Thu Dec 16 00:35:49 CET 2010
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MT-Tom
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Amarock, Dakar, Impfen, Tuareg, Volkswagen, Vorbereitungen
"Aua..." denke ich und schaue lieber schnell weg. Während mein 5 jähriger Sohn keine Miene verzieht und der Arzt ihm die aktuelle 6fach Impfung in den Oberarm verabreicht. Kein Wunder, danach gibt es ja einen Luftballon nach Wahl... wenn man tapfer ist auch gerne mal zwei. Mit Luftballons kann die nette Ärztin in der Reisepraxis im Camp4, ein gut ausgestatteter Outdoor Ausrüster in Berlin Mitte, allerdings nicht dienen. Dafür aber mit jeder Menge guten Ratschlägen zum Thema Impfen. Auf ihre Frage: „Brauchen sie auch eine Beratung?“ antworte ich mit typisch Berliner Schüchternheit, die gerne auch andernorts als Ignoranz durchgeht „Och nö... eigentlich nicht!“. Immerhin habe ich mich ja vorher belesen was da in Argentinien und Chile auf mich zukommen kann und überhaupt. Natürlich gerate ich dann bei der Wahl zwischen Hepatitis A und B... „Einzeln oder lieber gemeinsam impfen“ ins straucheln und komme dann doch in den Genuss des geballten Fachwissens. „Hepatitis B braucht man eigentlich nicht unbedingt, es sei denn sie wollen alle Argentinierinnen flachlegen!“ Nach einem gemurmelten „Das eigentlich nicht unbedingt...“ erkläre ich dann doch was, wie und warum ich eigentlich in der Reisepraxis bin... [mehr] [bild=1]Also noch einmal von vorn... [bild=2]Dakar 2011 – Argentina, Chile Die Vorbereitungen |
Sun Dec 19 01:34:17 CET 2010 |
MT-Tom
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Checkliste, iPhone, Touareg, Volkswagen, Vorbereitungen
[bild=1]In den letzten beiden Tagen habe ich meine Hausaufgaben gemacht. Zugegeben ich bin kein Rallye-Enthusiast. Wenn ich an Rallye denke, dann manifestiert sich die WRC und die damit aktuell verdrahteten Namen und Legenden. Paris-Dakar ist bzw. war mir natürlich auch ein Begriff, aber wirklich intensiv beschäftigt habe ich mich noch nie damit... bis gestern! Mit dem Resultat, das ich jetzt nicht mehr nur neugierig, aufgeregt und gespannt bin, sondern sich auch etwas Angst, oder besser Respekt, dazu gesellt hat.
Heute: Was steckt hinter der Dakar Serie, meine aktuellen Vorbereitungen, was gibt es zur Dakar im Netz und natürlich die Hausaufgaben. Noch 10 Tage bis zur Abreise... [mehr]
Die "Auskenner" können die folgenden Absätze gern überspringen. Aber mit allen, die sich dem Thema "Dakar" noch verhältnismäßig Jungfäulich gegenüber fühlen, will ich gern teilen, was ich gelernt habe.
The Dakar - Die Geschichte
Vor mehr als 30 Jahren vom Franzosen Thierry Sabine als "The Paris-Dakar" ins Leben gerufen etablierte sich die Rallye schnell als Motorsportereignis der Extreme. Nicht nur die 10.000 Km, die es zurückzulegen gilt, sondern auch die Tatsache, dass Motorräder, Quads, Autos und Trucks sich gleichzeitig dieses Rennen liefern ist spektakulär anzusehen. Die Strecke führt zu einem großen Teil durch die großen Afrikanischen Wüsten und verlangt den Fahrern dabei das Äußerste an fahrerischem Können, Kondition und vor allem Willenskraft ab.
