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Thu Jan 13 23:55:19 CET 2011    |    MT-Tom    |    Kommentare (19)    |   Stichworte: Amarok, Anden, Dakar 2011

Aus den weiten der Pampas heben sich die ersten unscheinbaren Ausläufer der Anden. Wer die Alpen kennt und vergleichbares erwartet wird enttäuscht, denn auch wenn die Anden die längste Bergkette der Welt bilden, zeigen sie sich hier in Argentinien eher von ihrer zahmen Seite. Ein wenig wie der Ayers Rock in Australien wirken sie wie „hingesetzt“ und mehr gedrungen als zerklüftet. Einen langsam Anstieg vermisse ich. Aus dem endlosen, von zahllosem Buschwerk und nur wenigen Hügeln durchsetztem, Geradeaus der Pampas sind wir nur wenige Autominuten später inmitten der Serpentinen. Ähnlich der Passstraßen in den Alpen oder Dolomiten schlängelt sich die Straße durch enge Schluchten am Berg entlang und führt in ewig kreuzenden Wenden bergauf. Ich liebe Berge und Passstrassen insbesondere. Anders als bei unseren ausgedehnten Touren durch die Europäische Berglandschaft stehen hier an den Wenden aber unzählige Menschen die uns zuwinken. Der Amarok gibt sein Bestes, um den Eindruck von Agilität zu vermitteln. Der Allradantrieb hält gut die Spur und bewegt das Auto zielstrebig Bergauf. Aber wirklich im Blut liegt ihm das Serpentinen-Surfen nicht. Der 2.0 Diesel hat zwar ausreichend Drehmoment aber die 1.8 Tonnen wollen trotz Turbolader erst einmal zügig bewegt werden. Der reduzierte Lenkeinschlag und die Anpassung des Fahrwerks für Offroad-Verhältnisse tun ihr übriges. Eine „Passschlange“ wird der Amarok wohl nie werden. Will er aber auch gar nicht, später in den Dünen der Atacama wird der Gute mehr seine Muskeln spielen lassen. Trotzdem haben wir unseren Spaß und weder Mann noch Material werden geschohnt. Während Fabian mit seinen Roten Rennhandschuhen - kein Witz - eine Kurve nach der anderen in Ideallinie durchpflügt, erinnere ich mich an einen ADAC Instruktor. Im Kreisel mit unterschiedlichen Bodenbelägen sagte der gute Mann mit einem Lachen: „Den Gripp verliert man erst NACHDEM die Reifen mit einem sprechen...“. Ähnlich wie bei Neugeborenen beherrschen Reifen allerdings nur ein sehr eingeschränktes Vokabular und so kreischen und quietschen wir uns gemeinsam mit den „vier Jungs von BF Goodrich“ dem ersten Pass entgegen.weiterlesen


Fri Jan 07 01:14:04 CET 2011    |    MT-Tom    |    Kommentare (17)    |   Stichworte: Amarok, Buenos Aires, Dakar 2011, Start

Der 1 Januar 2011... die Morgensonne hat leichtes Spiel mit den wenigen Zirruswolken am argentinischen Morgenhimmel. Der Vorabend der Dakar 2011 ist vorbei und heute beginnt wieder einmal die von vielen als "gefährlichste Rallye der Welt" bezeichnete Karawane aus Staub, Lärm und Motorverrückten ihren 10.000 Km Ritt durch Südamerika. Über 150.000 Argentinier werden zum Start in Buenos Aires erwartet. Sicher ist der Fußball hier im Land der Hand Gottes sonst das Thema Nummer Eins, aber die Dakar hat sich schnell in die Herzen der Argentinier gefahren. Mag sein, dass der erste Januar sein übriges dazu tut, ist ja sonst nichts los auf der Welt. So oder so richtet die Motorsportwelt in diesen Tagen ihr Augenmerk auf den "Autozirkus extraordinaire" und seine Künstler. Anders als sonst werden heute die Schlagzeilen aber nicht vom Rennen selbst bestimmt. Der Focus Online und Bild.de titeln mit den Quotengaranten "Sex" und "Skandal" rund um den Volkswagen Motorsportchef Kris Nissen. Natürlich gibt es kein anderes Thema unter den anwesenden Journalisten, während die Argentinische Schlachteplatte und das klumpige Rührei vom Frühstücksbüffet geistesabwesend vertilgt werden. Die verstimmten Gesichter des Volkswagen Teams sprechen eine eigene Sprache und die ist kaum von Blumigkeit geprägt. Aber die PR Maschine Volkswagen ist gut geölt und versucht transparent mit dem Ärgernis umzugehen. Die Einladung zum Gespräch mit Vertretern des Teams nehmen einige der Journalisten natürlich gern an. Das lasse ich mir natürlich nicht entgehen... weiterlesen


