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Venturi Problem: Hitze? Unterdruck?

Themenstarteram 30. April 2021 um 0:46

Hallo,

ich bräuchte mal bitte eure Hilfe und Ideen.

Ich habe in meinen Corsa B BJ1995 mit 1.2l 45PS X12SZ eine BRC Just Venturi eingebaut. Das ist bereits das vierte Mal, dass ich genau diesen Typ mit den gleichen Bauteilen umgerüstet habe. Alle Bauteile sind fabrikneu.

Es funktioniert auch alles einwandfrei: Lambdaregelung beim fahren und im Leerlauf, Umschalten... alles. ABER:

Wenn das Auto warm gefahren ist, tritt folgendes Phänomen auf: Nach ein paar Minuten im Standgas sehe ich, wie der Stepper langsam weiter öffnet und dann ganz schnell weiter öffnet bis an die Regelgrenze. Dann läuft der Motor zu mager, weil der Stepper nicht weiter auf machen kann. Ich habe auch testweise mal die Idle Regelung auf 500U/min gestellt, damit ich durch die normale Lambdaregelung 100 statt 50 steps habe, aber auch da fährt der Stepper volle 100 steps auf und es bleibt zu mager.

Wenn ich dann wieder fahre, ist alles normal. Für ein paar Sekunden an der Ampel stehen ist meistens kein Problem. Aber je wärmer das Auto, desto schneller tritt das Verhalten auf. Im kalten Zustand ist das nicht, bzw. kommt später, wenn alles warm ist.

Es verhält sich wie ein Hitzeproblem. Ich bin also nach Autobahn und anschließendem Stop+Go in der Stadt mit der LaserThermoPistole durch den Motorraum, als der Fehler wieder auftrat. Alles ist schön warm bis heiß. LPG ECU 65°C wie alles andere im Motorraum auch (Tempomat, Luftfilterkasten, im Prinzip jede Oberfläche). Der Stepper hatte 74°C, der Verdampfer auch.

Was ich probiert habe:

·Da mir die ECU ziemlich heiß vorkam, habe ich die mal nach ganz unten kurz über die Straße verlegt, gut abgeschirmt vom Motorraum durch Blech und Stoßstange. Da war das Gerät nur noch maximal lauwarm. Der Fehler trat trotzdem auf. Das war also nicht das Problem.

·Der Stepper kam mir erst auch (zu) heiß vor. Ich habe den an verschiedene Positionen gebaut, mal weiter weg vom Motor, mal näher dran. Die Temperatur blieb immer etwa gleich, denn offensichtlich wird das Teil vor allem vom heißen Gas aus dem Verdampfer aufgeheizt.

·Da ECU und Stepper neu sind und ich die Teile nicht kenne, habe ich einfach mal beides durch erprobte Teile aus meinem Weltreisecorsa ersetzt. Mit diesen Teilen bin ich schon ohne Probleme am heißesten Ort der Welt und durch mehrere Wüsten gefahren, wo es definitiv wärmer ist, als hier gerade. Der Fehler bestand weiterhin - ECU und Stepper scheinen also nicht das Problem zu sein.

·Um auszuschließen, dass es am Auto und nicht an der Gasanlage liegt, habe ich das auch länger auf Benzin getestet und mit dem Computer die MSG Werte beobachtet. Auf Benzin ist alles normal. Lambdasonde pendelt mit normalen Werten, der Leerlaufregler pendelt minimal immer um den gleichen Wert. (Auf Gas übrigens auch. Das war einer meiner Verdachte, dass der vielleicht bei Hitze hängt oder so weit auf macht, dass die Gasmenge nicht mehr ausreicht. Ist aber nicht so.) Der Drosselklappenpoti/TPS zeigt normale Werte an und gibt die auch ans LPG ECU so weiter. Das Drehzahlsignal ist stabil und störungsfrei. Sieht man ja auch auf den Bildern. Mehr hat das Auto nicht, also keinen Luftmengen/massenmesser o.ä..

·Ich habe ausführlich nach Falschluft gesucht, hatte jeden Unterdruckschlauch in der Hand, habe großzügig mit Bremsenreiniger alles eingenebelt. Nichts. Kein Schwanken, keine Werteänderung. Also scheinbar alles dicht.

