrerlager brachten. Drei übergewichtige schwitzende Frohnaturen im Rettungs-Rot bewegen sich schnaufend zum Überlebenden, begutachtend das Möpp und philosophierend über Stress und Adrenalin, die den Gefallenen nur Schock, Polytrauma und drohenden Tod vergessen lassen. Dabei wird der Helm untersucht, ob dessen Zerstörungsspuren auf relevanten Schaden am äußeren Hirnkästel hindeuten. Nur gut, dass keiner der Heilkundigen einen Blick auf den mutmaßlich Sterbenden wirft - der gegen alle Beteuerungen (nix passiert, alles gut, ja wirklich alles gut, mir geht es prima) kaum Luft bekommt, weil der Brustkorb einfach nur heftig aua sagt. Nur gut, dass das noble Lederfell eingearbeitete Rippenprotektoren hat.
Ende - Knubbel weiter einsatzbereit, wen stören fehlende Blinker und ein verbogener Schalthebel. - Reiter hat ja im Bordwerkzeug Voltaren und Novamin, damit geht der erste Schmerz - die nachfolgenden 600km überstehen die Helden gemeinsam und unbeschadet - der zwischenzeitlich aufkeimende Gedanke - lass die Rennerei, Du bist zwar einigermaßen ehrgeizig, aber nicht annähernd talentiert, verschwindet zügig mit regredienz der Schmerzen
Fazit der Mission Knieschleifer: Zielauftrag erfüllt, Knubbel verbogen, Fahrer nicht übermäßig schwer malträtiert, schmutzig, müde und zerschlagen
UND ES WAR GOIL |
Fri Jul 30 23:57:45 CEST 2010 | twindance | Kommentare (3)
Wie schon vorangekündigt, besuchte der überaus ehrgeizige, aber leider nicht in ebenso hohem Maße talentierte Hobby-Sportler mit der kleinen Knubbel ein hanging-off -Training des Motorrad - Action-Teams. Eigentlich hätten mir die 500km Anfahrt am heißesten Tag des Jahres und das nach einem gepflegten Nachtarbeitseinsatz ja Warnung genug sein müssen - aber nein. Manchmal hat man ja den Eindruck, die Dummen treten im Bündel auf - auf der A6 im Großraum Heilbronn war dieses Bündel ganz besonders gut entwickelt. Es kann doch wirklich nicht schwer sein, einfach mit Tempo 80 (erlaubt!) durch eine unkomplizierte Baustelle zu fahren - einfach nur geradeaus! Nein, man kann auch einen gepflegten Stau generieren. Und in der Baustelle durchmogeln - nein, so unkompliziert war sie nun doch nicht. Zumindest ist der Herzensgute im Zeitplan, aber völlig durchnässt am Airport Baden Baden angekommen. Durchnässt von fast 40° Schatten - ganz ohne Regen. Der kam dann in Form eines hervorragend ausgeprägten Gewitters, als der Schlaubär frisch geduscht in Jeans und T-Shirt noch schnell tanken war. Ja, ich hör schon die Sicherheits-Fanatiker, das macht man ja auch nicht - dafür blieb wenigstens das noble Leder trocken und bereit für die kommenden großen Taten. Im Airport schnell eine widerlich ölige Pizza verschlungen, den Ekel mit zwei Hefeweizen bekämpft und dann ab in die Falle - morgen werden die Knieschleifer entjungfert - yeahhhhh.
Ein neuer Tag, das Pferd gefüttert, der Reiter mit einem ordentlichen Frühstück im gefräßigen Ranzen ebenfalls wohl versorgt - und nun auf zu großen Taten.
Da stehen nun säuberlich aufgereiht die Helden und ihre Rösser - selbige meist reich an PS und noblem Racing-Zubehör, die Reiter mit wichtigen Mienen Begebenheiten von den Kringeln der Welt berichtend - und Klein-Knubbel mit abgeschrappter Verkleidung und 72PS mittendrin. Kopf hoch, Kleine, wir machen das schon. Also, Anmeldung, Gruppeneinteilung. Vorstellung der Instruktoren - einige von denen könnten glatt im Kabarett auftreten. Jajaja, Flaggenkunde - weiss schon, will Mopped fahren. Erstes Ausrollen - passt schon. Wir bleiben in Gruppe 1. Aber irgendwie ist es NICHT mein Kurs, so richtig laufen will es nicht. Ruhig, wir haben ja Zeit, geht ja grad erst los. O.k., dann also in Sektionen üben - Lenkimpuls, Blickführung, alles schon gehört - hoppla, gerade Blickführung - immer mal was Neues. Der Hals ist auch ein Lenk-Kopf-Lager. Guter Spruch, merken muss, geht schon besser. Zur Auflockerung drei Mann, drei Maschinen, ein Zeichen - Beschleunigungsrennen. Goil, die ersten 30Meter bleibt neben dem HP-2 -Kampfkoloss selbst selbst die Kilo-Gixxe im Auspuffstrahl, ehe zumindest deren schiere Gewalt letztlich doch siegt. Und wie schön es nach verbrannter Kupplung riecht..... Irgendwann ist der Spaß vorbei, ab wieder auf den Kurs, ein Teilstück soll die Blickführung festigen. Himmel-Arsch-und-Wolkenbruch, verdammte Karre, wat ist nu los? Gas wird durch Drehzahl, aber nicht durch Vortrieb beantwortet. Ach Du heilige Schei.... wie war das mit dem Geruch nach verbrannter Kupplung? Da war doch der Ersatz für den Oschersleben-geschädigten Kupplungshebel! Alles klar, das Drecksteil klemmt, die Kupplung schleift und gelobt sei die Vorsicht - der alte Hebel und einiges Werkzeug sind dabei - man weiss ja nie. Minuten später ist das Problem gelöst und das Highlight naht - auf der Kreisbahn sollen die peinlich unversehrten Knieschleifer nun ihre Unschuld verlieren. UND JA - ES GEHT!
