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Yaris Hybrid (Baujahr 2017), Eigenheiten, Vergleich, Verbrauch, Wartung ...

Fri Jun 08 21:09:47 CEST 2018    |    broller    |    Kommentare (0)

Nachdem ich vor einigen Monaten schon nach Öl für den Yaris Hybrid gesucht habe, habe ich mich heute dran gesetzt und nochmals bei Castrol nachgeschaut. Mittlerweile hat nun auch diese Firma nachgelegt und schlägt nun für den Yaris Hybrid 0w-30 als niedrigste Viskosität vor. Castrol EDGE 0w-30 (FST) offenbar mit einem nicht abgesenktem HTHS-Wert. Addinol hatte hier auch schon ein 0w-30 mit einer nicht abgesenktem Hochtemperaturviskosität für den Yaris Hybrid.

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Sat May 05 10:13:55 CEST 2018    |    broller    |    Kommentare (3)

Nach etwas Pause und ca. 30.000km Fahrstrecke noch mal ein paar Gedanken, wie ich den Yaris Hybrid jetzt einschätze.

Ich habe zwischenzeitlich den Auris Touring Sports als Hybrid gefahren. Auch um zu sehen, was die 136 PS dort für einen Mehrgewinn bringen. Also gegenüber dem Yaris Hybrid mit 100 PS. Das Mehrgewicht des Auris Touring Sports schluckt die 36 PS. Das Beschleunigungsverhalten ist nahezu identisch zum Yaris Hybrid, dafür ist der Auris Touring Sports etwas breiter und viel länger, was ihn unhandlicher macht. Wer nicht gerade drei oder mehr Kinder hat, kann auf den Touring Sports gut verzichten. Der normale Auris Hybrid tut es dann auch. Der Auris bietet tatsächlich noch etwas mehr Komfort ist besser gefedert, geräuschgedämmter und besser einstellbar in den Sitzmöglichkeiten, bietet hier eine einstellbare Lordosenstütze. Von den Materialien im Innenraum nehmen sich der Auris und Yaris nicht viel. Die Innenraumgestaltung gefällt mir beim Yaris besser. Die Gestaltung der Instrumente hinter dem Lenkrad und die Farben des Touch Display sind mir gefälliger.

Leider ist der Yaris nicht so auf große Personen ausgelegt, auch wenn die damit fahren können, die Einstellmöglichkeiten von Sitz und Lenkrad machen etwas Schwierigkeiten, dazu kommt die Beinfreiheit, die aufgrund der kurzen Lenkradsäule bei Leuten mit kürzeren Armen nicht so dolle ist. Ich habe lange gebraucht, um eine für mich passable Einstellung mit Kompromissen zu finden. Ob das heute im Kleinwagensegment so sein muss, mag ich nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall ist der Yaris damit für mich weniger langstreckentauglich, was ich schade finde.

Die Größe des Yaris ist ausreichend für zwei Personen und etwas Gepäck. Die Größe in Breite und Länge ist auch ein großer Vorteil beim Yaris, da man in Städten jeden normalen Parkplatz nutzen kann, ohne zu wenig Platz zu haben. Nach wie vor ein nicht schlagbares Argument, für den Yaris.

Die Laufruhe beim Hybrid ist gut, man gewöhnt sich daran. Bei Stops herrscht Ruhe und die Klimaanlage kühlt auch ohne laufenden Verbrennungsmotor. Gerade letzteres ist im Sommer sehr angenehm, wie ich jetzt schon feststellen durfte, nachdem der Yaris bei 26 Grad Außentemperatur mehrere Stunden in der prallen Sonne stand. Das erste was man dann tun kann: Fahrzeug starten und Türen zu machen, die Klimaanlage säuselt dann rein elektrisch vor sich hin; und das erstaunlich lange.

Die Antriebsart beim Yaris Hybrid gefällt mir. Das stufenlose Getriebe, in Verbindung mit dem elektrischen Anschub und dem Benzinmotor lässt den Kleinwagen gut voranspurten, da muss er sich beim Beschleunigen nicht verstecken. Solang der Akku nicht leer ist, bringt er in jeder Fahrsituation volle Beschleunigung. Schwierigkeiten hat er an größeren Steigungen ebenso, wie andere Fahrzeuge auch, kann aber dennoch auch bei Steigungen noch auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigen, was natürlich dort länger dauert, aber durchaus noch zum Überholen geeignet ist. Der Yaris Hybrid ist insofern gewöhnungsbedürftig, als dass er seine volle Leistung eben nur entfalten kann, wenn der Akku nicht leergefahren ist. Vor allem muss man sich daran gewöhnen, das Gaspedal wieder zurückzunehmen, da man sonst den Akku unnötig leert. Zügiges Beschleunigen auf die gewünschte Geschwindigkeit macht Sinn, da anschließend der Benzinmotor allein die Geschwindigkeit halten kann. Der Yaris bietet das Eco-Meter als Orientierungshilfe, damit man effizient fahren kann. Man muss nur erst die Erfahrung sammeln, wie man die Leistung optimal in verschiedenen Situationen mit diesem Fahrzeug abruft. Zur Optimierung ist hier der Eco-Modus nicht schlecht, an diesen kann man sich auch gut gewöhnen. Irgendwann hat man auch raus, wann man auf Power-Modus umschaltet und wann man im Eco-Modus ebenso gut vorankommt. Das Eco-Meter bietet gute Anhaltspunkte zum Fahren: während das Fahrzeug im Power-Bereich der Anzeige in der Regel volle Leistung für volle Beschleunigung bringt, hält es im grünen Eco-Bereich in der Regel die Geschwindigkeit und lädt nebenbei den Akku mit der überschüssigen Energie vom Verbrennungsmotor. Die Akku-Ladeanzeige gibt Auskunft, wieviel Leistungsreserve für volle Beschleunigung vorhanden ist.

Der Hybrid ist eine andere Antriebsart mit eigenen Anforderungen an die Fahrweise. Wer dazu bereit ist, sich damit anzufreunden, der kann mit dem Yaris Hybrid durchaus seinen Spaß haben und aber auch sparsam fahren. Bei sommerlichen Temperaturen um die 23 Grad fährt man bei normaler Fahrweise mit ca. 4l/100km im Verbrauch - innerorts dann auch oft darunter. Längere Autobahnetappen treiben bei dem kleinen 75PS-Benziner den Spritverbrauch in die Höhe, gerade bei höheren Geschwindigkeiten. Wobei "hoher Spritverbrauch" bedeutet, dass wir von 5, 6 oder 7l/100km reden. Im Winter steigt der Verbrauch um ca. 1l/100km, auf ca. 5l/100km im Durchschnitt.

Das Verhalten im Straßenverkehr ist eine Sache für sich. Wer nicht mit Scheuklappen und Tunnelblick fährt, der bemerkt schon auch das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer und deren Reaktion auf den Kleinwagen. Oftmals habe ich den Eindruck, dass sich die Menschen erst noch an das Hybridkonzept gewöhnen müssen. Nicht selten merkt man, dass der Yaris Hybrid in der Fahrleistung unterschätzt wird. Spätestens dann, wenn lautes Motorengedröhne bei höchsten Umdrehungszahlen von links in den Wagen dringt, im weiteren Beschleunigen gelegentlich gepaart mit aufeinanderschleifenden und nicht greifenden Zahnrädern eines Getriebes, was den Linksüberholer dann wieder zurückfallen lässt. Auch am Berg, beim Ampelstart kann der Yaris voll durchstarten und auf z.B. erlaubte 70km/h zügig beschleunigen ohne sich zu verschlucken oder ein Leistungstief zu erreichen. Eine Situation, die viele Mitmenschen von einem Kleinwagen nicht gewöhnt sind. Mit dem Yaris Hybrid sollte man etwas bedächtig umgehen, bei Ampelstarts. Es kann leicht passieren, dass sich Andere durch das zügige Anfahren motiviert fühlen... Um diesen Situationen aus dem Weg zu gehen gewöhnt man sich an, das Gaspedal nur etwas durchzutreten, denn der elektrische Antrieb ist kräftig genug um "normal" anzufahren und der Benziner schaltet dann ohnehin dazu.

