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SideWinder80

Mein Käfer-Blog

Thu Jan 04 23:18:43 CET 2024    |    SideWinder80    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: 1300, Bilstein, Fahrwerk, Käfer, Koni, Stoßdämpfer, Tuning, Umbau, VW

Vorwort

Erstmal noch ein frohes neues Jahr euch allen! :)

 

Kupplungszug

Letztens noch darüber nachgedacht, schon war es passiert. Bei einer der vor-winterlich letzten Runden stand ich gerade wieder vor der Schrauber-Höhle und hielt noch einen Schnack mit dem Nachbarn, da fing es an zu regnen. Also schnell noch den Käfer reinfahren - muss ja nicht nass werden.

 

Beim Tritt auf das Kupplungspedal ein komisches Gefühl, begleitet von einem merkwürdig metallischen knirschen. Pedal also wieder losgelassen und da merkte ich schon....irgendwie labberig, nur noch wenig Spannung. Egal nochmal drauf und erstmal eben in die Halle und raus aus dem Regen. So richtig gut ließen sich die Gänge nicht mehr einlegen - Kupplung trennt nicht sauber. :rolleyes:

 

Mir war klar - das Kupplungsseil hat es hinter sich. :( Warum ich genau darüber einige Tage zuvor noch nachgedacht hatte...keine Ahnung oder vielleicht doch eine Art Vor-Ahnung? :p :eek:

 

Also erstmal fix nachgeschaut, was ich vor 10 Jahren bei der Resto für einen Seil - gibt da irgendwie 4 oder 5 Längen - bestellt hatte und direkt Teile geordert. Parallel den Käfer aufgebockt, Pedalerie ausgebaut und das Seil hinten vom Getriebe gelöst. Schnell war klar...richtig vermutet, mit der Zeit haben erst einige Drähte und dann ein ganzer Strang aufgegeben.

 

 

 

 

Der Einbau des neuen Seils ist kein Hexenwerk, wenn auch etwas fummelig damit beim Wiedereinbau der Pedalerie das Ganze nicht wieder abrutscht.

 

Kurz und knapp: Im Straßengraben hätte ich darauf absolut keinen Bock gehabt... :D

 

Koni oder Bilstein

An der Frage scheiden sich wohl auch die Geister. :) Die letzten 10 Jahre gedämpft von roten Konis unterwegs, habe ich den Umstieg auf Bilstein gewagt.

 

Fangen wir aber zunächst mit dem Warum an. ;) Während des Umbaus auf die Zahnstangenlenkung war mir bzw. eher bei der Achsvermessung aufgefallen, dass er hinten irgendwie ein Stück (nicht viel) abgesackt war - wodurch der eh schon negative Sturz sich noch mal etwas gen negativ bewegt hatte.

 

Mir selbst war das im Prinzip auch schon aufgefallen, bis dahin war das aber mehr so'n Gefühl, was nun aber durch die Messwerte bestätigt wurde.

 

Hinzu kam noch, dass ich den Käfer hinten zunehmend etwas weich bis schwammig fand und vorne ab und an etwas...wie soll ich sagen....ruppig beim Überfahren von Bodenwellen bzw. auf schlechteren Straßen.

 

Nach dem ich mich im Hintergrund nun schon länger mit den Bilstein beschäftigt und eingelesen hatte, wollte ich es dann letztlich auch selbst ausprobieren. Was helfen einem zig Erfahrungen anderer...am Ende ist das alles auch immer eine subjektive Sache. Was dem Einen das Nonplusultra, gelangt dem Anderen nicht zur Freude. :)

 

Der Unterschied zwischen den Koni (Öldruck) und den Bilstein (Gasdruck) ist schon ein grundsätzlicher. Zwar erfolgt die eigentliche Dämpfung bei beiden durch Öl, in den Bilstein kommt aber eben auch ein Gasgemisch zum Einsatz. Bevor ich hier jetzt laienhaft noch was falsch erkläre, schaut es euch am besten mal bei Wikipedia oder auch auf den Seiten der Hersteller an - da wird es inkl. Bildern schön erklärt. :)

 

Im modernen Fahrzeugbau haben sich Gasdruckdämpfer mittlerweile wohl weitestgehend durchgesetzt - was aber nicht per se heißen soll, dass das somit auch immer und für jeden die erste Wahl sein muss.

 

Nebeneffekt der Gasdruckdämpfer ist - dessen sollte man sich bewusst sein - das diese das Fahrzeug immer etwas hochdrücken. Wer also auf absolute Tieferlegung gehen will...für den sind wohl, schon bauartbedingt, eher die Öldruckdämpfer die "bessere" Wahl.