·Ich habe mich dann mit dem Verdampfer beschäftigt. Der Stepper ist offen und klemmt nicht, trotzdem kommt nicht genug Gas. Der Verdampfer ist normal grundeingestellt (Säuselmethode), die Leerlaufschraube/Bypass ganz zu. Bzw. eine halbe Umdrehung auf, damit haben Leerlauf und reset Wert etwa bei 100. Ich habe dann mal den Bypass nach und nach weit aufgedreht. Irgendwann nach gefühlten 3-4 Umdrehungen kommt wieder genug Gas, dass die Lambdasonde pendelt und die Regelung funktioniert. Beim kurzen Anhalten im normalen Fahrbetrieb ist das aber viel zu viel, da geht die Regelung sofort an die untere Regelgrenze und läuft viel zu fett.

·Wenn ich beim Auftreten des Fehlers im Stand sanft Gas gebe auf zB. TPS 35 (TPS Bandbreite geht von 24-205), was reicht, um schon bis auf 3.000U/min hoch zu drehen, fährt der Stepper auch bis an die Regelgrenze auf und alles bleibt zu mager. Gebe ich aber ruckartig mehr Gas, funktioniert die Regelung manchmal. Eigenartig. Das fühlt sich so an, als gibt es nicht genug Anlauf-Unterdruck, um die Membran im Verdampfer zu bewegen. Ich habe daraufhin langsam die Verdampferempfindlichkeit erhöht, also die Schraube in kleinen Schritten linksrum gedreht. Bypass komplett zu. Nach etwa drei(!) Umdrehungen funktionierte die Regelung im Standgas wieder. Auch mit sanftem Gasgeben beginnt die Regelung (fast) sofort. NUR: die Schraube schaut dann schon fast einen Millimeter raus und sitzt generell ziemlich locker im Verdampfer. Da fehlt nicht mehr viel und ich habe die in der Hand. Bei meinen früheren baugleichen Verdampfern waren die Schrauben deutlich schwergängiger. Hier kann ich den SechskantBit ohne Kraft mit den Fingern drehen.

Für den (heißgelaufenen) Standbetrieb funktioniert das so, aber für den normalen Fahrbetrieb ist das wie der weit rausgedrehte Bypass - es kommt gefühlt (zu) viel Gas. Der Verbrauch ist auch 2 L höher, als in meinen baugleichen Corsas.

Außerdem kommt mir das komisch vor. Wie schon geschrieben, habe ich den gleichen Motor mit den gleichen Komponenten schon mehrfach umgebaut. Bei allen funktioniert die Regelung mit grundeingestelltem Verdampfer. Da musste ich nichts empfindlicher stellen. Hier funktioniert ja auch alles "grundeingestellt". Erst, wenn alles warm ist und das Auto eine Weile im Standgas ist, geht es los.

·Wenn alles schön warm ist und ich sehr untertourig beschleunige, also zB. im 4. oder 5. Gang aus niedriger Drehzahl, öffnet der Stepper MANCHMAL auch erst einmal langsam viel zu weit, um dann wieder zu zu fahren, wenn die Regelung läuft. (Reset 100, fahren unter Last auch um 100, cruisen bei 85, beim sanften untertourigen Beschleunigen (Tempomat oder manuell*) geht der Stepper schon mal bis 140 auf bis die Regelung anspringt, um dann wieder auf 100 zu zu machen.) [Bild: Pyramide]

·Ein bisschen klingt es für mich, als wäre der Verdampfer das Problem. Aber was kann da sein? Der Verdampfer ist nicht der höchste Punkt im Kühlsystem, das System ist entlüftet, lt. Laserpistole sehe und fühle ich keine Temperaturunterschiede im Verdampfer, sodass ich zB. eine Luftblase ausschließen kann. Der Verdampfer ist parallel eingebunden, die Schläuche sind an passend zu den Bezeichnungen in/out angeschlossen und heiß genug wird das Teil auch. Und immer wieder: kalt und im durchlüfteten Fahrbetrieb ist alles normal, erst im Stand und/oder Stop+Go, wenn die Hitze nicht mehr so gut raus transportiert wird, gehts los. (Ich habe schon über Lufthutzen zur Belüftung nachgedacht - was bei dem historischen Kleinwagen ziemlich albern wäre :))

·Bei den Opel Monopoint ist die Drosselklappe im Stand komplett zu. Der Leerlaufregler ist ein Luftbypass und das einzige Bauteil, das im Standgas die Luftströmungsgeschwindigkeit und somit den Unterdruck (am Mischer) bestimmt. Der (LLR) verhält sich (laut Messwerten) auf Benzin und Gas gleich und im normalen Wertebereich.

