Zylinder honen: wie groß darf er werden?
Hallo,
ein Bekannter kann mir auf der Arbeit meine Zylinder honen (Motorlaufleistung: ca. 250.000km). Motor ist ein ADY, falls von Belang ;-) .
Zerlegt ist bereits alles und er hat heute die Zylinder ausgemessen:
Das Standardmaß beträgt 82,5mm. Nach dem Honen wäre der Zylinderdurchmesser bei ca. 82,6mm.
Kann ich hier dann die Standardkolbenringe und Standardkolben verwenden (natürlich neue Ringe) oder ist der Zylinder hierfür schon zu groß, sodass der Motor keine (oder zu wenig) Kompression aufbaut?
Gibt es hier irgendwelche Toleranzmaße, wie weit die Kolbenringe das mitmachen? Habe nur die Angaben gefunden, dass der Zylinder ein Maß von 82,51mm haben sollte (wie halt damals ab Werk).
Aufbohren auf Übermaß (83,0mm wenn ich mich richtig informiert habe) möchte ich eigentlich nicht (bräuchte dann ja noch neue Kolben und die sprengt das Budget, da es kein Straßenfahrzeug wird :-D ).
Bin dankbar für jeden Tipp :-)
PS: Mein Bekannter arbeitet in der Metallbranche und daher von Motorentechnik nicht allzu viel Ahnung ;-)
Danke vorab!
Gruß, Thomas
16 Antworten
Zitat:
@kawastaudt schrieb am 29. Juli 2017 um 09:43:47 Uhr:
Deshalb frage ich mich ja auch, warum für diesen Zweck überhaupt gehohnt werden musste. Kann doch nicht sein, dass da auf allen vier Pötten nur noch 4bar Kompression war, da müsste ja etwas total fertig sein in dem Motor, was durch nur ein bißchen Hohnen auch nicht zu beheben sein dürfte.
Hätte es nicht gereicht, ein paar neue Ringe einzubauen?
Die Kolbenringe waren tierisch fertig, ja (knappe 2mm dünner, als die neuen Ringe). Der Motor hatte 240.000km runter, danach 4 Jahre Rennbetrieb. Die Zylinder sind im Laufe der Zeit oval geworden (schlechtester Zylinder: Maß 1: 82,528mm; Maß 2: 82,616mm). Sicherlich hätte ich auch einfach neue Kolbenringe einsetzen können, das Honen hat mich nichts gekostet (außer die Zeit), von daher hab ich das einfach machen lassen.
Wie gesagt, ich melde mich mal, wenn er wieder drin ist ;-) (vermute mal am kommenen Samstag).
Danke!
So, einige Tage sind vergangen, der Motor ist wieder drin und lief gestern abend zum ersten Mal.
Wir haben nach einigen erfolglosen Startversuchen Kompression gemessen, bevor der Motor zum ersten mal richtig lief (Kurbelwellensensor war defekt, daher sprang er nicht an):
Zylinder 1: 12,0 bar
Zylinder 2: 10,2 bar
Zylinder 3: 10,5 bar
Zylinder 4: 12,1 bar
Warum wir bei den Zylindern 2 und 3 solche Abweichungen haben, konnten wir uns so nicht erklären (Maße der Zylinder waren alle gleich). Vielleicht hab ich die Kompressionsringe beim 1. und 4. besser verdreht, ich weiß es nicht. Werde den Motor am 20.08. ein wenig einfahren und dann nochmal messen, sollte es große Unterschiede geben, werde ich mich nochmal melden.
Ansonsten sei gesagt: Wer vor einem ähnlichen Problem steht: Übermaßkolben sind nicht unbedingt notwendig ;-)