ForumFahrzeugtechnik
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Welches Motoröl?

Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

106465 weitere Antworten
Ähnliche Themen
106465 Antworten

@sterndocktor:

du schreibst ja: ,,Je HÖHER der VI ist, desto FLACHER verläuft die Temperatur-/Visko-Kurve. Oder anders gesagt: Desto weniger dünnt es mit zunehmender Temp. aus. Desto dünnflüssiger kann es im Kaltzustand sein, ohne bei hohen Temp. zu dünn zu werden''

Wiederrum habe ich bei meinem Polo 6n mit 170.000km beobachtet, als ich von Castrol GTX7 auf Valvoline Maxlife umgestiegen bin, dass das Hydrostösseltickern bei warm gefahrenden Motor ganz und gar verschwunden ist! Laut deiner Aussage müsste ja das 10W-40 Maxlife dünner sein als das Castrol mit höherem VI und auch bei den Hydros. deutlich mehr Lärm erzeugen oder denke ich da völlig falsch?

Ist das Maxlife hier ein Sonderfall unter den 10w-40 Ölen oder hat das mit dem Ausdünnen nichts zu tun?

Gruß Kochi

@Kochi SC51:

Der VI hat ja eigentlich gar nichts mit "dick" o. "dünn" zu tun, sondern sagt ja nur aus, wie sich die Visko mit zunehmender Temp. verändert (ausdünnt).

Für die konkrete Visko bei einer bestimmten Temp., ist deshalb natürlich auch noch die "Ausgangs"-Visko (im Kaltzustand) ausschlaggebend. Oder anders gesagt: Ein Öl, welches bei niedrigen Temp. sehr zähflüssig ist, kann "weiter oben" immer noch etwas zähflüssiger sein - trotz niedrigerem VI.

Bei Deinem konkreten Beispiel sieht es folgendermaßen aus:

Bei Minusgraden ist das 10W-40er Maxlife sogar sehr viel zäher als das 5W-40er GTX7. Bei plus 40Grad sind es dann noch rund 102 zu knapp 90mm2/s. U. bei 100Grad dann 15,5 zu rund 14. Heißt: Beim Maxlife fällt die Visko mit zunehmender Temp. stärker ab (VI-Maxlife = 157: GTX7 = 175). Da es aber im Kaltzustand sehr viel zäher ist, ist es dann sogar noch bei 100Grad etwas zähflüssiger.

Das Maxlife ist insofern ein besonderes 10W-40er, da es außer den enthaltenen Dichtungs-Pflegemitteln auch noch fast ein 10W-50er ist (15,5mm2/s sind in der Praxis schon sehr viel für ein 40er! 40er liegen i. d. Praxis sonst bei ca. 14mm2/s!)

Ob das alleine aber der Grund für weniger Hydrogeräusche ist, ist schwer zu sagen. Für die korrekte Funktion der Hydros ist die Visko eigentlich nicht so entscheidend. Hydros funktionieren ja nicht deshalb, weil das Öl eine bestimmte Visko hat, sondern aufgrund der Tatsache, weil man Öl (wie jede andere Flüssigkeit auch) nicht verdichten kann.

Grund für Geräusche sind deshalb i. d. R. die Hydros selbst (verschleißbedingt). Oder was mit dem Öl zu tun haben kann: Wenn die Bohrungen (durch welche die Hydros mit Öl versorgt werden) durch Ablagerungen verstopft sind!

Gruß

@Sterndocktor:

Danke für deine Erläuterung!

Gruß Kochi

Hallo Sterndocktor,

habe auch mal wieder eine Frage an Dich bzw. an andere die es wissen ;)

Hatte ja vor einigen Monaten schon mal zu dem Wagen meiner Freundin was gefragt. Ist ein Hyundai Atos (1,0ltr, 55 PS). Seit ich von dem ollen 15W40-Billigöl auf das (zumindestens) etwas bessere 5W40 HC-Öl von HighStar (Praktiker) umgestellt habe, ist der Ölverbraucht ziemlich gestiegen, d.h. alle 1500-2000km muß ich doch ein bißchen nachkippen - der Peilstab zeigt dann ungefähr 50% am Stab an...