·Der Mischer ist das Einzige, was im Vergleich zu den anderen Autos anders ist/war, bis gestern war da ein 30mm drin, bei den anderen Motoren ein 34mm. Siehe mein thread dazu. Der Mischer kann sich aber bauartbedingt nicht temperaturabhängig verhalten. Und durch den geringeren Durchmesser müsste ja auch mehr Unterdruck an der Verdampfermembran ziehen, als bei einem größeren Durchmesser. Daher sah ich den Tausch zum 34mm jetzt nicht als Lösung. Der 30mm funktioniert ja auch bestens, bis es zu warm wird.

Gestern habe ich den 34mm Mischer testweise eingebaut, nachdem ich 2.000km mit dem 30mm unterwegs war. Das Problem bleibt bestehen, ergänzt durch die Effekte, die ein größerer Mischer hat. Der reset im Lastzustand ist nun bei 130, da weniger Unterdruck, als der 30mm. Leerlauf, bevor es heiß wird, geht (3 Um drehungen Empfindlichkeit und komplett geschlossener Bypass) bis auf 45 steps runter - ein viel zu großer Unterschied. Die Bypasschraube ganz raus drehen, kurz bevor sie raus fliegt, reicht nicht für geregelten Leerlauf. Die Empfindlichkeitsschraube musste ich 3 Umdrehungen öffnen, sodass ich schon den grünen Dichtungsring sehe. Das ist doch nicht normal für so ein Auto. Weder in den baugleichen Corsas, noch in den Kadetts mit C16NZ oder im Omega mit C20NE musste ich die Empfindlichkeit überhaut über Grundeinstellung hinaus bewegen.

·Den Verdampfer habe ich noch nicht getauscht, da ich gerade keinen anderen da habe und auch nicht einfach wild (weitere) Teile tauschen wollte.

Durch den Umbau auf den 34mm Mischer verstärkt sich auch mein Verdacht, dass es irgendwie zu wenig oder instabilen Unterdruck gibt. Der Unterdrucksensor zeigt aber auf Gas und Benzin die gleichen Werte. Die sind beim VergleichsCorsa aucch in etwa die gleichen. Wenn das ProblemPhenomen auftaucht, also nicht genug Gas ankommt, sehe ich am Unterdrucksensor, dass der Unterdruck sehr hoch wird. Wenn ich dann die Empfindlichkeit am Verdampfer erhöhe, beginnt das System zu regeln und der Sensor zeigt wieder normale Werte an. Akustisch hört und fühlt sich das an, wie wenn man ein saugendes Rohr zuhält. (Staubsauger, Luftansaugung Motor...) Es sind laute Luftgeräusche aus der einspritzeinheit, wo auch der Mischer und der Leerlaufregler sitzt zu hören. Es scheint also kräftig am Verdampfer zu ziehen. Ist da was mit der Membran vielleicht nicht ok?

Dass was mit dem Verdampfer ist, könnte auch erklären, warum beim niedertourigen Fahren (ca. 1.000-1.600) der Stepper ewig weit auf geht, bis das System in den Regelbereich kommt. Wenn der Stepper aber bis in den Regelbereich geöffnet hat, geht der wieder in den normalen Bereich zu, weils ansonsten zu fett wird. [Bild: Pyramide]

Die Lambdasondenwerte sind vor und nach dem Umbau, sowie auf Benzin und Gas gleich. Elektrisch ist auch alles so angeschlossen, wie es sein sollte. ZB. LPG ECU Masse direkt an LambdasondenMasse, Relais getrennt davon an Karosseriemasse, sauberes Schaltplus (direkt per Relais von der Batterie)

Die Lambdasonde (Bosch), Zündkerzen und-Kabel sind zum Umbau neu gekommen.

Klingt für mich wie ein Hitzeproblem. Aber wo und warum? Oder kann es doch etwas anderes sein? Wenn ja, was? Verdampfer? Oder doch Unterdruck?

Es tut mir leid für den langen Text, danke, wer sich bis hierhin durchgearbeitet hat. Ich habe einfach schon viel probiert. Und bevor die Tests jemand vorschlägt, habe ich einfach gleich aufgeschrieben, was ich schon getestet habe.

