Zahnriemenwechsel K4M Schwungrad blockieren
Hallo ,
hab ein Scenic JM1R 2006er gekauft mit bald fälligen Zahnriemen. Das letzte mal gewechselt in 2006 und ist in 2 Monaten nach Jahren wieder fällig vom letzten wechsel aber erst ca. 20tkm gefahren.
Will das selbst machen und ist auch nicht mein erster Riemen den ich wechsel. Nur halt der erste bei Renault von der Zahnriemenseite gesehen alles klar hol ein Kit komplett mit WP. In der Anleitung steht man soll um den Einschraubpin nicht zu verbiegen oder ab zu brechen die Schwungscheibe mit einem Schraubenzieher blockieren. Ist da eine Öffnung vorhanden ?
Achso ja das Werkzeug zum fixieren der Nockenwellen und den TDC Pin zum einschrauben krieg ich von einem Kollegen geliehen.
Gruss Jörg
Beste Antwort im Thema
Vorwort:
Das nachfolgend Beschriebene gilt für meinen K4m-856.
Die 1,4L und 1,6L ähneln sich aber bzgl. des Zahnriemenwechsels.
Ich erachte die Arbeit als sehr umfangreich. Meine „Anleitung“ beschreibt meine NUR Vorgehensweise, hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Jeder schraubt eigenverantwortlich.
- Die Arbeit ist eher etwas für den versierten Schrauber.
- Ohne das Einstellwerkzeug (bei ebay 40€) geht es NICHT. Im Netz findet man teilweise Skizzen vim Pleuel mit Kolben aus denen hervorgeht, dass es auch mit einem 8-er Bohrer gehen soll. Bei diesem Motor geht das nicht und eine Schraube M10 lässt sich nicht bis zum Pleuel drehen. Die Verjüngung des Werkzeuges hat seinen Sinn.
- Meine Anzugswerte der Schrauben habe ich aus dem Netz und der Reparaturanleitung vom Bucheli Verlag
- Wasserpumpe, Umlenk-und Spannrollen müssen mitgewechselt werden. Wapu, u.A. deshalb, weil auch hier im Forum später über nicht korrekt laufende Zahnriemen geschrieben wurde. Ich konnte mich nicht zwischen SKF und Conti entscheiden. Diesesmal habe ich auf SKF zurückgegriffen.
- Ein Spezialwerkzeugset für Renault (Zahnriemenwechsel) Darin enthalten ist eine Lehre Lehre zum Arretieren der 2 Nockenwellen und ein Dorn zum Arretieren der Kurbelwelle.
- 2.Ein sehr gut ausgestatteter Werkzeugkoffer, z.B. Torx Außen T50, Torx innen T14? (Für die Schraube wo der Arretierbolzen eingesetzt wird) 16-er und 18-er Schlüssel und Nüsse.
- Zwei Wagenheber(einen für das Fahrzeug und einen für den Triebsatz)
- 2 Drehmomentschlüssel 5 - 120 NM zum Beispiel. Je schlanker der Kopf ist, desto besser. Meine 3/4Zoll Drehmoment von Hazet hatte es auch schon, auf Grund der Platzverhältnisse, schwer…
- Filligrane Fingerchen,ein zweites Ellenbogengelenk und gaaaaaanz viel Geduld und keine Frau die einem auf den Zwirn geht.
- Und zu guter Letzt natürlich den Zahnriemen mit 132 Zähnen,die Wapu und die Umlenk- und Spannrolle. Über eine Erneuerung des Keilrippenriemens darf man auch nachdenken.
Los gehts:
1. Radmuttern vorne rechts lösen,Fahrzeug aufbocken und Rad abnehmen.
2. Dann die Radhausschalen entfernen (die Stopfen kann man mit etwas Kraftaufwand oder einer abgewinkelten Spitzzange heraushebeln). An der A- Säule kann sich unten im Kotflügel tatsächlich Dreck abgesetzt haben, der dann fröhlich das Gammeln einleitet. Also gleich sauber machen.
3. Motorschutzpappe entfernen und den Motor in Fahrtrichtung rechtsseitig mit Hilfe des 2. Wagenhebers abstützen(an der Ölwanne).