 

Zunächst habe ich nur die Bilstein-Dämpfer für hinten bekommen - bewusst habe ich mich dabei für die verstärkte Rallye-Variante entschieden. Der Käfer hat ja von Haus, durch den Heckmotor samt Getriebe, etwas mehr "Speck" auf der Hinterachse.

 

 

 

Diese waren auch schnell eingebaut und siehe da - meiner Meinung nach steht er nun eben nicht mehr dieses Mü tiefer. :)

 

 

Bei den vorderen Dämpfern gab es dann noch die Qual der Wahl - gibt es doch zwei Bilstein-Varianten für Fahrzeuge mit VVA (verstellbare Vorderachsen). Einerseits die um 50 mm gekürzten von CSP und anderseits die um 40 mm gekürzten "Gerd Tafel Spezial" - eben von Tafel.

 

Ob und wie genau die beiden sich in der sonstigen Abstimmung unterscheiden, dazu gab es wirklich nirgends was zu finden. Ich konnte auch niemanden auftreiben, der vielleicht sogar selbst mal beide Versionen gefahren ist.

 

Wie also entscheiden...tja und manchmal mischt sich dann ja Kollege "Zufall" oder das Schicksal ein. :D

 

Hatte ich zunächst bei CSP geordert, waren die dort aber erstmal nicht lieferbar. Im Grunde ja "egal" - stand ja der Winter vor der Tür und die Konis sind ja nicht defekt.

Als dann aber irgendwann der Liefer-Status auf "bis zu 180 Tage" :eek: umsprang und ich eh gerade Langeweile hatte, warf ich mal die Kleinanzeigen-App an. Soooo viele Anzeigen gab es natürlich nicht, aber siehe da :D eine etwas ältere Anzeige bot einen Satz Bilstein (vorne/hinten) feil - versehen mit dem Hinweis "ggf. auch einzeln abzugeben". Dabei handelte es sich in dem Satz um die "Gerd Tafel Spezial" - also die 40 mm gekürzten.

 

Nach kurzer Verhandlung konnte ich das vordere Paar auch ohne die hinteren bekommen und habe zugeschlagen. Die Bestellung bei CSP (es war noch anders Kleinmaterial bestellt) konnte ich anpassen und die Dämpfer stornieren.

 

Ein paar Tage später waren nun auch die vorderen Bilstein da.

 

 

(Und bevor ihr fragt: Ja, die Griffe an meinen Pax-Schränken im Hintergrund sind Schraubenschlüssel :eek: ...Petrol-Head halt! ;) )

 

Auch hier lief der Einbau reibungslos - kurz aufgebockt, Räder runter und die Dämpfer gewechselt.

 

 

An der Stelle muss ich übrigens mal einwerfen, dass die Bilstein irgendwie besser verarbeitet wirken. Alles absolut sauber - waren doch bei den Konis bspw. die Gummibuchsen wohl schon bei der Lackierung der Dämpfer eingebaut und deshalb auch voll mit roter Farbe. Das aber nur am Rande.

 

Nach dem Abbocken des Käfers sah es dann erstmal so aus.

 

 

 

Auf den Bildern sieht es vorne schon extrem hoch aus - ich kann Euch aber beruhigen, denn da war ich noch keinen Meter gefahren. ;) Das Ganze hat sich nach zwei, drei Runden um den Block deutlich gesetzt.

 

Gemessen sind's nur 0,5-0,7 mm mehr Höhe - Radmitte zur Kotflügelkante, als mit den Koni zuvor. Und wetterbedingt waren das bisher auch nur kurze Runden. Im Zweifel könnte ich die Achse jetzt wohl auch noch ne Raste ablassen.

 

Blöderweise habe ich nach der Fahrt aber kein Foto mehr gemacht - ich reiche es nach...versprochen!

 

Zu den ersten Fahreindrücken:

 

Hätte ich so nicht erwartet - merkt man schon deutlich. Immer noch sportlich straff, aber tatsächlich mit mehr Komfort. Scharfe Kanten kommen weiterhin recht "hart" durch, aber alles andere wird im Vergleich zu den Konis wirklich sanfter abgefangen. Wenn es jetzt mal etwas trockener wäre...damit ich mal meine "Hausrunde" mit ein paar echt fordernden Abschnitten drehen könnte. Mal schauen wann der Wetter-Gott (oder ist es am Ende eine Göttin?) sich gnädig erweist. :rolleyes:

 

