Zuverlässigkeit/Langlebigkeit älterer Range Rover als Gebrauchtwagen?

[MarcJussen]

Tag zusammen! Bin neu hier in der LandRover-Abteilung...

ansonsten schon fast alle Marken gefahren.

Überlege mir jetzt, als "Drittauto" einen älteren Range Rover (so um die 1998-2005, oder besser gesagt, möglichst unter 10.000€) anzuschaffen, habe aber keine grosse Erfahrung mit der Marke. Ich meine den ganz dicken, nicht den "Sport".

Mein (absolut NICHT professioneller) Eindruck, was die Marke angeht und ich so gehört habe, ist:

- ganz ganz früher super Qualität, zuverlässig und langlebig

- jetzt neuerdings zwar super Design, genau wie Jaguar, aber eben Tata-Qualität (etwas überspitzt)

- dazwischen viele Hochs und Tiefs und grosse Unterschiede je nach Modell und Baujahr

Daher meine Frage:

Was würdet ihr empfehlen (Bauzeit/Modell, Motor), wenn man vor allem Langlebigkeit und Zuverlässigkeit sucht?

Einsatz: ca 1 mal im Monat zum Pferdeturnier (recht grosser Anhänger), vielleicht einmal im Jahr in Urlaub (weil unbefestigte Strassen in der Gegend in Italien), sowie notfalls Ersatzfahrzeug Alltag, also unter 10.000 KM/Jahr.

Thema Steuer/Diesel/Fahrverbote ist für mich kein Thema, weil ich im Ausland lebe. Über das Thema Verbrauch bei V8 Benziner mit Anhänger bin ich mir im klaren, es geht mir viel mehr um das Thema welches Model und Motor sind am unproblematischsten.

Ist es eigentlich Zufall, dass bei irgendeiner Baureihe um die 2000-Wende viele Elemente des RangeRover

verdamm dem damaligen 5er BMW ähneln?? (Sitzverstellung,Navi/Radio), ich hatte mal was von Ford und Dieselmotoren aus dem Hause PSA gehört, aber nicht BMW.

Wie gesagt, ich bin kein Fachman, was Land Rover angeht...

Danke im vorraus!

[Faltenbalg51393]

Nachdem in den 90ern BMW Rover übernommen hatte, wurde jaguar/Land Rover an an Ford verkauft, später an Tata. Ende der 90er war also BMW am Ruder und bis in die frühen 2000er sind daher teilweise BMW-Teile verbaut. Meine persönliche Meinung: Seit den letzten 30 Jahren wurde eigentlich durchgehend Tata-Qualität verbaut. Da ist weder der Discovery 2 unter BMW, noch der D3/D4 unter Ford/Tata von ausgenommen. Die ganz alten Dinger konnte halt noch der Dorfschmied wirder "gerade dengeln" - mit dem Einzu der Elektronik legst Du im Schnitt mindestens 1000€ pro Werkstattbesuch hin und wenn Du denkst: "Ist ja nur 1x im Jahr" weit gefehlt - bei mir am Ende war das 1x pro Monat der Fall

[arniswiss]

@MarcJussen

zu der Qualität deiner bevorzugten Jahgangs- und Preisklasse kann ich nicht viel sagen, da ich bisher nie einen solchen besessen habe.

 

Einen guten Schrauber zu kennen, welcher die Tücken dieser Jahrgänge kennt, schadet aber sicher nicht.

Meiner Meinung nach hat die "Ford-Zeit" bei vielen Marken den schlechtesten Eindruck hinterlassen - das habe ich bei Volvo sehr gut gemerkt. Bei LR scheint es gemäss Foren Aussagen ähnlich zu sein.

 

Apropos "bessessen"

Besessen davon, allen mitzuteilen dass "discofan" bei seinem LR so richtig in die Sch.. getreten ist, solltest du seine Zahlenspielerei nicht wirklich ernst nehmen - ich hoffe für dich, dass es noch brauchbarere Antworten gibt.

[Faltenbalg51393]

Welchem Discovery/Range Rover Sport oder welchem Range Rover würde denn Herr arniswiss eine gute Qualität bescheinigen. D2/D3/D4 - die D2 waren schon berüchtigt als ich meinen D3 2012 kaufte. Die Erfahrungen mit meinem D3 trete ich hier nicht wieder breit - nur so viel: 80% der Schäden an meinem D3 habe ich ohne große Sucherei bei vielen anderen auch gefunden. Als ich hier angefangen habe zu schreiben, war die Meinung hier im Forum: ja, der D3 war halt problematisch, aber der D4 - unter Tata - Welten besser. Wenn man jetzt mal die Threads genauer liest: Beim D4 kippt jetzt auch die Meinung (Motorschäden, zahlreiche Elektrikprobleme, etc.). Klar die ersten 3 Jahre ist Ruhe - da hat man ja Garantie. Bis also mal ein wirkliches Qualitätsbild verfügbar ist dauert es daher so seine 5-6 Jahre - und genau da ist der D4 jetzt. Der D5 ist *natürlich* um Welten besser und fährt einfach super.

