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Friedrichs Geschichten

Alles über den W201 und Friedrich - meinen 190er!

Sun May 01 22:55:36 CEST 2022    |    el lucero orgulloso    |    Kommentare (147)    |   Stichworte: 190er, Mercedes, W201

Einigen Autofans, welche ein oder mehrere Hobbyautos oder gar eine kleinere oder größere Sammlung haben, wird das Thema bekannt vorkommen: Das gelegentliche, leichte Überziehen des üblichen, 2-jährigen HU-Turnus.
Und ja, auch ich bekenne mich schuldig.

Doch von vorne.
Eigentlich war Friedrichs HU/AU im November 2021 fällig.
Dies bedeutet - erinnern wir uns an dieser Stelle an die Grundregel, bevor wir zu selbst erdachten und zurecht gebogenen Ausnahmen kommen - dass der "TÜV" dann auch durchzuführen ist und ganz grundsätzlich nicht überzogen werden darf (wobei bei PKW beim Überziehen bis zu 2 Monaten zumindest kein Bußgeld droht und auch keine "erweiterte" etwas teurere Überprüfung notwendig wird).
Dieses Ausdehnen ist aber, wie gesagt, eigentlich nicht Sinn und Zweck der Sache. Unbestreitbar haben HU und AU, bei aller Freiheitsliebe, ihre Daseinsberechtigung.

Ich hab' mir nun dennoch gute Gründe zurecht gelegt, Friedrich im November noch nicht vorzuführen.
1.) Ich bin, meinem neuen alten, ganzjährig zugelassenen Hauptfahrzeug sei Dank, nicht mehr auf den 190er angewiesen und muss ihn nicht fahren. Somit habe ich mir eingebildet, dass es schon nicht so drängt und das Risiko des Bußgeldes, vor allem aber einer eventuellen Gefährdung anderer (sollte überraschenderweise irgendwas akut Sicherheitsrelevantes dran sein), sehr gering ist.
2.) Ich hatte im Herbst/Winter 2021/22 ziemlichen Prüfungsstress und hatte daher schlichtweg keinen Kopf bzw. nur begrenzte Kapazitäten für solche irdisch-menschlichen Erledigungen, solange sie nicht zu akut waren.
3.) Friedrich hat(te) am 26.02. Geburtstag und ist dieses Jahr 30 Jahre alt geworden, sodass ich mir in Verbindung mit etwas Zuwendung kosmetischer und technischer Art erhoffte, dann gleich in einem Rutsch die H-Abnahme angehen könnte, in welcher eine HU ja ohnehin enthalten ist.

Und so verging die Zeit, Friedrich stand brav auf seinem Tiefgaragenstellplatz, ich brachte meine stressige Phase hinter mich, es wurde März und die Zeit kam, sich um meinen blechgewordenen Seelenklempner, mein erstes Auto, mein kleines Hobbyauto zu kümmern.
Zunächst ergab sich, dass ich die kosmetischen Zuwendungen in Form einer kleinen Rostkur "obenrum" aufgrund hoher Auslastung des Lackierers meines Vertrauens verschieben musste.
Also legte ich vorerst die Priorität auf eine normale HU, damit ich wieder sorgenfrei mit dem Auto unterwegs sein kann.

Ich fuhr also zum TÜV meines geringsten Misstrauens (und nein, ich hab' dort niemanden bestochen, sondern fand einfach die Mitarbeiter immer freundlich, mal abgesehen davon, dass ich den Eindruck hatte, dass sie bei der Prüfung auch älterer Autos mit dem nötigen Augenmaß an die Sache herangingen) und führte den Wagen vor.
Und tja, was soll ich sagen: Erstmals durfte ich die Erfahrung machen, wie es ist, wenn das eigene Schätzchen die HU nicht besteht.
Der freundliche TÜV-Ingenieur bat mich sodann zu sich und zeigte mir, woran es gescheitert war.

Hauptproblem war fortgeschrittener Rostfraß an den Schwellerenden vorne links und hinten links und rechts. Da war nicht mehr viel Blech da, das übrige Material war weich... und löchrig.
Nachdem der Prüfer mir diese Stellen (neben 2-3 anderen, Kleinigkeiten, welche "geringfügige Mängel" bedeuteten) gezeigt hatte, sagte er aber "Das war's aber auch schon.", nach dem Motto, dass das jetzt zwar nicht optimal, aber eigentlich halb so wild ist und es sich alles noch in den Griff kriegen lässt. Das machte mir zunächst Mut.
Und überhaupt: Die nicht bestandene HU war zwar doof, aber zunächst nur durchschnittlich überraschend (bei einem so alten Auto kann und darf schließlich auch mal was dran sein) und jetzt nicht sonderlich frustrierend.

