Zulieferer DELPHI pleite! Lieferterminverschiebung???

Volvo S60 1 (R)

DELPHI, ein Zulieferer von Volvo, ist definitiv pleite! Siehe auch unter http://www.welt.de/data/2005/10/11/787251.html

Hoffentlich wirkt sich das wirklich nicht allzusehr auf unsere Liefertermine aus.

Der Artikel aus der Welt:
}}}}}}}}}}}}}}}}}}}}>
Delphi-Pleite setzt US-Autobauer unter Druck
"Die Zeit der hohen Löhne ist vorbei" - General Motors muß Pensionslasten schultern
von Anette Dowideit

New York - Die Insolvenz des weltgrößten Autozulieferers Delphi könnte eine Welle von Sparmaßnahmen in der US-Automobilindustrie auslösen. In der gesamten Branche werde der Druck steigen, billigere Autos zu produzieren und somit niedrigere Löhne zu zahlen, prognostizierten Branchenexperten. "In Zukunft werden nicht mehr Verhandlungen mit den Gewerkschaften die Höhe der Löhne bestimmen können, sondern der Markt", sagte David Cole, Leiter des renommierten "Center for Automotive Research" in Michigan.

Delphi hatte am Samstag Insolvenz angemeldet. Der Hersteller von Elektronikkomponenten, Kupplungen und Bremsen kündigte an, in den USA Werke zu schließen und Stellen abzubauen. Für die verbleibenden der 50 000 Beschäftigten in den USA will Delphi starke Lohnkürzungen von derzeit durchschnittlich 27 Dollar pro Stunde auf zehn Dollar durchsetzen. In den kommenden Tagen will das Unternehmen die Verhandlungen mit der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) fortsetzen. Delphi-Chef Robert S. Miller sagte, die Zeit der hohen Löhne in der Automobilindustrie sei vorbei: "Die Autokäufer sind nicht mehr bereit, für Premium-Löhne und Zusatzleistungen mit zu bezahlen." Derzeit verdient ein durchschnittlicher Delphi-Mitarbeiter inklusive aller Zusatzleistungen rund 65 Dollar in der Stunde, fast zehnmal so viel wie ein Arbeiter in Mexiko oder China.

Auch Autokonzerne wie Ford, Chrysler und General Motors (GM) werden künftig an den Arbeiterlöhnen sparen müssen, sagt Jonathan Steinmetz, Analyst bei der Investmentbank Morgan Stanley. Das gelte vor allem für GM, der von allen Autokonzernen das teuerste Gesundheitssystem betreibe. In jedem vom Konzern hergestellten Auto steckten Gesundheitsausgaben für die Mitarbeiter in Höhe von 1500 Dollar. "Bei sinkenden Autopreisen ist es natürlich schwer, die steigenden Gesundheitskosten zu schultern", sagte Steinmetz.

Die ehemalige Konzernmutter von Delphi gerät durch die Insolvenz des Zulieferers noch aus einem anderen Grund unter Druck. Bei der Ausgründung vor sechs Jahren hatte sich GM bereit erklärt, bei einer Zahlungsunfähigkeit des Zulieferers dessen Kranken- und Lebensversicherungsbeiträge für pensionierte Mitarbeiter zu übernehmen. Bereits am Wochenende warnte GM seine Aktionäre, die Delphi-Insolvenz könne die Konzernbilanz mit elf Mrd. Dollar belasten. Der weltgrößte Autobauer kann diese neue Belastung nur schwer schultern. Allein im ersten Halbjahr machte der Konzern einen Nettoverlust von 1,3 Mrd. Dollar.

Der neue Sparzwang wird nach Erwartung von Branchenexperten die Gewerkschaften in den USA spürbar schwächen. "Viele Zulieferfirmen fragen sich, ob sie langfristig überleben können, wenn sie Tarifverträge mit Gewerkschaften aufrechterhalten", sagt Jim Gillette, Autoexperte bei der Unternehmensberatung CSM Worldwide. Die Vertreter der großen amerikanischen Gewerkschaften sorgen sich nun besonders um den Lebensstandard der Arbeiter: "Wenn die Autokonzerne nun beginnen, an uns Mitarbeitern zu sparen, können wir uns bald die Autos nicht mehr leisten, die wir herstellen", sagte John A. Fraser, ehemaliger Präsident der Gewerkschaft UAW.

