Abstandsradar ACC
Moin zusammen,
habt Ihr als Insider Infos, ob es ein ACC auch für den Insignia geben wird und wenn ja ab wann? Habe das auch in meinem Passat und hätte das schon gerne wieder...
Beste Antwort im Thema
Hallo,
für mich kommt der Insignia leider überhaupt nicht in Betracht, solange er dieses Extra nicht bietet. Als absoluter Weitstrecken-Vielfahrer will ich sowas auch in meinem nächsten Wagen. Schade eigentlich, denn sonst würde ich mir nächstes Jahr sehr wahrscheinlich einen Insignia kaufen. Das heißt, wenn er mich diesen Samstag bei der Vorstellung anspricht. 😉
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GM hat ACC in ein paar Fahrzeugen im Angebot, und in der Anleitung des Insignia (die hier im Forum irgendwo verlinkt ist) sind Fehlercodes für ein ACC gespeichert. Da dies aber wahrscheinlich eine GM-Interne Komplettliste ist, wird das aber wohl nicht so viel bedeuten.
Allerdings hat man für den Insignia ja bereits die Frontkamera in Aussicht gestellt, und man kann inzwischen eine Einzellinsenkamera auch für Abstandsmessungen verwenden. Es gibt da in den USA die Firma Mobileye , die das so macht (Artikel mit Video verlinkt). Der VW Golf soll ja irgendwann dan auch mal mittels Kamera den Abstand halten, und nicht mit Radar. Wenn ein ACC im Insignia kommt, dann schätze ich die Kamera-Variante als Wahrscheinlicher, weil sie insgesamt günstiger ist und die Voraussetzung schon vorhanden sind.
Einzig ein Problem gäbe es mit dem oben genannten Nachrüstung der Kamera: besitzt der existierende Tempomat einen "Bergfahrassistenten", will heißen, bremst er um die Geschwindigkeit auch Bergab zu halten? Wenn er das tut, dann ist die Nachrüstung eigentlich relativ einfach - nur die neue Soll-Geschwindigkeit "updaten". Wenn nicht müsste man das auch noch nachrüsten.
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Persönlich schätze (und hoffe) ich, dass ein ACC für den Insignia nachgereich wird.
In der Klasse des Insignia gibt es schließlich kaum noch Fahrzeuge ohne Abstandsradar. Der VW Passat hat es, der Ford Mondeo, der Audi A4, BMW 3er, Honda Accord und auch Lexus IS. Der Toyota Avensis kriegt es - allerdings nur mit einem mittelstarken Diesel-Motor und einem Getriebe. Und sogar bei Jaguar gibt es das schon im XF. Von den Deutschen fehlt es in dieser ungefähren Klasse nur bei der Mercedes C-Klasse, und bei Franzosen, Italienern, Skoda und Seat, sowie den Asien-Billigmarken gibts das ACC meines Wissens auch nicht - aber die sind in der Klasse nicht vertreten. In gehobeneren Klassen ist es dagegen dann fast überall verfügbar.
Sobald der Golf es hat, sollte der Insignia spätestens nachziehen, sonst fallen immer mehr Berufsfahrer als Kunden aus. Wer ACC einmal hatte wird es meiner Meinung nach kaum noch missen wollen.
Viel Spaß,
Benjamin
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Zitat:
Original geschrieben von general1977
Das alles unter dem Aspekt, daß die ACC bis maximal 180km/h funktionieren soll.
Wobei das wohl vor allem auf ältere Systeme wie in meinem S211 zutrifft. Moderne Systeme, wie im W221 oder auch bei Audi im Q7, funktionieren auch bei noch höherem Tempo. Der limitierende Faktor beim 211er ist die verfügbare Bremsleistung im Distronic-Betrieb. Die Verzögerung wird gedeckelt (ich meine bei 2m/s²). Das macht die Distronic für Tempi jenseits der 180km/h ziemlich sinnfrei...
Zitat:
Original geschrieben von general1977
Vielleicht kommen wir ja genau in diesem Punkt nicht zusammen. Wie siehst Du die Anforderungen an ein ACC? Ich denke, daß eine Genauigkeit von besser als 5m zwischen 50 und 100m Abstand und besser als 2m zwischen 5m und 50m ausreichen würde. Siehst Du das auch ungefähr in diesen Dimensionen? Das alles unter dem Aspekt, daß die ACC bis maximal 180km/h funktionieren soll.