Etwas misslungen finde ich das Material für das Lenkrad. Hier haben wir es mit Kunststoff-Lederimitat zu tun. Im Sommer fühlt sich das Lenkrad teils weich und merkwürdig an, da der Kunststoff durch Wärme weich wird. Leider ein Punkt, den ich nicht außen vor lassen kann und den man bedenken sollte. Eigentlich schade, das Toyota das so praktiziert hat. Beim Yaris 1.0l, Ausstattung Sol gab es diese Auffälligkeit beim Lenkrad nicht.

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Mon Feb 19 09:01:43 CET 2018    |    broller    |    Kommentare (0)

Heute mal ein kleiner nicht so ganz ernst gemeinter Beitrag zum Thema Verbrauch senken, allerdings könnte man das durchaus ausprobieren:

Immer ohne Licht fahren.
Radio aus, Klimaanlage und Heizung aus.
Assistenzsysteme abschalten, so weit möglich.
Scheibenwischer nicht benutzen.
Rückwärtsgang nicht benutzen (wegen Kamera, Display, Rückfahrlicht).
Fußmatten raus nehmen.
Pannenhilfeset samt Werkzeug und Kompressor raus nehmen, Reserverad raus nehmen.
Hutablage raus nehmen.
Verstellbaren Kofferraumboden raus nehmen.
Handschuhfach entfernen.
Alle Kleinigkeiten aus den Ablagen raus nehmen.
Nur notwendigste und dünne Wäsche anziehen (Gewicht).
Leichtes Schuhwerk anziehen.
Eigenes Gewicht senken. Beispiel: bis 175cm Größe sind nicht mehr als 68kg notwendig.
Niemanden mitnehmen, keine sonstigen Lasten transportieren.
Tank grundsätzlich mit maximal 5 Liter Benzin befüllen, reicht dann bis über 100km.
Zum Tankinhalt die Reserve mitrechnen, die allein fasst schon ca. 5 Liter Benzin.
Am besten nur in Reserve fahren = geringstes Gewicht.

Zum Öl, für optimalste Kaltstartbedingungen und niedrigsten Verbrauch:
Öl in kurzen Intervallen regelmäßig wechseln (alle 5000km bis 7000km).
Wenn Öl Wasser eingelagert hat, sieht man an weißer Emulsion am Peilstab oder wenn man den Öleinfüllstutzen öffnet, Öl wechseln.
Nur Öl niedrigster Viskosität verwenden (0w-20).

Reifendruck im Handbuch nachschauen (ca. 2.5 bar Vorderachse, 2.3 bar Hinterachse).
Ökoreifen verwenden, die den Spritverbrauch zusätzlich senken.

Sitze gegen Leichtbausitze austauschen, wenn möglich.
Vorratsbehälter Scheibenwischanlage leeren, fasst ca. 2 Liter = 2kg Gewicht.

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Fri Feb 16 20:49:27 CET 2018    |    broller    |    Kommentare (1)

Original soll der Motor mit Öl der Viskosität 0w-20 befüllt sein. Beachtenswert ist hier die Spezifikation ILSAC GF-5, die besonders auf Kraftstoffersparnis abzielt und die Toyota Motoröl 0w-20 offenbar erfüllt.

Toyota selbst gewichtet so:

1. Bei der Wartung wird ein Original Toyota-Motoröl 0w-20 verwendet (erfüllt ILSAC GF-5).
2. Verwendet werden können Öle der API-Klassen SL, SM und SN - sofern sie auf Krafstoffersparnis abzielen (Energy Conserving u.a.).
3. Verwendet werden soll ein 0w-20.
4. Vorübergehend darf ein 5w-30 eingesetzt werden, es soll bei nächster Gelegenheit ersetzt werden.
5. Es werden weitere alternative Öl-Viskositäten angegeben, die verwendet werden dürfen, wenn es sich um ILSAC-Mehrbereichsöle handelt.

Zur Viskosität 0w-20 wird laut Handbuch eingeräumt, dass bei sehr hohen Geschwindigkeiten (oder höherer Belastung) das 0w-20 etwas weniger gut geeignet sein könnte. Toyota streut so auch selbst Zweifel an der Wahl des hauseigenen Motoröls, was wohl einige Hybridfahrer bemängeln.

Beim 5w-30 spricht Toyota von einem Mehrverbrauch beim Kraftstoff. Umso niedriger die Außentemperaturen, desto höher fällt der Mehrverbrauch von Benzin aus. Um die 0°C Außentemperatur und einer Strecke bis 60km können das ca. 0.1 bis 0.2l/100km sein, wenn man statt 0w-20 ein 5w-30 einsetzt. Vor allem auf kurzen Strecken macht sich der Mehrverbrauch bemerkbar. Wenn das etwas dickere Öl einmal richtig aufgewärmt ist (was etwas länger dauert), sollte der Unterschied etwas geringer ausfallen. Unterschiede von ca. 2 bis 3 Prozent Mehrverbrauch dürften im realistischen Rahmen liegen (je nach Außentemperatur). Überprüfen kann man dies nur, wenn man dieselben Betriebsbedingungen schafft und dieselbe Strecke mit demselben Geschwindigkeitsprofil fährt. Allerdings ist der Mehrverbrauch nicht so schlimm, wie ich finde, damit könnte man leben. Manche Leute interessieren sich nicht einmal dafür. Also, was soll man machen? Einige nehmen dann eben irgendein Öl, wie 10w-xx, 5w-xx. Deshalb will ich das im Folgenden etwas durchleuchten. Also betrachten, was ich - aus meinen eigenen Erfahrungen - am Motor beachten sollte, was eventuelle Ursachen für frühen Verschleiß sind und welche Hinweise es auf nicht optimale Betriebsbedingungen gibt, wenn man mit dem Auto fährt.

Zurzeit habe ich Öle gefunden, die für den Yaris, neben Öl von Toyota selbst, geeignet wären. Voraussetzung ist allerdings der richtige Motorcode. Beim Yaris XP9 gab's noch ein Barcode-Schild auf dem Motorblock, dort stand auch der Code im Klartext drauf. Beim Hybrid sollte man ihn auch finden können: 1NZ-FXE. Für diesen Motor bietet Mobil 1™ das FS 0W-40. Von Castrol gibt es das Castrol EDGE Supercar A 0W-20. Von Toyota bekommt man auch ein Öl, als 0w-20 und von Liqui Moly ein Special Tec AA 0W-20. Alle Öle habe ich über den Ölwegweiser oder Ölfinder bei den Herstellern gefunden. Dass es nicht immer teuer sein muss, zeigt Addinol, die in Leuna produzieren. Ja, in Deutschland. Auch Total ist in Leuna vertreten und investiert fleißig in den Standort. Für den Yaris Hybrid wird dort ein 0w-30 empfohlen, das auch etwas teurer ist. Das SAE 0w-20 erfüllt jedoch ebenso die Anforderungen, die Toyota im Handbuch vorgibt: API SN, mit Resource Conserving und dazu ILSAC GF-5.

Viele Werkstätten bzw. Händler füllen bei der Wartung, laut verschiedenen Foren, offenbar ein 5w-30 ein. 5w-30 darf laut Handbuch prinzipiell im Motor eingefüllt werden. Es wird von Toyota nicht empfohlen, ist aber als Ersatz / Übergangslösung zugelassen (falls 0w-20 nicht vorrätig sein sollte, kann es eingefüllt werden, soll beim nächsten Wechsel aber dann gegen 0w-20 ausgetauscht werden). Man kann dann nur hoffen, dass tatsächlich nur die Schadstoffwerte und der Verbrauch steigen. Manche Leute meinen, bei uns in Deutschland wäre das relativ egal, welche Viskosität das Öl hat, weil wir keine so extremen Temperaturen haben. Sie schauen dann auf die angegebenen Temperaturbereiche der Viskositäten. Dort gibt es Grenzwerte für niedrige und hohe Temperaturen, innerhalb derer die Öle eingesetzt werden. Wenn es nur danach ginge, wäre selbst noch ein 20w-50 tauglich. Allerdings geht es nicht nur danach! Öle haben bestimmte Eigenschaften, u.a. bezüglich der Scherfestigkeit, Temperaturen und Stabilität im Ölkreislauf, sowie der Fließ- und Schmierfähigkeit im Zusammenspiel mit dem Motor. Heutige Motoren, gerade die, welche auf Verbrauch getrimmt sind, sind besonders gefertigt. Daher ist kann es wichtig sein, dass Öle von Anfang an besser schmieren. Ein 5w-30 belastet auch die Batterie beim Starten weniger, als ein 20w-50. Es ist ein Unterschied, ob Öl sofort und möglichst optimal den Motor schmiert oder erst einige Zeit später. Auswirken tut sich nicht optimales Motoröl immer dann am stärksten, wenn die Anforderungen an den Motor steigen (wie Zuladung und Umdrehungszahl). Aber auch die Kaltstartphase ist eine besondere Belastung, da das Öl erst überall im Kreislauf des Motors verteilt und warm werden muss. Je schneller dieser Vorgang vonstatten geht, desto schonender für den Motor, denn der unterliegt Reibung und damit Verschleiß. Je dünner ein Öl beim Kaltstart, desto schneller wird es vollendst auf Betriebstemperatur aufgewärmt.