4. Batterie abklemmen
5. Im Motorraum obere Motoraufhängung rechts lösen. 16-er und 18-er Schlüssel. Zuerst löste ich die wagerechte Schraube, dann die drei im Radhaus und anschließend die drei Schrauben am Motorblock. Das Gummilager quetschte ich zwischen Ausgleichsgefäß und Klimaleitung (die ich arg drücken musste) durch. Den Aludeckel vom Motor nehmen und schon siehst Du ein Stück vom Nockenwellenrad.
6. Nun kommt der fummelige Teil:-) hierbei hilft es den Triebsatz immer wieder hoch oder runter zu kurbeln damit man etwas mehr Platz zum Schrauben hat. Außerdem sind im Radhaus Gummistopfen. Ich habe mir die Öffnungen für den späteren Einbau markiert und sie entfernt. Kann man mal gucken und eine Nuss durchstecken ..
7. Da der Motor ja nun noch unten ist, kann man jetzt den unteren Kunststoffteil der Zahnriemenabdeckung losschrauben(4 Schrauben 10 ner Nuß) besonders die links oben ist ne Quälerei:-) Abdeckung aber drin lassen.
8. Dann den Motor so hoch kurbeln das man von der Radseite aus durch ein Loch die Mutter der oberen Zahnriemenabdeckung (Gußteil) sehen und entfernen kann.
9. Nun den Triebsatz ganz nach oben kurbeln und die restlichen Schrauben und Muttern der Abdeckung entfernen. Jetzt kann zuerst der Gußteil der Zahnriemenabdeckung entnommen werden.
Mittlerweile habe ich schon mehrfach Ärger und Unverständnis für die Franzosen verspürt.
10. In der Nähe des Ölpeilstabs an der Stirnseite des Motors Kurbelwelle in Höhe des 1. Zylinders) befindet sich eine kleine Torx-Schraube die nun herausgeschraubt werden muß. Dort kommt nachher der Arretierdorn für die Kurbelwelle hinein!
11. Jetzt die Kurbelwelle (18 Nuß) so lange drehen bis die Renault-Markierungen Markierung der beiden Nockenwellenräder etwa nach oben zeigen.
12. Den Luftresonanzkasten zwischen Batterie und Zylinderkopf, sowie die beiden Stopfen an den Nockenwellenenden entfernen. In die Mitte mit einem breiten Schraubendreher und raushebeln. Nun braucht ihr die Lehre zum Arretieren der Nockenwellen. Diese wird so aufgesetzt das 2 Stifte das vordere Nockenwellenrad blockieren, ein Stift das hintere Nockenwellenrad blockiert und die Lehre gleichzeitig mit einer Schraube und einer Mutter festgeschraubt werden kann(wo vorher die Abdeckung festgeschraubt war).
13. In dieser Stellung sollte nun auch der Arretierdorn in die Motorstirnseite passen.
14. So nun die Spannrolle des Keilriemens lösen und den Keilriemen von der Lichtmaschine runterhebeln und den Keilrippenriemen entfernen.
15. Jetzt die Mutter der Kurbelwelle lösen und die Keilriemenscheibe entfernen. Zur Kontrolle kann man schauen, ob die Nut im Bereich der Riemenscheibe in der Kurbelwelle nach oben gerichtet ist. Ab jetzt dreht sich das Zahnriemenrad lose auf der Kurbelwelle-das ist das gemeine daran. Zahnriemenspannrolle (SW13) lösen und Zahnriemen entnehmen (fummelig ich weiß).
16. Jetzt die Umlenkrolle (Torx50) ausbauen. Dann einen Eimer (kleine Wanne ich besser) drunter stellen und die Wasserpumpe mitsamt der Spannrolle ausbauen 7x 8-er und einmal 10-er Nuß. Mein Wasserverlust betrug etwa 2L.
17. Anschließend die neue Wasserpumpe(incl. Spannrolle) wieder einbauen. Falls Dichtstoff verwendet werden muss, nicht zuviel Dichtstoff. Er soll nicht innen die Pumpe versauen. SKF hat da was auf ihrer Seite. 7x M6 mit 11Nm und einmal M8 mit 22Nm anziehen. Die Spannrollen nur ganz lose anschrauben (Sie darf wackeln)und in die richtige Nuten positionieren.
18. Nun wird die neue Umlenkrolle montiert (45 Nm).
19. So.. jetzt das Kurbelwellenrad vom Zapfen entfernen und Zapfen, sowie Rad mit Bremsenreiniger gründlich reinigen. Bei mir reichte es, das Rad mit den Händen zu greifen, etwas nach links drehen und dan ziehen und nach rechts drehen. Beim Anschlagen gegen den Dorn hatte ich es in der Hand.
