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Ist Lexus eine Marke mit Stil?

Themenstarteram 31. Mai 2008 um 19:46

Hallo Lexusfreunde,

Vor wenigen Wochen besuchten meine Frau und ich den Münchener Lexus-Händler um dort wie vereinbart eine Probefahrt mit dem Lexus RX400h zu unternehmen. Über die Erfahrungen, die wir mit dem Fahrzeug machen konnten, habe ich bereits berichtet, heute ist der Stil dran.

Nachdem wir das lichtdurchflutete Ambiente des Verkaufsraumes durchschritten hatten und uns die freundliche Dame am Counter registriert hatte, wurden wir vom zuständigen Verkäufer begrüßt. Eine Person, in der - wie sich im Laufe des Tages noch herausstellte- Eigenschaften des englischen Unterstatements ebenso inkarniert sind, wie die Fähigkeit zuzuhören, zu verstehen und sachlich zu argumentieren. Diese Fähigkeiten befanden wir als umso bemerkenswerter als ich nach der Probefahrt mit konsequenter Kritik nicht sparte. Denn auf keinen Fall wollte ich Annehmlichkeiten, die ich aus meinem Citroen gewohnt bin, zukünftig missen müssen. Und die Verlustliste war lang.

Der freundliche Empfang in diesem Haus endete mit meiner Mitteilung – oder ich sollte besser sagen- mit unserem Versprechen, dass wir zum Nachfolger des RX 400h im Jahr 2009 noch einmal kommen werden.

Oh welch ein Abgrund tut sich auf, wenn ich mich wende und zur deutschen Nobelmarke „Mercedes“ schaue! Seit acht Jahren fahre ich meinen Mercedes SLK nun – und jedes Mal, wenn ich den Roadster zur Inspektion bringe, fragt mich die Dame am Counter: „LKW oder PKW?“

 

Für mich ist es ohnehin unbegreiflich, wie die Marke Mercedes mit ihrem Mischangebot aus Nutzfahrzeugen und Personenkraftwagen ein solch gutes Image erlangen konnte!

Eine Vorliebe für rustikale Umgangsformen sollte man auch als Citroen-Kunde haben. Als ich mit meinem nagelneuen Citroen C5 zu meinem oberbayerischen Händler kam, um die Notruf-Funktion aktivieren zu lassen, dreht sich der angesprochene stämmige Mann am Counter schlagartig um und schreit mit 120 Phon in die Werkstatt: „DU SEPP, WIA GEHT DES MIT DEM NOTRUFKNOPF?“

Ganz anders der Lexus-Händler. Dorthin könnte sogar meine Frau den Wagen zur Inspektion bringen. Was beim Mercedes-Händler völlig unmöglich ist. Denn der würde sie irritieren:

„LKW oder PKW?“ „??? – Nein, SLK!“

Der Citroen-Händler würde sie schockieren:

„DU SEPP, WIA GEHT DES MIT DER INSPEKTION?“

Wie sind Eure Erfahrungen? – Ist Lexus eine Marke mit Stil?

Gruß, HIPPODAMOS

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 31. Mai 2008 um 19:46

Hallo Lexusfreunde,

Vor wenigen Wochen besuchten meine Frau und ich den Münchener Lexus-Händler um dort wie vereinbart eine Probefahrt mit dem Lexus RX400h zu unternehmen. Über die Erfahrungen, die wir mit dem Fahrzeug machen konnten, habe ich bereits berichtet, heute ist der Stil dran.

Nachdem wir das lichtdurchflutete Ambiente des Verkaufsraumes durchschritten hatten und uns die freundliche Dame am Counter registriert hatte, wurden wir vom zuständigen Verkäufer begrüßt. Eine Person, in der - wie sich im Laufe des Tages noch herausstellte- Eigenschaften des englischen Unterstatements ebenso inkarniert sind, wie die Fähigkeit zuzuhören, zu verstehen und sachlich zu argumentieren. Diese Fähigkeiten befanden wir als umso bemerkenswerter als ich nach der Probefahrt mit konsequenter Kritik nicht sparte. Denn auf keinen Fall wollte ich Annehmlichkeiten, die ich aus meinem Citroen gewohnt bin, zukünftig missen müssen. Und die Verlustliste war lang.

Der freundliche Empfang in diesem Haus endete mit meiner Mitteilung – oder ich sollte besser sagen- mit unserem Versprechen, dass wir zum Nachfolger des RX 400h im Jahr 2009 noch einmal kommen werden.

Oh welch ein Abgrund tut sich auf, wenn ich mich wende und zur deutschen Nobelmarke „Mercedes“ schaue! Seit acht Jahren fahre ich meinen Mercedes SLK nun – und jedes Mal, wenn ich den Roadster zur Inspektion bringe, fragt mich die Dame am Counter: „LKW oder PKW?“

 

Für mich ist es ohnehin unbegreiflich, wie die Marke Mercedes mit ihrem Mischangebot aus Nutzfahrzeugen und Personenkraftwagen ein solch gutes Image erlangen konnte!

Eine Vorliebe für rustikale Umgangsformen sollte man auch als Citroen-Kunde haben. Als ich mit meinem nagelneuen Citroen C5 zu meinem oberbayerischen Händler kam, um die Notruf-Funktion aktivieren zu lassen, dreht sich der angesprochene stämmige Mann am Counter schlagartig um und schreit mit 120 Phon in die Werkstatt: „DU SEPP, WIA GEHT DES MIT DEM NOTRUFKNOPF?“

Ganz anders der Lexus-Händler. Dorthin könnte sogar meine Frau den Wagen zur Inspektion bringen. Was beim Mercedes-Händler völlig unmöglich ist. Denn der würde sie irritieren:

„LKW oder PKW?“ „??? – Nein, SLK!“

Der Citroen-Händler würde sie schockieren:

„DU SEPP, WIA GEHT DES MIT DER INSPEKTION?“

Wie sind Eure Erfahrungen? – Ist Lexus eine Marke mit Stil?

Gruß, HIPPODAMOS

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72 Antworten
am 4. August 2008 um 17:45

Zitat:

den Begriff "Stil" einzig auf Design zu reduzeiren, zeugt nicht gerade von

besonderem "Stil".

Natürlich. Stil hat wesentlich mehr Komponenten, die hier für alle Marken aufzuzählen den Rahmen sprengen würde.

Audi = Barock? Nee, ich denke, das triff eher auf verspielte Designs zu. Und das kann man Audi wirklich nicht vorwerfen. Bauhaus ist schon ganz gut dran, finde ich :D

Zitat:

Original geschrieben von Wallibelli

Streben nach Vollendung ist ein Ziel aber kein Stil, der mir einen exponierten Marken-Charakter bzw. eine charismatische Marken-Persönlichkeit vermittelt.

"Streben nach Vollendung" ist ein Claim wie "Freude am Fahren" oder "Fortschritt durch Technik". Als einen "Stil" würde ich das auch nicht bezeichnen. Es ist sowieso müßig, bei einer Marke nach vorhandenem "Stil" zu suchen. Ich weiß nicht, ob man einer Marke so eine Eigenschaft überhaupt sinnvoll zuweisen kann. Ich glaube eher nicht. Viel mehr ist noch das Image eine kennzeichnende Größe. Stil ist aber etwas, was man eher Menschen, aber keiner Marke nachsagen kann.

Gruß

Michael

Zitat:

Original geschrieben von Audilenker

Natürlich. Stil hat wesentlich mehr Komponenten, die hier für alle Marken aufzuzählen den Rahmen sprengen würde.

Audi = Barock? Nee, ich denke, das triff eher auf verspielte Designs zu. Und das kann man Audi wirklich nicht vorwerfen. Bauhaus ist schon ganz gut dran, finde ich :D

Bauhaus ist wirklich ganz weit weg, es ist eher das Gegenteil. Ich finde, Barock kommt dem Audi-Stil noch am nächsten:

Der Barockstil löst die auf Einheit und Ruhe hinzielende, klar gliedernde Kunst der Renaissance ab, indem er zwar deren Formelemente übernimmt, sie aber durch Häufigkeit und Übersteigerung solcher Formen und ein Streben nach Reichtum und Bewegtheit im Ausdruck zu übertreffen sucht.

[...]

Alle strengen Ordnungen der Renaissance werden aufgelöst; schwingende Formen, Kuppeln, Säulengruppen, Giebel und Fensterbekrönungen mit reichem ornamentalem Schmuck rufen in dem Betrachter den Eindruck von Kraft und Bewegung hervor und bewirken eine Steigerung aller Wirkungen. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Barock)

 

Also wenn ich Innen- und Außendesign der Audi-Fahrzeuge anschaue, dann trifft das obige Zitat doch viel besser als Begriffe wie "Sachlichkeit" und "Funktionalismus", die "Bauhaus" kennzeichnen.

Schau Dir die riesigen Kühlergrills, die "bösen Blicke", die vielen Leisten und Chromrähmchen im Innenraum an, das ist das komplette Gegenteil von "Bauhaus".

Gruß

Michael

am 4. August 2008 um 19:05

ich lebe noch in der prä-Singleframe-Ära ;)

Zitat:

Original geschrieben von Audilenker

ich lebe noch in der prä-Singleframe-Ära ;)

Renaissance? :D Nee, ich weiß nicht. Sind wir eigentlich schon offtopic?

Nur das noch: Wenn ich ein Auto-Design nennen sollte, das ich am ehesten noch mit "Bauhaus" - also "sachlich, funktional" - in Verbindung bringen könnte, dann eigentlich nur das hier.

Gruß

Michael

@ pibaer,

Das Auto hat mehr als Stil,es ist ein Bekenntnis.

Gruß Kühli

am 5. August 2008 um 6:19

Zitat:

Das Auto hat mehr als Stil,es ist ein Bekenntnis.

Als Ossi muß ich dem irgendwie zustimmen. Wer einen Wartburg nicht aus Liebhabergründen fährt, ist eigentlich nur ein verkapptes Wendeopfer.

Zitat:

Original geschrieben von pibaer

Schau Dir die riesigen Kühlergrills, die "bösen Blicke", die vielen Leisten und Chromrähmchen im Innenraum an, das ist das komplette Gegenteil von "Bauhaus".

Richtig! Bauhaus ist "form follows function", also wohl eher ein betont sachlicher Stil ohne überflüssigen Schnickschnack.

Themenstarteram 7. August 2008 um 14:42

Zitat:

Original geschrieben von gs-hybrid

Richtig! Bauhaus ist "form follows function", also wohl eher ein betont sachlicher Stil ohne überflüssigen Schnickschnack.

Volle Zustimmung.

Barock ist der Audi-Stil aber auch nicht. Er trägt eher Züge des Manierismus. Eine Ordnung, die der Funktion folgt, ist durchaus erkennbar, aber nicht durchgängig, sondern mit Widersprüchen angefüllt. So erfüllt ein Tagfahrlicht nicht nur seine Funktion, sondern assoziiert eine Zierbeleuchtung, die einem Christbaumschmuck nicht unähnlich ist.

Für einen Bauhaus-Architekten wäre derartiger Kitsch undenkbar gewesen.

Gruß, HIPPO

 

Wenn man den Funktionsbegriff erweitert, so kann man natürlich streng genommen immer noch "form follows function" behaupten. So haben die Tagfahrlicht-LEDs bei Audi z.B. die Funktion, auf andere Autofahrer Eindruck zu machen - nicht unähnlich dem "bösen Blick".

Mit grell geschminkten "LED-Augenbrauen" sitzt dir somit auf der BAB ein Audi im Nacken und fordert mit seiner grimmigen Optik die unverzügliche Freigabe der Überholspur - völlig ohne Lichthupe ... ;)

am 7. August 2008 um 17:40

Das TFL bei Audi ist einfach nur peinlich. Das muß ich knallhart als Fan der Marke sagen..

Themenstarteram 8. August 2008 um 7:58

Zitat:

Original geschrieben von gs-hybrid

Wenn man den Funktionsbegriff erweitert, so kann man natürlich streng genommen immer noch "form follows function" behaupten.

Ja, aber wenn wir so verfahren, müssen wir bald auch den Barock als den wahren der Erfinder des "form follows function" erkennen und Sullivan einen Plagiaten nennen.

Der barocke Architekturstil, der im Sakralbau aufkam zu einer Zeit, als die Gegenreformation in ihrer Blüte stand, der alsbald vom absolutistischen Adel kopiert wurde, um denselben kompromisslosen Herrschaftsanspruch geltend zu machen, beschränkt sich eben nicht auf die klassische Gebäudefunktionalität, die in der Renaissance noch üblich war, deren Architekten noch Vitruvs "de architectura" im Hinterkopf hatten, sondern soll stattdessen den Führungsanspruch seines Halters verdeutlichen.

Hier gibt es durchaus eine Parallele zum aktuellen Audi-Design. Ein Tagfahrlicht dient nicht nur der Beleuchtung, sondern dient dazu, das Fahrzeug aggressiv wirken zu lassen, um in den täglich ausgetragenen Rangordnungskämpfen auf ungeordneten Bundesautobahnen seinem Halter einen Vorteil zu verschaffen.

Gruß, HIPPO

 

 

am 8. August 2008 um 11:35

Design unterliegt dem Wandel.

Bis zur Modellgeneration A4 B6 und A6 4B (auch der aktuelle A8 ist noch so ein Vertreter) war Audidesign einfach nur schlicht (und schön). Große Außenflächen ohne bzw. wenig Sicken, exakte Karosserieschnitte, harmonische Proportionen, innen das bekannte "wrap around", sprich hauptsächlich auf horizontale Ebene ausgerichtetes Cockpit.

Das hat sich wesentlich geändert und ist stellenweise (leider) sehr kitschig geworden. Den Leuten scheint es allerdings zu gefallen.. Mir mit Abstrichen auch, mal von der TFL-Girlande und den etwas übertriebenen Chromzierrat innen abgesehen.

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