Zuzahlung bei Schaden am LKW

Mir ist ein Schreiben der Fa. übergeben worden, das ich unterschrieben wieder abgeben soll.
In dem Schreiben steht auf Grund zunehmender Schäden an den Fahrzeugen, sollen die Fahrer eine Zuzahlung im Schadensfall leisten. das heißt wenn ich beim rangieren eine Schramme in die Stoßstange fahre und dieses schriftlich melde, beträgt die Zuzahlung 200€. Melde ich den Schaden nicht, werden mir bis zu 500€ vom Lohn abgezogen.
Als Gegenleistung würde die eingesparte Versicherungsprämie unter den Fahrern verteilt.
Mir ist schon klar, das wenn ich fahrlässig handele, das die Fa. Ansprüche stellen kann. Aber einfach vom Lohn abziehen, halte ich für unzulässig.
Jeder der LKW fährt weiß wie eng es auf einigen Betriebshöfen ist, und man schnell mal etwas übersehen hat, und dadurch eine Schramme entsteht.
Ich würde gern mal einige Meinungen von euch hören, wie es in eurer Fa. gehandhabt wird mit Zuzahlungen des Fahrers bei Schäden am LKW.

Beste Antwort im Thema

Von welchem Grundlohn gehen wir aus, 5000,- Brutto?

Grundsätzlich ist der Fahrerberuf ein "Gefahrengeneigter Beruf". Da kann man dir nur etwas bei grober Fahrlässigkeit und Vorsatz ans Bein pissen. Das weiß auch eure Firmenleitung, deshalb schickt sie das Schreiben auch herum, damit ihr Fahrer dem Treiben freiwillig zustimmt. Es kann euch niemand zwingen den Vertrag zu Unterschreiben (das wäre ja eine Änderung des Arbeitsvertrages), ein Kündigungsgrund ist dies jedenfalls nicht, die Unterschrift zu verwehren. Gegenwind wird natürlich seitens der Geschäftsleitung kommen. Legt denn die Geschäftsleitung ihrerseits alle Zahlen offen, damit ihr Fahrer die Berechnung eurer Abzüge auch nachvollziehen könnt?

In meiner Firma gab es zusätzlich!! zum Grundlohn, unter anderem, eine "Wirtschaftlichkeits- und Unfallfreiheitsprämie" abhänig von der Fahrleistung (viel Kilometer unter bezahlter Last = viel Prämie). Dazu gab es einen "Bussgeldkatalog" in dem die "Strafen" für die einzelnen "Vergehen" detailliert aufgeführt waren, vom verlorenen Tankdeckel (10,-€), über unnötige Umwege (0,01€/km), bis zu selbstverschuldeten Schäden (gestaffelt nach Schadenshöhe). Diese Strafen wurden nur von der Prämie abgezogen, niemals vom Gehalt ( außer bei Vorsatz und grber Fahrlässigkeit).

Eure Gewerkschaft gibt euch hierzu sicher gerne weitere Auskünfte. Auch eure IHK und das Gewerbeaufssichtamt dürfte sich hierfür interessieren. Solltet ihr allerdings unterschreiben, geht ihr auf die neuen Bedingungen eurer Geschäftsleitung ein, dann wird es ungleich schwieriger etwas dagegen zu unternehmen.

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Was sagen denn deine Kollegen zu den Schreiben?
Haben die schon unterschrieben?
Was ist, wenn von Euch keiner unterschreibt?

Zitat:

@Drahkke schrieb am 31. Dezember 2016 um 14:47:20 Uhr:


Die Kollegen wird es nicht stören und beim Chef muß man sich nicht unbedingt beliebt machen...

Hast schon Recht. Ist auch nur meine Einschätzung, dass da immer irgendwie ne Spur von Bitterkeit bleibt.

LG

Zitat:

@SCHLUMPF17 schrieb am 31. Dezember 2016 um 14:11:58 Uhr:


...
Das hält die aber nicht davon ab solche, in meinen Augen Rechtswidrigen Schreiben aufzusetzen.

Die probierens einfach mal...

...bei mir hats mal einer mit einer fingierten Abmahnung probiert -wollte mich anscheinend einschüchtern-... geendet hat das ganze Trauerspiel -mal die Kurzfassung-, nachdem ich ihm seine Abmahnung um die Ohren gehauen hab und eine ordendliche Kündigung gefordert hab mit einer Kündigungslawine gegen mich und einer anschließenden Güteverhandlung vorm Arbeitsgericht.
Darin hat sich der Arbeitgeber schön blamiert und eine Niederlage auf kompletter Front eingesteckt -der Richter / das Gericht war sehr angetan von den Arbeitsbedigungen & Zuständen, von denen er / es da erfahren hat.

