ForumFinanzierung
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Finanzierung
  5. Zombie-Banken, Zombie-Unternehmen, Zombie-Privathaushalte?

Zombie-Banken, Zombie-Unternehmen, Zombie-Privathaushalte?

Themenstarteram 8. November 2018 um 18:12

Über Zombie-Banken und Zombie-Unternehmen hat man ja inzwischen genug gelesen. Ich stelle mir die Frage, ob die Situation nicht auch auf Privathaushalte übertragbar ist, sprich, ob es nicht inzwischen auch viele Privathaushalte gibt, die sich finanziell nur noch deshalb über Wasser halten können, weil das Zinsniveau aktuell so niedrig ist. Was passiert, wenn die Zinswende kommt und Zinsbindungen bei Hausfinanzierungen auslaufen und Umschuldungen anstehen oder Fahrzeuge abbezahlt sind und durch neue - finanzierte - Fahrzeuge ersetzt werden müssen? Wenn es bei gleicher Rate dann nur noch für einen Wagen in einer kleineren Klasse reicht? Ich frage mich, ob verschuldete Privathaushalte dann tatsächlich ihren Konsum einschränken wollen oder können.

Wie seht Ihr das?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@A346 schrieb am 9. November 2018 um 18:40:22 Uhr:

Du kannst das gerne anders sehen.

Ich sehe hier als Überschrift für dieses Themen Forum :

Auto-Finanzierung Forum

Fragen und Antworten zum Thema Autofinanzierung und Auto-Kredit werden hier diskutiert

...und Du meinst, andere Kosten haben mit der Autofinanzierung nichts zu tun? Eines der heutigen Hauptprobleme überschuldeter Haushalte ist, dass viele keine Gesamtbetrachtung machen, die auch noch längerfristig ausgerichtet ist. Wenn ich aktuell z.B. EUR 350,- monatlich für eine Autofinanzierung übrig zu haben glaube, in Kürze aber eine kräftige Mieterhöhung oder die Prolongation eines Immobilienkredites ansteht, dann sollte ich das im Blick haben. In diesem Thread geht es um diese Gesamtsicht. Ist das so schlimm?

154 weitere Antworten
Ähnliche Themen
154 Antworten

Naja, ich finde Kauf darf ruhig auch teurer sein als mieten. Unser Kaufpreis dürften so gut 25 Jahreskaltmieten sein. Vielleicht zu teuer. Aber erstens: Lage, Lage, Lage. Und zweitens ist uns auch das Gefühl der eigenen vier Wände viel wert.

Wenn du noch länger lebst als 25 Jahre und davon ausgehst dass es in den nächsten Jahren auch noch Inflation höher als der zu zahlende Zins gibt, sollte das kaum möglich sein dass sich dein Kauf später als teurer herausstellt als Mieten..

am 15. November 2018 um 18:24

Teurer als mieten dürfte es bei fast allen sein die es zur Rente abbezahlt haben wollen, was natürlich schon wünschenswert ist.

Und ja das Gefühl der eigenen 4 Wände halt, lifestyle ;), geht mir aber genauso, will auch meine eigenen 4 Wände auf mittelfristige Sicht.

Viele rechnen bei einem Kauf aber falsch bzw. sehen allein die zu zahlende Hypothek. Da gehört aber noch einiges mehr dazu. So ne kleine bis mittlere Rücklage für den Fall größerer Reparaturen und ähnliches wird geflissentlichst vergessen und dann ist das Drama groß, wenn plötzlich Regentropfen an die Wohnzimmerdecke klopfen oder die Heizung zwischen den Jahren einer größeren Reparatur bedarf.

Steuern, Straßenausbaubeiträge und ähnliche Geschichten treffen dann auch meist völlig aus heiterem Himmel ein. Es hängt schon verdammt viel dran, wenn man sich für Grundbesitz entscheidet.

Dafür kann man dann doch wieder einen Kredit aufnehmen. ;)

Ich kenn da zwei, drei solcher Kandidaten. Sich die Hypothek vom Finanzierer(!) schön rechnen lassen („Was eigenes Haus für nur 200 Euro mehr im Monat als die Miete? Deal!“). Und dann da stehen und überlegen wo man noch sparen kann, damit das Haus nicht an die Bank geht. Und da sind meist noch nicht mal die Schadensfälle eingetreten, für die die Rücklage gedacht ist. Sofern vorhanden...