20. Nun den Zahnriemen über das Kurbelwellenrad gelegt, Jetzt den Zahnriemen stramm über die Wapu,die Umlenkrolle und die Nockenwellen legen(fummelig).Stramm, weil die Lose die im Zahnriemen steckt und gleich mit der Spannrolle "weggespannt" wird auch auf der Seite sein muß auf der sich die Spannrolle befindet,sonst habt ihr einen Versatz um mind. 1 Zahn-----könnte schief gehen(ich habs nicht ausprobiert:-)
21. Jetzt den Zahnriemen über die Spannrolle legen (ist schwierig,weil kaum Platz ist und der Zahnriemen doch schon ziemlich stramm ist).
Wichtig!!! kontrollieren das die Kurbelwelle am Arretierdorn anschlägt.
Ich habe ganz vorsichtig mit einer Wasserpumpenzange die KW ein Millimenterchen entgegen des Uhrzeigersinns und dann mit dem Uhrzeiger sinn gedreht. Das „Klock“ war Hör-und spürbar.
22. Auf der Spannrolle von SKF befindet sich eine Markierung und ein Pfeil. Die Spannrolle von SKF (ich weiß nicht wie die anderen Rollen aussehen) jetzt mit Hilfe eines 6 er Inbuß soweit spannen das Pfeil 7-8mm hinter der Markierung (Nut) stehen.
23. Wichtig!!! kontrollieren das die Kurbelwelle am Arretierdorn anschlägt.
24. Nun die untere Plastikverkleidung einsetzen und nur mit den unteren Schrauben fixieren. Nachdem die Riemenscheibe montiert ist, habe ich die Plastikabdeckung nicht mehr eingesetzt bekommen. Egal wie ich es machte, es fehlten immer 2-3mm.
25. Nun muß die Keilriemenscheibe mit neuer Dehnschraube wieder drauf. 40Nm und dann 115 Grad +/- 15 Grad).
26. Jetzt würde ich nachdem ich die Arretiervorrichtungen entfernt habe den Triebsatz drei- oder vier Mal mit der Hand durchdrehen. Falls was blockiert hat man mit der Hand mehr Feingefühl als der Anlasser und zweitens setzt sich der Rippenriemen.
27. Dann Spannrolle kontrollieren. Die Spannung kann nachgelassen haben. Evtl. noch einmal etwas „Vorspannung“ geben. Dann wieder die KW zwei-vier-Mal drehen und dann die Spannrolle auf die entsprechende Markierung einstellen. Bei meiner Rolle war es das vordere Blechende. Die Schraube wird mit 27NM angezogen.
28. Ich habe anschließend die Stellung der Nockenwellen und die Stellung der Kurbelwelle nochmals mit der Lehre und dem Dorn kontrolliert. Sollten idealerweise beide in einer Stellung auf Anhieb passen, wobei die Nockenwellenlehre ohnehin recht hakelig aufzusetzen ist.
29. Dann die obere Gußabdeckung einsetzen, weil diese in die Kunststoffabdeckung eingesetzt wird.
30. Anschließend die untere Kunststoffabdeckung festschrauben.
Ihr müßt jetzt nur noch die ganze Geschichte in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen.
31. Den Keilrippenriemen auflegen und zuletzt auf die Spannrolle ziehen, die ich zeitgleich mit einem Schlüssel kräftig mit den Uhrzeigersinn drückte. Der Riemen kam mir zu kurz vor. Ich musste den Spanner nur deutlich weiter nach rechtsdrücken. Es gibt wohl Meganes, wo die Aggregate unterschiedlich viele Rillen haben. Das hat mit dem Wechsel von 6 auf 5 Rillen zu tun. Da soll wohl die Rille an der Motorseite leer bleiben.
32. Motorlager: Meine Reihenfolge ist eine andere. Erst führe ich das Gummilager zwischen Ausgleichsgefäß und Klimaleitung. Bevor ich es von Hand anschraube, führe ich noch die waagerechte Schraube ein.
33. Dann schraube ich den Aludeckel an den Zylinderkopf und die waagerechte Schraube an den Aludeckel. Diese ziehe ich etwas an. Dann lasse ich den Heber ab, wackle an dem Motor, hebe ich wieder an, ruckle wieder und ziehe die Schraube mit 105NM an. Die anderen Schrauben ziehe ich mit 62NM an.