Nundenn, trotzdem bedeutete es jetzt erstmal: Analysieren, überlegen, handeln!
Schließlich hatte ich bis zur Nachuntersuchung einen Monat Zeit, und die Saison dauerte nur noch derer anderthalb. Da galt es, keine Zeit zu vertrödeln.

Auf direktem Wege von der TÜV-Prüfstelle steuerte ich zunächst eine Werkstatt an, die ein Nachbar und Freund empfohlen hatte, da dort bereits sein W124 200D in guten Händen war.
Dort war allerdings gerade keine Bühne zur Begutachtung des Wagens frei. Als diese dann in der darauffolgenden Woche ermöglicht und nachgeholt wurde, verzweifelte der Meister allerdings an der Position der Roststellen - die Schwellerenden sind schließlich häufig auch die Aufnahmepunkte für die Hebebühne und er konnte ja nich an Stellen arbeiten, auf denen der Wagen gerade abgestützt wurde.
So wurde ich leider schweren Herzens (seitens des Werkstattmenschen) an Lackier- und Karosseriebetriebe verwiesen, die über andere Möglichkeiten verfügen, den Wagen anzuheben.

Mangels persönlicher Empfehlungen suchte ich mir also einen Karosseriebaubetrieb, dessen Internetauftritt vertrauenserweckend wirkte. Nach kurzer Recherche fuhr ich zu einem, der gute Rezensionen hatte und auf seiner Website "zeitwertgerechte Reparaturen" versprach. Vor Ort wurde mein Auto von einem jungen, freundlichen Mitarbeiter auf dem Parkplatz und auf eigenen Rädern stehend eher grob beäugt, woraufhin dieser einer freundlichen Mitarbeiterin schilderte, was zu tun wäre, woraufhin wiederum der Drucker einen netten Kostenvoranschlag ausspuckte, welcher zunächst meinen Puls deutlich verlangsamte.
Ohne auf genaue Zahlen eingehen zu wollen, stand dort zwar noch kein mittlerer, aber doch deutlich vierstelliger Betrag, wenngleich dieser Betrieb offensichtlich zwar gut ausgelastet war, aber keine monatelangen Wartezeiten hatte, sondern sich des Autos zeitnah hätte annehmen können.

Der Betrag hingegen machte mich recht nachdenklich.
Ist es mir das wert?

Manchmal lief ich auch schon an Friedrich vorbei oder verschwendete einige Gedanken an ihn, ohne dass noch die Emotionen spürbar waren, die früher dieses Auto für mich auszeichneten.
Ist Friedrich nach über 8 Jahren und ca. 64 000 Km wirklich noch "der" (oder vielmehr das) richtige?

Und wenn ich jetzt anfangen würde, Geld reinzustecken, bliebe es ja nicht bei den Sachen am Unterboden. Wenn ich jetzt A sagen würde, müsste ich danach noch B, C und D sagen, damit wieder wirklich alles fein und hübsch werden würde.
Ist so ein Projekt das, was ich wirklich will und was aktuell zu mir passt?

Immerhin habe ich mittlerweile auch noch andere intensive Hobbys neben dem/den Auto/s (allem voran das Radfahren), welche mir persönlich viel bedeuten und mir vielleicht sogar mehr bringen (persönliche Herausforderungen, an denen ich wachse, Fitness, die mich gesund hält), als die schnöden Blechkisten.
Hat das Auto auf der Prioritätenliste an Boden verloren? Steht es noch hoch genug?

Und ganz rational betrachtet, Thema Wertentwicklung des Wagens, sein materieller aber auch ideeller Wert:
Macht es Sinn? Und wenn nein: Sollte oder muss es das?

Mit dieser unerträglichen Spannung und unbeantworteten Fragen lasse ich diesen Artikel enden und überlasse das Feld euch, liebe Leser und Kommentatoren.
Kommen euch meine Gedanken vielleicht bekannt vor?
Und wenn ja: Wie habt ihr die Fragen in eueren Fällen beantwortet?
Möchtet ihr spekulieren, wie es bei mir weiterging?

Ich freue mich auf interessante Beiträge und gute Gespräche mit euch! 🙂

Eine der kritischen StellenEine der kritischen Stellen
Hat Dir der Artikel gefallen? 13 von 13 fanden den Artikel lesenswert.