Ein anderes Problem sind Betriebsdrücke, bei Motoren, wie z.B. auch Kompressoren. Ein Verbrennungsmotor arbeitet, vereinfacht gesagt, nach dem Prinzip, dass ein Kraftstoffgemisch verdichtet und dann zur Explosion gebracht wird. Eine große Belastung für alle Dichtungen und Materialien im Motor. Je nach Motorkonstruktion und Materialwahl kann ein Motor Millionen Kilometer durchhalten (wie Panzermotoren) oder nur einen Bruchteil davon, wie dies bei heutigen PKWs so üblich ist. Betriebsdrücke im Motor sollten niedrig gehalten werden und etwaige Spitzen bei diesen Drücken möglichst vermieden. Die Konstrukteure von den Motoren müssen sich überlegen, wie sie die Maße zwischen Kolben und Zylinderwand reduzieren und die Reibung möglichst gering halten. Dadurch werden Kraftstoff gespart und schädliche Verbrennungsrückstände reduziert. Diese Konstruktion muss aber auch geschmiert werden, so dass das Öl dünnflüssig genug sein muss, die geringen Spalte im Motor sicher zu durchdringen, aber andererseits nicht einfach hindurchzufließen. Das Öl soll die Reibung dort zuverlässig reduzieren, aber nicht komplett abdichten, so dass hohe Betriebsdrücke nicht zu unerwünscht frühem Verschleiß führen. Zu hohe Betriebsdrücke, die den Motor stark belasten, erkennt man daran, dass sich der Motor unnatürlich schüttelt, wenn er startet. Im Betrieb selber sollte der Motor sanft laufen und nicht brummen (harter Lauf, höhere Lautstärke). Klappert der Motor oder rasselt er im Leerlauf, stimmt sicher etwas nicht.
Der Yaris Hybrid schaltet den Verbrennungsmotor oft ab und startet ihn anschließend neu, egal, ob das Öl bereits seine "richtige" Betriebstemperatur erreicht hat. Die Fahrzeugsteuerung erkennt die unterschiedlichen Ölviskositäten nicht. Sie passt sich nicht an das Öl an. Viele sind begeistert von dem kaum oder gar nicht spürbaren Anspringen des Verbrennungsmotors im Hybrid. Vorbei ist es damit allerdings, wenn man Öle wie 5w-30, 10w-xx, oder 15w-xx einsetzt. Ganz sicher dann, wenn wir Außentemperaturen an der Null-Grad-Grenze haben, das Öl also auch noch besonders kalt ist und längere Zeit zum Aufwärmen benötigt.

Die ersten Schäden am Motor durch überhöhte Reibung fallen nicht auf. Geringere Leistung resultiert meist aus geringerer Verdichtung, geringere Verdichtung der Kolben resultiert aus Schäden am Kolben, dem Zylinder und den Dichtungen. Schäden an Kolben und Zylinder soll optimale Schmierung weitestgehend verhindern. Um optimale Schmierung zu erhalten, sind die Wechselintervalle ebenfalls wichtig. Ein Wechsel alle 15.000km genügt nur, wenn die Betriebsbedingungen für den Motor über diese 15.000km hinweg leicht waren. Unter schwereren Bedingungen soll Öl öfter gewechselt werden, weil Öl auch einem Verschleiß unterliegt und mit Abfallprodukten der Verbrennung aufgesättigt wird.
Der richtige Ölwechselzeitpunkt kann schon über die ersten Motorschäden bei ca. 80.000km bis 125.000km entscheiden. Owohl der Motor dann Leistung verloren hat, kann er aber ab dann noch gut 80.000 bis 100.000km gefahren werden. Nur dass dann öfter Öl nachgefüllt werden muss, manchmal schlicht Leistung fehlt und andere Kleinigkeiten, mit denen man sich dann so beschäftigt (Klappern, Rasseln, Höchstgeschwindigkeit wird nicht erreicht etc.). Motoren reparieren (überholen) zu lassen, ist in der Regel teuer. Beim Yaris XP9 1.0l bekam ich eine Vorabschätzung von 2000,- Eur. Dies nur so am Rand, als Beispiel. Schadensbilder können vielfältigste Auswirkungen haben. Die dann seiner Werkstatt zu erklären, das kann schwer werden, solange ein Motor noch halbwegs läuft. Deshalb: Ölwechsel lieber in zu kurzem Intervall, als zu spät und Wechsel dann mit dem passendsten Öl.

Dann will ich noch den Katalysator anführen. Der dürfte wohl ebenfalls beim Toyota Yaris Hybrid an die Voraussetzungen im Betrieb angepasst und seine Lebensdauer entsprechend vorkalkuliert sein. Diese Katalysatoren unterliegen einem Alterungsprozess, sie erneuern sich nicht, irgendwann sind sie mal untauglich. Ein Katalysatortausch kostete bisher ca. 1000,- bis 1500,- Euro in einer freien Werkstatt. Wenn ich also mit dem eingefüllten Öl die Norm ILSAC GF-5 verlasse und das dauerhaft, vielleicht sogar von Anfang an, könnte dies eine Auswirkung auf die Lebensdauer des Katalysators haben. Der normalerweise bei einem Toyota, jedenfalls bei unserm letzten Yaris, gute 250.000km durchhält oder eben anders gesprochen: ein Autoleben lang.

An dieser Stelle muss ich nochmals in Erinnerung rufen, dass Toyota im Handbuch auf eine unter Umständen bessere Eignung von Ölen oberhalb 0w-20 hinweist. Auch wenn Toyota das 5w-30 anführt, so soll man dies Öl doch eigentlich nicht verwenden. Also was nun?
Die 0w-20-Öle haben in der Regel eine abgesenkte HTHS-Viskosität. Ein höherer HTHS-Wert ist wichtig für die optimale Schmierung im Hochtemperaturbereich. Allerdings sinkt mit abnehmendem HTHS-Wert der Kraftstoffverbrauch. Ein Problem könnte bei hohen Drehzahlen und hohen Außentemperaturen auftreten, wie langen Autobahnetappen im Sommer. Unter besonderen Belastungen wäre somit ein Öl mit normaler HTHS-Viskosität sinnvoller, damit der Motor sicher vor frühzeitigem Verschleiß geschützt ist. Wenn ich bei Addinol nachschaue, so hat das dort empfohlene 0w-30 für den Yaris-Hybrid keine abgesenkte HTHS-Viskosität. Das 0w-20 dagegen schon (es entfällt aus der Empfehlung von Addinol). Ein 0w-30 ist in Deutschland und im Winter ebenso gut geeignet, wie ein 0w-20. Die Entscheidung, ob es für den Yaris Hybrid einen Vorteil bringt, ein Öl der Viskosität 0w-40 zu verwenden, würde ich dem Ölhersteller überlassen. Wie schon erwähnt, gibt jeder Ölhersteller Empfehlungen für einen bestimmten Motor, aus dem herstellereigenen Sortiment. Es gibt Gründe für diese Empfehlungen, die in den Eigenschaften der Öle liegen. Nicht immer sind diese sofort ersichtlich oder durchschaubar, aber sicher sinnvoll.