Sollte Delphi die geplanten Lohnkürzungen durchsetzen, dürfte dies für die Zulieferindustrie wegweisend sein. Delphi selbst bezieht Teile von rund 500 Zulieferern, deren Löhne sich an denen des Großkunden orientieren.

Artikel erschienen am Di, 11. Oktober 2005
}}}}}}}}}}}}}}}}}}}}>

28 Antworten

Wär Magneti-Marelli Pleite würde zumindest Volvo gezwungen ordentliche Drosselklappen zu kaufen 😛

Ciao,
Eric
außnahmsweise mal sarkastisch, sorry!

Wegen des US-insolvenzrechtes kann DELPHI völlig unbeinedruckt von der Zahlungsunfähigkeit weiter produzieren und sich unter dem Schutz der Insolvenzverwaltung sanieren (Häufig zu Lasten der ausländischen Mitbewerber, z.B. fligen mittlerweile fast alle großen Ami-Airlines unter dem Schutz der Insolvenz mit Preisbrecherangeboten). Lieferschwierigkeiten sind also eigentlich nicht zu erwarten.

Tschüß Martin

Dein Wort in Gottes Ohr! Hoffen wir es...

ICU hat leider recht,sowas ist einfach nur zum ko....!

Gruß Martin

Ähnliche Themen

jepp, meine Meinung!

@Eric L.

Böser Gedanke 🙂 😁 Aber wäre schön 😁

Die Frage ist nur ob es jetzt noch lange Volvo Ford und GM geben wird🙁
Delphi könnte einige konzerne mit zum Asturz bringen...

Gruß Martin

delphi

Hallo,Elchtreiber !

---------------------------------------------------------------------------

Für die verbleibenden der 50 000 Beschäftigten in den USA will Delphi starke Lohnkürzungen von derzeit durchschnittlich 27 Dollar pro Stunde auf zehn Dollar durchsetzen.

---------------------------------------------------------------------------

27 Dollar verdienen die ....Pro Stunde? Auf 200 stunden-so eine Lohntüte wünschte ich mir auch...

Meine Verlobte hat entlich (nach 2Jahren intensive Suche-ca 200Bewerbungen) wieder einen Job.

FÜNF € ACHTZIG cent die Stunde

-sonyericsson-

nur Kopschütteln übrig....

Re: delphi

Zitat:

Original geschrieben von sonyericsson


Hallo,Elchtreiber !

---------------------------------------------------------------------------

Für die verbleibenden der 50 000 Beschäftigten in den USA will Delphi starke Lohnkürzungen von derzeit durchschnittlich 27 Dollar pro Stunde auf zehn Dollar durchsetzen.

---------------------------------------------------------------------------

27 Dollar verdienen die ....Pro Stunde? Auf 200 stunden-so eine Lohntüte wünschte ich mir auch...

Meine Verlobte hat entlich (nach 2Jahren intensive Suche-ca 200Bewerbungen) wieder einen Job.

FÜNF € ACHTZIG cent die Stunde

-sonyericsson-

nur Kopschütteln übrig....

Vor allem, lies mal das:

}}}}}}}}}}}}}}}}}}}}>

Derzeit verdient ein durchschnittlicher Delphi-Mitarbeiter inklusive aller Zusatzleistungen rund 65 Dollar in der Stunde...

}}}}}}}}}}}}}}}}}}}}>

Das kann auf Dauer nicht gut gehen, wenn ein einfacher Arbeiter - nicht herabsetzend gemeint - 65 Dollar verdient! Das macht im Monat ca. $ 10.400,-- (8 Std. am Tag / 5 Tage in der Woche / 4 Wochen). Dafür muss ich aber viel Umsatz generieren.

Edit: gelöscht. Will hier nicht rumjammern

Ich denke mal, die $65 sind die Gesamtkosten für den Arbeitgeber und die $27 der Lohn für den Arbeiter. Und bei den Lebenserhaltungskosten in den USA ist das zwar immer noch gutes Geld, aber besonders reich werden die dabei wohl auch nicht.
Das auf $10 runterzuschrauben ist schon krass, aber sowas streben die deutschen Autobauer ja auch schon an. Dann werden deutsche Autos endlich billiger, nur kann sich die dann trotzdem keiner mehr leisten.