Aber dazu später....... |
Sun Jul 11 09:25:03 CEST 2010 | twindance | Kommentare (3) | Stichworte: hanging-off, renntraining, tip
Da ja nun ein relativ untalentierter und nicht mehr ganz taufrischer Herr mit seiner kleinen Geisha immer mal wieder auf der Strecke der Freuden auftaucht (falsch gedacht, hier geht es jugendfrei zu) hat selbiger es nun doch geschafft, die Grenzen der Schräglagenfreiheit zu erkunden. Spanhebende Verfahren an Fußrasten, Stiefeln und Auspuffendtöpfen wirken sicherlich spektakulär (dafür sind nicht mal Knieschleifer an der Kombi ), machen aber nicht unbedingt schnell. Und also sprach der Kundige in Form des Instruktors, der alte Mann möge seinen Fahrstil umstellen, das elegante old-school-Knie-am Tank sei abzulegen und durch die hanging-off-Turnerei zu ersetzen.
Und in seinem unendlichen Größenwahn hat der Gescholtene nun ein entsprechendes Trainingsevent gebucht. Der Termin rückt näher und näher und somit die Fragen immer bohrender - hast Du verrückter alter Mann nicht mal wieder das Maul zu weit aufgerissen? Welcher Hafer hat Dich gestochen, Deine Knochen auf dem Mopped umherzuschlenkern?
Vielleicht gibt es ja noch einige Wissende unter Euch, die mir ein-zwei Tips im Vorfeld geben können, damit der twindance mit den grauen Haaren unter all den dynamischen Nachwuchs-Rossis nicht allzu blöd dasteht.
Ansonsten- allen Bikern eine gute Fahrt und nicht allzu hitzige Ausflüge - bis zum nächsten Mal. |
Tue Jun 29 16:12:48 CEST 2010 | twindance | Kommentare (7)
Und nun der erste "Fachbeitrag", meiner SV650S gewidmet. Vielleicht auch für Neu- oder Wiedereinsteiger interessant, die ein robustes und preisgünstiges Bike suchen, das aber den Fahrspaß nicht zu kurz kommen lässt. Angesprochen dürfen sich auch andere SV-Treiber fühlen, die mit Anmerkungen helfen wollen und können. Einige Bilder sollen einen optischen Eindruck des Modelles vermitteln.
Als 1999 Suzuki die SV650 präsentierte, wurde die Klasse der recht brav aufgestellten "Brot- und Butter-Bikes" ordentlich aufgemischt. Für ca. 12.000DM erhielt der Kunde ein optisch und fahrdynamisch flottes Möpp mit ca. 200kg Kampfgewicht, dass insbesondere motorseitig konkurrenzlos dastand. Ein kultivierter V2-Motor mit ordentlich Drehmoment, 72PS aus 650cm³ , der von 3000 bis 10000 Umdrehungen ordentlich Dampf im Kessel hat, dabei zwar spürbar, aber nicht unangenehm seiner Arbeit nachgeht. Noch heute verrichtet der Motor in der DL 650 und neu in der Gladius nur wenig verändert seinen Dienst und begeistert selbst hartgesottenen Motorad-Tester. Als Motorenkonzept konnte lediglich die Ducati Monster später in der gleichen Liga mitspielen, allerdings war deren Twin weniger geschmeidig, dafür die Geldbeutelbelastung höher.
Nicht ganz so eitel Sonnenschein herrscht beim Fahrwerk. Das Federbein mag normalen Ansprüchen nicht ganz leichter Fahrer genügen, sportlich straff sind die Reserven für eine zügige Runde oder Sozius-Betrieb völlig ausreichend. Die Gabel ist aber wirklich viel zu weich, geht bei jedem engagierten Bremsmanöver gnadenlos auf Block und schlägt gern durch. Die Umstellung auf die in der Vorspannung einstellbare Gabel mit dem Modelljahr 2003 brachte keine wirkliche Abhilfe. Dafür reagierte der Zubehörmarkt schnell, ein Großteil der Bikes ist mit härteren Federn und/oder zäherem Gabelöl versorgt.