Das Arbeitsverhältnis wurde -nachdem der Arbeitgeber mit allen möglichen Tricks versucht hat mich über den Tisch zu ziehen z.B. sind da weitere fingierte grundlose Abmahnungen aufgetaucht, eine grundlose fristlose Kündigung, usw. usw.- nach meinen Vorgaben bzw. entsprechend der gesetzlichen Kündigungsfrist gem. § 622 BGB aufgelöst... so dass ich lückenlos in meinen bereits gefundenen/organisierten Anschlußjob (außerhalb der Speditionsbranche) wechseln konnte.

Für fast 2 Monate hab ich noch meinen Lohn bekommen ohne auch nur einen Tag dafür gearbeitet zu haben - Stichwort Annahmeverzug des Arbeitgebers!.

Außerdem gabs dazu noch eine Abfindung -war ganz überrascht als der Richter angefangen hat wie wild auf seinem Tachenrechner rumzutippen und am Ende eine Summe nannte.

Und obendrein gabs noch ein vom Richter diktiertes Arbeitszeugnis...

PS:... das Lustigste in der Verhandlung war, als der Arbeitgeber gesehen hat was da finanziell droht und dem Richter anbot ich könne ja wieder bei ihm fahren. Antwort des Richters ....da müssen Sie aber nicht mich sondern den Herrn... fragen, ob er noch für Sie fahren will. Anwort von mir... Herr Richter, wie Sie sich bereits denken können ist das Vertrauensverhältnis zu dieser Firma derart zerrüttet, dass es keinen Sinn hat.

Und das Spiel geht aller Vermutung nach in Zukunft noch weiter... ala man trifft sich im Leben immer zweimal.

PS: @TE, mein Tipp ist such Dir ganz einfach zu Deiner Absicherung schon mal einen neuen Job, dann kannst Du freier handeln, wennst nicht das Damoklesschwert Arbeitsagentur im Nacken hast.
Und vielleicht ist das Schreiben ja ein Wink des Schiksals Dich (endlich) aufzuraffen, Dich umzuhören um Dich ggf. zu verbessern... sei kontaktfreudig.

Ist ja nicht der erste Chef mit solchen Ideen. Bekannter, Elektriker, hatte auch so einen Vogel als Chef. Der wollte seine Jungs auch unterschreiben lassen das Sie bei Schäden eine Eigenbeteiligung zahlen, der Typ war schlicht Unterversichert.
Aber da man sich ja vorstellen kann wie es auf Baustellen zugeht dürfte es Niemanden wundern wenn Sie am Feierabend zum Auto kommen und eine Seitenwand ist eingedellt und Keiner hat was gesehen, von Schrammen ganz zu schweigen.
Er ist dann mit dem Schrieb zu einem Anwalt für Arbeitsrecht und hat Den eine rechtliche Stellungnahme formulieren lassen. 😁 Hatte seine Vorteile wenn die Schwester dort arbeitet.
Wie dem auch sei, der Anwalt hat in seinem Schrieb das Ansinnen des Arbeitgebers förmlich um die Ohren gehauen und dann war das Thema auch vom Tisch, 😁 die Kollegen hatten alle Kopien bekommen.
Das Einzige was der Chef damit erreicht hat war das Er Personal verloren hat und auch einen guten Auftrag. Denn mein Bekannter war mit dem Kollegen mit dem Er meistens zusammen auf Baustellen waren die Einzigen mit einer Freigabe für Bundeswehrkasernen. Und da Beide mehr Resturlaub und Überstunden hatten als die Kündigungsfrist lang war war die Abgabe der Kündigung letzter Arbeitstag. Beide hatten innerhalb weniger Tage einen neuen Job und sein Kollege war da auch schon Ende 50. Aber gute Elektriker sind so selten wie gute LKW-Fahrer.

Also einfach mal bei den Firmen antesten, letztlich ist zu erwarten das Du deine letzten Jahre dann nicht mehr die Firma wechseln willst. Bei jungen Fahrern ist auch nicht garantiert das Sie länger als ein Jahr bleiben.

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Ich danke euch für die Tipps und Meinungen, Es werden sicherlich viele Kollegen unterschreiben, da die nicht verstehen was da unterschrieben wird (Osteuropäer). Ich für meinen Teil werde nicht unterschreiben, und mal sehen was der Arbeitsmarkt so hergibt. In einer Fa. die mit solchen Methoden arbeitet, möchte ich nicht mehr arbeiten.