Ich freue mich über lösungsorientierte Ideen und Hinweise :)

 

-----

*)manuell: entgegen der Wortherkunft verwendet man das auch für durch Füße angetriebenes bzw. generell durch Muskelkraft bewegtes. Ich hätte vermutet, wir haben in unserer detaillierten Sprache auch ein Wort wie "peduell" :)

1 Leerlauf
2 Stepper öffnet im Leerlauf
3 Stepper öffnet im Leerlauf
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44 Antworten

Erst man cool, welche detaillierten Diagramme die Software der BRC Just zur Verfügung stellt. Meine Zavoli RE.G.AL ist damit sehr sparsam, man hat nur die Momentananzeigen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, liefert der Verdampfer, wenn er richtig warm ist, zu wenig Gas im Leerlauf. Der Stepper macht dann voll auf, trotzdem läuft der Motor mager.

Ich habe schon mehr als einmal von Umrüstern gehört, dass die Leerlaufeinstellung bei Venturi-Anlagen schwierig ist. Und dass man stabilen Betrieb in allen Phasen (kalt, halb warm, ganz warm) oft nur hinkriegt, indem man den Leerlauf gezielt ein wenig zu fett auslegt.

Der zweite Ansatz wäre: Abnutzung/Verschmutzung der Verdampfermembran.

Welches Steuergerät steckt eigentlich in der BRC Just? Ist das nicht ein OEM-Teil von A.E.B.?

Themenstarteram 30. April 2021 um 11:15

Bei grundeingestelltem Verdampfer funktioniert mit dem 30mm Mischer im kalten Zustand und mittelfristig im Zustand auf Betriebstemperatur alles. Erst nach einer Weile reicht die Grundeinstellung nicht mehr aus. Wenn ich die Empfindlichkeitsschraube 3 Umdrehungen (ab Grundeinstellung) raus drehe und schon den grünen Dichtungsgummi sehe, bekomme ich das auch im heißen Zustand ans laufen. D.h., Leerlauf ist geregelt und fahren auch. Aber die Schraube so weit raus drehen kommt mir komisch vor. Bei den baugleichen Motoren musste ich das nie. Der Verbrauch ist auch zu hoch.

Der Verdampfer ist gerade mal 2.000km in Betrieb. Die Ablassschraube ist noch blitzsauber. Da deutet nichts auf Verschmutzung hin.

Dann ist das wirklich merkwürdig. Ich tippe trotzdem auf den Verdampfer. Das klingt ja alles so, als ob er nicht richtig auf (geringen) Unterdruck reagiert und erst mal (z. B. durch schnelles Gasgeben) einen kleinen "Schub" braucht.

Ich würde eventuell mal eine andere Lambdasonde in Erwägung ziehen. Zumindestens hatt ich bereits verschiedene Defekte an Sonden, eine lief auf Kurzstrecke ohne Probleme, aber sobald die richtig warmgefahren war, zeigte die nur noch mager, eine andere wurde im Leerlauf immer zu kalt und arbeitete dann nicht mehr, waren alles Bosch Sonden und nicht alt.

Dann hatte meine Just anfangs durch einen Verdrahtungsfehler ein Masseproblem, da zog es bei Gasbetrieb das Signal Richtung mager, im Benzinbetrieb war alles super.

Trifft beides eventuell nicht ganz auf Deine Beschreibung zu, aber einfach mal als Denkanstoss.

Achja, beim Cruisen ging bei meinem 260E auch der Stepper weit auf und sobald man etwas mehr Gas gegeben hat, war es sofort zu fett, das scheint mir normales Verhalten zu sein.

Insgesamt klingt es aber sehr nach einem thermischen Problem des Verdampfers, mal den Durchfluss des Kühlwassers drosseln? Wäre nur ein Kaschieren des Problems, könnte aber die Fehlersuche eingrenzen.

Themenstarteram 30. April 2021 um 20:20

Das mit der Lambdasonde hatte ich auch überlegt. Das ist ja im Prinzip das einzige, was die Just steuert. Und würde auch erklären, warum es sich bei unterschiedlichen Temperaturen entsprechend verhält. Da ich die alten Autos immer auf vierpolige beheizte Sonden umbaue, sehe ich mir die Daten (mV) vorher und nach dem Umbau an, um Fehler zu erkennen. Das war hier unauffällig. Die mV sind auch nicht anders zwischen "kalt" und "warm". Auf Benzin besteht das Problem auch nicht. Daher hatte ich das von meiner Liste gestrichen. Probieren kann man es natürlich. Wobei ich damit noch nie Probleme hatte.