Dafür gibt's zum Abschluss noch ein bisschen "Schrauber-Romantik" in Form des ansehnlichen Abendhimmels beim heraustreten aus der Schrauber-Höhle. :eek::cool:

 


Mon Sep 18 22:42:28 CEST 2023    |    SideWinder80    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: 1300, Käfer, Tuning, Umbau, VW

Vorwort

 

Ok, dieses Mal verzichte ich darauf zu schreiben, dass der letzte Artikel schon wieder viel zu lange her ist und ich eigentlich öfter schreiben wollte... :rolleyes:

Es ist nicht so, als wäre in der Zwischenzeit gar nichts passiert - nur eben (zumindest aus meiner Sicht) wenig wirklich berichtenswertes rund um den Käfer. Dazu vielleicht am Ende noch was.

 

Wo wir gerade beim Thema "Ende" sind - macht es überhaupt Sinn hier noch einen Artikel zu verfassen? Wo doch eventuell das Aus der Plattform "MOTOR-TALK" bevor steht...na, nu ist hier die letzte Messe ja noch nicht gelesen. Schauen wir mal, wo die Reise hingeht.

 

Aber erstmal zurück zum Thema. Was ist in den letzten 2 Jahren eigentlich am Käfer passiert? Nun in 2021 und 2022 tatsächlich unspektakulär wenig. Er läuft, fährt gut und macht(e) keine Probleme. Hier und da habe ich mal mit verschiedenen Düsengrößen und Mischrohren in den Weber-Vergasern experimentiert - der "Monk" (Ihr kennt die US-Serie?) in mir will es halt partout immer möglichst perfekt.

 

Aktuell fahre ich:

 

LLD 52 (55)

HD 120 (120)

LKD 170 (205)

Mischrohr F67 (F3)

 

Die Werte in () sind die Größen, die damals bei der Abholung nach dem Umbau drin waren. Damit bin ich aber nie richtig warm geworden.

Nach diversen Fahrten, Umbau der Filter und den zusätzlichen Trichtern, bin ich da jetzt ganz gut angekommen und mehrheitlich irgendwo zwischen Lambda 0,82-0,92. Lediglich beim schnellen Beschleunigen und Wechsel aus dem 1. in den 2. Gang gab es ab und an eine Magerloch. Aber ganz vielleicht hat sich das durch ein aktuelles Thema auch schon erledigt...dazu komme ich noch. :)

 

Ja...und sonst, gab es in 2022 einmal frisch HU (ohne Mängel) und das war es auch. Klar, diverse Fahrten - aber mal ehrlich, das interessiert in einem Technik-Forum vermutlich eher nur wenige im Detail.

 

Lenkt oder lenkt er nicht?

 

Kommen wir also in 2023 an und beginnen die Saison, wie gewohnt, mit ein paar Ausfahrten. Und wie ich so vor mich hinfahre, ziehts mich in einer langgezogen Linkskurve plötzlich etwas unvermittelt nach außen. Ich dachte im ersten Moment an eine Bodenwelle - welche einen ein bisschen versetzt. Gibt's ja schon mal.

Als ich dann ein paar Tage (wohl eher Wochen) später wieder unterwegs war, passierte mir das Gleiche wieder - diesmal an anderer Stelle, aber auch wieder in der Kurve. Dazu kam noch, dass ich das Gefühl hatte, die Mittelstellung des Lenkrads passt nicht mehr ganz.

 

Spätestens jetzt musste ich dem Ganzen doch etwas genauer auf den Grund gehen. Also den Käfer auf ebener Fläche vor die Halle gestellt, vorne aufgebockt und alles auf festen Sitz (Traghebel, Gelenke, Spurstangen, Stabi etc.) geprüft. Dann noch die Radlager - die waren ja neulich mal neu gekommen (Hatte ich dazu eigentlich mal was geschrieben?) - und natürlich die Lenkung selbst (Hardy-Scheibe etc.) geprüft.

 

Aber nix...alles fest, kein Spiel wo keines sein soll. :confused:

 

Komisch, komisch...doch alles nur Einbildung? Also den Käfer wieder "abgebockt" und grübelnd erst mal in den Fahrersitz versunken. Wo ich da so sitze, drehe ich im Stand mal am Lenkrad...erst schnell, dann langsam....Moment! :eek: Da stimmt was nicht! :confused:

 

(Das jetzt zu beschreiben ist gar nicht so einfach...)

 

Drehe ich in Mittelstellung (wo das Ganze ja etwas Spiel hat) langsam nach links bis zum "Druckpunkt" - also da wo das Spiel aufhört - kann ich das Lenkrad mit dem richtigen Druck ein paar Grad weit drehen, ohne dass die Räder sich bewegen. Drehe ich das Lenkrad nun zurück steht es, in Mittelstellung der Räder, leicht schief und ich kann das gleiche Spielchen in die andere Richtung durchführen - langsam zum Druckpunkt...