Marcel

Zitat:

Original geschrieben von ICU


Wegen des US-insolvenzrechtes kann DELPHI völlig unbeinedruckt von der Zahlungsunfähigkeit weiter produzieren und sich unter dem Schutz der Insolvenzverwaltung sanieren (Häufig zu Lasten der ausländischen Mitbewerber, z.B. fligen mittlerweile fast alle großen Ami-Airlines unter dem Schutz der Insolvenz mit Preisbrecherangeboten). Lieferschwierigkeiten sind also eigentlich nicht zu erwarten.

Tschüß Martin

Das ist ein schwieriges Thema: Das amerikanische Insolvenzrecht - insbes. das bekannte Chapter 11 - ist kein Konkursrecht (das es auch gibt), sondern eine Form von (in .at heißt es jedenfalls so) Ausgleich: Die Gläubiger stimmen zu, auf einen Teil der Forderungen (in .at geht das bis maximal 90% in besonderen Fällen (Zwangsausgleich)) zu verzichten, dafür kriegen sie wenigstens den Rest und gleichzeitig arbeitet die Firma weiter.

Vorteil: Es bleibt ein bißchen was für die Gläubiger und zumindest ein Teil der Arbeiter behalten ihren Job, weil es ja weitergeht - also in Summe ist es ein Sanierungsschritt.

Nachteil: Jene Konkurrenten, die besser gewirtschaftet haben, sind die blöden, weil sie die vollen Kosten tragen müssen.

Was ich ärger, als die Chapter 11 - Sanierungen finde, sind Staatsbeihilfen im Insolvenzfall (Alitalia zum x-ten Mal, Philip Holzmann,...), da hier die Steuerzahler (und nicht "nur" die Lieferanten und Banken) mitzahlen müssen.

lg
Dimple

Zitat:

Original geschrieben von marcel s.


Ich denke mal, die $65 sind die Gesamtkosten für den Arbeitgeber und die $27 der Lohn für den Arbeiter. Und bei den Lebenserhaltungskosten in den USA ist das zwar immer noch gutes Geld, aber besonders reich werden die dabei wohl auch nicht.
Das auf $10 runterzuschrauben ist schon krass, aber sowas streben die deutschen Autobauer ja auch schon an. Dann werden deutsche Autos endlich billiger, nur kann sich die dann trotzdem keiner mehr leisten.

Marcel

Ja, natürlich handelt es sich bei den $ 65 um die Gesamtkosten. Nur, dass die Autos billiger werden, glaube ich nicht.

Bestes Beispiel hierfür sind die ausgelagerten Prduktionsstätten in China und Fernost. Die Ware bleibt gleich teuer oder wird sogar noch teurer und es zählt nur noch die Wirtschaftlichkeit. Die Qualität bleibt hier meistens auf der Strecke. Das Auto wird tatsächlich vielleicht "BILLIGER" aber gewiss nicht "GÜNSTIGER". Das ist nämlich ein gewaltiger Unterschied.

Löhne

schon mal die Löhne unserer werten Mitarbeiter bei VW durchgerechnet?
27,5 Std. Woche,
35 Tage Urlaub

da brauchen wir nicht nach den USA gucken. Zumal es dort kein Weihnachtsgeld, bzw. 13. Monatsgehalt gibt.
65 $ entsprechen 52 €. Ich gehe davon aus, daß das das Bruttokosten für den Arbeitgeber sind.
Rechnet mal Eure Soziallasten KV RV usw dazu, was glaubt ihr wo Ihr liegt? ein normaler Maschinenführer in meinem Unternehmen nimmt knapp 4,6 Tsd. € mit nach Hause. Noch Fragen?
Wir sollten hier nicht mit der Sozialneidsdebatte beginnen, letztendlich verdienen wir alle nicht schlecht, sonst würden wir alle Wartburg oder alte Fiesta fahren
Zudem kenne ich kein us-amerikansiches Auto welches mehr als ein vergleichbares Deutsches kostet.

Deine Antwort
Ähnliche Themen