Thu May 05 08:04:26 CEST 2022    |    Goify

Da könnte er gleich mal seinen Panzer verkaufen. SUVs sind ja heutzutage eh böse und haben ein Image, als würde man kleine Kinder fressen. 😉
Mit einem 204 macht man nichts falsch und ist immer gut angezogen: nicht zu protzig, aber auch noch nicht ärmlich.

Thu May 05 08:09:50 CEST 2022    |    ToledoDriver82

Ich glaube,der Verkauf von Lexus steht nicht zur Debatte😉

Thu May 05 08:12:34 CEST 2022    |    Goify

Deshalb diskutieren wir hier darüber, damit er weiß, was er zu tun hat 😁
Als beinharter Mercedes-Fan kann er mit einem Lexus ja gar nicht glücklich werden, wir müssen es ihm nur lang genug einreden, bis er ganz von selbst drauf kommt.

Thu May 05 08:19:10 CEST 2022    |    Dynamix

Zitat:

@Goify schrieb am 5. Mai 2022 um 08:12:34 Uhr:


Deshalb diskutieren wir hier darüber, damit er weiß, was er zu tun hat 😁
Als beinharter Mercedes-Fan kann er mit einem Lexus ja gar nicht glücklich werden, wir müssen es ihm nur lang genug einreden, bis er ganz von selbst drauf kommt.

Ich glaube so beinhart wie du ist er in der Hinsicht nicht 😉

Thu May 05 08:27:43 CEST 2022    |    Goify

Deshalb fahre ich auch Polo und habe den nächsten Polo schon bestellt. Als Benz-Fan natürlich nachvollziehbar. 😁

Thu May 05 10:06:44 CEST 2022    |    dodo32

Zitat:

@Goify schrieb am 5. Mai 2022 um 08:12:34 Uhr:


Lexus

hat ein Clubkollege von mir. Mehrere. Der ist schwer überzeugt davon. Nach seinem Bekunden unverwüstlich. Fährt sogar regelmäßig Nordschleife. Defekte? Keine

Thu May 05 11:44:24 CEST 2022    |    el lucero orgulloso

Wow, liebe Kommentatoren!

Ich bin ziemlich überwältigt ob dessen, wie sich hier ausgetauscht wurde und wie viele Gedanken ihr euch zu dem Thema gemacht und geteilt habt. Vielen Dank für jeden einzelnen Kommentar, und auf ein paar ausgewählte möchte ich jetzt noch selbstverständlich gerne reagieren. 🙂

Zitat:

@carchecker75 schrieb am 3. Mai 2022 um 10:04:49 Uhr:


Im Saarland ist es Normal kein Problem jemand zu finden der einem etwas Repariert, hier kennt jeder einen der einen kennt der es für einen schmalen Taler gut Repariert.

Ja, die alte saarländische Regel. In dem Fall aber schwierig - ich hab' kaum Bekannte oder Freunde mit Oldtimern oder gar Interessen in die Richtung, sodass ich mich da schon sehr strecken müssten, um auf dem Wege jemanden zu finden.

Zitat:

@merianson1 schrieb am 3. Mai 2022 um 10:42:51 Uhr:


Vielleicht auch den 190er verkaufen und einen anderen 190er in besserem Zustand kaufen. […] Dann wird es ein Friedrich II.

Eigentlich keine schlechte Idee, aber ich glaube, einen nächsten 190er wird es bei mir eher nicht geben.

Wenn Zeitwagen, dann Cabrio - und da geriet ich, auch schon vor der TÜV-Sache, gelegentlich in Versuchung, Friedrich für was Offenes abzustoßen...

Zitat:

@Dynamix schrieb am 3. Mai 2022 um 13:48:52 Uhr:


Frei nach Darth Vader:

Erforsche deine Gefühle!

Danke, der Spruch wird mein Leben verändern. 😁 😁

Im Übrigen aber sehr interessante Gedanken, Dynamix, von denen ich einige auch teilen kann. 🙂

Zitat:

@dodo32 schrieb am 3. Mai 2022 um 13:51:31 Uhr:


Im Falle des Blogerstellers kann ich mir nicht vorstellen, dass es an der Partnerin / Partner lag, wenn er es nicht gemacht hat.

Das ist völlig richtig – weil es aktuell keine Partnerin gibt (und einen Partner noch viel weniger).

Zitat:

@dodo32 schrieb am 3. Mai 2022 um 14:57:47 Uhr:



Zitat:

Es ist halt ein Hobby


Das ist einer interessanter Punkt.[…]
Also ist es eine Lebenseinstellung geworden. 🙂

Das ist in der Tat sehr spannend und kann fast ins Philosophische gehen.