Da der Hybrid, durch das häufige Starten des Motors, besonderen Betriebsbedingungen unterliegt, sollte man eben darauf achten, was man für Betriebsmittel für den Motor wählt. Dies gilt auch für die Zündkerzen. Laut Handbuch dürfen nur Iridium-Kerzen verwendet werden, Toyota gibt DENSO-Kerzen vor, mit einem gewissen Elektrodenabstand. Zündkerzen wirken sich auf die Verbrennungsvorgänge aus und die können nachteilig für den Motor sein, wenn die Zündkerzen die Anforderungen nicht erfüllen. Bei den Zündkerzen sollte man - ab und an - nach dem Rechten schauen, denn der Abstand zur Elektrode kann zuwachsen, dann sind die Kerzen zu tauschen. Sollte der Abstand völlig zugewachsen sein, erzeugt die Kerze keinen Funken mehr und der Kraftstoff im jeweiligen Zylinder des Motors kann nicht verbrannt werden. Beim Yaris XP9 hatte ich dieses Problem. Schlimmer geht's dann nimmer. Die Kerzen haben eine angegebene Lebensdauer nach der sie auf jeden Fall gewechselt werden sollen. Die kann bei ca. 90.000km liegen, muss sie aber nicht. Toyota gibt bei den Kerzen zumindest selbst Inspektions- bzw. Wechselintervalle vor.

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Thu Feb 15 11:43:47 CET 2018    |    broller    |    Kommentare (0)

Den Spurt von 0 auf 100km/h schafft der Yaris in 11.8s, vielleicht auch 12s. Eine Rennmaschine ist er ja von Haus aus nicht, auf ein plötzlich voll durchgetretenes Gaspedal reagiert er mit Nachdenken. Bevor der Benzinmotor volle Leistung hinzubringt vergehen subjektiv ca. 2s - in dieser Zeit schiebt der Elektromotor das Fahrzeug an und schaltet den Benziner hinzu. Man kann dem Kleinwagen mit Treten hier nicht auf die Sprünge helfen. Den Spurt von 0 auf 50km/h fährt er deshalb in ca. 4.5s. Von 50 auf 100km/h fährt er dann in 7s. Von 80 auf 100km/h in ca. 4s, von 100 auf 120km/h in 5.5. Die Leistungsentfaltung ist über den gesamten Bereich sehr zuverlässig, wobei das Fahrzeug mit zunehmender Geschwindigkeit träger wird, vergleichbar mit anderen Fahrzeugen, die stärker motorisiert sind. Da der Yaris Hybrid ohne zu schalten von 0 auf 160km/h zügig beschleunigen kann - bergab gut in 35 bis 40s, kann er es so manchem Fahrzeug schwer machen. Fahrer höhermotorisierter Fahrzeuge (wie BMW X.. oder Mercedes) denken manchmal, sie könnten den Kleinen beim Start in der Stadt mal eben überholen, merken dann aber, dass genau das nicht so einfach möglich ist und sie auf den ersten Metern meist sogar zurück bleiben. Sie schalten dann, um sich nicht abhängen zu lassen, in niedrigere Gänge und fahren sie aus, wenn sie nicht Automatik fahren, oder sie schalten den Sportmodus hinzu. Sportmodus kennt der Yaris leider nicht, auch das Fahren mit Bergabfahrhilfe bringt nicht wirklich was, selbst wenn der Benzinmotor dort durchgängig höher dreht. Gegen explizite Rennmaschinen kann der Yaris in keiner Situation etwas ausrichten, in 4s von 0 auf 100km/h geht nunmal nicht, nicht mit 75PS Benzinmotor und etwas Elektroantrieb dazu.

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Sun Feb 11 15:50:28 CET 2018    |    broller    |    Kommentare (0)

reEs ergeben sich einige Fragen, was am Hybrid wirklich dran ist, was er besser kann, als ein Nicht-Hybrid-Fahrzeug oder auch, wie man einen niedrigen Verbrauch erzielt und vor allem: womit?
 
Ich habe zuvor schon Einiges beschrieben. Nun habe ich mich heute, 11.02.2018, den Unterschieden des ECO- und Nicht-ECO-Betriebs gewidmet und schreibe nun über die resultierenden Erkenntnisse. Mich hat auch interessiert, was moderates Heizen, bei Außentemperaturen - knapp über 0°C, an Mehrverbrauch erzeugt. Dazu habe ich mir wieder einmal eine "Teststrecke" gesucht. Diesmal Runden in geschlossener Ortschaft mit Überlandstrecke (an einem Stadtende raus und über die Schnellstraße am andern Stadtende wieder rein, dann durch die Stadt und dasselbe von vorn). Die Strecke beträgt ziemlich genau 10km, für eine Runde. Ich bin in verschiedenen Betriebsbedingungen 2 Runden gefahren, also knapp 20km. Gesamt: ca. 60km.
 
Die Vorgaben zum Fahren im ECO-Betrieb:
 
1. Beschleunigen, bis die zulässige Höchstgeschwindigkeit erreicht ist und dann diese Geschwindigkeit halten.
2. Um nur im ECO-Betrieb zu fahren, den grünen (ECO-) Bereich der Anzeige nicht verlassen. Maximale Beschleunigung am Ende des ECO-Bereichs, ohne mit der Nadel in den PWR-Bereich (der sich anschließend weiße Bereich) hineinzukommen.
3. Auch bergab möglichst Geschwindigkeit halten, Rollen lassen - aber nicht den D-Modus verlassen.
4. Die Bergabfahrhilfe nicht verwenden.
5. Heizung/Klima und Radio aus.
 
Die Vorgaben zum Fahren im Nicht-ECO-Betrieb:
 
1. Zügigst beschleunigen, bis die zulässige Höchstgeschwindigkeit erreicht ist und dann diese Geschwindigkeit halten. Maximale Beschleunigung am Ende des PWR-Bereichs.
2. Auch bergab möglichst Geschwindigkeit halten, Rollen lassen - aber nicht den D-Modus verlassen.
3. Die Bergabfahrhilfe nicht verwenden.
4. Heizung/Klima und Radio aus.
 
Die Vorgaben zum Fahren im Nicht-ECO-Betrieb mit Heizung:
 
1. Zügigst beschleunigen, bis die zulässige Höchstgeschwindigkeit erreicht ist und dann diese Geschwindigkeit halten. Maximale Beschleunigung am Ende des PWR-Bereichs.
2. Heizung/Klima an. Radio aus.
3. Verlassen des D-Modus erlaubt. N-Stellung zum Ausrollen erlaubt, aber kein Muss.
4. Bergabfahrhilfe nicht verwenden.
5. Auch bergab möglichst maximal erlaubte Geschwindigkeit halten.
 
Verbrauchsergebnisse
 
Fahren im ECO-Betrieb: 4.0l/100km
Fahren im Nicht-ECO-Betrieb: 4.0l/100km
Fahren im Nicht-ECO-Betrieb mit Heizung: 4.2l/100km
 
Beachtenswert hierbei ist, dass bei den ersten beiden Fahrweisen sogar die Akku-Ladestände nahezu identisch waren, nämlich, bis auf 2 weiße Balken, voll geladen (am Ende der jeweils 20km). Beim dritten Mal, mit Heizung, gab es nicht nur einen erkennbaren Mehrverbrauch - von ca. 0.2l/100km, sondern auch der Akku-Ladezustand war am Ende etwas niedriger.
 
Nach den heutigen Erkenntnissen ist es mir nun möglich, einige Fragen, bezüglich des Yaris Hybrid genauer zu beantworten:
 
Schnelles Beschleunigen und dann Geschwindigkeit halten?
 
Ein Tipp, der im Netz bezüglich Hybrid-Systemen zu finden ist: möglichst mit Vollpower beschleunigen und dann also gleiten lassen, soll einiges an Spritersparnis bringen. Ich habe es heute ausprobiert und muss sagen: trifft auf den Yaris so nicht zu. Schadet aber dem Spritverbrauch auch nicht oder nur bedingt. Der Yaris Hybrid verhält sich beim Beschleunigen wie jedes andere Fahrzeug, da dieselben physikalischen Gesetze gelten. Sparmaßnahmen, die bei anderen PKW greifen, funktionieren auch beim Hybrid und umgekehrt. Daher: sparsamstes Beschleunigen funktioniert immer bergab, nicht so sparsames Beschleunigen, funktioniert auf ebener Strecke und Beschleunigen mit viel Verbrauch, das wird bergauf erreicht. Daher fährt man grundsätzlich auch mit nicht Hybriden sparsamer, wenn man auf ebener Strecke eine Gaspedalstellung sucht, bei der bspw. 80 km/h gehalten werden und diese Pedalstellung unverändert beibehält. An Steigungen fällt das Fahrzeug in der Geschwindigkeit ab, es wird dann auch weniger Leistung benötigt. Hat man die Steigung überwunden und fährt bergab, nimmt das Fahrzeug Geschwindigkeit auf und kann die 80 km/h auf ebener Strecke überschreiten, so dass man bergab Gas zurücknehmen kann.
 