Cruisen ist nicht gleich cruisen, leider. Wenn ich mit Last fahre und dann cruise (Stadt oder bergab), dann geht der Stepper weit zu. Wenn ich im unteren Drehzahlbereich Gas gebe, muss der Stepper viel zu weit auf gehen. Siehe Pyramide. Dass der Stepper zu geht beim crusien ist bei mir schon immer so und normal. Aber dieses weit aufgehen und dann doch zu fett sein - das ist neu.

Gute Idee. Ich drossel mal den Durchfluss. Mal sehen, was dann passiert.

Ich bin ja froh, dass das mit dem (parallelen) Wasserfluss hier so einfach ist. Ich war mit dem Auto mehrere Wochen in der Polarnacht am Eismeer in Russland unterwegs, tw. bis -40°C. Gas und Heizung waren nie ein Problem. (Bei meiner KME Nevo zeigt der Sensor im Verdampfer hier schon bei mormalen Temperaturen unter Last nur knapp über 50°C an. Im Stand knapp 90°C. Und das trotz Einbindung in Reihe.)

Themenstarteram 2. Mai 2021 um 1:10

Ich habe gestern mal mit dem Durchfluss des Kühlwassers experimentiert. Sehr interessant:

Ausgangssituation: Das Auto läuft mit 3 Umdrehungen nach Grundeinstellung des Verdampfers, auch im Leerlauf.

Nachdem ich unterwegs war, also das Auto warm war, habe ich die Empfindlichkeit mal um eine Umdrehung verringert, also auf 2 Umdrehungen über Grundeinstellung. Wie zu erwarten, ging der Stepper bis an die obere Regelgrenze (reset 130). Dann habe ich ich den Durchfluss komplett abgeklemmt und schon nach kurzer Zeit fing das System wieder zu regeln an. Als alles wieder regelte, habe ich den Durchfluss wieder geöffnet und der Stepper ging wieder ganz auf. Ich habe das 4x wiederholt und es war reproduzierbar immer das gleiche. Siehe Bilder 1-3, zweite Runde 4-6.

Ich habe dann erstmal was anderes gebaut und das System mehrere Stunden abkühlen lassen bis auf Umgebungstemperatur 16°C. Dann den Durchfluss blockiert, den Verdampfer auf Grundeinstellung, den Bypass ein bisschen auf - und lief! Nicht perfekt, aber schon deutlich näher an dem wie ich es kenne.

Wenn ich ein bisschen länger höhere Drehzahl gehalten habe (alles im Stand, also kaum Last), ging die Verdampfertemperatur runter bis auf 7°C. Absolut ok. Ohne jeglichen Wasserdurchfluss. Hier ist einer der größten Unterschiede sichtbar. Wenn ich, wie beim initialisieren der Anlage, im Stand auf 3.000 U/min hochdrehe, habe ich im kalten Zustand ohne Kühlmitteldurchfluss bei grundeingestelltem Verdampfer einen Stepperwert von 85. Im heißen Zustand mit offenem Durchfluss und Empfindlichkeit 3 Umdrehungen aufgedreht ist der Stepper bei 180-200. Da stimmt klar was nicht.

Nach dem Experiment mit kaltem Verdampfer habe ich den Durchfluss wieder frei gegeben und sofort wurde alles massiv zu mager. Erst mit einstellen der o.g. Ausgangssituatino liefs wieder.

Ich habe während der ganzen Spielerei immer die Daten des MSG im Blick gehabt. Lambdasonde, Leerlaufschrittmotor, Unterdrucksensor... Die blieben immer gleich bzw. der Situation angepasst plausibel. Sowohl auf Gas als auch auf Benzin.

Die Erkenntnis ist super, danke für den Tip. Nur, was schlussfolgere ich nun daraus???

Ich würde sagen, der Verdampfer läuft nicht ganz rund. Aber was kann das sein? Also technisch.

Ich habe kein Problem damit, mir einfach noch einen neuen zu kaufen. Irgendwo im Keller muss auch noch ein uralter rumliegen, den ich mit einem Kit wieder frisch machen kann. Einfach, um einen zweiten zu haben.

_________________________________

Zwei Dinge, die mir noch auffielen:

1. Auch mit kaltem, grundeingestelltem Verdampfer verhielt sich das Gassystem unberechenbar. Reset bei 130.

ZB:

· Leerlauf zu fett -> Stepper runter auf 30. Bypass ca 10° zugedreht -> Stepper wandert bis 230. Kurz Gas gegeben, Stepper geht auf reset 130 und geht dann wieder auf 30 runter.

· ohne irgendwas zu drehen oder sichtbare Änderungen (Lambda, Leerlaufschrittmotor, Unterdrucksensor...) wandert der Stepper scheinbar wahllos in den 200 möglichen Schritten auf und zu.