Spitzfindig könnte man vielleicht zwischen Hobbys, Leidenschaften und Lebenseinstellungen unterscheiden und je nach Einordnung wiederum abstufen, wie viel einem was wert ist. Sein Leben nur einem bestimmten Bereich zu widmen, kann auch erfüllend sein, aber umgekehrt besteht vielleicht ja auch ein Wunsch nach Abwechslung oder auch mal was Neuem, sodass durchaus ein Nebeneinander von manchen Aktivitäten möglich sein kann.

Über das unerschöpfliche Thema kann man sich wahrscheinlich stundenlang unterhalten. 🙂

Zitat:

@Px200ELusso schrieb am 4. Mai 2022 um 05:51:44 Uhr:


Es geht um einen 190er?
Keinen Evo oder 2.6 Sportline mit Leder, Klima usw.?

Dann wirf das Ding weg!

Nicht umsonst kräht heute kein Hahn mehr nach dem 201.

Stecke dein Geld doch lieber in einen W204 350 MoPf. Der sieht fast genauso aus wie der 190, ist extrem preiswert im Wortsinne und macht richtig Spaß.

Es geht um einen ganz gewöhnlichen 190 E 2.0, also die goldene Mitte der R4-8V-Motoren.

Die Frage ist aber: Muss das Auto besonders sein, was Besonderes zu sein?

Und zu der Idee mit dem 204er 350er: Wie einige schon geschrieben haben, könnte ich damit nicht wirklich was anfangen.

Auch mit dem ganz gewöhnlichen 190er Friedrich hatte ich viel Spaß, und der W204 ist zwar zweifelsohne ein wirklich gutes Auto, aber für ein Hobbyauto fehlt es ihm an Seele, und gegen mein Alltagsauto kommt er nicht an.

Zitat:

@Px200ELusso schrieb am 4. Mai 2022 um 07:40:42 Uhr:


Wenn es ein Altbenz sein soll, würde ich mich nach einem schön gepflegten W126 300 SE mit Klimaanlage und vernünftiger Farbkombination umsehen. Damit macht man nichts falsch, fast alles richtig und kann den Wagen auch wirklich nutzen.

Den Gedanken (also W201 gegen W126 tauschen) hatte ich tatsächlich auch schon.

Würde allerdings unterm Strich ein noch größeres Investment bedeuten, als das hier in Rede stehende in den 190er, und da würde ich mich noch mehr fragen, ob es mir das wert ist.

Zitat:

@ToledoDriver82 schrieb am 4. Mai 2022 um 17:59:43 Uhr:


Ich glaube kaum dass er auf der Suche nach einer Alternative ist...ich würde sogar so weit gehen, wäre der 190er nicht da, bestünde aktuell kein Grund und Motivation für den Kauf eines weiteren Autos 😉 es geht ja darum,den alten retten weil er da ist, Erinnerungen dran hängen und man ihn gern fährt...wenn man ihn fährt,oder diese "Last" abstoßen weil sie nicht mehr so richtig passt und ein Haufen Geld verschlingen wird...die eventuell auch leicht wo anders investiert werden könnte.
@Dynamix schrieb am 4. Mai 2022 um 18:55:16 Uhr:
Vor allem weil er ja schon ein "modernes" Auto im Fuhrpark hat. Da wäre es völlig schwachsinnig den quasi Oldi durch den Ur-Ur-Urenkel zu ersetzen. Da würde es wirklich mehr Sinn machen den Baby Benz ersatzlos abzustoßen.

Die Hauptfrage war ja eher ob an dem Hobby noch genug Herzblut hängt das man sagt die Kohle buttere ich jetzt noch rein oder ob man sich von dem Auto doch emotional so weit distanziert hat weil sich die Welt in der Zwischenzeit einfach weitergedreht hat.

Absolut treffend zusammengefasst. 🙂

Zitat:

@PIPD black schrieb am 4. Mai 2022 um 19:07:14 Uhr:


Apropos weitergedreht….die werten Eltern waren doch damals not amused als Friedrich in der Garage auftauchte, wenn ich mich richtig erinnere. Wie sehen die das denn heute? Haben sich die Wogen gelegt oder ist er immer noch Stein des Anstoßes?

Längst geglättet.

Ab und an kam von meinem Vater noch ein flapsiger Spruch, aber da stehe ich dann auch drüber.

Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern und bin da auch sehr froh darüber.

Zitat:

@Dynamix schrieb am 4. Mai 2022 um 21:39:13 Uhr:


Wobei man halt aus Sicht des Wertverlustes beim Radfahren auch verdammt viel Geld verbrennen kann. Wie gesagt, wenn ich sehe für welche Preise Fahrräder so bei Kleinanzeigen verscheuert werden die mal brutal viel Geld gekostet haben wird einem schlecht.