Möglichst nur im ECO-Bereich der Anzeige fahren?
 
Soll nach mancher Leute Meinung dazu führen, dass das Hybridsystem des Yaris sein Sparpotential besser entfalten kann, bzw. dass er dann einfach weniger Kraftstoff verbraucht.
Trifft auf den Yaris nicht zu. Das Kraftstoffsparen hat mit anderen Umständen zu tun. Zum Beispiel damit, dass bei Vollgasfahrten - gerade über längere Zeit - grundsätzlich mehr Kraftstoff verbraucht wird. Wie ich selbst getestet habe, ist man zwar länger unterwegs, wenn man nur im ECO-Bereich fährt, spart aber nicht wesentlich Kraftstoff ein, wenn man Geschwindigkeiten bis 110km/h fährt. Betrachtung bei Langstrecken: Nur im ECO-Bereich fährt man ungefähr 90 bis 120 km/h. Nur bzw. oft oberhalb dessen, also im PWR-Bereich, fährt man ungefähr 120 bis 150 km/h. Dauerhaft höhere Geschwindigkeiten benötigen mehr Energie; der Durchschnittsverbrauch klettert auf über 5 l/100 km, später auf über 6 l/100 km, dann sogar auf über 7 l/100 km und so weiter.
 
Durchschnittsverbrauch

Etwas, dass mich allerdings sehr, sehr stutzig gemacht hat, ist die thematische Frage, warum der Yaris Hybrid offenbar einen festen Durchschnittsverbrauch hat. Wer die Verbrauchsanzeige unangetastet lässt oder sich die Verbrauchswerte auf dem Touch-Screen-Display anschaut, wird dies vielleicht auch schon bemerkt haben, dass sich die Werte immer irgendwo um einen bestimmten Wert einpendeln. Bei unserm Yaris sind das ca. 5l/100km. Zum Einen liegt das wohl am Hybridsystem, das Schwankungen nicht so drastisch ausfallen. Zum Anderen ist die Grafik im Display auch nicht so genau - 1/2 Liter-Schritte, wenn ich nicht irre.

Wer sich ein Hybridsystem im Fahrzeug zulegt, wird zuerst ans Sparen denken. Die Prüfstandswerte von Toyota versprechen 3.6l/100km. Wer diese Betriebsbedingungen der Prüfstände nahezu erreichen kann, und sei es manchmal auch nur unbewusst, der wird diese Werte auch manchmal erreichen, ja manchmal sogar unterschreiten (wenn die Bedingungen gerade besonders günstig sind, wie voller Akku und nur Bergabfahrt zum Beispiel). Allerdings sind solche sehr niedrigen Verbräuche unter normalen Bedingungen meist nicht möglich. Der Durchschnitt aller Yaris Hybrid-Fahrzeuge aus dem Jahr 2017 dürfte sich vornehmlich bei 4.5 bis 5.3l/100km Benzinverbrauch einpendeln. Das entspricht mit diesem Fahrzeug einer normalen bis gemäßigten Fahrweise, wobei auch längere Strecken auf Autobahnen bzw. mindestens auf Schnellstraßen (Tempo 100km/h oder etwas mehr) gefahren werden.

Autobahnfahrten mit dem Yaris Hybrid 

Entspanntes Reisen ist möglich, für durchschnittlich große Personen lassen sich entspannte Sitzpositionen einrichten. Ein ausgesprochenes Langstreckenfahrzeug ist der Kleinwagen dennoch nicht, was man nach 500km sitzen in dem Fahrzeug spürt. Bei Hetzjagten steigt der Verbrauch stark an. Moderate Geschwindigkeiten und zügiges Beschleunigen tun dem Kleinen dagegen gut, das kann er. Extrem langsames Fahren bringt keinen besonderen Vorteil. Mitschwimmen im Verkehr ist auch ohne Hybrid ratsam, da man starke Beschleunigungsspitzen vermeidet, der Hybrid hält mit dem Elektroantrieb diese Spitzen im Verbrauch zusätzlich klein. Sollte einmal ein unerwünschter Mehrverbrauch eintreten (man will auf langen Strecken ja auch vorankommen), kann man dies relativ leicht, durch gemäßigte Fahrweise nahezu wieder ausbügeln.
Der Yaris Hybrid hat einen eingebauten Benzinmotor, mit dem dieser vornehmlich fährt. Der Elektroantrieb unterstützt nur. Auf Autobahnen kann man zusätzlich den Elektroantrieb zum schnellen Beschleunigen nutzen, wenn der Akku nicht leer ist. Das tut der Yaris Hybrid allein, er stellt dann also max. seine 100 PS zur Verfügung die aus beiden Antriebstechniken zustande kommen. So Pi mal Daumen genügt eine volle Akkuladung, um maximale Endgeschwindigkeit zu erreichen. Der Verbrennungsmotor hat ausreichend Kraft, die erreichte Geschwindigkeit zu halten. Befindet man sich im PWR-Bereich, wird aus beiden Antriebstechniken Energie eingesetzt. Verlässt man den PWR-Bereich nicht, wird daher der Akku auf ein Minimum entleert, dann steht noch die Kraft des Verbrennungsmotors zur Verfügung. Um den Akku nicht leer zu fahren, sollte man daher nicht zu lang stark beschleunigen / im PWR-Bereich fahren. Direkt unterhalb des PWR-Bereichs ist vornehmlich der Verbrenner aktiv und der Akku wird auch geladen, wenn es die Lastanforderung zulässt und das ist hier, im ECO-Bereich, meist möglich. Allerdings dauert dieses "nebenbei Laden" relativ lang, man darf davon keine Wunder erwarten. Dieses nebenbei Laden praktiziert die Hybridsteuerung auch allein, wenn der Akku im PWR-Bereich bis auf ein Minimum entleert wurde, die Beschleunigungsanforderung über das Gaspedal wird dann ignoriert. Insgesamt ist es daher sinnvoll, auf der Autobahn zwar auch schnell zu beschleunigen, aber dann die Geschwindigkeit zu halten, indem man die Lastanforderung zurücknimmt, so dass sich die Nadel des ECO-Meters in den grünen Bereich hinein bewegt und der Akku wieder mit geladen wird.

Kurzstreckenbetrieb

Bei kaltem Motor ist der Verbrauch relativ hoch. Der Benziner verhält sich hier im Hybrid ähnlich, wie in jedem anderen Fahrzeug. Die Akkukapazität reicht für wenige Kilometer (in der Regel weniger als 3km), rein elektrisches Fahren. Daher ist der Hybrid-Yaris kein ausgesprochenes Kurzstreckenfahrzeug. Hierfür wäre ein reines Elektrofahrzeug geeignet.

Vorteile im Bergland

Beim Bergabfahren gewinnt man Energie, die im Akku gespeichert wird. Mit dieser Energie fährt man den nächsten Berg hoch, fast rein elektrisch. Ist der Benzinverbrauch daher nur sehr gering und der Yaris besonders sparsam? - Ist er nicht. Bergauf wird weit mehr Energie aus Benzin benötigt, als man glaubt. Die Energierückgewinnung liefert weit weniger Energie, als man glaubt. Deshalb fällt der Benzinverbrauch im Bergland eher etwas höher aus, als im Flachland. Beim Ausnutzen aller Fahrtricks kommt man dennoch im Mittelstreckenbetrieb unter 4.2l/100km.

Vorteile im Flachland

Liest man von anderen Erfahrungen mit dem Yaris Hybrid, so ist es im Flachland offenbar einfacher einen niedrigen Verbrauch zu erzielen. Auf ebener Strecke benötigt man weniger Energie zum Beschleunigen. Allein, wenn man ein oder zwei Kilometer bergauf fahren und beschleunigen muss (zum Beispiel auf 100km/h), steigt der Benzinverbrauch schon deutlich auf über 4l/100km an. Aber auch aus dem Stand am Berg anzufahren kostet mehr Energie.

