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Sun Apr 20 22:13:29 CEST 2014    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (7)

Ich gestehe, als 85er-Baujahr bin ich knapp noch in die Generation YouTube reingeboren worden und neben mehr oder weniger sinnlosen Blogeinträgen war es schon immer mein Zeitvertreib, mir dort stundenlang Videos reinzuziehen, die viele meiner Kumpels nur zum Kopfschütteln bewegen... :)

 

Mäßige 2-Stunden-Livemitschnitte der Stones von 1971, Gitarrencovers, bei denen man 4 Minuten lang nur die Schlaghand und das Griffbrett einer Gitarre eines in Trainingshose bekleideten Studenten sieht - die Plattform hat genug Material für Nerds jeglicher Couleur. :rolleyes:

 

Natürlich gibt es das auch für Benzinbrüder und so tummelt sich auch eine riesige Community an Car Guys, Amateurrennfahrern und Berufsjournalisten auf YouTube, um sich dem Thema Auto anzunehmen - mit teils recht unterschiedlichen Ergebnissen, die sich stark von klassischen Medien wie Sport Auto und Co abheben...

 

So besteht der Hauptcontent "berühmter" Channels wie AutoCar, Drive oder Evo darin, einen mehr oder weniger fähigen Fahrer in 5-10 Minuten in das PS-starke Testmuster zu setzen und dieses ausgerüstet mit High-Speed-Kameras möglichst kunstvoll beim Driften auf abgesperrten Landstraßen oder Rennstrecken auf Video zu bannen.

 

Bestenfalls kommen dabei Lobgesänge von Herzen wie bei Chris Harris heraus, dem man seine Leidenschaft und Hingabe für schnelle, starke und faszinierende Autos einfach abnimmt, in anderen Fällen kommt es aber dazu, dass McLaren tatsächlich die Abstimmung des MP4-12C ändern soll, weil ein bekannter britischer Kanal bemängelt, dass sich das Ding nicht so einfach driften lässt... :rolleyes:

 

An dem Punkt fragt man sich schon noch, was das Ganze mit seriösem Journalismus zu tun hat, zumal einige Kanäle durchaus ihre Wurzeln im Druck haben und nicht nur ein paar "Hoonigans" sind, die lustige Driftvideos produzieren wollen. Schließlich kann man in einem MP4-12C die Nordschleife bei sauberer Fahrweise locker unter 8 Minuten umrunden, ohne wie im berühmten "Yellow Bird" Ruf-Porsche in jeder zweiten Kurve sein Ende vor Augen sehen zu müssen - eine Errungenschaft, der mit solchen sensationsgeilen Videos nicht wirklich Rechenschaft getragen wird.

 

Ich gebe zu, ich seh mir das Zeug gerne an, vor allem wegen wortgewandten Köpfen wie Carlos Lago oder Chris Harris, aber wirklich gehaltvoll sind die meisten Beiträge über die Bewertung der Driftbarkeit hinaus oft nicht... :rolleyes:

 

Auf der anderen Seite gibt es auch viel Amateurcontent und Dashcam-Zeugs, für dessen Konsum man schon sehr hartgesotten sein muss - 4 Runden Laguna Seca bei 80% im Verkehr ohne Quersteher oder Streckenrekorde sind auch am Steuer eines E63 keine abendfüllende Unterhaltung, dennoch finden sich in den Kommentaren die oftmals unterhaltsameren Sachen, wie z.B. User die in bildschirmseitenfüllenden Comments tatsächlich Kurve für Kurve analysieren, um wieviel Zentimeter der Fahrer den Scheitelpunkt verfehlt hat und um wieviel Sekunden er mit seinem 20 Jahre alten MX5 er die selbe Strecke schon bezwungen hat... gib den Leuten eine Kommentarfunktion und du siehst den Abgrund ihrer Seelen. Sowas wie der Pranger ohne Opfer... ich ertappe mich auch oft, länger in den Comments zu stöbern als am eigentlichen Video - auch das ist YT. :D

 

Was haltet ihr so von Car-Content auf YouTube, was seht ihr euch so an, welche sind eure Lieblingskanäle?