Wo(nach) schaust du denn?

Meiner Beobachtung nach ist der Wertverlust bei ordentlichen Bikes durchaus im Rahmen. Klar halten die nicht ihren Neupreis, aber von verscheuern sind wir da noch sehr weit entfernt.

Zitat:

@ToledoDriver82 schrieb am 5. Mai 2022 um 08:09:50 Uhr:


Ich glaube,der Verkauf von Lexus steht nicht zur Debatte😉

Danke, das glaube ich nämlich auch. 😁

Der Lexus ist absolut gesetzt. Wie Dodo schreibt, bin ich auch schwer überzeugt von.

Wenn Interesse besteht, kann ich da auch mal (in einem eigenen Blogartikel) etwas weiter ausholen.

Sun May 08 12:33:08 CEST 2022    |    Lumpi3000

Ich würde mir zunächst einmal anschauen, was sonst noch so alles gemacht werden müsste damit sich die Investition der Schweißarbeiten auch lohnt.
Denn was hilft es, wenn das Auto zwar wieder geschweißt ist und ggf auch das H-Kennzeichen bekommt und sich immer mehr teure Baustellen zeigen.
Da würde ich dann auch mal Motor, Getriebe, Fahrwerk etc. checken lassen.
Auch gibt es sicherlich am 190er Problemzonen die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind.

Danach würde ich darüber nachdenken ob ich mir das finanziell erlauben kann, oder ob es nicht sinnvoller ist das Geld für die Zukunft zu sparen zb. für eine Immobilie. Auch ein paar Tausender können helfen. 😉

Aus emotionaler Sicht lohnt sich die Investiton sicherlich.

Sun May 08 12:40:44 CEST 2022    |    Dynamix

Und dann kommt morgen der Artikel mit einem Friedrich-Würfel 😰 😁

Sun May 08 13:01:00 CEST 2022    |    dodo32

Zitat:

Das ist in der Tat sehr spannend und kann fast ins Philosophische gehen.

Über das unerschöpfliche Thema kann man sich wahrscheinlich stundenlang unterhalten. 🙂

So ist es. 🙂 Unter dem Strich am besten in gemütlicher Runde mit Cognacschwenker vor dem Kaminfeuer. 🙂

Zitat:

Und dann kommt morgen der Artikel mit einem Friedrich-Würfel

😰😰😰 wäre schade 🙁🙁

Sun May 08 13:02:45 CEST 2022    |    Dynamix

Zitat:

@dodo32 schrieb am 8. Mai 2022 um 13:01:00 Uhr:


So ist es. 🙂 Unter dem Strich am besten in gemütlicher Runde mit Cognacschwenker vor dem Kaminfeuer. 🙂

Ich setz mich mit einem guten Bourbon dazu 😉

Sun May 08 13:15:05 CEST 2022    |    Goify

Apfelschorle geht nicht - nehme ich an. 😉

Sun May 08 14:01:48 CEST 2022    |    dodo32

Zitat:

@Goify schrieb am 8. Mai 2022 um 13:15:05 Uhr:


Apfelschorle geht nicht - nehme ich an. 😉

Na klar. 😉

Sun May 08 15:16:27 CEST 2022    |    ToledoDriver82

Ich würde mich mit dazu setzen😁

Sun May 08 17:17:38 CEST 2022    |    Worff

Kurz gesagt:
Die Emotionen die du derzeit vermisst, werden später mit Verstärkung zurück kommen ;-)

Ich habe vor 15 Jahren meinen W124 300D abgegeben, weil er quasi überall Öl verlor und jeden Tag eine Neue Pfütze aufgetaucht ist. Die Reparatur bei Mercedes war damals schlicht ein Irrsinn im Preis, dafür hätte ich 3 besser erhaltene davon kaufen können.
Zum selber machen hatte ich damals keine Zeit und da ich vorher fast nur VW geschraubt hatte, fehlte mir auch recht viel Wissen für den W124-Motor.
Also machte ich den Fehler ihn zu verkaufen.
Und ich sage dir: Ich trauere ihm heute noch hinterher, selbst wenn moderne Autos mit den vielen Sonderausstattungen manchmal sogar noch toller sind. Aber eines was mein W124 konnte, das können die alle der Reihe nach nicht: Mich über 300.000Km ohne jegliche Panne immer wieder zuverlässig nach Hause bringen.