Fazit
 
Die mich alles beschäftigende Frage, ob der Yaris Hybrid sparsamer ist, wie man das von einem Hybrid erwartet, lässt sich nur sehr schwer beantworten. Es gibt am Hybridsystem Besonderheiten, die erwarten lassen können, dass, auf die gesamte Betriebszeit gesehen, der Hybrid einem reinen Verbrenner überlegen ist. Warum? Wohingegen bei einem reinen Verbrennungsmotor der Kraftstoff weg ist und man beim nächsten Beschleunigen neuen Kraftstoff verbraucht, so kann der Hybrid an anderer Stelle, im Schubbetrieb oder beim Bremsen, Energie zurückgewinnen. Der Hybrid kann auch bergab im Rollen die Energie teilweise im Akkumulator speichern und sie später zum Antrieb auf gerader Strecke oder bergauf nutzen. Beim Yaris Hybrid ist das System so ausgewogen, dass es so manche Beschleunigungsspitzen ausgleichen kann.

Für das Beschleunigen wird viel Energie benötigt, nämlich die aus dem Kraftstoff. Dessen Verbrauch - auch bei einem Yaris Hybrid - schnellt dann in die Höhe. Deshalb gilt es, solche Spitzen zu vermeiden. Beim Anfahren, indem man nur gemächlich Gas gibt und den Elektromotor das Fahrzeug einige Meter anschieben lässt, bevor der Verbrennungsmotor zuschaltet. Beim Überholen, indem man zügig beschleunigt, aber nicht länger, als es notwendig ist. Kraftstoffersparnis lebt - früher, wie heute - von konstanter, ruhiger Fahrweise.
 
Aufgefallen ist zudem gerade heute wieder, dass beim Warmfahren des Fahrzeugs auf den ersten zehn Kilometern der Verbrauch extrem hoch sein kann, 10 bis 15l/100 km können dann durchaus auf der Anzeige stehen. Der Durchschnittsverbrauch fällt dann insgesamt natürlich höher aus, je öfter man kürzeste Strecken mit ausgekühltem Motor fährt.

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Tue Dec 19 11:33:14 CET 2017    |    broller    |    Kommentare (3)

Nachdem ich nun eine Weile mit dem Fahrzeug zu tun hatte, will ich mal meine Erfahrungen zum Hybridfahren mit dem Yaris kundtun. Auf Spritmonitor sind ja oft Verbräuche, bei denen sich Leute wundern. Entweder, weil die so "hoch" sind oder weil die so "niedrig" sind. Klar ist: es kommt immer auf die Umgebungsbedingungen an, also Strecke (bergig, flach etc.), sowie Fahrweise und Geschwindigkeit. Wenn man vom Handschalter auf Automatik beim Yaris umsteigt, kann es schwierig sein, hier eine geeignete Fahrweise, bzw. Einflussnahme auf den Spritverbrauch zu "kreieren". Deshalb will ich mal das Verhalten des Yaris Hybrid (Baujahr 2017) etwas aufschlüsseln. Ich beziehe mich weder auf technische Quellen noch auf Vergleiche mit älteren Hybridmodellen, um irgendwelche Strategien zu entwickeln. Ich schaue mir einfach das Verhalten des Fahrzeugs an.

P - Parkstellung

Bisweilen kursiert die Meinung, man benötige die Handbremse nicht.
Das Handbuch zum Yaris sagt dazu allerdings etwas anderes. Nämlich,
dass das Auto trotz Parkstellung wegrollen kann. Erfahrung: das ist
so korrekt. Am Berg mit sanftem Bremsen anzuhalten und P einzulegen
kann dazu führen - deshalb Handbremse!

R - Rückwärtsgang

Zum Rückwärtsfahren halt.

D - Normaler Fahrmodus

Das Fahrzeug beschleunigt elektrisch und mit Benzinmotor. Je nach
Anforderung wird der Benzinmotor später dazugeschaltet. Sanfte
Steigungen zum Beispiel können oft noch allein mit Elektromotor
bewältigt werden, gehts dann steiler bergauf, wird irgendwann
die Lastanforderung so groß, dass der Benzinmotor zuschaltet.
Sollte elektrisches Fahren länger möglich sein, wie in
Ortschaften, so wird der Akku irgendwann fast leer sein und auch
dann springt der Benzinmotor an.
Im Schubbetrieb (wie Bergabfahrten oder ausrollen lassen) wird
Energie zurückgewonnen. Je nachdem, wieviel
Schub auf den Motor wirkt, ist dies mal mehr und mal weniger, auch
durch Bremsen wird Energie zurückgewonnen und dem Akku zugeführt.

B - Bergabfahrhilfe

Der Motor wird - verglichen zum Schaltgetriebe - im niedrigeren Gang
gefahren. Die Motordrehzahl erhöht sich, das Fahrzeug wird stärker
ausgebremst, die Energierückgewinnung ist hierbei hoch, da alle Komponenten
zum Bremsen eingesetzt werden. Beim Gasgeben in
diesem Modus wird diese Motorbremse irgendwann abgeschaltet, das
Auto fährt nur elektrisch weiter bzw. beschleunigt es dann auch wieder
mit dem Benzinmotor. Auch gut geeignet, um in (bergigen) Ortschaften
die Geschwindigkeit zu halten (ausprobieren).

N - Leerlauf

Ich nenne ihn den grünen Modus. In diesem Modus ist der Rollwiderstand
des Fahrzeugs am geringsten. Die Motoren sind entkoppelt und werden nicht
gefordert. Schon bei nur sehr leichtem Gefälle rollt das Fahrzeug von
selbst weiter und beschleunigt sogar, wenn nicht zu viel Gegenwind
auftritt. Falls der Benzinmotor hier weiter läuft, dann verbraucht er
in diesem Modus vernachlässigbar wenig Kraftstoff.

Sparen mit Hybridantrieb

Der Hybridantrieb kann sehr sparsam sein. Das aber in nur sehr engen
Bereichen, die im normalen Fahrbetrieb aber oft nur selten auftreten.
Der Verbrauch liegt dann bei dem eines Nichthybriden, die Unterschiede
sind kaum feststellbar. Rein automatisch gefahren, also ohne manuellen
Eingriff des Fahrers, wird oft auch Energie verwendet, wo man sie nicht
einsetzen bräuchte, was die Gesamtbilanz etwas absurd oder mager
erscheinen lässt.
Bei der Energierückgewinnung wird das Fahrzeug immer abgebremst. Energie
gelangt dann zurück in den Akku. Was nicht zu ändern ist, wenn man nur
im D - Modus fährt, ist hier also, dass das Fahrzeug (selbst bei leicht
abschüssiger Strecke) an Geschwindigkeit verliert. Entweder man nimmt dies
in Kauf und bremst den rückwärtigen Verkehr aus oder man beschleunigt
wieder, was Energie aus dem Akku zieht. In solchen Fällen kann es durchaus
sinnvoll sein, in den N - Modus zu wechseln. Das Fahrzeug beschleunigt wieder
sanft, eventuell sogar bis über die zugelassene Geschwindigkeit und kann
dann, über den Widerstand im D-Modus, abgebremst werden und der Akku
lädt wieder auf.

Im Stau ist es am günstigsten, nach dem Bremsen auf ebener Strecke, in
den N - Modus zu schalten (auf ebener Strecke wird das Fahrzeug nicht wegrollen) und
die Lüftung dabei auszuschalten; zum Anfahren dann, ohne Pedalbetätigung, vom N - in den
D - Modus schalten, das Fahrzeug rollt dann rein relektrisch voran. Mit dem D- Modus kann man das Fahrzeug sanft elektrisch anschieben, um sofort wieder in den N- Modus zu schalten, das spart nochmals Energie, weil das Fahrzeug noch lange weiterrollt, ohne Energie zu verbrauchen. Auf diese Weise verbraucht man im Stau auch über Stunden kaum Benzin, was wichtig wäre, wenn der Tank schon fast leer ist. Bleibt man im Stau beim Fahren im D- Modus, verbraucht man gerade zur kalten Jahreszeit sehr viel Benzin. Gleiches kann im Sommer auftreten, wenn die Klimaanlage zum Kühlen gefordert ist.

Außerdem spielt für den Verbrauch eine Rolle, mit welcher Zuladung man fährt, alleine oder zu zweit beispielsweise.

ECO - Modus oder nicht?