Ich frage mich bspw. in Stuttgart schon, wo das noch hinführen soll. 60-90qm bekommt man im Grunde unter 350k gar nicht und es geht bis 600k problemlos. Ohne Kaufnebenkosten. Selbst mit einem sehr guten Jahresbrutto bleibt einem die Kaufabsicht da eher im Halse stecken. Ist auch eine Prinzipsache: ich sehe es nicht ein, jemandem 100% Wertsteigerung in den Rachen zu schieben. Aber gut, wenn man dann nach Miete sucht und unter 800€ kalt nicht ein Angebot findet... :D

Da ist man doch froh auf dem Dorf zu wohnen.

 

am 15. November 2018 um 19:14

Zitat:

@shgfa schrieb am 15. November 2018 um 19:47:59 Uhr:

Da ist man doch froh auf dem Dorf zu wohnen.

sehe ich auch so... war letztens 2 tage in münchen. war froh als ich wieder in meiner 1500 seelen gemeinde war...

wäre todunglücklich wenn man mich in eine großstadt zwingen würde :-(

Zitat:

@asphyx89 schrieb am 15. November 2018 um 19:40:07 Uhr:

Ich frage mich bspw. in Stuttgart schon, wo das noch hinführen soll. 60-90qm bekommt man im Grunde unter 350k gar nicht und es geht bis 600k problemlos. Ohne Kaufnebenkosten. Selbst mit einem sehr guten Jahresbrutto bleibt einem die Kaufabsicht da eher im Halse stecken. Ist auch eine Prinzipsache: ich sehe es nicht ein, jemandem 100% Wertsteigerung in den Rachen zu schieben. Aber gut, wenn man dann nach Miete sucht und unter 800€ kalt nicht ein Angebot findet... :D

Nun, wenn die günstigste Mietwohnung 800 € kalt kostet (= 9.600 € pro Jahr) und die günstigste Kaufwohnung 350.000 € kostet, dann sind das über 35 Jahresmieten Kaupfreis. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass man als Eigentümer ja auch noch die nicht umlagefähigen Kosten (Verwaltergebühr, Instandhaltungsrücklage usw.) trägt, die ein Mieter nicht bezahlt, dann macht bei einer solchen Konstellation Kaufen fast keinen Sinn.

Bei 35 Jahresmieten Kaufpreis, braucht man selbst bei dem aktuell niedrigen Zinsniveau incl. Zinsen wohl 40 - 45 Jahresmieten, bis das Ding abbezahlt ist. Bis dahin sind aber auch schon diverse Reparaturen angefallen.

Sowas macht wenn überhaupt nur dann Sinn, wenn man einen gesunden Eigenkapitalstock für die Wohnung hat, oder zumindest zusätzlich zur Miete einige Hundert € pro Monat in die Tilgung stecken kann, damit das Ding spätestens nach 25 oder 30 Jahren abbezahlt ist.

Dorf ist nicht mein Ding, das seh ich bei meiner Lebensgefährtin. Egal was man machen möchte, Essen gehen, Kino, größere Einkäufe usw. usw. man muss immer ein paar km fahren von kulturellen Veranstaltungen (Theater, Musical) ganz zu schweigen.

Die anonyme, hektische Großstadt ist genausowenig mein Ding.

Ich fühle mich in einer kleineren Stadt am wohlsten. An Infrastruktur ist alles da, was man braucht und wenn ich nach München will, bin ich mit dem Auto (je nach Verkehrslage in 50 - 60 Minuten) im Park-and-Ride-Parkahus Fröttmanning und setz mich in die U-Bahn. Und wenn wir abends Essen gehen, können wir das auch zu Fuß machen (hab 10 Minuten ins Zentrum) und dann auch mal ein Fläschchen Wein trinken, weil wir ja nicht mehr autofahren müssen.