Bei deinem sind es nur Rostschäden... Was soll´s?
Melde ihn ab, stell ihn in die Garage, kauf die ein MIG-Schweißgerät und einen stabilen(!) Blechknabber, mach eine Woche lang Übungsschneiden und Übungsschweißen damit und dann kannst du anfangen deinen alten Schatz selber aufzuarbeiten. Bleche einschweißen ist keine höhere Kunst, das kann im Grunde jeder der Denken kann. Preiswerter als jede Werkstatt ist es ganz sicher und vermutlich zudem auch besser als es die meisten Werkstätten abliefern.

Und was genau riskierst du dabei?
Brauchbares Schweißgerät gibt´s bei Stahlwerk weit unter 1000€, und noch dazu kannst du dort direkt einen Schweißkurs mit deinem Gerät machen.
Dazu noch eine Gasflasche, Armatur und paar Kleinigkeiten, nochmal rund 500€ und schon bist du am Start!

Und nichts ist geiler als nachher sagen zu können: "Habe ich natürlich selber gemacht!"

Als positiven Effekt hast du dann noch: Künftig wird dich keine Rostblase mehr aufregen 🙂

Ich bin mir sicher, alles andere wirst du am Ende bereuen, wetten? :-)

Grüße - Stefan

Sun May 08 18:20:38 CEST 2022    |    Goify

Ich lese das vom Selbermachen ja immer wieder, nur wer hat wirklich die Zeit dafür? Man arbeitet ca. 55 bis 60 h die Woche, hat dann noch diverse Ehrenämter und das eigene Haus ist vielleicht auch eine Baustelle. Urlaub gibt es nicht. Wann will man dann noch an einem Hobbyauto schrauben? Nachts?

Sun May 08 18:29:47 CEST 2022    |    ToledoDriver82

Es ist nicht nur die Zeit,es braucht auch den Platz dazu. Das Auto muss zerlegt trocken stehen können,es braucht Platz für ausgebaute Teile und Platz zum vorbereiten....das hat nicht jeder. Und dann kommt dazu,es geht nicht einfach nur um mal ein Blech einbraten,es soll ordentlich werden und dafür braucht es Übung,viel Übung. Für mich persönlich ist mein eigener Anspruch an solche Arbeiten so hoch,das ich es machen lasse. Desweiteren fehlt mir für neben bei und zum üben der nötige Platz,das ist also alles nicht so einfach mit dem selber machen.

Sun May 08 18:49:57 CEST 2022    |    Lumpi3000

Mir wär das Risiko zu groß, dass ich mich mit nem Schweißgerät selbst anbraten würde ... 😁

Sun May 08 18:52:32 CEST 2022    |    Goify

Und dabei verstehst du, Toledo, ja sogar was von der Blechbearbeitung. Ich kann nur mit Holz umgehen. Meine Schweißübungen führten zu jeder Menge Löcher im Testkotflügel beim WIG-Schweißen. Stecke mal nen Draht in einen Lichtbogen rein! Mittlerweile haben wir ein Schweißgerät mit Schweißdrahtzuführung, aber damit habe ich noch nichts gemacht.

Sun May 08 18:57:04 CEST 2022    |    bronx.1965

Zitat:

(...)Und dann kommt dazu,es geht nicht einfach nur um mal ein Blech einbraten,es soll ordentlich werden und dafür braucht es Übung,viel Übung. (...)

So sieht es aus.
Die Problematik am obigen Benz scheint, Jans Schilderungen zufolge, doch erheblich komplexer zu sein.
Da ist es mit "Anfänger" - braten nicht getan.
Zum Einschweißen der WHA nimmt man korrekterweise eine Lehre, erst recht wenn die Schweller Partie drum herum so aussieht wie bei dem "hiesigen Patienten".
Halten und Traglast aufnehmen soll das Ganze auch noch, da ist jedenfalls mehr gefragt als Hobbybraten. Pfusch gibts schon genug.

Sun May 08 19:11:51 CEST 2022    |    ToledoDriver82

So sieht es aus,immerhin muss die später mal bissel was aushalten. Auch soll es optisch gut aussehen... nicht nur wenn ne dicke Schicht Dichtmasse und UBS drauf ist.

Sun May 08 19:15:03 CEST 2022    |    bronx.1965

Zitat:

... "UBS"...