Es lässt sich nicht generell sagen, was am sparsamsten ist. Es kommt manchmal
auf die Situation und die eigene Fahrweise an. Im ECO-Betrieb muss man zum Einfädeln
oder Beschleunigen unter Umständen sehr viel mehr Gas geben, was zu einem höheren
Benzinverbrauch führen kann, als wenn man im Nicht-ECO-Betrieb fahren würde, da hier
die Kraftentfaltung besser ist und man das Fahrzeug nicht immer wieder bis Maximum hochpowern muss. Im Power-Modus wird die Geschwindigkeit besser gehalten, im ECO-Modus fällt sie an Bergen zum Beispiel schneller ab. Zum gemütlichen Dahingleiten ist der ECO-Modus am besten geeignet, zum durchzugsstarken Beschleunigen der Power-Modus. Bei voll durchgetretenem Gaspedal sind beide Modi nahezu identisch im Fahrverhalten.
Wenn man nach dem Beschleunigen das Gaspedal wieder zurücknimmt und dann sanft wieder
einsteuert, um die Geschwindigkeit zu halten, kann man auf mancher Strecke unter
Umständen im Power-Modus mehr Benzin sparen. Das Feingefühl für das Gaspedal und das Ansprechen des Fahrzeugs stellt sich mit der Zeit ein. Will man im ECO-Betrieb dieselbe Leistungsentfaltung erreichen, wie im Nicht-ECO-Betrieb, ist ein großer Unterschied im Benzinverbrauch nicht zu erwarten.

Autobahnfahrten

Fahren auf der Autobahn macht ohne ECO-Betrieb nicht nur etwas mehr Spaß, sondern kann
auch entspannter sein, da der Yaris Hybrid die Leistung besser zur Verfügung stellt.
Beim Beschleunigen wird hier auch der Elektroantrieb hinzugezogen, was an Bergen sehr
schön ist, da die Beschleunigung kontinuierlich und zügig ist. Etwas kraftloser wird
Yaris Hybrid, wenn ihm die Akku-Puste ausgeht, dann geht es auch Berge nicht mehr ganz
so zügig rauf. Vollgasfahrten machen deshalb auf sehr langen Strecken keinen Sinn, bezüglich
Komfort und Spaß. Da immer wieder Geschwindigkeitsbegrenzungen auftreten, geht man
frühzeitig vom Gas, und lässt den Wagen rollen, damit Energie zurückgewonnen und der
Akku geladen wird. Längere Strecken Vollgas kann man zugunsten des Verbrauchs vermeiden,
dann den ECO-Betrieb einschalten und die Geschwindigkeit halten, so wird der Akku auf der
Autobahn wieder gut nachgeladen. Auch bei Fahrten hinter LKW - das Überholen dauert meist bei
denen länger - in den ECO-Betrieb umschalten, um den Akku (unter Umständen) schneller zu laden, kann Sinn machen. Das sind keine Gesetze sonder meine Erfahrungen mit dem Yaris Hybrid, deshalb sollte jeder selber ausprobieren, wie er Akku-Ladezeiten auf der Autobahn verkürzt oder Ladezeiten
während der Fahrt sinnvoll einfügt. Meist beschleunige ich im Nicht-ECO-Betrieb, um schnell
aufzuschließen und dann den Yaris im gebührenden Sicherheitsabstand hinter den anderen
hertuckern zu lassen. Auf diese Weise komme ich zügig voran. Ein Verbrauch von unter 6 Liter/100km sind nicht unrealistisch, trotz zügiger Fahrweise und damit entsprechend kurzer Fahrdauer für die Strecke.

Auf Fahrten außerhalb der Autobahnen kann ich nach diesen Erkenntnissen (auch in bergigen Gegenden) mit einem Verbrauch von 3.5 bis 4.3 l/100km auskommen, wobei die 3.5 l/100km nur selten (aber nicht unmöglich) zu erreichen sind. Jetzt im Winter bin ich beispielsweise eine Strecke von 38km mit 3.2 l/100km unterwegs gewesen. Dieselbe Strecke zurück war nur mit 3.6 l/100km möglich, beide Fahrten mit Heizung/Lüftung und angenehmer Innentemperatur. Anzumerken zu diesen beiden sehr niedrigen Verbrauchswerten: der Yaris war zuvor bereits mehrere Kilometer gut warm gefahren (drei mal Kurzstrecke).

Pre-Collision-System

Dieses System arbeitet mit einer Entfernungsmessung in der Fahrzeugfront. Zum System gehört eine autonome Notbremsfunktion mit selbständiger Abbremsung, bis hin zur Vollbremsung. Falls der Vordermann im Stau oder in der Stadt plötzlich bremst, ist das System eine feine Sache. Es erfolgt eine Warnung im Display, sowohl optisch als auch akustisch, wenn sich der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu schnell verringert. Sollte die Bremsleistung dann nicht ausreichen, erhöht sich die Bremskraft bis hin zum Maximum, durch die Elektronik gesteuert, was dazu führen kann, dass das Fahrzeug abrupt zum Stehen gebracht wird, obwohl man selbst gar nicht so heftig gebremst hat (manchmal ein Überraschungseffekt, aber besser, als zu dicht aufzufahren oder gar zusammenzustoßen).

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Thu Sep 14 10:16:50 CEST 2017    |    broller    |    Kommentare (1)

Da ich die Möglichkeiten habe, habe ich heute Abend den Versuch gestartet, ob der neue Yaris Hybrid ein Spritsparer ist. Toyota berichtet ja wohl von ca. 3,5 bis 3,8 l/100km Verbrauch.

Bevor wir den Hybrid gekauft haben, stand natürlich auch die Frage zur Debatte, ob der Hybrid-Yaris nun sparsamer ist. Sparsamer als der 998ccm-Verbrennungsmotor, als 3-Zylinder, mit 5-Gang-Schaltgetriebe, wie er noch im Aygo verbaut wird. Viele Diskussionen habe ich dazu gelesen und darin viele Gründe der Befürworter gefunden, die dem Hybrid einen niedrigen Verbrauch bescheren sollen. Unser Yaris-Hybrid soll auch sparen, dafür ist er gekauft worden, neben der angenehmen Komforteigenschaften im Stadtbetrieb.

Nachdem ich mich 400km an den Hybridantrieb gewöhnt habe, wollte ich es heute wissen, was Tatsache zu erwarten ist.

Das waren die Testvoraussetzungen

1. kein behindernder Verkehr auf der gesamten Strecke, weder auf der Hin- noch auf der Rückfahrt.

2. Streckenlänge ca. 52km, dieselben Straßen, auf der Hinfahrt, wie auf der Rückfahrt; also exakt dieselbe Strecke, was Steigungen und Gefälle mit einschließt. Nur die Rechtskurven werden auf einer Fahrt zu Linkskurven.

3. Halten an die vorgegebenen Geschwindigkeiten, bei den Fahrten.

4. Fahrverhalten so eingestellt, dass ein nahezu identisches Geschwindigkeitsprofil zustande kommt, also möglichst dieselbe Fahrweise (was auch ganz gut gelungen ist, da beide Male durchgefahren werden konnte, ohne Stops - weil keine Hindernisse, wie LKW).

5. Keine Sturmböhen, nahezu Windstille, kein Regen.

Die Fahrzeugeigenschaften:

Yaris XP9 (EZ 2008), Sol

Motorlaufleistung: 230.000km / 69 PS
Bremsen: vor ca. 8 Monaten komplett erneuert
Motor: Abgenutzt, Ölverbrauch, 1 Zylinder deutlich niedriger in der Verdichtung als die beiden Anderen (Kompressionsmessung).
Öl: 20w-50
Bereifung: 195/55/R15
Besondere Auffälligkeiten: Zunahme des Durchschnitt-Verbrauchs in den letzten Jahren

Yaris Hybrid (EZ 2017), Komfort

Motorlaufleistung: 400km / 75 PS (mit Elektromotor 100 PS)
Bremsen: Neuzustand
Motor: Zustand nach 400km
Öl: 0w-20
Bereifung: 175/65/R15
Besondere Auffälligkeiten: nahezu Neuzustand

Ich habe die Teststrecke aus dem Grund gewählt, weil sie überwiegend aus Schnellstraße besteht, auf der 100km/h Geschwindigkeit gefahren wird. Der geringere Teil der Strecke führt über Dörfer, dort teils mit 60km/h. Nach meiner Erfahrung eine schöne Strecke, um auch einen niedrigen Verbrauch herauszufahren. Um es vorweg zu nehmen: bei solchen Strecken und ohne Scheuchen des Motors, schaffte der 998ccm-Motor des Yaris XP9 im neueren Zustand noch gute 4,3 bis 4,8l/100km im Durchschnitt. Aufgrund der doch langen und Teils stetig ansteigenden 100er-Strecke in eine Richtung, würde ich dem XP9, wäre er noch besser erhalten, aber hier nicht unbedingt die 4.3l/100km zutrauen, sondern - auch wegen der langen gefahrenen 100km/h eher 4.8l bis 4.9l/100km. Leider muss ich beim Vergleichstest nun aber mit dem schon etwas gelittenen Motor leben, mit 230.000km Laufleistung.