34. Das Kühlsystem befüllen und entlüften. Ich hatte eine Schraube Thermostatgehäuse und am Schlauch (eine schwarze Schraube) an der Spritzwand für den Wärmetauscher. Meine Motor-und Ausstattungsvariante ist nicht selbstentlüftend.
35. Batterie an klemmen.
Für die Richtigkeit meiner hier gemachten Angaben übernehme ich keinerlei Haftung. Jeder schraubt für sich selbst.
Ich sag nur...Ich habe es so gemacht und es hat funktioniert.
Link bzgl. Kühlsystem entlüften:
viewtopic.php?f=7&t=10401&st=0&sk=t&sd=a&hilit=K%C3%BChlfl%C3%BCssigkeit+tauschen
Link, wenn sich die Steuerzeiten verstellt haben: Ab S. 2 gehts los.
viewtopic.php?f=16&t=8466&st=0&sk=t&sd=a&hilit=zahnriemen&start=15
Oberes Motorlager wechseln:
viewtopic.php?f=7&t=13608&p=206846&hilit=Motorlager+wechseln#p206846
63 Antworten
Liebe Renault Experten - auf einer technischen Zeichnung sieht es so aus als wenn das Werkzeug für die Kurbelwelle erst komplett eingedreht werden kann wenn Motor auf OT steht und wenn man in Dreh Richtung weiter dreht die Wange sich wieder vom OT Dorn entfernen würde? Dachte man soll in Drehrichtung drehen bis Wange am Dorn anschlägt?
Kann jemand mal schreiben wie man den Dorn richtig nutzt?
Sorry hat sich erledigt - war ein Denkfehler- hab mir ein Bild von Kurbelwelle angeschaut und die Lagerstellen - in Drehrichtung schlägt genau wie auf Zeichnung der schwarz markierte Bereich gegen den Dorn - das dürfte man auch hören 🙂
Moin! ein haufen Käse wird auch hier ständig geschrieben! Aber das ist ja in jedem Bereich von den Experten zu lesen! 🙂
Wenn Zylinder 1 auf OT steht,Schraubt man den Dorn rein! Ganz rein ! wenn der Dorn zu kurz ist oder zu lang erst dann kann ein Schaden auftreten. Wenn der Dorn die richtige länge hat passiert da nichts mit verbiegen oder so! Wenn zu fest geschraubt wird, wird der Bolzen oder das innengewinde der Kurbelwelle zerstört! Daher sollen ja auch die Nm eingehalten werden! Und auch an der Kurbelwellenriemenscheibe/ Zahnriemenrad wird nach dem wieder zusammen bauen ein neuer Bolzen benötigt! Also auch diesen Neu bestellen! Bei Ebay und auch bei anderen Anbietervarianten wird dieser Bolzen nicht angeboten.
Danke - habe auch die Schraube für Umlenkrolle und Mutter für Spannrolle heute bei Renault geholt - sowas macht man immer neu! Werde in jedem Fall die Kurbelwellen mit 40 NM und 145grad anziehen 🙂
Im übrigen möchte ich betonen das Experten nicht zynisch gemeint ist - sondern ich auf einen Rat von jemanden hoffte der die Vorgehensweise verinnerlicht hat und ggf. einen Tipp hat - wie sich in Foren manche gegenseitig anmeckern finde ich ganz schlimm 😕
Ähnliche Themen
Wenn zu fest geschraubt wird, wird der Bolzen oder das innengewinde der Kurbelwelle zerstört! Daher sollen ja auch die Nm eingehalten werden!
Im Bereich des Arretzierbolzens hat die KW kein Gewinde.
Und es stimmt, die KW schlägt am Bolzen an, kann aber von Selbigen wegbewegt werden.
Im original Renault Werkstatthandbuch ist der Wert für die Riemenscheibe mit 40NM +115° (+/-15°), also max. 130° angegeben.
Es wäre schön, wenn Du den Bolzen mal messen würdest. Es gibt hier schon mehrere Fred´s dazu, ich habe einen Anleitung für den K4M-856 eingestellt. Mich würde interessieren, ob der Bolzen 68mm oder 69mm hat.