[bild=2]Ein "normaler" Tag der Rallye startet in der Regel zwischen 5 und 6 Uhr morgens. Die Gesamtstrecke des Tages, oft zwischen 400 und 600 Km ist dabei meist in drei Abschnitte unterteilt. Der Anfahrt, das können gern auch mal 100 bis 200 Km sein, dem sogenannten "Special" und der Fahrt ins Lager (auch Bivouac genannt). Natürlich müssen die Fahrer die Gesamtstrecke innerhalb des Tages schaffen, die eigentliche Zeitwertung erfolgt aber "nur" für die Strecke des Specials. Allerdings ist dass dann auch die Strecke, die es wirklich in sich hat. Das heißt, die Fahrer müssen also erst einmal zur eigentlichen Challenge fahren, dann richtig Gas geben und dabei nicht ihr Fahrzeug oder sich selbst zerstören und dann noch in das neue Lager fahren. Sind sie im Lager angekommen kann die verbleibende Zeit bis zum nächsten morgen mit Reparaturen an den Fahrzeugen und "Erholung" für die Fahrer verbracht werden. Oft kommt es bei besonders anspruchsvollen Specials vor, dass die Fahrer bis zu 20 Stunden auf den Rädern und in den wenigen verbleibenden Stunden bleibt dann oft keine Zeit mehr, um Mann und Material wieder fit zu bekommen. Deswegen hat die Rallye nicht zu unrecht den Ruf einer "Materialschlacht".
Diese Strapazen ziehen aber oft auch noch mehr nach sich. Die dunkle Seite der Dakar sind die vielen Toten und Verletzten, sowohl unter den Fahrern, als auch unter den Zuschauern. Bis heute hat die Dakar Serie über 60 Menschen das Leben gekostet, darunter auch Thierry Sabine, der mit 5 Begleitern 1985 in einem Sandsturm in einem Hubschrauber verunglückte. Auch wenn die Dakar-Veranstalter fast schon mit militärischer Präzision alles durch organisieren und mit Flugzeugen, Helikoptern, Trucks und mit einem großen medizinischen Team vor Ort sind. Die Dakar ist und bleibt ein Motorsport-Extrem-Ereignis in den Extrem-Gebieten unseres Planeten. Wüsten sind nicht ohne Grund zum größten Teil unbewohnt, hier ist jeder Tag gleich Lebensfeindlich. Läßt man sich darauf ein, verläßt man die bequeme Couchperspektive, weiß man zwar nicht, welches Gesicht einem die Wüste und mit ihr die Dakar zeigt... aber in jedem Fall wird man sich sein Leben lang daran erinnern.
Vorbereitungen
Nachdem ich nun "alles" gelesen habe, was man im Netz zur Dakar finden kann und mir die Dokumentation "Race to Dakar" angeschaut habe (übrigens empfehlenswert) bin ich umso mehr gespannt, aber auch angespannt. Seit Tagen beschäftige ich mich latent mit den Vorbereitungen. Die umfangreichen Dokumente sind alle ausgefüllt, jetzt geht es "nur" noch darum zu überlegen, was alles mit soll/muß/kann/darf. Meine aktuelle Checkliste sieht aus wie folgt... für Anregungen und Ideen bin ich aber mehr als dankbar:
Bücher und Lesestoff
- Lonely Planet - South America, Lonely Planet - Travel Photography
- SAS Survival Handbook, The Survivers Club
- The Luck Factor, letzten beiden Runners Wold Ausgaben
Die Survival Bücher sind schon länger in meinem Besitz, aber dazu schreibe ich voraussichtlich noch einmal einen extra Artikel 🙂
Reiseapotheke
Zu der üblichen Apotheke mit allem drum und dran sind mir bisher noch folgende zusätzlichen Sachen eingefallen: Mosquitomittel mit hohem (50%) DEET-Anteil, Sonnencreme, Lippenbalsam, Aftersun, Immodium Akkut, Kohle-Tabletten, Desinfektionsmittel, Fenistil-Gel gegen Insektenstiche.
FirstAid/Survival-Kit
Ich habe eigentlich immer ein kleines Erste Hilfe Paket mit den üblichen Inhalten dabei. Da mein letztes aber in Teilen schon angebrochen war, habe ich noch einmal ein neues bestellt. Was das Survival-Kit angeht, bin ich eventuell etwas über das Ziel hinaus geschossen 🙂 aber so habe ich wenigstens endlich mal eine Ausrede, um das Teil zu kaufen. Natürlich habe ich mich am SAS Kit orientiert.