Also Deine Forderungen wird eine Mono-Kamera so nicht erfüllen können, das nur nebenbei.
Wie die Anforderungen an einen konkreten Sensor aussehen, hängt von der Technologie ab. Sensoren, die Relativgeschwindigkeiten messen können (Radare) müssen nicht so ganz exakt Entfernungen messen können wie die Sensoren, bei denen die Relativgeschwindigkeit aus der Entfernungsänderung über die Zeit bestimmt werden muss (Lidare).
Aber so als ganz grobe Hausnummer würde ich mal sagen:
ACC-Sensoren sollten mindestens 150 m Reichweite haben, absolute Genauigkeit der Entfernungsmessung so etwa <0,5 m (für den Geschwindigkeitsbereich bis 0 km/h runter), Entfernungsänderungen um die 10 cm genau.
Hier sind mal mal die typischen Spezifikationen eines 77 GHZ-Long Range Radars aufgeführt (Folie 6, die Angaben zur Auflösung machen dort bei den geforderten Genauigkeiten aber irgendwie keinen Sinn...).
Hier ist noch eine interessante Präsentation zum Stand des ersten Distronic-Sensors (Folie 13) und zu den Anforderungen an zukünftige (Folie 16).
Gruß
Michael
Das auf S. 13 dargestellte System ist ein System der II. Generation. Es verfügt bereits über ein Short Range Radar, ein System, was die I. Generation nicht hatte. Damit konnte der Geschwindigkeitsbereich von 30 auf 0 km/h erweitert werden. Hinzu kommt die größere maximale Verzögerung. Dadurch konnte der Bereich von 180km/h auf 200km/h erweitert werden.
Also auf SeiteFolie 13 der Daimler-Folien steht "First Radar Based ACC (Mercedes Benz (Distronic))". Da gehe ich mal stark davon aus, dass das auch so stimmt, das also die Spezifikationen der ersten Generationen sind...
Die Nahbereichssensoren sind erst mit der jetzigen S-Klasse (zweite Generation) gekommen.
Edit: Zur Klarstellung - ich meinte Folie 13, die ist auf der Seite 7 oben.
Gruß
Michael
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Mein Fehler! Du hast recht. Ich war auf Seite 13 des Dokuments, nicht auf Folie 13. Wie der Zufall so wollte, wurde auf Seite 13 die II. Generation vorgestellt...
Mein Fehler!
ACC ist im Insignia bis auf weiteres nicht geplant. Die Verkaufszahlen beim Mitbewerb lassen erkennen, dass sich keine Stückzahlen realisieren lassen, die den Integrationsaufwand rechtfertigen. 😉
Schade, hatte es vor zwei Wochen in nem Phaeton ausprobiert. Tolles System, sehr praktisch, finde es besser und sinnvoller als nen Spurhalteassistent.
Gruß Rehen
Die Argumentation ist absolut nicht haltbar. Sie ist schlichtweg vorgeschoben. Denn lohnen tut sich auch der 2.8T oder der 2.9 CDTI nicht. Trotzdem werden sie gebaut, als Imageträger. Vom OPC ganz zu schweigen.
Nein, bei Opel hat man schlichtweg nicht die Kohle, das Ding zu vermarkten. Wenn es Klassenstandard wird (und sobald auch die C-Klasse es bieten kann ist es wohl so) könnte sich das zum Wettbewerbsnachteil ausweiten.
P.S.: Die Sinnhaftigkeit solcher Systeme sollte doch wohl außer Zweifel stehen.
In den über 37 Jahren, die ich Auto fahre, habe ich so etwas noch nie vermißt.
Und ich bin immer noch der Auffassung, daß bei einem System mit selbsttägem gravierndendem Eingriff in das Fahrgeschehen in den Bereichen Lenkung, Beschleunigung oder Abbremsung ein UDS verbaut sein müßte, der diese Eingriffe auch als solche kennzeichnet.
Damit meine ich nicht ESP- und ABS-Eingriffe, nur um Mißverständnisse zu vermeiden!
Ich bin auch für UDS, aber mir erschließt sich nicht, warum ausgerechnet in Zusammenhang mit dieser Argumentation?!?!