Halterolle d. Spannmutter: 27NM
Befestigungsschraube der Umlenkrolle: 45NM
Neue Mutter der Nockenwellenriemenscheibe: 30NM +84° (+/-4°)
Schraube der Nockenwellen-Riemenscheibe des
Nockenwellenverstellers 75NM
Falls dein Motor eine Nockenwellenverstellung hat, unbedingt die Teile auch mit tauschen. Sie werden eh bald "kommen" und dann kannst Du den Riemen samt Gerödel wieder neu machen.
Motor mit Nowe-Verstellung nur mit 5-er Öl fahren. 5W40 oder ähnlich.
Vielen Dank
Markus
Bolzen hat 69,5mm habe einen billigen und den von Hazet - wegbewegt werden nach Anschlag kann dann beim Aufdrehen der Kurbelwellen Schraube passieren - habe gesehen wie man die alte Schraube mit Distanz Muttern wieder von Hand eindreht und mit Ratsche Kurbelwelle in Uhrzeigersinn wieder zum hörbaren Anschlag dreht...
1. Hat dein Wagein eine Nockenwellenverstellung? 1,6L 16V
gibt es mit und ohne NW-Versteller.
2. Hast Du meine Anleitung gefunde3n?
Vorwort:
Das nachfolgend Beschriebene gilt für meinen K4m-856.
Die 1,4L und 1,6L ähneln sich aber bzgl. des Zahnriemenwechsels.
Ich erachte die Arbeit als sehr umfangreich. Meine „Anleitung“ beschreibt meine NUR Vorgehensweise, hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Jeder schraubt eigenverantwortlich.
- Die Arbeit ist eher etwas für den versierten Schrauber.
- Ohne das Einstellwerkzeug (bei ebay 40€) geht es NICHT. Im Netz findet man teilweise Skizzen vim Pleuel mit Kolben aus denen hervorgeht, dass es auch mit einem 8-er Bohrer gehen soll. Bei diesem Motor geht das nicht und eine Schraube M10 lässt sich nicht bis zum Pleuel drehen. Die Verjüngung des Werkzeuges hat seinen Sinn.
- Meine Anzugswerte der Schrauben habe ich aus dem Netz und der Reparaturanleitung vom Bucheli Verlag
- Wasserpumpe, Umlenk-und Spannrollen müssen mitgewechselt werden. Wapu, u.A. deshalb, weil auch hier im Forum später über nicht korrekt laufende Zahnriemen geschrieben wurde. Ich konnte mich nicht zwischen SKF und Conti entscheiden. Diesesmal habe ich auf SKF zurückgegriffen.
- Ein Spezialwerkzeugset für Renault (Zahnriemenwechsel) Darin enthalten ist eine Lehre Lehre zum Arretieren der 2 Nockenwellen und ein Dorn zum Arretieren der Kurbelwelle.
- 2.Ein sehr gut ausgestatteter Werkzeugkoffer, z.B. Torx Außen T50, Torx innen T14? (Für die Schraube wo der Arretierbolzen eingesetzt wird) 16-er und 18-er Schlüssel und Nüsse.
- Zwei Wagenheber(einen für das Fahrzeug und einen für den Triebsatz)
- 2 Drehmomentschlüssel 5 - 120 NM zum Beispiel. Je schlanker der Kopf ist, desto besser. Meine 3/4Zoll Drehmoment von Hazet hatte es auch schon, auf Grund der Platzverhältnisse, schwer…
- Filligrane Fingerchen,ein zweites Ellenbogengelenk und gaaaaaanz viel Geduld und keine Frau die einem auf den Zwirn geht.
- Und zu guter Letzt natürlich den Zahnriemen mit 132 Zähnen,die Wapu und die Umlenk- und Spannrolle. Über eine Erneuerung des Keilrippenriemens darf man auch nachdenken.
Los gehts:
1. Radmuttern vorne rechts lösen,Fahrzeug aufbocken und Rad abnehmen.
2. Dann die Radhausschalen entfernen (die Stopfen kann man mit etwas Kraftaufwand oder einer abgewinkelten Spitzzange heraushebeln). An der A- Säule kann sich unten im Kotflügel tatsächlich Dreck abgesetzt haben, der dann fröhlich das Gammeln einleitet. Also gleich sauber machen.
3. Motorschutzpappe entfernen und den Motor in Fahrtrichtung rechtsseitig mit Hilfe des 2. Wagenhebers abstützen(an der Ölwanne).