Wundere mich nur deswegen darüber, weil ich das von meinem Wagen (Audi Cabrio 1.8 mit dem von Dir empfohlenen LM 5W40 (Super Tipp übrigens ! *gg*)) überhaupt nicht kenne.

Nun ist es bei diesem Wagen ja so, das er mit ordentlich hohen Drehzahlen (ab 100 kmh wird echt richtig laut !) fährt.

Daher zwei Fragen :

Ist das mit dem Ölverbrauch angesichts der hohen Drehzahlen (wird viel Autobahn gefahren und meine Freundin fährt den dann auch mit 140kmh...*kreisch*) noch okay oder ist das Öl doch nicht so die gute Wahl ?

Frage zwei :

Würdest Du ein anderes Öl für die kleine "Nähmaschine" empfehlen ?

Dabei fällt mir ein das ich vor drei oder vier Wochen mal 0W30 von LM in den Tank gegossen habe (weil ich gerade nichts anderes zur Hand hatte) und ich persönlich das Gefühl hatte, das der Motor, trotz der geringen Menge 0W30er, ein bisschen ruhiger lief und weniger Krach produziert hat...Kann das sein ?

Vielen Dank schon mal und viele Grüße

browi

 

PS: Inzwischen gibt es das MotorClean bei uns auch wieder zu kaufen - war ja damals nirgendwo zu finden und auch nirgendwo mehr ausgeschildert....Komisch...Aber es hat zusammen mit dem LM5W40 richtig was gebracht. Der Motor läuft wesentlich ruhiger und macht einfach viel mehr spaß ihr zu fahren !!!

Hallo

Das LM Synthoil High Tech 5 W-40 hat ja folgende Freigaben:

API SL / CF

ACEA A3-98/B4-98

BMW Longlife-98

MB 229.1

VW 502.00, 505.00

Porsche

 

Warum eigentlich nicht MB 229.3?

Wurde es nicht geprüft, oder hat es DC nicht gefallen?

 

Gruß Micha

Hallo Sterndocktor,

Du hast mal geschrieben, daß als einziger Öl-Zusatz nur das "Motor Protect" von LM wirklich zu empfehlen wäre.

Macht die Verwendung als Zusatz für das LM Synthoil High Tech 5W-40 überhaupt Sinn und welches Mischungsverhältnis empfiehlst Du.

Kann man damit ein "Billigheimer 5W-40" zum tollen Motoröl aufpuschen?

Gruß ins Schwabenland

Eine Ergänzung zur Frage von Opterix: Zu Keramikzusätzen im Motoröl hattest Du dich ja schon mal klar ablehnend geäußert. Gilt dies auch für das neue "Cera Tec" von LM? Mich überrascht, daß (vermeintlich) seriöse Hersteller solche Produkte mit vollmundigen Aussagen wie "extremer Verschleißschutz"; "Leichtlauf-Effekt" und "Kraftstoffeinsparung"anbieten.

Gruß

Sehr interessanter und informativer Thread! Ich hätte dann auch noch eine Frage. Ich fahre einen Astra H Turbodiesel (siehe Sig.), der Öl der Spezifikation GM-LL-B-025 benötigt. Ab Werk war ein 5W-40 Öl eingefüllt. Mittlerweile benutze ich aber Mobil1 0W-40 Turbodiesel.

Und dazu auch meine Frage: von Mobil gibt es ja zwei OW-40 Öl, das Eine davon mit der Bezeichnung "Turbodiesel". Die Spezifikation von GM erfüllen aber beide. Was ist denn da der Unterschied - laut Datenblatt sind die Öle identisch?

Und ist das 0W-40 Turbodiesel für meinen Motor überhaupt das Beste, wenn ich auch des öfteren Langstrecken auf der AB bei hohen Drehzahlen zurücklege?

Danke!

@browi:

Das vollsynth. 5W-40er v. LM kann man mit dem 5W-40er HC-Öl v. Praktiker ja auch gar nicht vergleichen. Ist u. a. bei sehr hohen Temp. stabiler u. hat auch einen deutlich niedrigeren Verdampfungsverlust. Der Ölverbrauch fällt beim LM-Öl deshalb deutlich niedriger aus!