Zitat:

@SCHLUMPF17 schrieb am 31. Dezember 2016 um 09:34:18 Uhr:


Mir ist ein Schreiben der Fa. übergeben worden, das ich unterschrieben wieder abgeben soll.
In dem Schreiben steht auf Grund zunehmender Schäden an den Fahrzeugen, sollen die Fahrer eine Zuzahlung im Schadensfall leisten. das heißt wenn ich beim rangieren eine Schramme in die Stoßstange fahre und dieses schriftlich melde, beträgt die Zuzahlung 200€. Melde ich den Schaden nicht, werden mir bis zu 500€ vom Lohn abgezogen.
Als Gegenleistung würde die eingesparte Versicherungsprämie unter den Fahrern verteilt.
Mir ist schon klar, das wenn ich fahrlässig handele, das die Fa. Ansprüche stellen kann. Aber einfach vom Lohn abziehen, halte ich für unzulässig.
Jeder der LKW fährt weiß wie eng es auf einigen Betriebshöfen ist, und man schnell mal etwas übersehen hat, und dadurch eine Schramme entsteht.
Ich würde gern mal einige Meinungen von euch hören, wie es in eurer Fa. gehandhabt wird mit Zuzahlungen des Fahrers bei Schäden am LKW.

Nein es ist rechtlich nicht zulässig vom Lohn Geld für irgendwelche fahrlässigen Schäden einzubehalten. Die Firmen die dieses so machen handeln unrechtmäßig nach Ihren eigenen Gutdünken, und Fahrer die sich das gefallen lassen kennen Ihre Rechte.

Es gibt Firmen die monatliche Prämien für Schadensfreiheit zahlen damit der Fahrer einen Anreiz hat pfleglich mit dem Fahrzeug/ Waren umgehen, von dieses Prämien kann die Firma dann aber einen Abzug machen, das wäre möglich.

Vom Lohn nicht.

Zitat:

@SCHLUMPF17 schrieb am 31. Dezember 2016 um 13:11:44 Uhr:


Ich danke dir schon mal für deine Antwort, unter 4 Augen wird einem nahegelegt das zu unterschreiben, da man sonst mit Konsequenzen rechnen muss.

Mit welchen Konsequenzen? frage doch mal nach

Zitat:

Ich Persönlich bin ja der Meinung wo gehobelt wird, da fallen Späne. Es wird ja keiner mit Absicht etwas beschädigen. Außerdem wie sollte ich z.b. beweisen das am Wochenende auf dem Betriebshof gegen meinen LKW gefahren ist. Das würde dann ja auch zu meinen lasten gehen.

Abfahrtkontrolle und Schadenfesthaltung mit Smartpone Kamera

Zitat:

@SCHLUMPF17 schrieb am 31. Dezember 2016 um 14:07:34 Uhr:



Zitat:

@Drahkke schrieb am 31. Dezember 2016 um 13:59:30 Uhr:



Hast du deinen Gesprächspartner auch darauf hingewiesen, daß auch die Firma bei einer solche Vorgehensweise mit Konsequenzen rechnen muß?

Nein da habe ich nicht drauf hingewiesen, ich denke das würde auch nicht viel bringen, da die Fa. ja immer die Möglichkeit hat die Kündigung (mit Fadenscheinigen Begründung) auszusprechen.
Bei einem Kollegen, war es ein abgefahrener Spiegel als Begründung, Wahrheit wäre gewesen zu oft krank.

Über 10 Mitarbeiter ? wie lange bist du in der Firma? und so lange du deinen Dienst machst ist eine Kündigung so einfach nicht möglich, es gibt nur vier Arten der Kündigung

Krankheitsbedingte Kündigung ( wenn du zb keinen Lkw mehr fahren darfst)
Personenbedingte Kündigung ( Wenn du zb keinen Lkw mehr fahren kannst)
Verhaltensbedingte Kündigung ( Wenn du zb zu deinen Chef Arschloch sagst)
Betriebsbedingte Kündigung ( zb.Filialschließung oder Stellenabbau sozial verträglich)

Zitat:

@sschloja schrieb am 31. Dezember 2016 um 14:40:38 Uhr:


Ja und da kommt das nächste Problem...
Ich glaube ich würde mich nicht mehr wohlfühlen, wenn ich meinen Arbeitsplatz nur auf Grund einer Klage behalte... beliebter macht man sich auch nicht damit -_-

LG

Wir hatten so einen Fall in der Firma ein ex Kollege wurde nicht rechtlich gekündigt und vorm Arbeitsgericht bekam der ex Kollege recht und der Arbeitgeber musste den wieder einstellen.

Darauf hin hat er nur noch Dienst nach Vorschrift gemacht, um zb nach max 10 std Arbeitszeit wieder auf dem Betriebshof zu sein wurde alles genauestens protokolliert. Dumemrweise wurde er auch noch 2x genau 6 Wochen Krank !!! Was dem AG wohl zur Weißglut brachte. Nach 3 Monaten haben sich AG und AN zusammengesetzt und der AG hat dem verlangen des AN zugestimmt eine gewisse Abfindungssumme zu zahlen, darüber wurde Stillschweigen verhandelt.

In der Zeit hatte sich der ex Kollege einen neuen Job gesucht. Man muss das nur so durchziehen.

Zitat:

@Pepperduster schrieb am 1. Januar 2017 um 12:30:54 Uhr:


...
Abfahrtkontrolle und Schadenfesthaltung mit Smartpone Kamera

Auch wenn ich ein harter Verfechter einer gründlichen Abfahrtskontrolle bin... die Frage ist halt wie weit man dabei geht... die wenigsten Züge parken in einer Halle und "heiter Sonnenschein" haste auch nicht immer.

Auch ist ein Schaden nicht immer derart offensichtlich, wie z.B. in dem Fall (klick), wo einer der Aushilfsfahrer -Chefs Liebling, der als damals noch 400,- EUR Jobler regelmäßig selbst in Skandinavien unterwegs war!- mit meiner gerade mal 4 Wochen alten SZM noch ohne irgendeinen Kratzer meinte mal eben auf dem Hof nen Schneehaufen wegschieben zu müssen.
Wer checkt schon z.B. den Unterboden... ich habs bei Bedarf zwar gemacht , z.B. wenn das Fahrzeug in meiner Abwesenheit bewegt wurde (erkennbar spätestens am Tachostand) und dabei auch solche eigentlich harmlose, aber für mich dennoch ärgerliche Sachen (klick) gefunden - aber wer weiß, hätte ja auch mal was Größeres sein können, wer weiß wo die Leute so rumfahren und wo sie mit welchem Fahrzeugteil überall hängen bleiben.
Abgefahrene Reserveradmulden an den Trailern waren in der Firma bei den "Skandinavien-Autos" ja schon fast normal...

Abfahrtskontrolle schön und gut... ist auch äußerst wichtig.

Ich hab dabei nicht nur einmal selbst Fehler des Chefs aufgedeckt, wenn er zu Wartungs & Reparaturzwecken rumgesattelt hat und hinterher den falschen Auflieger mit der falschen Ladung aufgesattelt hatte... gut die Trailer sahen schon verdächtig gleich aus, aber da gabs Fahrer die haben nicht einmal das Kennzeichen gecheckt...

Aber zurück zum Thema, ohne Vertrauensverhältnis gehts nicht... wenn das angekratzt oder gänzlich gestört ist sucht man sich besser einen anderen Chef.

Abfahrtskontrolle gehört eh jeden Tag dazu. Wenn mir irgendein Spaßvogel nachts die Sattelkupplung aufzieht, kriege ich das ja ja kaum mit. Alleine deshalb schon.

mfg

Da ist ein Sensor samt Signallampe wirklich Gold wert! Hab das selber mal gehabt, da klemmte die Kupplung allerdings. Augenscheinlich war alles zu, aber die Lampe hat penetrant drauf bestanden, dass da was nicht stimmt.

LG

Schön und gut, das war nur ein Beispiel. Ich habe es auch oft genug gesehen, dass nachts mal eben die LED Rückleuchten geklaut werden, der Tank auf einmal offen und fast leer ist usw. Selbst geklaute Nummernschilder habe ich schon erlebt - bei einer Mietmaschine, die für zwei Tage ausgeliehen war. Scania hat sich natürlich richtig gefreut wegen dem ganzen Theater.
Es gibt wirklich nichts, aber auch gar nichts mehr, was irgendwelche Deppen nicht klauen würden.
Alleine deshalb immer einmal rum gehen. Luft pumpen muss er ja meistens eh; da kann man die Zeit auch sinnvoll nutzen. 😉

mfg

Ja, as bezog sich auch nur auf das Kupplungsproblem. Eine Abfahrtkontrolle macht das natürlich nicht überflüssig und deren Sinn will ich auch überhaupt nicht in Frage stellen!

Eine Kupplung öffnet man nur verfammr schnell, wenn man "blöd" steht. Ich denke jedes mal, wenn ich mit dem Motorrad neben einem stehe, wie einfach das wäre... und wenn ich schon den Gedanken hab... 😁

LG

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