4. Batterie abklemmen
5. Im Motorraum obere Motoraufhängung rechts lösen. 16-er und 18-er Schlüssel. Zuerst löste ich die wagerechte Schraube, dann die drei im Radhaus und anschließend die drei Schrauben am Motorblock. Das Gummilager quetschte ich zwischen Ausgleichsgefäß und Klimaleitung (die ich arg drücken musste) durch. Den Aludeckel vom Motor nehmen und schon siehst Du ein Stück vom Nockenwellenrad.
6. Nun kommt der fummelige Teil:-) hierbei hilft es den Triebsatz immer wieder hoch oder runter zu kurbeln damit man etwas mehr Platz zum Schrauben hat. Außerdem sind im Radhaus Gummistopfen. Ich habe mir die Öffnungen für den späteren Einbau markiert und sie entfernt. Kann man mal gucken und eine Nuss durchstecken ..
7. Da der Motor ja nun noch unten ist, kann man jetzt den unteren Kunststoffteil der Zahnriemenabdeckung losschrauben(4 Schrauben 10 ner Nuß) besonders die links oben ist ne Quälerei:-) Abdeckung aber drin lassen.
8. Dann den Motor so hoch kurbeln das man von der Radseite aus durch ein Loch die Mutter der oberen Zahnriemenabdeckung (Gußteil) sehen und entfernen kann.
9. Nun den Triebsatz ganz nach oben kurbeln und die restlichen Schrauben und Muttern der Abdeckung entfernen. Jetzt kann zuerst der Gußteil der Zahnriemenabdeckung entnommen werden.
Mittlerweile habe ich schon mehrfach Ärger und Unverständnis für die Franzosen verspürt.
10. In der Nähe des Ölpeilstabs an der Stirnseite des Motors Kurbelwelle in Höhe des 1. Zylinders) befindet sich eine kleine Torx-Schraube die nun herausgeschraubt werden muß. Dort kommt nachher der Arretierdorn für die Kurbelwelle hinein!
11. Jetzt die Kurbelwelle (18 Nuß) so lange drehen bis die Renault-Markierungen Markierung der beiden Nockenwellenräder etwa nach oben zeigen.
12. Den Luftresonanzkasten zwischen Batterie und Zylinderkopf, sowie die beiden Stopfen an den Nockenwellenenden entfernen. In die Mitte mit einem breiten Schraubendreher und raushebeln. Nun braucht ihr die Lehre zum Arretieren der Nockenwellen. Diese wird so aufgesetzt das 2 Stifte das vordere Nockenwellenrad blockieren, ein Stift das hintere Nockenwellenrad blockiert und die Lehre gleichzeitig mit einer Schraube und einer Mutter festgeschraubt werden kann(wo vorher die Abdeckung festgeschraubt war).
13. In dieser Stellung sollte nun auch der Arretierdorn in die Motorstirnseite passen.
14. So nun die Spannrolle des Keilriemens lösen und den Keilriemen von der Lichtmaschine runterhebeln und den Keilrippenriemen entfernen.
15. Jetzt die Mutter der Kurbelwelle lösen und die Keilriemenscheibe entfernen. Zur Kontrolle kann man schauen, ob die Nut im Bereich der Riemenscheibe in der Kurbelwelle nach oben gerichtet ist. Ab jetzt dreht sich das Zahnriemenrad lose auf der Kurbelwelle-das ist das gemeine daran. Zahnriemenspannrolle (SW13) lösen und Zahnriemen entnehmen (fummelig ich weiß).
16. Jetzt die Umlenkrolle (Torx50) ausbauen. Dann einen Eimer (kleine Wanne ich besser) drunter stellen und die Wasserpumpe mitsamt der Spannrolle ausbauen 7x 8-er und einmal 10-er Nuß. Mein Wasserverlust betrug etwa 2L.
17. Anschließend die neue Wasserpumpe(incl. Spannrolle) wieder einbauen. Falls Dichtstoff verwendet werden muss, nicht zuviel Dichtstoff. Er soll nicht innen die Pumpe versauen. SKF hat da was auf ihrer Seite. 7x M6 mit 11Nm und einmal M8 mit 22Nm anziehen. Die Spannrollen nur ganz lose anschrauben (Sie darf wackeln)und in die richtige Nuten positionieren.