Und neben dem geringeren Ölverbrauch, wäre das vollsynth. LM-5W-40er auch sonst besser für den Motor. Vor allem deshalb, weil der arme kleine Motor ja praktisch dauernd mit Höchstdrehzahl unterwegs ist.

Lieber gleich ein hochwertiges Motoröl zu verwenden, wäre auch sinnvoller, als eins als Kraftstoff-Zusatz zu verwenden. Wenn, dann sollte man da aber kein 4T-Öl, sondern ein gutes 2T-Öl verwenden. Ist aber nur bei Diesel-Motoren sinnvoll, bzw. sogar empfehlenswert, da hierdurch die Pumpe u. die Düsennadeln besser geschmiert werden.

Bei einem 4T-Benziner sollte man das aber nicht machen. U. ein 4T-Öl sollte man da schon gar nicht zum Kraftstoff dazu geben. Also lieber gleich ein sehr gutes Motoröl verwenden, dieses aber in den Motor u. nicht in den Tank!

@Ambition:

Welche Freigaben ein Motoröl bekommt, liegt ja hauptsächlich am enthaltenen Additiv-Paket. Als das "Synthoil High Tech" auf den Markt kam, gab es weder die ACEA B4-Norm, noch das MB-Blatt 229.3. Diese MB-Norm setzt aber ein dokumentiertes ACEA A3/B3-Profil inkl. B4 voraus. Synthoil hatte aber bis vor kurzem "nur" A3/B3, ohne B4. B4 = sonst wie B3, allerdings mit Kolbensauberkeits-Test auf einem Direkteinspritzer-Diesel. U. das "Beste" daran: Dieser Prüfmotor ist nicht etwa ein MB-Motor, sondern ein VW-Motor (konkret der 1,9L-TDI mit 81KW)!

Deshalb konnte es auch nicht nach der 229.3 freigegeben werden. LM hat erst vor kurzem das Additiv-Paket etwas geändert, wodurch es jetzt ein ACEA A3/B4-Profil hat. Der 229.3 stünde jetzt also nichts mehr im Weg, sofern LM diese MB-Freig. beantragen würde. Ist allerdings nicht ganz billig!

Beim "Leichtlauf HC7" z. B., welches erst später auf den Markt kam, hatte man dieses gleich auf "B4" ausgelegt, u. gleich die 229.3-Freig. beantragt. Ist nur ein 5W-40er HC-Öl. HC-Öle sind soviel günstiger, dass man dieses trotz der hohen Kosten für die 229.3 deutlich billiger als das vollsynth. 5W-40er (Synthoil High Tech) anbieten konnte!

Übrigens hat das "Leichtlauf HC7" die 229.3 sogar locker erfüllt, obwohl dieses insges. mit dem "Synthoil" nicht mithalten kann! Ob sie für das vollsynth. 5W-40er die 229.3 noch beantragen werden, weiß ich nicht. Glaube aber nicht, weil das dieses Öl dann nochmal teurer machen würde!

@Opterix u. VW-Hawky:

Das "MotorProtect" ist deshalb empfehlenswert, weil es sich dabei nicht um irgendwelche Feststoff-Teilchen, sondern um neue, synthetische EP/AW-Additive handelt. Diese sind vollständig öllöslich, verstopfen deshalb nichts, langern sich nicht irgendwo ab, u. beeinflussen das Gesamt-Addtiv-Paket nicht negativ!

Zum vollsynth. 5W-40er kann man dieses noch dazu geben, braucht man aber eigentlich nicht. Enthält eh schon sehr leistungsfähige Hochdruck- u. Verschleißschutz-Additive. Aus einem Billigöl wird dagegen auch MIT dem MP KEIN Spitzenöl. MP hat keine Auswirkung auf die Temperatur- u. Scherstabilität des Grundöls. U. auch nicht darauf, wie lange es den Motor vor schädlichen Ablagerungen u. Korrosion schützen kann. Verbessert nur die EP/AW (Hochdruck- u. Verschleißschutz)-Eigenschaften des Öls!

Feststoffe, egal ob MOS2-, PTFE- o. Keramik-Teilchen, haben dagegen nach wie vor in einem Motor-, o. Getriebe-Öl nichts verloren. Von welchem Hersteller dieser Zusatz angeboten wird, spielt dabei keine Rolle. Auch LM hat etlichen Unsinn im Programm! Die sind da keine Ausnahme.

