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Sun Jun 18 14:47:44 CEST 2023    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: 3 (940), Alfa Romeo, Giulietta

Als ich letztens den jährlichen Servicetermin für mein Auto organisiert habe, ist mir aufgefallen, dass es tatsächlich bereits 10 Jahre lang her ist, seit ich meinen ersten und bisher einzigen Neuwagen angeschafft habe - es geht natürlich nach wie vor um meine treue Jules, eine Alfa Romeo Guilietta 2.0 JDTM, Baujahr 2013.

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Deswegen ist nun wieder Zeit für ein kleines Resümee, ich werde allerdings weniger auf Dinge eingehen, die ich schon in früheren Artikeln beschrieben habe - seit 2013 hat sich an den Eigenschaften des Fahrzeugs (und meiner Einschätzung derer) grundsätzlich wenig verändert, meine Giulietta ist ein sportlich angehauchtes, aber trotzdem praktikables Alltagsfahrzeug, ohne grobe Macken, aber - so ehrlich muss man sein - auch abgesehen vom Design ohne wirklich herausragende Stärken. Nun, es gab schon vor 10 Jahren praktischere Fahrzeuge, bessere Motoren, aber in Summe ist der "Tipo 940" ein gelungenes Fahrzeug.

Nun, kommen wir zum eigentlichen Resümee:

Seit Erstzulassung 06/2013 haben sich sagenhafte 78.000 Kilometer am Zähler angesammelt. Das liegt nicht daran, dass der Wagen so oft in der Werkstätte gestanden wäre, mein Mobilitätsverhalten hat sich über die Jahre einfach verändert und ich fahre nicht so viel bzw. viel mehr Rad. Ironischerweise sollte ich kurz nach der Bestellung in die Stadt ziehen und war seither kein Auto(bahn)pendler mehr - ich bin aber beim Diesel geblieben, weil der Motor einfach Punch hatte, vor allem auf der Autobahn (was wohl den Großteil meiner Strecken ausmacht) sehr angenehm, die 140 PS/320 Nm reichen für österreichische Schnellstraßen locker aus.

Hauptsächlich bin ich damit auf Urlaub gefahren bzw. regelmäßig in meine Heimat aufs Land, wobei der Kofferraum meist von einem meiner Rennräder ausgefüllt war. Gelegentliche Besorgungsfahren gehören natürlich auch zum Profil, ein Lastenrad ist dann selbst mir zuviel des Guten.

Mein Spritmonitor-Profil hab ich schon vor Jahren aufgeben, auch, weil durch die geringe Fahrleistung Tankfüllungen zu einem sehr seltenen Ereignis geworden sind - deshalb kann ich nur grob sagen, dass der Verbrauch laut Bordcomputer im Schnitt ca. bei 4,6 Litern liegt - wobei Urlaubsfahrten auf Bundesstraßen, etwa das vielleicht auch deutschen Urlaubern bekannten Ennstal (via B320) durchaus auch mit einer glatten 4 komma Null zu machen sind.

Macken/Defekte

Jeder, der "Alfa" liest, wird wohl schwer gespannt sein, was (gemäß dem Image der Marke) so an außerplanmäßigen Reparaturen angefallen ist. Ich mach es kurz: Es war kein fehlerfreier Ritt, aber die Macken hielten sich in Grenzen, immerhin gab es nur einzigen Ausfall oder Liegenbleiber, und der war eher trivaler Natur.

Da ich letztens fürs Service nochmal alle Wartungen und Reparaturen rausgeschreiben habe, hab ich die Problemchen in chronologischer Form schnell griffbereit:

  • 06/17 (44.000 km) - Tempomat: Der Lenkstockhebel/Regler war kaputt und musste getauscht werden. Nicht tragisch, aber für einen konsequenten Tempomatfahrer wie mich ärgerlich. Kosten ca. 500€
  • 04/19 (56.000 km) - Glühstifte erneuert - wohl kein üblicher Verschleiß, mit knapp 400€ inklusiver Arbeit aber auch kein Beinbruch
  • 10/21 (69.000 km) - Batterie - Irgendwann ist sie dann mal fällig. Ich hab kein Kurzstreckenprofil, ab vor allem während der Covid-Beschränkungen konnte es schon mal vorkommen, dass der Wagen länger als eine Woche steht - zusammen mit einer alten Batterie und herbstlichen Temperaturen war das Starterkabel fällig, nach eine längeren Ladefahrt hab ich es dann noch ein paar Tage später für ca. 220€ auf einer Achse zum Batterietausch geschafft. Hätte sich wohl vermeiden lassen, wenn ich die Zeichen gedeutet hätte, dass davor Start/Stopp locker 2 Jahre lang nicht mehr funktioniert hat.
  • 07/22 (72.000 km) - Lambdasonde (vor Kat) - hat sich auf einer Autobahnfahrt mit einer Störung ankündigt, Tausch ca. 200€ inkl. Arbeit

Immerhin bin ich bis jetzt immer bei der Plakette durchgekommen, der einzige zu behebende Mangel waren verschlissene Scheibenwischerblätter, die offensichtlich getauscht werden "mussten".

Wenn man streng ist, muss man auch anmerken, dass die meisten Taster am Lenkrad kaputt sind oder sich nur mit großem Kraftaufwand betätigen lassen, also vor allem die oft genutzte Lautstärkeregelung und die Tasten für die Freisprechanlage - nervig, aber dank Sprachsteuerung am Telefon und einem haptisch immer noch idealen Drehregler am Radio nicht das Ende der Welt.

Dazwischen kam "außerplanmäßig" leider auch ein kleiner Blechschaden, den ich (im Gegensatz zu am hinteren Stoßfänger in den Kommentaren zu einem früheren Blogeintrag ausgiebig bemängelten Kratzern) aber natürlich reparieren ließ. Glücklicherweise ging dabei der alte Kratzer an der Unterseite des Frontstoßfängers auch gleich mit.

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Service/Wartung/Verschleiß

Ansonsten war die Zeit ziemlich unauffällig und gab den jährlichen Rhythmus aus Plakette und/oder Wartungen. Alle 2 Jahre neues Motoröl (wobei ich natürlich nie über das Kilometerintervall von 35tkm gekommen bin), Filter, Zahnriemen, ein Klimaservice und je ein Satz Reifen für Sommer/Winter (stets Pirelli Cinturato/Sottozero), wobei ich erstere aufgrund des Alters vor vollständiger Abnutzung getauscht habe.

Ich hab alle Services und Wartungen zeitgemäß gemacht, außer, ironischerweise das erste nach 2 Jahren anno 2015 um mehrere Monate verpasst - tja, mein BMW davor hatte auch eine Zeitintervallsanzeige.

Wirklich "scheckheftgepflegt" ist das Fahrzeug aber nicht, ich bin recht schnell vom Markenhändler zu einem markenfremden Betrieb im persönlichen Umfeld gewechselt, das Serviceheft ist wohl nicht mal zu 50% gestempelt. Ich erwarte mir aber ohnehin keine Rekordgebote, sollte ich das Fahrzeug mal verkaufen - dank Rechnungen lässt sich die Historie aber zum Großteil lückenlos belegen.

Ausblick

Nun, 10 Jahre sind eine lange Zeit, aber bei der momentanen Markt/Preislage wäre es wohl fahrlässig, ein einwandfrei laufendes Fahrzeug zu verschenken, um bei den (verglichen mit den 2010ern) horrenden Neuwagenpreisen zuzuschlagen. Nächstes Jahr stehen mit Öl, Zahnriemen und der ganzen Filterriege zwar wieder mal etwas höhere Wartungskosten an, aber ich gehe davon aus, das Geld zu investieren und den Wagen danach zumindest noch 2-3 Jahre zu fahren, sollte nichts Unverhergesehenes passieren.

Der Plan ist, Jules noch solange zu behalten, bis sich das Preisniveau wieder ein bisschen beruhigt hat und es endlich auch eine gute Auswahl an E-Autos im Format eines normalen Kompakten gibt, ein Mini/Kompakt-SUV muss es nicht unbedingt sein.

Ich gestehe, wenn ich ab und zu mit dem 2022er Ford Kuga meiner Mutter fahren darf, geht mir schon vor allem in Sachen Infotainment und Bedienung einiges ab, aber das allein ist ein relativ schwaches Argument für eine Wachablöse.

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