ForumKraftstoffe
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Kraftstoffe
  6. Bioethanol Steuern?

Bioethanol Steuern?

Themenstarteram 18. September 2021 um 12:31

Moin,

Kann ich mein Auto legal mit normalem Bioethanol (z.B. für Kamine) Tanken, oder wäre dass dann Steuerbetrug (wie bei Diesel mit Heizöl z.B.)?

Ähnliche Themen
45 Antworten

Wenns ein Diesel ist: nein, auch nicht beim Stromer. Ansonsten…vielleicht

Und ja, es wäre Steuerhinterziehung

die Frage ergibt keinen Sinn:

1. Kaminethanol ist teuerer als Benzin

2. man braucht mehr Ethanol als Benzin

3. ein normales Auto läuft nicht mit 100% Ethanol

man kann selbstverständlich Kaminethanol zum Benzin in den Tank schütten; mehr als geschätzte 20% funktioniert nicht mehr. ( Kaltstart / Lambda bei Volllast / MIL an / Fahrbarkeit )

ja - ich habe es ausprobiert, als es noch E85 gab. MIL war an !

Außer du hast einen Flexfuel. Aber ja, Sinn macht es nicht und so lange es nicht per Energiesteuergesetz "versteuert" ist - leider ists untersagt.

Zitat:

die Frage ergibt keinen Sinn:

 

1. Kaminethanol ist teuerer als Benzin

 

-> das würde ich mitlerweile nichtmehr sagen. bei richter-chemie bekommt man einen ibc container mit 1000l ethanol für 1500 euro. Mein fahrzeug z.b. ist abgestimmt auf 100 Oktan. Für mich würde es bald wirklich sinn machen, da der sprit in meiner Region bei ca 1.85€ /l liegt.

2. man braucht mehr Ethanol als Benzin

 

-> Das stimmt. je nach Fahrzeug. Ich glaube faustformel war ca 25% mehr

3. ein normales Auto läuft nicht mit 100% Ethanol

-> Habe bei meinem Auto Flexfuelsensor nachgerüstet und Kennfeld daran angepasst. Bei deutlicher Leistungssteigerung müssen noch Pumpen angepasst werden. Funktionieren tut das aber definitiv.

 

man kann selbstverständlich Kaminethanol zum Benzin in den Tank schütten; mehr als geschätzte 20% funktioniert nicht mehr. ( Kaltstart / Lambda bei Volllast / MIL an / Fahrbarkeit )

 

ja - ich habe es ausprobiert, als es noch E85 gab. MIL war an !

Zitat:

@Superbernie1966 schrieb am 18. September 2021 um 18:18:22 Uhr:

die Frage ergibt keinen Sinn:

1. Kaminethanol ist teuerer als Benzin

2. man braucht mehr Ethanol als Benzin

3. ein normales Auto läuft nicht mit 100% Ethanol

man kann selbstverständlich Kaminethanol zum Benzin in den Tank schütten; mehr als geschätzte 20% funktioniert nicht mehr. ( Kaltstart / Lambda bei Volllast / MIL an / Fahrbarkeit )

ja - ich habe es ausprobiert, als es noch E85 gab. MIL war an !

Naja, sagen wir mal so. Ja, Kaminethanol ist teurer.

2. je nach dem. Nicht zwingend. Kommt auf die Mischung und Anschaffung an. Und selbst wenn, So E20-E30 hat seinen Reiz.

3. Von E100 reden wir wohl nicht.

Hat denn Kaminethanol einen "Marker" so wie Heizöl das solvent yellow? Müsste ja eine unsichtbare Substanz sein, denn das Zeug ist klar und farblos (zumindest bei unserem Schnäppchenmarkt).

Aber vergällt. Bitrex (sehr bitter) und/oder Ethyl-Methylketon.

Und auch wenn Kaminethanol "teurer" ist als Benzin, es ist steuerlich nicht legal es in den Tank zu kippen.

Themenstarteram 25. September 2021 um 9:49

Aber ist das Problem bei Heizöl/Diesel nicht eigentlich, dass es sich um das exakt selbe Produkt handelt, was aber für verschiedene Zwecke unterschiedlich versteuert ist?

Ich darf doch theoretisch auch altes frittier Fett in meinem Diesel Fahren (siehe McDonalds LKW).

Bei Ethanol vs. Super95 geht es aber ja um zwei komplett verschiedene Substanzen..

Gibt es irgend einen ausschnitt aus nem gesetztes Text dazu, wann/welche/wie Kraftstoffe in Otto Motoren versteuert sein müssen?