2. Das System reagiert übermäßig auf Spannungsschwankungen, bzw. sieht es so aus, obwohl es wahrscheinlich der Unterdruck ist. Bei der Leerlaufeinstellung teste ich auch immer den Extremfall, wie er bei mir aber öfter vorkommt. Ich schalte alle starken Verbraucher an. Das sind bei mir Licht, Zusatzfernscheinwerfer, Heckscheibenheizung, Lüftung und Radio. Mehr hat der nicht :) (Wenn ich unterwegs bin, habe ich noch eine Zusatzbatterie, die mit 25A lädt. Aber die ist gerade nicht angeschlossen.) Da geht der kleinen Lichtmaschine schon sichtbar die Puste aus. Die Spannung geht von ca. 13,9V bis auf knapp über 12V runter, wenn alles an ist. Dann arbeitet das Motörchen (1.2L 45PS) hörbar schwerer, der Unterdruck wird geringfügig weniger. (Sensor zeigt: Motor aus: 0.99bar, Motor unbelastet im Leerlauf: 0.33bar, alle Verbraucher an: 0.39bar)

Und auf diese Schwankungen (Belastung der Lichtmaschine, Abfall der Spannung, Motor läuft langsamer+angestrengter, Unterdruck wird geringer) reagiert das System mit: unbelastet: Stepper bei 30, belastet: Stepper bei 230.

Die Elektrik ist für mich erst der zweite Schritt, da ich denke, dass damit alles ok. Seit wir das vor inzwischen 15 Jahren im lpgboard mit hinaksen und anderen, die inzwischen hier aktiv sind, ausführlichst getestet und experimentiert haben, installiere ich die Just immer gleich und hatte bisher keine nennenswerten Schwierigkeiten mit der Spannung.

Als erstes ist der Verdampfer das Problem, denke ich. Möglicherweise ist der Rest damit auch erledigt.

1 Kühlwasserdurchfluss blockiert
2 Kühlwasserdurchfluss blockiert
3 Kühlwasserdurchfluss blockiert
+3

Auf jeden Fall ein interessanter Test! Ja, es ist natürlich sehr ungewöhnlich, aber trotzdem nicht unmöglich, dass ein Verdampfer schon nach 2.000 km eine Macke kriegt.

Ich würde da jetzt mal den Verdampfer öffnen, man sollte doch was erkennen können.

Lamdasondenheizung def. Die Sonde kühlt schnell aus und das Signal reißt ab

Themenstarteram 3. Mai 2021 um 10:13

Zitat:

@Gascharly schrieb am 3. Mai 2021 um 11:23:52 Uhr:

Lamdasondenheizung def. Die Sonde kühlt schnell aus und das Signal reißt ab

Danke. Woran erkennt man das?

Das Auto hat original keine beheizte Sonde, das müsste doch auch so funktionieren, oder? Bei meinen alten Kisten vor 20 Jahren habe ich das mit den originalen Sonden betrieben, ohne Probleme. Die Sonde ist direkt im Auslasskrümmer. Kann die dort so schnell abkühlen?

Hallo.

Hast du die Steuergerätemasse auch auf dem Bezugspumkt der Lambdasonde verschraubt? Also Motorblock , nicht Batteriepol oder Karosse.

MfG Rohwi

Themenstarteram 3. Mai 2021 um 14:09

Zitat:

@Rohwi schrieb am 3. Mai 2021 um 14:28:00 Uhr:

Hallo.

Hast du die Steuergerätemasse auch auf dem Bezugspumkt der Lambdasonde verschraubt? Also Motorblock , nicht Batteriepol oder Karosse.

Ja. Genau so.

Wenn die Sonde nicht beheizt ist, würde ich eine beheizte nachrüsten, damit sollte das Problem behoben sein

Themenstarteram 3. Mai 2021 um 15:47

Die originale Sonde ist nicht beheizt und ich habe zum Umbau vor 2.000km eine beheizte vierpolige nachgerüstet. Eine LSH24 von Bosch mit 18W permanenter Heizleistung. (Es gibt da auch andere mit periodischer Heizung.) Man sieht, dass die (ab kalt) innerhalb einer Minute regelt, warm innerhalb von Sekunden. Die unbeheizte braucht deutlich länger.

Daher nochmal die Frage, woran du gesehen oder in meinen Beschreibungen gelesen hast, dass die Heizung defekt ist?

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