Du willst doch auf dem Aussenschweller nicht mit Bauernblind herum kleistern. 😛

Sun May 08 19:17:46 CEST 2022    |    ToledoDriver82

Es gibt aber genug die das so machen... leider

Sun May 08 19:21:37 CEST 2022    |    bronx.1965

Da stimme ich zu, aber zu dir passt das nicht. Daher meine (nicht ganz ernstgemeinte) Anmerkung. 😉 😁

Sun May 08 19:23:26 CEST 2022    |    ToledoDriver82

Nein,da hast du recht😉 und deswegen sag ich ja,das muss man schon bissel drauf haben damit an Ende alles gut aussieht.

Sun May 08 20:23:44 CEST 2022    |    Goify

Das sind außerdem Stellen, die zum Teil mehrlalig sind. Da kommt ein Hobbybastler eh recht schnell an Grenzen. Irgendwo in einer Oldtimer-Zeitschrift las ich, dass es ab dem /8 für den Hobbyschrauber schwierig wird mit der Rostbeseitigung, da ab dem Punkt zwei- bis dreilagige Bleche verwendet worden sind. Ich kenne andererseits auch einen BWLer, der an seinem 116er die unteren 30 cm ausgetauscht hatte. Der Typ (ich kannte ihn vom Oldtimerstammtisch) war sogar in der Oldtimerpraxis damit drin. Machbar ist alles, aber der Aufwand kann enorm sein.

Sun May 08 21:03:06 CEST 2022    |    Worff

Also das Problem Zeit und Platz lasse ich gelten. Aber hat man den Platz, ist die Zeit schon fast egal. Meinen ersten Wagen (einen Golf 1) habe ich damals über 14 Monate lang aufgebaut. Störte auch keinen, der stand in meiner Garage.
Umso geiler war das Gefühl, als er getüvt, fertig geschliffen und mit roten Schildern den Weg zum Lacker machte.
Aber ich schrieb nicht grundlos das man sich einen Bogen Karosserieblech schnappen und üben soll, bzw. das es für recht kleines Geld auch WIG-Schweißlehrgänge bei z.B. Stahlwerk gibt. Punktschweißen ist nun wirklich keine Kunst.
Und gerade die W123 hatten noch Blech wie ein Panzer, dort Löcher rein zu brutzeln wie beim VW Scirocco setzt schon fast Vorsatz voraus. Der 190er ist nicht so sehr viel schwieriger.
Ich habe schon 5 Leuten das Bleche einschweißen beigebracht, keiner brauchte länger als 2h um seine Fehler abzustellen und absolut brauchbare Ergebnisse zu liefern. Und wenn´s mal nicht perfekt wird, nimmt man die Flex, schleift den Mist weg und machts nochmal, na und?

Sun May 08 21:26:34 CEST 2022    |    ToledoDriver82

Ich hab nicht gesagt,dass es nicht möglich ist😉 und natürlich kann man das erlernen... trotzdem würde ich das nur angehen,wenn die Möglichkeiten dafür passen und dafür gehört für mich auch Platz wo das Fahrzeug stehen kann während der Arbeiten,man am ganzen Fahrzeug arbeiten kann ohne das man erst groß umräumen oder gar das Fahrzeug umparken muss und wo man auch die Möglichkeit hat,mal ein Blech selber anzufertigen/anzupassen. Wenn so eine Möglichkeit besteht,wo man je nach Zeit immer mal was machen kann,auch kurzfristig,ohne sich überlegen zu müssen "fahr ich jetzt die 45 Minuten dahin oder lass ich es,weil Hin- und Rückfahrt, aufbauen und wegräumen schon 2h dauern" . Das mag banal klingen,aber es ist oft so,es wird mehr wenn man jederzeit auch mal eben fix was machen kann,als wenn jede Aktion erst ne Planung braucht. Und manchmal geht man einfach hin,macht was für 10 Minuten oder halbe Stunde und dann ist gut, vielleicht geht man aber auch später noch mal ran oder lasst es für den Tag ganz.
Das ist schon ein nicht ganz unwichtiger Punkt,gerade wenn man eben auch länger braucht weil man es noch nicht so kann oder sich 4 Wochen nichts tut weil man keine Zeit findet.

Sun May 08 21:36:27 CEST 2022    |    Dynamix

Glaube auch kaum das er neben seinem Arbeitspensum und den anderen Hobbies noch Zeit findet die Kiste mal eben selber zu richten. Nicht jeder hat Bock am Wochenende bis 5 Uhr morgens dann an der Kiste rumzuschrauben um Sie fertig zu bekommen. Geschweige denn das man für sowas auch erst einmal die passenden Voraussetzungen haben muss.