In der SV-Szene wird gemeinhin zwischen Knubbel und Kante unterschieden. Die Modelljahre 1999 bis 2002 zeigten sich durch rundlichere Verkeidungsgestaltung und einen Rahmen aus Rundprofilen namensgebend für die Knubbel. Ab 2003 wurde die Verkeidung kantiger, der Rahmen bestand aus Kastenprofil, daher der Spitzname Kante. Neben der unterschiedlichen Optik wurde mit Modelljahr 2003 schon die Gabel überarbeitet - allerdings mit mäßigem Erfolg. Der Motor blieb im Wesentlichen unangetastet, modifizierte Nockenwellen der neueren Modelle werden gern in die Knubbel-Modelle zur Optimierung der Motorleistung verbaut. Allerdings wurden die Vergaser durch eine Einspritzung abgelöst. Ab 2007 ist eine ABS-Version produziert worden. Beide Modellvarianten gibt es als verkleidete S-Version mit Halbschale oder ohne Verkleidung als SV650N. Neben der unterschiedlichen Optik ist die Rahmengeometrie etwas abgeändert, daher wirken die N-Modelle noch handlicher als die nicht eben schwerfällige S-Version.
Mit Einführung der Euro3-Norm lief der Import der SV aus. Als Nachfolgemodell positionierte Suzuki die SFV 650 Gladius, die aber in Kreisen der SV-Fahrer nicht unumstritten ist. Vielleicht erbarmen sich die Mannen von Hamamatsu ja doch noch und beglücken ihre Jünger mit einem V2 von 750cm³, ca. 90PS und 200kg in einem ordentlichen Fahrwerk ohne Playmobil-Outfit, auf dass die Ducatisti vom Glauben an Bologna abfallen.
....Fortsetzung folgt |
Mon Jun 28 15:00:20 CEST 2010 | twindance | Kommentare (0) | Stichworte: bikes, Diskussionsforum, SV 1000, SV 650, willkommen
Nun ist es geschehen - nach vielen Monden MT-Mitgliedschaft habe auch ich einen Blog eröffnet. Warum eigentlich, Blogs gibt es doch wie Sand am Meer? Nun ja, manche Gedanken/Meinungen/Diskussionen sind in den üblichen Foren nicht besonders gut aufgehoben. Vielleicht sind die Blickwinkel auch zu beschränkt und eine Diskussion bestimmter Themen gelingt außerhalb der Foren einfacher. Auch fällt es oftmals recht schwer, streng beim Thema zu bleiben, immer wieder werden Themen "zugeblubbert". Vielleicht ist da eine lockere Diskussionsrunde fruchtbarer.
Wir werden sehen, wie sich das Teil hier entwickelt. Jeder ist gern eingeladen, seine Meinungen und Ansichten zu äußern - auch solche, die nicht immer "mainstream" sind (mein Gott,ich hasse Anglizismen, aber manchmal treffen sie einfach den Punkt).
Eine Bitte aber - jeder möge sich äußern, aber mit Respekt und Achtung.
Also dann, liebe Gemeinde, tretet ein und seid herzlich willkommen.
Euer twindance! |
Mon Nov 22 19:37:39 CET 2010 | twindance | Kommentare (5)
Es ist nicht zu leugnen - das Wetter ist ein Jammer. Schnee, mal gerade 2° über der magischen Null-Linie, selbst meine Beauties stehen faul im Stall. Und ganz ehrlich - nix los im MT. Biker-Themen sind echt schlecht zu generieren. Also geht das große OT-Gelaber los. Da darf ich loggisch nicht fehlen und muss mich erst einmal outen - mein "Wissensdurst" ist nicht gerade rudimentär!
Natürlich habe ich den XY-Chromosomensatz und dürfte nicht im Geringsten neugierig sein, (z.Bsp. was die Zukunft bringt)! Doch ehrlich - welcher Mann ist es nicht - nur zeigt er es nicht so offensichtlich wie unsere allseits beliebten und begehrten Damen .
Ich persönlich stehe dazu und frage Euch -
warum habt Ihr Euch gerade unter DIESEM Nicknamen und mit DIESEM Avatar auf unserer heiligen Plattform angemeldet?
Nur vom Rande des Spielfeldes zu kommentieren geht natürlich nicht - aus diesem Grunde mach ich gleich den Anfang.
twin - überzeugter V2-Treiber
dance- Motorrad-Fahren ist Ästhetik, rund, elegant, eben wie ein Tanz mit Meiner wunderschönen Frau.
Und der Kreuzritter? Der Biker möge sich benehmen wie ein Ritter - aufmerksam, rücksichtsvoll, ehrenhaft. Und da ich eben direkt an einem Autobahnkreuz wohne - alles klar?
So - und nun IHR!