Ausrüstung
Hier überlege ich noch. Wir bekommen wohl ein Zelt und Schlafsack mit Isomatte etc. gestellt, allerdings gehört zu einer guten Basisausrüstung noch einiges mehr. Ich habe nur die Befürchtung, dass ich auf Grund meiner aktuellen "Oh mein Gott, worauf hast Du Dich eingelassen!" Stimmung auch hier etwas zu viel des Guten vor habe. Im Prinzip schwirrt mir noch Folgendes im Kopf herum, was ich noch besorgen bzw. mitnehmen will: Taschenlampe(n), Trinkschlauch, Trinkflasche, Desinfektionstabletten, Reisekopfkissen, Thermodecke, Leatherman...
Technik
Hier wird es kompliziert, da ich ja während der Dakar so viel wie möglich berichten möchte muss eine Menge Kram mit: Laptop inkl. ordentlicher Verpackung, Netzteile, Ladegeräte, Verteiler, Adapter, Kabel, Kamera inkl. Zubehör, Akkus, CDRs für Musik im Auto, Kopfhörer, Micro, Festplatte.
Kleidung
Tagsüber sitzen wir für hunderte Kilometer in den Amarocks, fotografieren an der Strecke und laufen im Lager in der Wüste durch die Gegend. Am Abend sind wir dann in der Regel im Hotel, einige Nächte werden wir aber auch im Lager schlafen dürfen/können/müssen. Soweit ich das überschauen kann ist es in der Wüste ziemlich warm, also sollten wohl viele Atmungsaktive T-Shirts her. Da ich ein "heller Typ" bin vermutlich leider sogar Langarm-Shirts :-(. Wegen der Mosquitos machen lange Sachen eventuell sowieso mehr Sinn, aber wenn die wirklich so groß wie Falter sind, dann kümmert die so eine Jeans vermutlich auch wenig. Habt ihr eine Empfehlung, was ich zum anziehen einpacken sollte?
[bild=3]Dakar Mobil
Ansonsten bin ich natürlich fleißig am Recherchieren. Dabei bin ich heute über diverse iPhone Apps gestolpert, die in dem Zusammenhang mehr oder weniger Sinnvoll erscheinen:
WordLens (3,99 EUR pro Sprache)
Gerade "ganz doll hipp und auch neu!". Die Idee ist auch wirklich genial. Man "zielt" mit dem iPhone auf das zu übersetzende Schild oder Wort und die App ersetzt den Originaltext im Bild durch die Übersetzung. Das sieht im Demo-Video grandios aus. Gerne berichte ich, was es in der Praxis vermag. Schön, dass es Spanisch-Englisch kann... das passt für Argentinien/Chile ja perfekt.
Lonely Planet - Sprachführer Spanisch-Deutsch (4,99 EUR)
Ein Sprachführer halt, aber sehr kompakt und einfach in der Bedienung.
Rallye mobil (kostenlos)
Eine App von Volkswagen Motorsport, übrigens die Einzige die ich im Appstore gefunden habe unter dem Suchbegriff "Dakar". Die App enthält Berichterstattung, Technik des Race-Touareg 3, Informationen zur Strecke und Statistiken. Da die Rallye noch nicht begonnen hat ist der Inhalt noch überschaubar, aber interessant finde ich den Ansatz schon, hier die aktuellen Informationen in einer App zu bündeln. Auch hier mehr, sobald die Rallye begonnen hat.
Dakar im Internet
Unter dem Punkt werde ich den nächsten Tagen sicher noch mehr vorstellen, was zur Dakar im Internet zu finden ist.
Gerade habe ich gesehen, dass das X-Raid Team mit ihrem Mini All4 Racing, einem umgebauten Mini Countryman, bei der Dakar mitfährt. Mehr dazu auch bei ihrem Twitter Account.
Dirk von Zitzewitz, einer der Volkswagen Co-Piloten und Dakar Champion 2009, schreibt in seinen Blog aktuell über die neuen Änderungen im Dakar Regelwerk zur Navigation. Mal schauen, ob dort in Zukunft noch mehr zu finden ist. Sonst ist Dirk von Zitzewitz auch bei Facebook zu finden.
Hausaufgaben
- Regelwerk lesen (okay, vermutlich eher überfliegen)
- Reiseunterlagen vervollständigen
- Checkliste vervolständigen
- Fehlende Ausrüstungsgegenstände besorgen
- Deutsche Dakar Teilnehmer recherchieren
- mit Kamera vertraut machen
So das war es für heute... in den nächsten Tagen gibt es mehr. Über Vorschläge und Ideen zu meiner Checkliste würde ich mich freuen 🙂