Fri Dec 31 06:17:31 CET 2010    |    MT-Tom    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: Amarok, Buenos Aires, Dakar 2011, Dakar Village, Scrutineering, Touareg, Volkswagen

Berlin liegt unter einer dicken Schneeschicht und träumt vom Frühling. Komisch, sobald der Schnee sich in der Stadt breit gemacht hat fühlt sich alles an, als hätte man Watte in den Ohren. Nachdem ich in den letzten Tagen die Ausrüstung für dieses Kurzabenteuer zusammengestellt habe bin ich jetzt irgendwie trotzdem überzeugt, dass ich irgendetwas vergessen habe. Entweder spielt mir mein Gedächtnis einen Streich oder ich werde es dann genau zur richtigen Zeit, natürlich vor Ort in der Wüste, merken. Vor der Tür parken die Autos in der dritten Reihe. Die erste Reihe ist von den Räumfahrzeugen der BSR in den letzten Tagen fein säuberlich mit hoch komprimiertem Schneematsch in eine winterliche Dünenlandschaft verwandelt worden. Ich bibbere etwas vor mich hin denn ich bin offensichtlich zu kalt angezogen. Wie soll man sich auch anziehen, wenn man aus soliden deutschen -10 Grad in die Sonne und damit kuschelige 33 Grad fliegt. Selbst dem netten Kreuzberger Taxifahrer entlocke ich mit dieser beeindruckenden Temparaturdifferenz ein anerkennendes "Das ist krass Mann...". Das Taxi schiebt sich gemächlich durch den Berliner Feierabendverkehr... wir fahren antizyklisch... konnte ich mir zwar nicht aussuchen, finde ich aber trotzdem gut. Alles geht ohne viel Stress. Unterwegs begegnen wir dem einen oder anderen festgefahrenen "Frontradler". Zum Glück bleiben wir aber auf der Straße von „Sommerbereifte-Heckschleudern“ nahezu verschohnt. Nach knapp 30 Minuten Fahrt ändert sich die Kulisse dann kaum merklich. Hinter den Bäumen am Kanal wird der sonst eher schmutzig graue Frühabendhimmel durch strahlend weißes Licht aufgehellt. Ein wenig wie in einer frühen Akte X Folge, in der die Regierung eine vermeintliche Ufo-Absturzstelle abriegelt und die Wissenschaftler im Schein der Tageslichtlampen nach Wrackteilen und flüchtigen Außerirdischen suchen. Dabei ist der Berliner Flughafen mehr als irdisch und menschlich. Insbesondere Die Tatsache, dass mich der nette Flugbegleiter von Iberia nicht mitnehmen möchte! Nach kurzer Schockstarre meinerseits und hektischem Getippe seinerseits schickt er mich dann zu den "Kollegen" der Lufthansa. Das finde ich zwar befremdlich, aber ohne Optionen ist man nicht wählerisch. Offensichtlich hat mich das Reisebüro auf einen etwas früheren Flug über Frankfurt und nicht über Madrid umgebucht... naja jetzt weiss ich es ja auch. Zum Glück bin ich früh dran und die erst grimmig schauende Dame der Lufthansa checkt mich dann doch überraschend freundlich bis nach Buenos Aires durch. Damit geht das Warten los. Warten auf die Maschine, die sich "natürlich" etwas verspätet, warten auf das Boarding, warten auf dem Rollfeld, warten in Frankfurt auf den Weiterflug und dann warten, bis der Atlantik überquert und Südamika in Sicht ist. Aber bis dahin sind es jetzt noch knapp 20 Stunden! Gelangweiltes Surfen auf dem Handy offenbart „schreckliches“: der Spiegel schreibt, die deutschen Flughäfen stünden kurz vor der Schließung... kein Enteiser mehr. Ich scrolle schnell weiter nach unten und beobachte skeptisch die Anzeigentafel, ob die Enteiserverknappung es bis zu uns schafft. Als ich dann endlich im Flugzeug nach Buenos Aires sitze und die verschneite Frankfurter Startbahn sich wie eine schlechte Fototapete vor dem Fenster vorbeischiebt schnaufe ich kurz durch, jetzt geht es richtig los. Endlich! weiterlesen


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