Das Ergebnis

Mit dem Yaris XP9 fuhr ich die Strecke in 43 min, mit dem Yaris Hybrid war ich schon nach 41.5 min zurück; die Mehrleistung macht sich schon bemerkbar, der Hybrid kommt flotter auf Geschwindigkeit. Der Durchschnittsverbrauchszähler wurde an exakt derselben Stelle (Ampel, Baustelle) gelöscht, bei beiden Fahrzeugen. Die Verbauchsdaten und Zeiten wurden an exakt derselben Stelle auf der Rückfahrt (dieselbe Baustelle von der Gegenrichtung, auch wieder mit Ampel) festgehalten.

Yaris XP9, Verbrauch: 5.2l/100km
Yaris Hybrid, Verbrauch: 5.1l/100km

Zu diesem Ergebnis kann man noch hinzufügen, dass der XP9 nahezu leergeräumt war, der Hybrid nicht, der hatte mehr Ballast an Board. Die Tankfüllungen waren bei beiden Fahrzeugen nahezu identisch, die Tanks waren etwa zu drei Viertel befüllt, der Hybrid von der Tankanzeige im Fahrzeug her eher etwas mehr, als der XP9, dafür fasst der XP9 40 Liter und der Hybrid 36 Liter Benzin. Es wurde an derselben Tankstelle getankt, beide Fahrzeuge fuhren Super 95. Der XP9 hatte keinen frischen Motor mehr, daher etwas Mehrverbrauch, außerdem war er mit dem höherviskosen Öl unterwegs, was kein Leichtlauföl ist. Zudem hatte der XP9 die breiteren Schlappen drauf. Der Hybrid-Yaris fuhr dazu im ECO-Mode, den der Yaris XP9 gar nicht besitzt. Teilweise musste ich den XP9 im dritten und vierten Gang bergauf von Tempo 50km/h auf ca. 80km/h oder mehr bringen und dass nach Möglichkeit angemessen schnell (denn der Hybrid kanns ja auch schneller) und nicht besonders langsam. Die Mehrzuladung beim Hybrid, durch mich selbst verstaute Sachen, beträgt ca. 28kg. Der Hybrid ist ca. 2cm niedriger als der Yaris XP9, damit dürfte der Luftwiderstand des XP9 auch größer sein. Genaue Werte dazu habe ich nicht.

Von diesem Test her ist der Hybrid für mich jedenfalls kein Sparfuchs. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er im Großstadtrevier bei vielen Ampelstops noch den ein oder anderen 100ml/100km rausholen kann, da solche Bedingungen, mit langem Stehen an Ampeln und das ständige Wiederanfahren die Benzinvernichter schlechthin beim XP9 sind.

Ergänzung von broller am 06.10.2017 09:11

Nach nun 3000 gefahrenen Kilometern mit dem Hybrid-Yaris will ich noch meine Erfahrungen hinzufügen, die pro Hybrid sind. Zuvor hatte ich ja doch mein Augenmerk auf den Verbrauch gelegt, weil die Hoffnung bestand, dass der Hybrid wesentlich sparsamer ist, als der XP9. Nachdem ich diese Frage eindeutig in einem Fahrtest geklärt habe, blieb nur noch der Verbrauch auf der Autobahn. Hier konnte ich keinen direkten Vergleich mehr fahren, da der alte XP9 nun bei der nächst besten Gelegenheit weggegeben wurde. Da ich aber den XP9 viel auf Autobahnen gefahren habe, weiß ich, in welchen Bereichen der Verbrauch sich so bewegt.
Auf einer mir bekannten Autobahnstrecke, von ca. 600 km Länge, erreichte ich mit dem Hybrid, bei oft fordernder Fahrweise und aber auch einigen Baustellen, einen Verbrauch von 6 bis 7 Liter / 100km, in ziemlich genau 6 Stunden Fahrzeit. Mit dem XP9 schaffte ich dieselbe Strecke auch in 6 Stunden, aber nach meiner Erinnerung mit mindestens 7 bis 8 Litern / 100km Verbrauch.

Zumindest auf der Autobahn hat der Hybrid-Yaris von 2017 etwas die Nase vorne. Er ist zum einen entspannter zu fahren, man kommt auch erholter an, als im XP9. Die Fahrgeräusche Abrollen und Wind sind nach meiner Einschätzung identisch zum XP9, aber Motorengeräusche sind beim XP9 eindeutig dann doch etwas lauter. Da hat der Vierzylinder im Hybrid einen Vorteil. Im ECO-Modus dreht der Benziner oft noch leiser, beim XP13 Hybrid. Ob man ECO oder nicht ECO fährt, dass ist eine Frage, was einem besser gefällt.

Auf die Höchstgeschwindigkeit kommt der XP13 Hybrid ebenso gut, wie der ältere Yaris. Die tatsächlich höchste Geschwindigkeit, leicht bergab, liegt beim Hybrid bei maximal 173 km/h (laut Navigationsgerät) - Tachowert 180km/h (der Hybrid regelt dann ab). Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von ca. 165 km/h kann der Hybrid aber so ziemlich gut auch bergauf halten, wenn er einmal richtig in Fahrt ist.

Zum Yaris XP9 ist der Hybrid das angenehmer zu fahrende Fahrzeug. Die Straßenlage ist beim Hybrid etwas schlechter, als beim XP9. Generell muss man beim Hybrid und höheren Geschwindigkeiten mehr aufpassen, Kurven lassen schnell mulmige Gefühle aufkommen, wenn man den Hybrid-Yaris nahe der Endgeschwindigkeit fährt. Hier müssten auf jeden Fall andere Felgen angebaut werden. Eine 195er Reifenbreite sollte es schon sein. Die sollte man auch noch beim TÜV eingetragen bekommen. Bei einer etwas breiteren Spur von dann ca. +2 cm, beim XP9, gab es damit keine Probleme - allerdings mit angebauten Schmutzfängern. Bedenkenlos kann man auf Felgen für die 185er Reifenbreite erweitern, hierfür muss man dann nicht unbedingt zum TÜV, wegen der Abnahme, ich habe Felgen gesichtet, die keine Fahrzeugumbauten erfordern und eintragungsfrei wären.

Zum Schluss noch etwas zum entspannten Fahren:

Wenn man sich erst etwas an die Steuerung des Hybrid gewöhnt und Zeit hat, kann man mit dem Hybrid auch ganz gute Verbräuche über Land erreichen, die dann so bei 4,3 bis 4,8 l pro 100 km liegen. Auch hier komme ich dann wieder an den XP9 heran, der solchen Verbrauch - bei entsprechend entspannter Fahrweise - gut schaffte.

Ab und an zeigt der Hybrid auch bei Stadtfahrten mal unter 4 l/100km an, das sind dann aber günstige Konstellationen der Fahrstrecke und des Hybridsystems. Oft läuft der Benziner auch im Stand, um den Akku zu laden oder auf Betriebstemperatur zu kommen, was kontra des niedrigen Verbrauchs verbucht wird - auch bei Kurzstrecken, so dass bei wenigen Kilometern Fahrstrecke hohe Verbrauchswerte zustande kommen. Sinnvoll ist es, das Hybrid-Fahrzeug erst zu starten, wenn man auch direkt los fährt. Andernfalls springt der Benziner an und läuft einige Zeit bei sehr hohem Verbrauch.

Restreichweite

Die Reichweite des Hybrid XP13 kann ich guten Gewissens mit der des XP9 vergleichen. Ich konnte keinen großen Unterschied feststellen. Die Frage nach der Reserve habe ich durch eine Probefahrt geklärt. Auch hier ist der Hybrid identisch zum XP9: ruhigen Gewissens kann man noch 40 bis 50 km bei ca. 80 km/h zurücklegen, wenn die Restweitenanzeige auf 0 (beim Hybrid "-------"😉 gesprungen ist . Nach Aufleuchten des Tanksäulensymbols hat der Hybrid laut Handbuch noch ca. 5.2 Liter Kraftstoff an Bord, das ist aureichend für ca. 100km.

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