Ich erinnere mich hier an jemanden der einen alten Audi restaurieren wollte und dafür auf Do-it yourself Werkstätten angewiesen war und alleine für die Miete der Bühne Unsummen ausgegeben hat weil der Wagen ja ab einem gewissen Punkt schon gar nicht mehr fahrfähig war. Da ist es allemal billiger und schneller das von einer Werkstatt machen zu lassen. Billiger wird sowas nur wenn man die Möglichkeit hat in einer "eigenen" Werkstatt mit Bühne zu schrauben und auch keinen Zeitdruck bei so einem Projekt hat.

Sun May 08 21:43:35 CEST 2022    |    bronx.1965

Zitat:

(...) Punktschweißen ist nun wirklich keine Kunst.
Und gerade die W123 hatten noch Blech wie ein Panzer, dort Löcher rein zu brutzeln wie beim VW Scirocco setzt schon fast Vorsatz voraus. (...)

Jaja, das geliebte Narrativ des 'letzten echten Benz'. 😮 Die Kisten rosteten wie blöde, daran war nix "Panzer". Rückblickend verklärt sich vieles. 😉
Und - Nein, Punktschweißen ist keine Kunst. Kann jeder Depp (erlernen). Aber bei tragenden Strukturen möchte das doch schön mit einer durchgehenden Naht versehen sein.
Erstens: der eigenen Sicherheit wegen.
Zweitens: das Prüferlein bei der anschließenden Vorführung wird nur schwer zu überzeugen sein von Schweißpunkten an derart sensiblen Fahrzeugstellen. Zu denen ja nun mal die WHA gehören. Unter anderem. . .

Sun May 08 21:59:32 CEST 2022    |    ToledoDriver82

Zitat:

@Dynamix schrieb am 8. Mai 2022 um 21:36:27 Uhr:


Glaube auch kaum das er neben seinem Arbeitspensum und den anderen Hobbies noch Zeit findet die Kiste mal eben selber zu richten. Nicht jeder hat Bock am Wochenende bis 5 Uhr morgens dann an der Kiste rumzuschrauben um Sie fertig zu bekommen. Geschweige denn das man für sowas auch erst einmal die passenden Voraussetzungen haben muss.

Ich erinnere mich hier an jemanden der einen alten Audi restaurieren wollte und dafür auf Do-it yourself Werkstätten angewiesen war und alleine für die Miete der Bühne Unsummen ausgegeben hat weil der Wagen ja ab einem gewissen Punkt schon gar nicht mehr fahrfähig war. Da ist es allemal billiger und schneller das von einer Werkstatt machen zu lassen. Billiger wird sowas nur wenn man die Möglichkeit hat in einer "eigenen" Werkstatt mit Bühne zu schrauben und auch keinen Zeitdruck bei so einem Projekt hat.

So ist es

Sun May 08 22:41:51 CEST 2022    |    Goify

Ach der rote Audi. Das war irgendwie eine traurige Geschichte.

Sun May 08 22:42:24 CEST 2022    |    Dynamix

War der nicht braun?

Sun May 08 22:59:40 CEST 2022    |    bronx.1965

Egal ob braun oder rot, er wurde nie fertig und das abgefragte Glasdach bei mir nie abgeholt.

Sun May 08 23:01:13 CEST 2022    |    Dynamix

Das Geld ist ja später auch in einen W220 geflossen. Angeblich.

Sun May 08 23:02:43 CEST 2022    |    bronx.1965

Ja... Angeblich. . . 😮

Mon May 09 07:50:47 CEST 2022    |    nick_rs

Zitat:

@bronx.1965 schrieb am 8. Mai 2022 um 19:15:03 Uhr:



Zitat:

... "UBS"...

Du willst doch auf dem Aussenschweller nicht mit Bauernblind herum kleistern. 😛

Ist ja verkleidet 🙂

Mon May 09 08:25:09 CEST 2022    |    Goify

Die Verkleidung hat hier ja ganze Arbeit geleistet: Bei den VorMopf-Modellen gibt es an diesen Stellen weit weniger schlimmen Rost. Einerseits weil man früher sieht, was Phase ist und andererseits, weil sich darunter kein Biotop bildet, was Feuchtigkeit bindet.

Mon May 09 11:54:15 CEST 2022    |    PIPD black

@el lucero orgulloso
Wie geht/ging es denn nun weiter?
Der Artikel dazu ist doch schon lange fertig, hast du gesagt.😉:ccol:

Mon May 09 12:02:32 CEST 2022    |    Dynamix

Danke übrigens an Bronx für das Teilen der Wortschöpfung "Bauernblind" 😁

Kannte ich noch nicht!

Deine Antwort auf "Bis dass der TÜV uns scheidet?"

Friedrichs Fahrer

el lucero orgulloso el lucero orgulloso

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