Allerdings werden hier im Neubaubereich in guten Lagen auch schon über 4.000 € pro qm aufgerufen.

Aber jeder definiert seine Lebensqualität anders und das ist auch gut so.

XF-Coupe

Zu diesem Verfielfältiger (Miete x Verfielfältiger = Kaufpreis) habe ich eine nette Grafik gefunden. Bezieht sich zwar auf Aktien, aber weil Investments immer in Konkurenz zueinander stehen, spielt das nicht die entscheidende Rolle. Für DAX und Dow gelten im Prinzip die selben mathematischen Grundregeln wie für Immobilien.. insbesondere was die Bewertung angeht (Ertragswert.. bzw. cash flow Verfahren). Für Immobilien gelten zwar noch ein wenig andere Regeln wie für Aktien, aber die Grafik zeigt die Norm die sich aus dem durchschnittlichen Verhalten von Investoren (Aktien, Immobilien, Anleihen etc.) ableiten lässt. Verfielfältiger von 35, 40 oder 45 sind einfach außerhalb der Norm. Außerdem ist die Nachfrage von der Geldmenge/Leitzins abhängig.. was dann aber eher in Richtung Konjunkturzyklen etc. abdriftet.. aber seht selbst: (Shiller hat's untersucht und dafür gab's den Nobelpreis)

Xyz

Zitat:

@shgfa schrieb am 15. November 2018 um 19:47:59 Uhr:

Da ist man doch froh auf dem Dorf zu wohnen.

Wohne auch auf dem Dorf. Theoretisch sind hier Wohnungen / Häuser und auch Mieten günstiger als in der Stadt. Praktisch ist der Markt leer.

Das einzige was es gibt sind restaurierungsbedürfte Bruchbuden oder Luxusbuden.

Ich würde gerne eine Wohnung kaufen, so um 50m² würden schon reichen. Die könnte ich auch finanzieren.

am 15. November 2018 um 20:18

In meinem 1500 einwohner kaff kriegst du weder eine wohnung noch bauplätze hin und wieder ist mal ein haus drin. Allerdings hab ich 5 km zur nächsten autobahn, 3 km in ein industriegebiet mit media markt, edeka, kaufland, aldi, lidl modegeschäfte etc... Kino, kneipenmeile 10 km.

Fairerweise muss man sagen ohne auto gehts trotz kurzer wege nicht, aber ehrlich gesagt steh ich öffentlichen verkehrsmittel seit 2015 eher skeptisch gegenüber ;-)

Es gibt auch zu Zeit viele „Panikkäufe“ die Zinsen könnten steigen. Da wird gekauft was geht damit man überhaupt was hat obwohl man eine Menge Kompromiss eingehen muss.

 

Da wir auch schon lange suchen und ich den Mark beobachte ist es echt krass was manchmal abgeht. Häuser Bj >2000 da wird sich im Preissegment von 300-400t€ überboten.

Bei Neubau(wenn mal irgendwo neu Gebaut wird was äußert selten ist)wird dir vom Bauträger geraten auf 10 Jahre zu finanzieren mit möglichst wenig Tilgung man kann ja Sondertilgen, ja ist klar ich wette das klappt bei 20% der Leute...

Häuser auf Erbbaugrundstücken verkaufen sich schleppend weil dort 20% Eigenkapital vorausgesetzt wird.

Wenn die Hausbank eine Finanzierung ablehnt weil man es sich nicht leisten kann, dann sucht man im Netz irgendeine Bank finanziert das schon.....

 

Naja ich warte mal ab was passiert, erstmal wird nix gekauft.

Beim Vergleich Kaufpreis = x-fache Jahreskaltmiete darf man aber den Faktor Inflation nicht außen vor lassen. Vergleicht mal die Durchschnittsmiete vor 10 Jahren mit der heute. In vielen Städten hat sich die verdoppelt. Niemand kann in die Zukunft sehen, aber wenn der Anstieg ähnlich weiter geht wird aus einem Faktor 25 Haus in 10 Jahren ein Faktor 12,5 Haus (nur als Beispiel).

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Finanzierung
  5. Zombie-Banken, Zombie-Unternehmen, Zombie-Privathaushalte?