Themenstarteram 25. September 2021 um 9:54

Zitat:

@Superbernie1966 schrieb am 18. September 2021 um 18:18:22 Uhr:

die Frage ergibt keinen Sinn:

1. Kaminethanol ist teuerer als Benzin

2. man braucht mehr Ethanol als Benzin

3. ein normales Auto läuft nicht mit 100% Ethanol

man kann selbstverständlich Kaminethanol zum Benzin in den Tank schütten; mehr als geschätzte 20% funktioniert nicht mehr. ( Kaltstart / Lambda bei Volllast / MIL an / Fahrbarkeit )

ja - ich habe es ausprobiert, als es noch E85 gab. MIL war an !

1. Wenn man es Passend kauft, kann man 99,9% Bioethanol zu 1,60€/Liter holen (in Großmenge halt)

2. Bei Ordentlicher Qualität, ist der Mehrverbrauch gering, einen großen Unterschied zu E10 sollte es nicht geben

3. Ein Normales Auto läuft wunderbar mit 70/30 Ethanol/destilliertes Wasser (bei bedarf evtl. entsprechende additive, passend zum Motor), wenn das entsprechende Steuergerät entweder auf Ethanol konfiguriert wurde, oder ein Flexifuel Steuergerät nachgerüstet wurde.

 

Die ganze Thematik ist in sofern Interessant, dass man (theoretisch) bei fossilfreiem kraftstoff (Bioethanol) keinen Katalysator mehr bräuchte.

Weiter, wird ein Anstieg der Spritpreise erwartet, sollte dieser tatsächlich so hoch wie befürchtet (70 cent) ausfallen, ist Bioethanol in jedem fall günstiger

Doch, du brauchst einen Kat, aber sowas von. Weil auch Bioethanol NOx erzeugt. Weniger als Benzin, aber bei weitem nicht wenig genug um auf einen Kat verzichten zu können.

Wenn Benzin "knapp" wird (bzw. durch Steuern auf fossiles CO2 zu teuer) kannste wetten, dass die Alkoholpreise auch ansteigen.

Zitat:

@Foxilla schrieb am 25. September 2021 um 11:54:19 Uhr:

 

1. Wenn man es Passend kauft, kann man 99,9% Bioethanol zu 1,60€/Liter holen (in Großmenge halt)

2. Bei Ordentlicher Qualität, ist der Mehrverbrauch gering, einen großen Unterschied zu E10 sollte es nicht geben

3. Ein Normales Auto läuft wunderbar mit 70/30 Ethanol/destilliertes Wasser (bei bedarf evtl. entsprechende additive, passend zum Motor), wenn das entsprechende Steuergerät entweder auf Ethanol konfiguriert wurde, oder ein Flexifuel Steuergerät nachgerüstet wurde.

1. 1000 Liter IBC Hochrein 100% aktuell 1.49€

2.

Der Mehrverbrauch bei Ethanol pur dürfte ungefähr im Bereich von um die 30-35% spielen.

Bei französischem E85 sind es 20-25%, wobei bei meinen letzten französischen Tankfüllungen laut meiner Lambdaregelung immer nur 69-71% Ethanol drin waren.

Ich spreche dabei nicht von invaliden Betankungsdifferenzen an Tankstellen sondern hinterlegt mit entsprechenden Datenlogs auf Straße und Leistungsprüfstand.

 

Von Ethanol Pur ist aber abzuraten. Ich meine irgendwo flog hier doch mal eine Studie rum die zeigte, dass bei E100 zu E85 der Verschleiß z.b an Kolbenringen oder Ventilen (irgendwas in die Richtung meine ich war es) unverhältnismäßig stark nach oben anstieg.

Vielleicht weiß wer welche Studie ich meine.

Es gibt noch eine Studie die zeigt, dass der Verschleiß z.b der Steuerkette durch E85-Betrieb stark ansteigt, selbst bei Langstrecke ohne Kurzstreckenanteile weil gewisse Ethanolbestandteile nicht aus dem Öl wieder ausdampfen. Die Studie meine ich NICHT!

(Wenn auch ich die gleiche Beobachtung durch Ölanalysen (Oilcheck Set1) ebenfalls gemacht habe in meiner Analysereihe)

 

70/30 dürfte scheiße laufen wenn man mit Flexifuel-Steuergerät fährt.

Die Steuergeräte sind bis E85 abgestimmt.

Was hat 70% Ethanol + 30% Wasser für eine AFR?

Bestimmt weit weg von E85

 

Sicherlich eher was für die 1/4-Meile-Szene weil es die Oktanzahl nochmal deutlich steigert.

Aber sicherlich nichts für die Straße weil vor allem im Teilllastbereich bei so gut wie allen Motoren ab etwa E30 so oder so MBT-Ignition gefahren wird.