@Irigy:

Die meisten Motoröle sind sowohl für Benzin-, wie auch für Diesel-Motoren geeignet. Bei den speziellen Diesel-Ausführugen enthält das Additiv-Paket einen etwas höheren Anteil an Reinigungs- u. Reinhalte-Addtiven. Dadurch können diese vor allem noch mehr Rußpartikel aufnehmen, ohne dass diese ausfallen, sich zusammenballen, u. im Motor ablagern können. Besonders bei sehr langen Wechsel-Intervallen, kann das nichts schaden. Eine GM-LL-A-025 u. -B-025-Freig. haben aber beide 0W-40er v. neuen Mobil 1.

Besonders wenn man öfters längere Strecken mit hoher Last u. Drehzahl fährt, ist der happige Kaufpreis v.Mobil 1 gut angelegt. Ist einmal u. a. extrem temperatur- u. scherstabil, u. beinhaltet außerdem bereits die neuesten u. sehr leistungsfähigen Hochdruck- u. Verschleißschutz-Additive (nennt sich bei Mobil "SuperSyn")

Diese sind synthetisch u. reagieren blitzschnell, wenn mal das Öl selbst die Reibpartner nicht vollständig voneinander trennen kann, u. es deshalb irgendwo zu einem Metall-/Metall-Kontakt kommt. Trennen dann die Metallflächen voneinander u. bilden genau an dieser Stelle eine zwar sehr dünne, aber trotzdem sehr widerstandsfähige Schutzschicht. Reagieren außerdem nur dann, u. genau da, wo sie auch gebraucht werden. Außerdem werden die Schutzschichten bei Bedarf ständig neu gebildet.

Die meisten anderen Motoröle enthalten noch die älteren metall-organischen EP/AW-Additive, welche zwar auch schon ganz gut waren, aber mit den neuen synthetischen nicht mithalten können! Die alten metall-organischen funktionieren so, dass diese auf den Metall-Flächen eine Struktur bilden, wodurch das Öl nicht so leicht weggedrückt werden kann.

Grüße

P. S. Feststoff-Teilchen (gleich welcher Art) können so etwas dagegen nicht, weil diese "dumm" sind. Denen kann man nicht beibringen, wann u. wo sie sich anlagern sollen. Lagern sich statt dessen nur "irgendwo" an, u. verschmutzen außerdem noch den Motor!

Vielen Dank für die Auskunft, Sterndocktor!

Dann werde ich beim Mobil1 0W40 Turbodiesel bleiben.

@ Sterndocktor,

ja, das man die beiden Öle (HC und Vollsynt.) nicht vergleichen kann ist mir schon klar. Das der Ölverbrauch beim HC aber so drastisch viel höher liegt als bei meinem vollsynt. hat mich aber doch ziemlich überrascht.

Nun ja, ich werde dann beim nächsten Mal wohl doch auf was vernünftiges umsteigen beim kleinen Hyndai. Würde, um eine verbesserung zu erreichen, denn auch erstmal das teilsynt.10W40 von LM was bringen ?

Ist ja doch ne Ecke günstiger....

Viele Grüße

browi

Hallo

Ein sehr interessanter Thread

@Sterndocktor

Hallo welches Öl würdest du für einen Mazda Xedos 6, mit 2.0l V6 Motor empfehlen.

Höchstdrehzahl des relativ kurzhubigen Motors ist 7.000/min. Als Standard empfiehlt Mazda 10W40 Teilsynth.

Vielen Dank

Rossi

sterndoktor, eine frage:

letzte woche habe ich in der metro in neuss das neue mobil supersyn 5w50gekauft, und das nur weil zwei 4L kanister zusammnen € 56,- kosteten!!!!!(eine mobil aktion)

bei atu oder sonst überall kostet ja ein 4L kanister 47-55 euro!!!!!

kann ich den jetzt dieses öl bedenkenlos in einen 2003er renault megan 1.6 benziner kippen(neues modell)?

ist denn deises öl auch für ältere fahrzeuge freigegeben(fod fiesta 1.3 96er oder opel astra 1.6 95er)???