 

Es gibt da also ein paar Grad Drehbewegung am Lenkrad, bei der das Spiel schon weg ist und merklich Druck da ist, sich die Räder aber nicht bewegen. :confused::eek:

 

Vom Gefühl her lässt sich der Moment, zwischen Druckpunkt und echter Bewegung am Rad, am ehesten so beschreiben, wie sich eine Schraube kurz vorm abreißen anfühlt - das kennt ihr alle, oder? :D

 

Nachdem ich noch zwei helfende Hände angefordert hatte - mal einer unten am Lenkgetriebe fühlen und der Andere oben am Lenkrad drehen konnte - war klar: Das kommt irgendwie aus dem Lenkgetriebe. Nicht gut...und erstmal das vorläufige Ende der Fahrten mit dem Käfer. :( Aber wie sollte es nun weitergehen?

 

Nach etwas Studium der diversen Foren, war klar es gibt mehrere Optionen:

 

  • Instandsetzung des Lenkgetriebes - wenn möglich
  • Austausch gegen ein gebrauchtes Original-Teil
  • Austausch gegen ein Teil aus dem Repro-Regal :rolleyes:
  • Umbau auf Zahnstangenlenkung :eek:

 

Wer den Blog hier länger verfolgt, ahnt wohl schon, wozu ich mich in solchen Fällen entscheide...richtig, es wird also der Umbau auf Zahnstange.

 

Warum? Wie immer, verschiedene abzuwägende Faktoren:

 

  • eine professionelle Instandsetzung des defekten Lenkgetriebes ist nicht gerade günstig
  • gebrauchte Originalteile sind eben auch alt und halten dann wie lange?
  • die Sache mit den Repro-Teilen ist ja eh immer Lotterie und nachdem was ich so zu Lenkgetrieben gelesen habe...hier dann nochmal im Besonderen.

 

Also verschwanden schon mal mindestens zwei von vier Optionen recht schnell von meiner Liste.

 

Da blieb (für mich) nur noch die Wahl zwischen Instandsetzung oder Zahnstange - und da die Instandsetzung mindestens schon mal der halbe Weg zum Preis der Zahnstange ist, war die Entscheidung gefallen.

 

Zumal der Umbau selbst auch kein Hexenwerk ist und es entsprechende Umbausätze schon seit Jahrzehnten mit Teile-Gutachten gibt - also auch kein Thema, was die H-Zulassung gefährdet. Im Zweifel könnte man hier auch noch über eine Verbesserung der Sicherheit philosophieren - was aber eben gar nicht nötig ist. Am besten aber, wie immer in solchen Fällen, mal kurz mit dem Prüfer drüber schnacken. Finden die meist auch gut. :)

 

Im Großen und Ganzen gibt es 2,5 (relevante) Anbieter von solchen Umbausätzen, die ein Gutachten haben und in der Käfer-Szene nicht unbekannt sind. Ich habe mich - nicht nur, aber auch - aus Gründen der Lieferfähigkeit für den Umbausatz der Firma Kerscher entschieden. Der Umbausatz wird zudem von diversen Käfer-Shops mit vertrieben, sodass ich hier bei CSP zugeschlagen habe - weil eben auch wirklich auf Lager. Ich wollte unbedingt in dieser Saison wieder auf die Straße!

 

Nach nur einem Tag Lieferzeit lagen dann Umbausatz, sowie ein Satz neuer Spurstangenköpfe (muss man aufgrund unterschiedlicher Baujahres-Varianten immer separat bestellen), vor mir. Mit dabei eine detaillierte Anleitung und eben das Gutachten zur Eintragung.

 

 

Wie ich schon schrieb: Im Grunde kein Hexenwerk, auch wenn einem das der ein oder andere vielleicht gerne - ob welcher Absichten auch immer - vermitteln möchte. Aber mal ganz ehrlich, wenn man ein bisschen Schraubererfahrung hat, lesen und einen Drehmomentschlüssel (ich mein jetzt keinen aus dem Happy-Meal von McDonald's) bedienen kann...ist das zu 90% in Eigenleistung machbar. Die restlichen 10% entfallen auf das professionelle Ändern lassen der Lenksäule und die nötige Achsvermessung nach Umbau.