Von der Korrosionsgefahr mal ganz zu schweigen. Ob 30% gebundenes Wasser in 70% Ethanol so wenig korrodieren wie E85 ohne Wasser... vor allem halt im normalen Alltagsbetrieb wo das Zeugs auch mal ein paar Wochen nur stehen kann... ich probiere es lieber nicht.

 

Ich fahr aktuell E15 noch immer mit französischen Resten.

Auf Basis von E10, von den Logs etwas mehr Oktan als Super Plus wobei unser Basis-E10 immer etwas unter 10% liegt.

 

Edit

Zitat:

@GaryK schrieb am 25. September 2021 um 17:38:59 Uhr:

 

Wenn Benzin "knapp" wird (bzw. durch Steuern auf fossiles CO2 zu teuer) kannste wetten, dass die Alkoholpreise auch ansteigen.

Das so oder so. Die Ethanolpreise (Kaminethanol) sind ja auch jetzt noch deutlich erhöht, allerdings dank Corona.

30-40ct der Liter sind es noch.

Eigentlich lohnt es sich nur mehr wirklich für die ganzen Grenznäher wohnenden.

Frankreich noch immer weitestgehend zwischen 60-70ct für E85

Nächste Woche gehts endlich wieder runter in den Süden

E16

Momentan lohnt es sich nicht wirklich, aber für den Fall das zukünftige Regierungen Benzin und Diesel noch mehr verteuern sollten könnte es intressant werden.

Allerdings sehe ich da Rapsöl für Dieselmotoren gegenüber Bioethanol für Ottomotoren im Vorteil.

Rapsöl in 4-10l Gebinden kann man über Kaufland, Rewe, Metro Cash&Carry, Selgros, Vierlande, etc. problemlos erwerben, sich bei Vierlande sogar liefern lassen. Und die Lagerung ist kein Problem. Beimenungen von bis zu 40% im Sommer und 25% im Winter könnte man so fahren. Auch das umesthern zu RME (Biodiesel) das zu 100% fahrbar ist, wäre kein Hexenwerk und daheim machbar.

Bioethanol in grösseren Mengen dürfte viel schwieriger zu beschaffen sein. Und die Lagerung ist auch nicht ohne. Bis so 20l so wie bei Benzin und Diesel sehe ich keine Probleme, aber darüber hinaus würde mir schon etwas mulmig werden. Weil Enthol verdunstet ja leicht wenn der Behälter undicht wird. Gerade in geschlossenen Räumen würde ich da keine grösseren Mengen haben wollen. Das müsste man ja fast einen Art "Lagerschuppen" bauen. Das es einerseits vor Regen geschützt und nicht geklaut werden kann, aber sich keine Dämpfe sameln können so ja 10cm vom Boden her und zum Dach offen lassen.

Rapsöl hat ein paar heftige Nachteile, weswegen es auch aus der Förderung rausgeflogen ist:

* Einen sehr hohen Dampfdruck, sogar noch höher als der von RME. Was übriges MEHR Stickoxide machen sollte und Wirkungsgrad kostet. Zudem geliert das im Winter sehr leicht aus.

* Die Säurefunktion boostet den Feinstaubanteil der Verbrennung, weil Rußbildung säurekatalytisch läuft. Von langfristigen Korrosionsthemen zusammen mit Wasserresten an Metallen mal ganz abgesehen.

* Es geht noch lausiger als RME wieder aus dem Öl raus. Also quasi gar nicht und die Säurefunktion dprt macht im Öl gar keinen Spass. Vor allem nicht bei LOW SAPS Ölen mit niedriger TBN.

* Und obendrein hast du so ganz praktisch an der Carboxygruppe eine Angriffsstelle für Mikroben aller Art

Wer damit was anfangen könnte - die Bahn mit Dieselloks. Weil man einige Nachteile durch Wartungsmaßnahmen und spezielle Öle umgehen kann. In modernen PKW bin ich sehr skeptisch was ein Revival von PÖL angeht. Da ists vermutlich besser das Rapsöl direkt zu CARE Diesel & Co umzusetzen. Weil die Säurefunktion dann weg ist und die Kettenlänge durch den Crackvorgang gekürzt, was wieder den Dampfdruck verbessert. Machts aber eben nicht gerade günstiger.

Edit: Indirekter Verweis auf "Mutagenität bei Pflanzenöl-Feinstaub": https://www.ipa-dguv.de/.../ipa_journal_1703_interview.pdf

Mal unabhängig von den Kosten, aber wäre es möglich das Bioethanol selbst nachzuversteuern und es somit legal werden zu lassen?

Deine Antwort
Ähnliche Themen