Hallo allerseits,

zunächst einmal ein Danke an alle, die hier in mühsamer Kleinarbeit jede Detailfrage akribisch beantworten. Der Thread iat sehr informativ.

Und trotzdem habe ich auch noch so eine Detailfrage (auf Seite 28 wurde schon eine ähnliche Frage gestellt):

Für den 85 kW PD TDI ohne Longlife-Service (also ohne WIV = Wartungsintervallverlängerung) schreibt VW ein Öl nach der VW-Norm 505.01 vor. Diese finde ich aber nur selten auf den Ölgebinden!

Beispiel: Ich kann bei einem Auto-Zubehörgeschäft günstig Liqui-Moly Produkte einkaufen. Aus deren Öl-Palette ist aber nur ein einziges Öl nach dieser Norm freigegeben, das teilsynthetische "5-W 40 Diesel High Tech". Ist das wirklich das einzige Öl von LM, welches ich in diesem Motor verwenden darf? Wie sieht das mit dem" 5-W 40 Diesel Synthoil" aus? (Bin aber auch für andere Ölempfehlungen anderer Marken offen!)

Habe ich da vielleicht etwas überlesen und eine andere VW-Norm schließt die 505.01 mit ein?

Fragen über Fragen. Aber vielen Dank schon 'mal für jede Antwort.

Schönen Gruß aus Braunschweig

Zitat:

Original geschrieben von dragan_z

letzte woche habe ich in der metro in neuss das neue mobil supersyn 5w50gekauft, und das nur weil zwei 4L kanister zusammnen € 56,- kosteten!!!!!(eine mobil aktion)

Eher eine Metro-Aktion (für diesen Preis hätte ich alles mitgenommen, was da gewesen wäre)!

Ist ein echtes Spitzenöl, für nahezu alle neuen u. auch ältereren Motoren. Nur für die PD-TDIs aus dem VW-Konzern, welche unbedingt eins nach 505 01 (bzw. mit WIV nach 506 01) benötigen, ist es NICHT das Richtige!

@browi:

Dass sich der Ölverbrauch auch mit dem teilsynth. 10W-40er merklich verringert, kann ich nicht versprechen. Wenn der Motor schon mal ordentlich Öl verbraucht, u. es nur ein 10W-40er sein soll, dann würde ich mal das "Maxlife" v. Valvoline ausprobieren. Ist insofern ein besonderes 10W-40er, weil einmal die kin. Visko bei 100Grad bei 15,5mm2/s, u. somit schon sehr nahe am 50er Bereich liegt.

Und es außerdem noch Dichtungspflege-Mittel enthält, welche alle Elastomerdichtungen wieder etwas regenerieren. Dadurch wird dann einerseits ein evtl. Ölverlust (durch Wellendichtring nach außen) u. auch der Ölverbrauch (falls sich schon etwas mehr an den Schaftdichtungen vorbei in den Brennraum mogelt) reduziert. Das "Synthoil High Tech" PLUS eine Dose vom "Ölverlust-Stop" wäre natürlich noch deutlich besser, aber auch deutlich teurer. Würde es deshalb erstmal mit dem "Maxlife" versuchen.

@Rossi-V:

Ein teilsynth. 10W-40er mit ACEA A3/B3-Profil ist für viele Motoren als Standard-Öl ausreichend. Würde aber trotzdem ein vollsynth. 5W-40er nehmen. Wenn man das Öl nicht gerade an der Tankstelle kauft, dann bekommt man auch ein solches schon relativ günstig.

@unbrakeable:

Für die PD-TDIs, sind nur solche nach 505 01 freigegeben (für die ohne WIV). Diese sind spezielle Formulierungen, welche besonders druckstabil sind. Das ist notwendig, damit die PD-Einheiten nicht vorzeitig kaputt gehen. Habe schon von etlichen Defekten gehört, welche dadurch entstanden sind, weil eben kein spezielles PD-Öl verwendet wurde.

Nicht nur LM, sondern praktisch jeder Schmierstoff-Herst. hat aber wenigstens eins nach dieser Norm im Programm. Das v. LM ist aber eins der Besten, u. nicht allzu teuer. U. wenn Du die LM-Produkte eh günstig kaufen kannst, dann würde ich auf jeden Fall dieses nehmen.

Grüße

Deine Antwort
Ähnliche Themen