Das gleiche Spiel beim Evoque. Am Anfang: Super Auto. Niemand hat Probleme. Mittlerweile gibt es auch da zahlreiche Menschen die "not amused" sind (Getriebeschäden, Elektrik, etc). Naja - der Velar ist dafür *bestimmt* besser.

Bei DS hat man sich schön aus der Affaire gezogen. Nachdem der Freelander ebenso qualitätstechnisch unten durch war hat man schnell den Namen gewechselt. Gleiches Spiel in den USA nach dem Disaster mit dem D2 - der Nachfolger hieß dort nicht D3 sonder LR3.

Range Rover sind schon seit Jahren im Alter "berüchtigt" - sterbende Ventile im Kühlwasserkreislauf -> Motortod bei den V8ern, etc. Die waren noch NIE gut - ausser in den ersten drei Jahren. Aber einen Neuwagen möchte der Herr hier nicht.

Das mit dem Schrauber stimmt, wenn man einen Defender fährt. Bei zahlreichen Problemen mit dem RR, RRS oder Disco hilft nur die Markenwerkstatt weiter und da zahlt man. Ich würde bei dem angepeilten Baujahr mal 2000-3000€ pro Jahr rechnen - wenn man nicht soviel fährt (10tkm), nach oben ist sonst alles offen!

Ein Benziner zum ziehen vom Pferdeanhänger? Es gibt einige Pajeros mit Benzinmotor. Der Toyota Landcruiser V8 ist empfehlenswert. Von den alten ML-Modelle, besonders vom 400CDI würde ich aber auch die Finger lassen. Ewtas rustikaler: Ein Dodge RAM als CrewCab oder gleich einen der wenigen Amis (Lincoln Navigator, Cadillac Esacalade). Ansonsten dürfte auch ein Sorentp oder SantaFe den Job erledigen - die gibt es teilweise günstiger als die alten RR und zwar noch mit Garantie.

[knolfi]

Da gebe ich auch mal meinen Senf dazu:

1. Ein 13 bis 20 jahre altes Auto ist immer ein gewisses Risiko, wenn man kein ganz einfaches Modell nimmt. Will meinen: je exklusiver das Modell war, um so mehr Technik wurde verbaut, die auch kaputt gehen kann. Da ist es eigentlich egal, ob man einen BMW, Mercedes, Audi oder Range Rover kauft. Denn meist haben solche Autos einen anfänglich hohen Wertverlust und gehen nach der Neuwagenerstbesitzer-Ära meist in Hände von Leuten, die gerne Mal ein dickes Auto fahren wollen, aber eigentlich kein Geld für den Unterhalt haben. D. h. es wird an der notwendigen Wartung und Pflege gerspart und der Wartungsstau rächt sich dann beim dritte oder vierte Hand Besitzer. Daher würde ich mir ein Fahrzeug suchen, dass ggf. aus erster Hand stammt und das auch akribisch gewartet wurde (Stichwort:Renternauto).

2. Dein Zeitraum umfasst einen Modellwechsel vom RR II zum RR III. Der RR III wurde noch unter BMW entwickelt, aber dann unter Ford-Regiede gebaut. Klar, dass er irgendwie ein "ungeliebtes Kind" war. Deshalb finden sich im RRII/III auch noch viele Gleichteile aus dem BMW-Regal.

2. Der V8-Benziner ist sicherlich in dem Alter die beste Wahl, da er sehr zuverlässig ist. Der Motor stammte ab 2002 von Jaguar und wurde dort bereits seit 1996 eingesetzt. Der Motor ist robust und zuverlässig, säuft aber wie ein Loch. Bei den angestrebten Laufleistungen ist das aber sicherlich zu vernachlässigen.

3. Nochmals zur Historie von LR. LR wurde 1994 zusammen mit Rover und Mini an die BMW-Group verkauft. in den 90-ern war ja das große Fressen in der Automobilbranche angesagt. BMW kaufte Rover (samt Mini und LR), Ford kaufte Jaguar, Volvo und Aston Marin, Mercedes Benz tat sich mit Chrysler zusammen. Thing Big war angesagt. Übrig geblieben ist keine der Fusionen.

2002 wurde LR von BMW weiter an Ford verkauft, 2008 dann schließlich zusammen mit Jaguar an Tata. Daher wirst du mit deiner Modellvorstellung eher einen RRII oder RRIII aus der Ford-Ära bekommen. Genau die Kisten, deren Qualität am mangelhaftesten waren und wo Ford die Kisten mit BMW- und PSA-Motoren zusammendengelte.

Meine Empfehlung: such dir einen gepflegten RRII 4,6l-V8 HSE oder Vouge, denn die BMW-Motoren kannst du bei jeder BMW-Werkstatt warten lassen.