18. Nun wird die neue Umlenkrolle montiert (45 Nm).
19. So.. jetzt das Kurbelwellenrad vom Zapfen entfernen und Zapfen, sowie Rad mit Bremsenreiniger gründlich reinigen. Bei mir reichte es, das Rad mit den Händen zu greifen, etwas nach links drehen und dan ziehen und nach rechts drehen. Beim Anschlagen gegen den Dorn hatte ich es in der Hand.
20. Nun den Zahnriemen über das Kurbelwellenrad gelegt, Jetzt den Zahnriemen stramm über die Wapu,die Umlenkrolle und die Nockenwellen legen(fummelig).Stramm, weil die Lose die im Zahnriemen steckt und gleich mit der Spannrolle "weggespannt" wird auch auf der Seite sein muß auf der sich die Spannrolle befindet,sonst habt ihr einen Versatz um mind. 1 Zahn-----könnte schief gehen(ich habs nicht ausprobiert:-)
21. Jetzt den Zahnriemen über die Spannrolle legen (ist schwierig,weil kaum Platz ist und der Zahnriemen doch schon ziemlich stramm ist).
Wichtig!!! kontrollieren das die Kurbelwelle am Arretierdorn anschlägt.
Ich habe ganz vorsichtig mit einer Wasserpumpenzange die KW ein Millimenterchen entgegen des Uhrzeigersinns und dann mit dem Uhrzeiger sinn gedreht. Das „Klock“ war Hör-und spürbar.
22. Auf der Spannrolle von SKF befindet sich eine Markierung und ein Pfeil. Die Spannrolle von SKF (ich weiß nicht wie die anderen Rollen aussehen) jetzt mit Hilfe eines 6 er Inbuß soweit spannen das Pfeil 7-8mm hinter der Markierung (Nut) stehen.
23. Wichtig!!! kontrollieren das die Kurbelwelle am Arretierdorn anschlägt.
24. Nun die untere Plastikverkleidung einsetzen und nur mit den unteren Schrauben fixieren. Nachdem die Riemenscheibe montiert ist, habe ich die Plastikabdeckung nicht mehr eingesetzt bekommen. Egal wie ich es machte, es fehlten immer 2-3mm.
25. Nun muß die Keilriemenscheibe mit neuer Dehnschraube wieder drauf. 40Nm und dann 115 Grad +/- 15 Grad).
26. Jetzt würde ich nachdem ich die Arretiervorrichtungen entfernt habe den Triebsatz drei- oder vier Mal mit der Hand durchdrehen. Falls was blockiert hat man mit der Hand mehr Feingefühl als der Anlasser und zweitens setzt sich der Rippenriemen.
27. Dann Spannrolle kontrollieren. Die Spannung kann nachgelassen haben. Evtl. noch einmal etwas „Vorspannung“ geben. Dann wieder die KW zwei-vier-Mal drehen und dann die Spannrolle auf die entsprechende Markierung einstellen. Bei meiner Rolle war es das vordere Blechende. Die Schraube wird mit 27NM angezogen.
28. Ich habe anschließend die Stellung der Nockenwellen und die Stellung der Kurbelwelle nochmals mit der Lehre und dem Dorn kontrolliert. Sollten idealerweise beide in einer Stellung auf Anhieb passen, wobei die Nockenwellenlehre ohnehin recht hakelig aufzusetzen ist.
29. Dann die obere Gußabdeckung einsetzen, weil diese in die Kunststoffabdeckung eingesetzt wird.
30. Anschließend die untere Kunststoffabdeckung festschrauben.
Ihr müßt jetzt nur noch die ganze Geschichte in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen.
31. Den Keilrippenriemen auflegen und zuletzt auf die Spannrolle ziehen, die ich zeitgleich mit einem Schlüssel kräftig mit den Uhrzeigersinn drückte. Der Riemen kam mir zu kurz vor. Ich musste den Spanner nur deutlich weiter nach rechtsdrücken. Es gibt wohl Meganes, wo die Aggregate unterschiedlich viele Rillen haben. Das hat mit dem Wechsel von 6 auf 5 Rillen zu tun. Da soll wohl die Rille an der Motorseite leer bleiben.
32. Motorlager: Meine Reihenfolge ist eine andere. Erst führe ich das Gummilager zwischen Ausgleichsgefäß und Klimaleitung. Bevor ich es von Hand anschraube, führe ich noch die waagerechte Schraube ein.
33. Dann schraube ich den Aludeckel an den Zylinderkopf und die waagerechte Schraube an den Aludeckel. