ForumKraftstoffe
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Kraftstoffe
  6. Bioethanol Steuern?

Bioethanol Steuern?

Themenstarteram 18. September 2021 um 12:31

Moin,

Kann ich mein Auto legal mit normalem Bioethanol (z.B. für Kamine) Tanken, oder wäre dass dann Steuerbetrug (wie bei Diesel mit Heizöl z.B.)?

Ähnliche Themen
45 Antworten

Das wird dir dein lokales Zollamt erklären ob/wie das organisatorisch möglich ist.

In der Anfangszeit und "Ich nutze LPG zum heizen" wars möglich den gesamten Tank versteuert als Autogas zu beziehen und die Entnahme in der Gasphase für die Hausheizung über einen eichfähigen Zähler zu dokumentieren. Für diesen Anteil konnte man dann eine Steuererstattung beantragen.

Zitat:

Zitat:

@Foxilla schrieb am 25. September 2021 um 11:54:19 Uhr:

 

 

Ich fahr aktuell E15 noch immer mit französischen Resten.

Auf Basis von E10, von den Logs etwas mehr Oktan als Super Plus wobei unser Basis-E10 immer etwas unter 10% liegt.

 

Also hat das E10 was man hier in Deutschland bekommt mehr Oktan als 98? Welches Tankst du also von welcher Tankstelle. Denn ARAL hat an der Zapfsäule E10 als 95 Oktan bezeichnet, andere Freie Tankstellen dagegen öfter nicht. Dort steht nur E10

Ich fahre momentan Ultimate 102 mit zusätzlicher Wasser/Ethanol Einspritzung (50:50) aber das Ultimate wird mir momentan etwas zu teuer 1,90-1,95€/L mit E10 könnte ich also momentan 10,40€ bei getankten 40L einsparen.

Ich habe nur etwas Angst das das E10 nicht Kopffest genug ist, da mein Auto laut Hersteller 98 Oktan bekommen soll und das Wasser/Ethanol Gemisch erst bei 0,4 Bar Ladedruck dazu eingespritzt wird

zum Ethanolpreis kann ich bestätigen das der auch schon teurer wird. Ich habe vor 1 Monat 30L in 5L Kanistern für 61,99€ bestellt. Momentan würde die selbe Menge 66,99€ kosten

Nein hat weniger Oktan.

Ich schätze 96.5-97

E85 hat zwischen 105-120 Oktan.

E10 welches keine 10% hat und dazu E85-Reste welches eher am oberen Rand liegen und schon hat man im Resultat E15 über 98 Oktan.

Zitat:

Doch, du brauchst einen Kat, aber sowas von. Weil auch Bioethanol NOx erzeugt. Weniger als Benzin, aber bei weitem nicht wenig genug um auf einen Kat verzichten zu können.

Wenn Benzin "knapp" wird (bzw. durch Steuern auf fossiles CO2 zu teuer) kannste wetten, dass die Alkoholpreise auch ansteigen.

Wo soll denn der Stickstoff für NOx herkommen? Summenformel für Alk' is' C2H6O.

Da sehe ich kein N bei E100 für 'n flex-fuel bzw. umgerüsteten Motor.

Verbrennt auch sauberer. Für Brennraum ist E100 besser. Zuleitungen und alles muss aber ersetzt werden.

Lasst uns 100 % igen Zuckerrohrschnaps aus Brasilien im Abo schiffsweise importieren und 'n privates "Kneipen-Netz" mit Namen "Tankstelle" einrichten. Und wenn wer vom Finanzkasperamt kommt, sagen wir einfach, dass wir eine Alkoholiker-Saufgemeinschaft sind. ;-)

Das "N" aus dem "NOx" stammt aus der Luft, da ist mit rund 80% genug Stickstoff drin.

Der Einfluss von Ethanol auf die NOx Massenströme im Abgas sind allerdings gering, sagt die MTZ 2020 Ausgabe 01. Erst bei Methanol hast du eine deutliche Abnahme der Rohmasse NOx. Siehe beigefügtes Bildzitat des Artikels.

Man sieht übrigens auch sehr gut am Mitteldruck, am 50% Umsatzpunkt (also in Kurbelwinkel ausgedrückt) und gerade unter Last, dass die Stammtisch-Sprüche wie "man verbraucht halt viiiel mehr" schlicht Unfug sind. Du siehst bei E20 und E25 einen deutlichen anstieg des Spitzendrucks bzw. leichten Anstieg des Mitteldrucks - Schade dass es in DE meist nicht mal richtiges E10 gibt.

Apropos Unfug, so eine Saufgemeinschaft betrachtet das Zollamt schlicht als Geständnis, in DE brauchste halt ne Lizenz zum brennen. Seit 2018 gibts das alte Branntweinmonopol nicht mehr, Freimengen gibts auch nicht mehr wirklich, besser ists also nicht geworden. Zusammenfassung siehe https://www.generali.de/.../branntweinmonopol-neue-regelung-seit-2018

Alkohol und Ottomotor

Das heißt, dass man keine chemisch reine Verbrennung von Ethanol im Motor hinbekommt?C2H6O + 3 O2 -> 2 CO2 + 3 H2O

Nein, weil eben bei der Verbrennung entstehende Radikale als Nebenreaktion leider NOx bilden. Siehe https://www.turbomachinerymag.com/.../...-thermal-nox-the-dle-strategy

@bcs ... jetzt frage ich mich was Du denkst wo bei anderen Motoren oder Treibstoffen das NOx herkommt.

Themenstarteram 6. Januar 2023 um 22:54

um das einfach mal einzuwerfen, ich meine mich zu errinnern dass man wasserstoff, selbst unter hohem druck, ohne das entstehen von NOx verbrennen kann.

Also wäre die beste Lösung, wenn man auf nen Kat verzichten will, wohl H2, problem ist dann halt, dass der Umbau teurer ist, als der auf ethanol, also wäre ethanol+kat dann wohl doch die bessere lösung für existierende fahrzeuge

Wo hast du die Weisheit her, dass H2 ohne NOx verbrennt? https://www.sciencedirect.com/.../S0360319922028828

Ohne NOx geht nur mit katalytischer Verbrennung. Und H2 ist als Brennstoff in einem Ottomotor alles andere als lustig. BMW hatte das Ende der 90er mal gemacht, es endete in einer Hochdruckeinspritzung für H2 um vorzeitige Zündung (Mindestzündenergie ist lächerlich klein) und damit fettes Klopfen/Klingeln zu vermeiden. Immerhin hatte BMW mit dem Projekt weit weniger Geld in den Sand gesetzt als Daimler mit den NECARs.

Erbrennung&Vebrennung ist oft nicht dasselbe. ... hier müssten wir aber eine Deflagrationsvorgang in einem Zylinder sinnieren und nicht über eine Düsenflamme ... aus letzterer kann man sogar Spuren von Wasserstoffperoxid abscheiden ... wird für uns nicht relevant sein ... hoffe ich.

Wenn du schon bei "Umgebungsdruck" in einer eher statischen Flamme deutlich NOx erzeugst, was passiert dann erst bei 10:1 mechanischer Kompression? Hab mal gehört, dass Druck und Temperatur bei adiabat verdichteten Gasen was miteinander zu tun haben.... Heisst: Spitzentemperaturen im Brennraum sind deutlich höher.

Übrigens war einer der Gründe für die Entwicklung von Oxifuel Kraftwerken (https://de.wikipedia.org/wiki/Oxyfuel-Verfahren) der Umstand, dass du NOx nur noch aus dem im Brennstoff enthaltenen Stickstoff erzeugen kannst.

Jedenfalls ist alles was mit "Flamme" und angesaugter Luft verbrennt eine NOx Quelle und braucht irgendwas wie einen Kat oder ein LNT/SCR System. Egal ob Methanol, Ethanol oder "GTL".

Themenstarteram 7. Januar 2023 um 23:48

Zitat:

@GaryK schrieb am 7. Januar 2023 um 10:29:02 Uhr:

Wo hast du die Weisheit her, dass H2 ohne NOx verbrennt? https://www.sciencedirect.com/.../S0360319922028828

Ohne NOx geht nur mit katalytischer Verbrennung. Und H2 ist als Brennstoff in einem Ottomotor alles andere als lustig. BMW hatte das Ende der 90er mal gemacht, es endete in einer Hochdruckeinspritzung für H2 um vorzeitige Zündung (Mindestzündenergie ist lächerlich klein) und damit fettes Klopfen/Klingeln zu vermeiden. Immerhin hatte BMW mit dem Projekt weit weniger Geld in den Sand gesetzt als Daimler mit den NECARs.

Das habe ich in einem Beitrag über Wankelmotoren gelesen.

Dort hieß es, dass die Zündzeitpunkte des Motors bei Verwendung mit H2 so verändert werden können, dass der Motor deutlich mehr leistung bei weniger Verbrauch ausgibt, ohne die abgasnorm zu brechen, da H2 eben keine/wenige stickoxide produziert, was eben das problem bei der veränderung der zündzeitpunkte mit normalem benzin wäre.

(zündzeitpunkte, mehrzahl weil ein wankel 2x pro verbrennung zündet)

klar waren in den 90ern die einspritzdrücke absurd hoch, aber guck dir doch mal an mit welchen drücken moderne motoren laufen,

die ganzen downsizing direkteinspritzer, common rail diesel oder das extrembeispiel, der Skyactiv-X, ein auf Lambda 3 laufender, selbstzündender benziner.

H2 in Motoren wäre heutzutage definitiv möglich

Nein, nicht sinnvoll. Und ich zweifel daran, dass bei H2 als Brennstoff kein oder wenig NOx kommt - das widerspricht jeglicher Thermodynamik. Die Flammgeschwindigkeit von H2 ist hoch, klar dass beim Wankel da bei der komischen Brennraumform der Wirkungsgrad hochgeht. Übrigens hat der Wankel ab Krümmer die lausigsten Rohabgaswerte, weil die Flamme in Wandnäne (Thema Oberfläche zu Volumen) erlischt. Und damit eben "CO" und "HC" macht. Hat Wasserstoff halt nicht.

Ändert aber nichts daran, dass Wasserstoff eben nicht auf Bäumen wächst, ne Menge Strom zur Herstellung braucht und dann mit kaum 50% maximalem Wirkungsgrad (im Mittel bei Teillast weit weniger) wieder in mechanische Arbeit umgewandelt wird.

Zitat:

Kann ich mein Auto legal mit normalem Bioethanol (z.B. für Kamine) Tanken, oder wäre dass dann Steuerbetrug (wie bei Diesel mit Heizöl z.B.)?

Seit 2016 ist es nicht mehr möglich Ethanol steuerfrei zu fahren weil es im Energiesteuergesetz als steuerpflichtiger Kraftstoff eingetragen wurde.

Das gilt auch für Pflanzenöl oder Frittenfett.

Zitat:

Hat denn Kaminethanol einen "Marker" so wie Heizöl das solvent yellow?

Nein

Zitat:

Ich darf doch theoretisch auch altes frittier Fett in meinem Diesel Fahren (siehe McDonalds LKW).

Man darf es fahren wenn es beim Hauptzollamt gemeldet ist und nach dem Energiegesetz versteuert wurde. Das macht bei einem Konzern wie Mac Donalds sinn weil die das Pflanzenöl in solchen großen Mengen einkaufen dass der Literpreis extrem günstig ist. Selbst wenn sie Steuer nachträglich abführen ist es günstiger wie Diesel.

Zitat:

Gibt es irgend einen ausschnitt aus nem gesetztes Text dazu, wann/welche/wie Kraftstoffe in Otto Motoren versteuert sein müssen?

Das Deutsche Energiesteuergesetz.

Die Politiker waren 2016 sehr gründlich und haben alles auf die Liste gesetzt um ja Schlupflöcher wie Pflanzenöl oder Ethanol auszuschliessen.

Zitat:

Mal unabhängig von den Kosten, aber wäre es möglich das Bioethanol selbst nachzuversteuern und es somit legal werden zu lassen?

Ja das geht, beim Hauptzollamt melden und steuern abführen, das lohnt sich aber preislich nicht außer man bekommt das Ethanol wirklich günstig.

Zitat:

Die ganze Thematik ist in sofern Interessant, dass man (theoretisch) bei fossilfreiem kraftstoff (Bioethanol) keinen Katalysator mehr bräuchte.

Das ist richtig mit e100 kommt man selbst ohne Kat durch die AU. Das haben wir selbst schon aus Spass am Golf 3 getestet.

Wie das natürlich in einem Abgaslabor ist wenn richtig auf der rolle getestet wird ist eine andere Sache, aber Au kann man bestehen. Aber die Prüfer sind auch nicht blöd und sehen es am CO wert ob Alk getank wurde.

Zitat:

Von Ethanol Pur ist aber abzuraten. Ich meine irgendwo flog hier doch mal eine Studie rum die zeigte, dass bei E100 zu E85 der Verschleiß z.b an Kolbenringen oder Ventilen (irgendwas in die Richtung meine ich war es) unverhältnismäßig stark nach oben anstieg.

Das Tankystem muss angepasst werden, normale Bosch spritpumpen sind zu minderwertig für reines Ethanol. Es gibt Benzinpumpen von aeromotive, oder Fuelab die für reinen Alkohol gedacht sind.

Desweitern muss man bei reinem Ethanol oft nach dem Öl schauen.

Zitat:

Eigentlich lohnt es sich nur mehr wirklich für die ganzen Grenznäher wohnenden.

Frankreich noch immer weitestgehend zwischen 60-70ct für E85

Nächste Woche gehts endlich wieder runter in den Süden

Frankreich hat den großen Vorteil dass Ethanol Herstellung in privater Hand erlaubt ist. Viele Bauern verkaufen ihr produziertes Ethanol. In Deutschland ist das selbst brennen ohne papier von Alkohol und besitzen einer Destille eine Straftat.

Zitat:

um das einfach mal einzuwerfen, ich meine mich zu errinnern dass man wasserstoff, selbst unter hohem druck, ohne das entstehen von NOx verbrennen kann.

Wasserstoff? Alleine das Lagern ist eine Herausforderung, so flüchtig ist das, nicht ohne Grund hat der Toyota Mirai einen Carbon Tank.

Deine Antwort
Ähnliche Themen