Verantwortlich bleibt der Fahrzeugführer - ob das Ding nun auf Tempomat oder auf elektronischem Gaspedal (was auch verrücktspielen kann) oder auf ACC fährt...
P.S.: Was Einzelne vermissen, ist mir relativ egal. Wichtig ist, was die dazu sagen, die das System testen konnten. Kaum jemand will je wieder ohne, gerade im Berufsverkehr eine enorme Entlastung!
Zitat:
Original geschrieben von J.M.G.
Die Argumentation ist absolut nicht haltbar. Sie ist schlichtweg vorgeschoben. Denn lohnen tut sich auch der 2.8T oder der 2.9 CDTI nicht. Trotzdem werden sie gebaut, als Imageträger. Vom OPC ganz zu schweigen.
Da ist nichts vorgeschoben, denn entweder kann man mit einer besonderen Funktion oder Ausstattung jenseits des Serienstandards der Klasse Image aufbauen (Neuheit, Einzigartigkeit) oder man verdient Geld damit. ACC bietet zur Zeit in der Mittelklasse keinen der beiden Punkte (nicht umsonst bietet auch die C-Klasse kein ACC). Insofern ist es auch logisch, es (noch) nicht anzubieten und sich eher auf neue Funktionen zu konzentrieren, die zwar auch sicher kein Geld verdienen werden, die aber einen gewissen Neuheitswert haben (Verkehrszeichenerkennung).
Gruß
Michael
Zitat:
Original geschrieben von J.M.G.
Ich bin auch für UDS, aber mir erschließt sich nicht, warum ausgerechnet in Zusammenhang mit dieser Argumentation?!?!Verantwortlich bleibt der Fahrzeugführer - ob das Ding nun auf Tempomat oder auf elektronischem Gaspedal (was auch verrücktspielen kann) oder auf ACC fährt...
P.S.: Was Einzelne vermissen, ist mir relativ egal. Wichtig ist, was die dazu sagen, die das System testen konnten. Kaum jemand will je wieder ohne, gerade im Berufsverkehr eine enorme Entlastung!
Ich habe es getestet. Und vermisse es dennoch nicht.
Und die Entscheidung darüber, ob ein derartiges zusätzliches Feature und dessen Einführung in einer Baureihe "wichtig" ist, treffen weder ein J.M.G. noch ein ConvoyBuddy.
Zum UDS: Ich wäre generell für dessen obligatorische Einführung bei Neufahrzeugen. Bei eingreifenden Systemen aber in jedem Falle.
Die Fahrerverantwortung wird immer bleiben. Aber je nach Priorität der eingreifenden Systeme gegenüber der manuellen Aktion wäre der UDS unter Umständen eine Entlastung für den Fahrer im Fall der Fälle. Kann, muß nicht!
Zitat:
Original geschrieben von ConvoyBuddy
Zum UDS: Ich wäre generell für dessen obligatorische Einführung bei Neufahrzeugen. Bei eingreifenden Systemen aber in jedem Falle.Die Fahrerverantwortung wird immer bleiben. Aber je nach Priorität der eingreifenden Systeme gegenüber der manuellen Aktion wäre der UDS unter Umständen eine Entlastung für den Fahrer im Fall der Fälle. Kann, muß nicht!
Die Verantwortung für die Eingriffe dieser Systeme wird am Ende auch der Fahrer tragen müssen. Anders wird es kaum laufen können. Dem Fahrer wird freistehen, ob der das System nutzt oder nicht, ist dann aber auch für damit entstehende Probleme verantwortlich. Die Hersteller müssen natürlich über bestimmte Prozesse sicherstellen, dass die Systeme nach allgemein anerkannten und aktuellen Standards entwickelt und implementiert wurden.
Gruß
Michael
Zitat:
Original geschrieben von J.M.G.
Die Argumentation ist absolut nicht haltbar.
Warum hab ich von dir nichts anderes erwartet? 😉
Momentan werden in diesem Klassensegment kaum Systeme nachgefragt. Warum Geld dafür zum Fenster rauswerfen?
Weil sich daraus in 5 Jahren ein Wettbewerbsnachteil entwickelt? 🙂
Es geht um den Insignia und keinen S-Klassen, 7er, A8, Phaeton Konkurrenten.
Wieviel Systeme vekaufen sich denn in der Mittelklasse?