 

Zunächst muss mal der ganze alte Kram raus - also erstmal den Tank raus. Hier trifft es sich gut, wenn der eh gerade leer oder zumindest nicht randvoll ist. Letzteres war natürlich bei mir der Fall - was auch sonst... :D Während ich also darauf wartete, dass knapp 40 Liter flüssiges Gold in zwei 20 Liter Kanister abliefen, baute ich schon mal das Lenkrad aus und bockte den Wagen vorne auf. Nachdem ich die Räder runter hatte, war auch der Tank leer und ließ sich ohne Probleme ausbauen.

 

 

Hier kann ich gleich ne Warnung aussprechen: Kontrolliert regelmäßig Eure Spritschläuche! Das Verbindungsstück zwischen Tank und Benzinleitung sah aus, wie aus dem Ei gepellt...von außen. Innen total bröselig und hart wie ein Stein. Und wer jetzt meint, das wäre so' komisch stoffummantelter Mist gewesen. Nö...gewebeverstärkter Schlauch mit DIN-Norm und keine 10 Jahre alt - vielleicht 4 oder 5 maximal. Und ich tanke ausschließlich den teuren Premium-Sprit einer bekannten (blau-weißen) Marke. Was das Thema "Gummiteile" angeht, ist es mittlerweile echt zum heulen...:(

 

 

Fange ich eigentlich eine zu große Diskussion an, wenn ich mal den ökologischen Nutzen infrage stelle, wenn zwar jetzt alles (Sprit, Gummimischungen etc. pp.) total ökologische Anteile von irgendwas enthält - ich es dann jetzt aber jedes Jahr statt nach 10-20 Jahren austauschen muss? Also versteht mich nicht falsch, nur...sind wir uns ganz sicher, dass das am Ende unterm Summenstrich wirklich besser bzw. ökologischer/nachhaltiger ist? :confused:

 

Zurück zum Thema. Ist der Tank erstmal draußen, geht's schnell. Spurstangen lösen (wohl dem der so'n Satz Ausdrücker hat), Lenksäule lösen und am besten gleich samt Mantelrohr ausbauen. Dann Spurstangen samt Lenkgetriebe ausbauen - frei nach dem Motto "Alles raus, was keine Miete zahlt"! ;)

 

Ja...und genau dann kann es eigentlich auch schon mit dem Einbau losgehen. Adapter für die Zahnstangenlenkung an der Vorderachse anbringen. Dann die Lenkung in den Adapater einsetzen und erstmal noch locker anschrauben. Die Lenksäule aus dem Mantelrohr ausbauen und nach Anleitung mit der Flex abtrennen.

 

 

Und hier kommt die einzige Stelle, wo es etwas komplexer als stupides "Schrauben mit Schraubensicherung und richtigem Drehmoment anziehen." wird.

 

Dem Umbausatz liegt ein Adapter-Stück bei, welches in die abgetrennte Lenksäule eingesetzt werden muss. Dieser Adapter wiederum passt in das neue Kreuzgelenk, welches mit der Lenkung verbunden wird.

Das Ganze muss aber immer individuell an das Fahrzeug angepasst werden. Daher muss die abgetrennte Lenksäule samt Mantelrohr (und Lenkrad) wieder eingebaut werden. Nun muss mittels der Position des Kreuzgelenks - es gibt einen Verstellbereich zur Lenksäule und zur Lenkung - ermittelt werden, wie tief das mitgelieferte Adapterstück in die Lenksäule geschoben muss, damit die Lenksäule weiterhin mittig im Mantelrohr sitzt und die Lenkung sich freigängig drehen lässt.

 

 

 

Hat man die richtige Positionen gefunden, markiert man das Ganze entsprechend - also Position des Gelenks und vor allem auch die Einstecktiefe des Adapters in die Lenksäule.

 

 

Tipp: Baut hier auch den Tank zwischendurch mal wieder ein (es reicht ihn lose reinzulegen), um auch die Freigängigkeit gegenüber dem Tank zu checken. Mangelt es hier an Freigängigkeit beim Tank, lässt sich diese im Übrigen mittels dosierter Gewalt und einem Gummi-Hammer sehr gut erarbeiten. ;)

 

Während man die Lenksäule nun zum Fachmann gibt und er sie entsprechend verschweißt, kann man schon die die neuen Spurstangen samt der neuen Köpfe montieren.

Wer schlau ist, markiert sich vor dem Ausbau der alten Lenkung die Position der Achsschenkel bei Mittelstellung des Lenkrads. So lässt sich das Ganze immerhin grob wieder in die halbwegs richtige Position drehen - um eine Achsvermessung kommt man aber natürlich nicht umhin.

 

Finalisiert wird der Einbau dann, sobald die Lenksäule wieder da ist. Im Grunde muss das Ganze dann "nur" noch zusammengebaut werden. Wobei hierbei auch alle Schraubverbindungen final nach Vorgabe aus der Anleitung (Drehmoment und/oder Schraubensicherung) zu behandeln sind.

 

Wenn ich mich gerade gedanklich nicht verzählt habe, geht es gerade einmal um 17 Schrauben bzw. Muttern. Im Vergleich zur kompletten Resto des Käfers also quasi nix.... :D

 

 

Danach dann noch die Achsvermessung - ich lag im Übrigen gar nicht soooo schlecht mit meinen Markierungen, aber dennoch weit genug daneben. ;) Jetzt der übliche bürokratische Akt der Abnahme sowie Eintragung und schon kann und darf er auch offiziell wieder auf die Straße.

 

Hätte ich nicht noch ein Leben neben dem Käfer, gäbe es keine Ferien und müsste man nicht auf den ein oder anderen warten bzw. Termine machen....das Ganze ließe sich, recht entspannt, an einem 3/4 Tag erledigen. Klar, immer vorausgesetzt man hat sämtliches Werkzeug, alle Schrauben lassen sich öffnen etc. - kurzum in einer perfekten Welt eben! ;)

 

Jetzt aber zum Ergebnis - ist der Fehler weg und wie verhält sich die Lenkung jetzt? Ist das ein großer Unterschied?

 

Das Wichtigste zuerst: Der Fehler ist behoben! Und hätte ich gewusst, was das im Fahrverhalten für einen Unterschied macht, ich hätte die Lenkung gleich schon bei der Resto eingebaut. Unfassbar wie präzise der Käfer sich jetzt durch langgezogene oder spitze Kurven zirkeln lässt. :eek: Alles viel direkter, griffiger und quasi spielfrei. Ihr merkt schon, ich bin immer noch begeistert. :cool:

 

Ich behaupte sogar, dass das den Käfer in gleichem Maße verändert hat, wie der Umbau auf die Weber Doppelvergaser. Aufwand und Kosten haben sich für mich absolut gelohnt.

 

Ach ja...bevor ich es vergesse, einen Satz neuer Reifen (Continental EcoContact 6) in 195/60 R15 gab es in dem Zuge auch gleich. Die bisherigen waren dann immerhin auch schon wieder 10 Jahre (kaum zu glauben) alt. Und wenn man eh zur Achsvermessung muss, dann vielleicht gleich auch mit neuen Reifen.

 

Puhhh...jetzt ist das doch schon ganz schön viel geworden! Wisst ihr was? Die Sache mit den neuen Bremsscheiben samt Radlagern vorn und das mit der Benzinpumpe (Aufmerksame Leser werden es auf mindestens einem Bild schon erkennen) - ich hatte da ja oben was "angeteasert", erzähle ich Euch dann einfach im nächsten Artikel! :)


Fri Jun 05 01:46:06 CEST 2020    |    SideWinder80    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: 1300, 1302, Doppelvergaser, Käfer, Tuning, Umbau, VW, Weber

Die Sache mit der Zeit.

Was soll ich sagen...gut zwei Jahre war es nun still hier. Aber wie ich "damals" :p schon schrieb, wirklich viel spannendes ist auch diesmal in den vergangenen zwei Jahren eigentlich nicht passiert. Der Käfer macht seinem Ruf alle Ehre...ein bisschen Wartung hier und da, sonst war nix zu tun - außer fahren.

 

 

Demnach könnte der Artikel hier jetzt eigentlich aufhören und ich würde dann vielleicht in zwei Jahren wieder sowas schreiben...aber: Nichts ist beständiger als der Wunsch nach Veränderung. Und da gab es gerade in den letzten Wochen doch einiges - fangen wir langsam an.

 

Wertgutachten

Zunächst fiel mir vor ein paar Monaten auf, das mein Wertgutachten auch schon wieder fünf Jahre alt ist. Daher zunächst mal nen Termin für ne Auffrischung gemacht, sogar beim selben Dekra-Prüfer wie damals. Er konnte sich sogar auch noch an meinen Käfer erinnern.

 

 

Ich hatte ja schon etwas Sorge - weniger wegen des Werts, sondern eher ob ich die damalige Note (1-) würde halten können. Und das macht mich wirklich wieder ein wenig stolz, ja die 1- steht :D und die Werte sind auch leicht gestiegen. Wobei wir weiterhin weit weg von dem investierten Geldwert sind - da wird und muss er wohl auch nie hinkommen. Dazu ist es dann eben doch "nur" ein Käfer und eben kein mega seltener Ferrari, Porsche etc. Das Märchen vom "Garagen-Gold" ist ja eh so eine Sache, aber lassen wir das besser.

 

Fensterkurbel oder wo rohe Kräft sinnlos walten...

Danach brach mir doch vor ein paar Wochen zum dritten Mal die Fensterkurbel auf der Fahrerseite ab. Nachdem ich die Reststücke, zugeben etwas wutschnaubend :D, durch die Werkstatt gepfeffert hatte, musste mal was anderes her. Und bevor die Frage aufkommt: Nein das Fenster klemmt nicht, es lässt sich eigentlich recht fluffig in beide Richtungen Kurbeln. ;)

 

Nachdem mir nichts so richtig gefallen hatte, entschied ich mich letztlich für die Alu-Variante in der "Wolfsburg-Edition". Gleich vorweg: Gefällt mir immer noch nicht zu 100% - aber fügt sich optisch ganz gut zu den Speichen meines raid 1 Lenkrads ein.

 

 

Mal schauen, eventuell muss man die Kurbeln noch schwarz machen (lackieren, eloxieren...) oder vielleicht doch polieren? Kommt Zeit (und die ist gerade nicht da), kommt Rat.

 

Träume

War es das schon? Nein, denn dann kam sie die "Corona-Krise" und damit der Zündfunke für größere Gedankenspiele. Wo kommt da der Zusammenhang her? Eventuell fragt sich der eine oder andere das jetzt - Vorsicht, jetzt wird es etwas philophisch: Es gibt ja so Momente im Leben, da wird einem bewusst, dass alles schneller vorbei sein kann, als man denkt. Also sollte man die Dinge von denen man "träumt" und die auch machbar sind, vielleicht nicht ständig vor sich herschieben.

 

Bei mir ist das in Sachen Käfer immer schon das Thema "Doppelvergaser". Irgendwie ein Traum, aber doch immer wieder verdrängt - warum? Angst das es zu komplex ist, der Käfer nicht mehr so unkompliziert läuft usw.

 

Aber da war er nun, mein ganz persönlicher YOLO-Moment (You only live once oder man lebt nur einmal) - die Sache war also geritzt, jetzt oder nie.

 

Da ich mir den Einbau zutraue, aber vor dem Abstimmen immer noch (vielleicht unbegründet) "Angst" habe und der Käfer ohnehin zur HU/AU muss(te), wählte ich diesmal den "einfachen" aber recht teuren Weg: Ich hab es machen lassen - in der Größenordnung zum ersten Mal seit der Resto vor 8 Jahren (:eek: so lange ist das schon her, seit wir angefangen haben).

 

Da ich mich zuletzt in Wuppertal - die meisten werden jetzt wohl wissen wo ich gewesen bin - gut aufgehoben gefühlt hatte, dort mal nen Angebot angefragt. Nach kurzer Abstimmung vor Ort war auch hier alles geklärt. Dennoch habe ich immer so'n latentes "Magengrummeln" wenn mein Käfer nicht in meiner Garage steht - liegt sicher noch immer an den schlechten Erfahrungen zu Anfang meiner Käferzeit...ein gebranntes Kind scheut eben das Feuer. :rolleyes:

 

Was sollte gemacht werden:

 

  • Umbau auf Doppelvergaser-Anlage inkl. Abstimmung
  • TÜV-Eintragung DV-Anlage
  • HU/AU

 

Das es 40er Weber werden sollten war ja klar. :cool: Ich erwähne jetzt nicht, das ich schon mal zwei (!) Pärchen 40 IDF 68/69 im Keller hatte und diese dann doch wieder abgegeben habe...die Sache mit dem vor sich herschieben. :rolleyes:

Nach Abstimmung/Empfehlung der Werkstatt wurden es fabrikneue 40 IDF 70. Natürlich nicht einfach aus dem Karton, sondern mit 5. Bypass-Bohrung, komplett geprüft und natürlich individuell auf meinen Motor eingedüst. Dazu alles was man sonst so braucht: Drehgasgestänge, Ansaugstutzen etc.

 

Wie das immer so ist und das meine ich wirklich gar nicht böse, dauert es dann doch meist länger als geplant...und genau so häufig treten "Komplikationen" auf. Das kenne ich ja nur zu gut aus meiner Resto-Phase. Konkret fing es mit dem Serien-Gebläsekasten und dem Platz für die Vergaser an. Mal geht es sich einigermaßen aus und mal wird es sehr eng. Wie sollte es anders sein? In meinem Fall wurde es natürlich sehr eng.

 

 

Welche Varianten gab es nun? Also entweder mit dem Gummi-Hammer "sanft" in Form bringen oder doch auf nen "30 PS Style" Gebläsekasten gehen. Ich entschied mich der Empfehlung für die zweite Variante zu folgen. Nicht zuletzt auch, weil so einfach mehr Platz ist und man eben besser an die Vergaser kommt. Nun ja und so'n mit dem Hammer geformter Kasten passt ja auch nicht ganz zum Gesamtbild des Fahrzeugs..da is ja schon so'n gewisser Anspruch dabei. ;)

 

Weiter ging es bei der Abstimmung. Da fiel nämlich auf, dass das Spiel auf den Kipphebelwellen nicht passt. Dort zu locker und hier zu stramm. Ich muss zugeben, ich war da nie dran - wenngleich mir zumindest das lockere Spiel und der "laute" Ventiltrieb durchaus nicht verborgen geblieben waren. Ich dachte nur eben das muss wohl so. :confused:

 

Nun ja, lange Rede kurzer Sinn: Seit gestern steht er wieder in meiner Garage, wenn auch etwas später als gedacht. Vor allem aber leider (deutlich) teurer als geplant. Das Ergebnis kann sich schon sehen und erst recht fahren lassen. Blöderweise war gestern nicht viel Zeit, nur eben die paar Kilometer von der Werkstatt. Heute regnet es natürlich seit "Monaten" zum ersten Mal wieder. :mad: Ich gönn' es der Natur.

 

 

Das Dauergrinsen habe ich gestern aber kaum ablegen können. Er fühlt sich irgendwie "befreit" an, Power satt. Ich war ja mit dem zuletzt verbauten 39er Einzelvergaser schon sehr zufrieden - absolut keine Probleme mehr in den letzten zwei Jahren. Aber allein der Sound beim Beschleunigen...nennen wir es das "infernalische Brüllen" der Vergaser...ach...herrlich. An dieser Stelle will ich anmerken, dass mich unnötiger Lärm auch stört - aber dieses Geräusch ist echt Musik. Nicht zu laut, einfach schön sonor. Ich verstehe aber auch jeden der damit nichts anfangen kann. ;)

 

Ja und sogar das Eintragen in die Papiere ging direkt heute bzw. mittlerweile gestern schon. Jetzt steht den ersten Touren also nichts mehr im Wege. Ich bin echt gespannt, wie sich das nun anfühlt und über welche Erfahrungen ich berichten kann und werde - versprochen (ich muss ja nicht sagen wann... :p)!

 

Kleiner Nachtrag noch: Gefreut habe ich mich zudem darüber, dass die Profis in der Werkstatt dem Auto auch bescheinigt haben "gut geschraubt" zu sein. Auch die verbauten Komponenten seien alle sehr stimmig. :) Immerhin sehen die dort ja einige von den Fahrzeugen. Klar haben wir uns bei der Resto meist die für uns maximale Mühe gegeben - vom "Fach" sind wir dann aber eben doch nicht.

 

(Käfer)-Off-Topic

Und was wäre ein Artikel ohne ein bisschen Off-Topic, zumindest was den Käfer angeht. Hatte ich beim letzten Mal noch ne alte Vespa PK 50 "saniert", so ist es diesmal ein 26 Jahre alter Piaggio SKR 125 - ja richtig, nen 125er . Dank der Einführung der Kennzahl B196 darf man ja seit Jahresbeginn, unter bestimmten Bedingungen, auch mit "neueren" Klasse B Führerscheinen wieder 125er fahren. Also habe ich schnell entschlossen am 2. Januar zugeschlagen und einen gut erhaltenen SKR (gerade mal etwas über 7.000 km nachweislich gelaufen) für nen kleinen Euro ergattert. Für die nötigen Fahrstunden (man braucht keine Prüfungen) habe ich mich erst danach angemeldet. :D Mittlerweile aber alles erledigt und die B196 steht schon im Schein bzw. der Karte.

 

Es war nur schnell klar, dass der SKR (ähnlich wie vor zwei Jahren der PK 50) nicht so bleiben konnte wie er war - aber seht selbst.

 

 

Da der SKR aber nen Alltagsroller ist, haben wir bzw. mehr mein Kumpel den diesmal mit der Dose selbst lackiert. Bei der Vespa (die ich natürlich auch noch habe :p) überkam mich da ja eher wieder dieser Hang zum Perfektionismus.

 

In diesem Sinne...bis die Tage. Ich versuche wirklich, das es nicht wieder zwei Jahre dauert. ;)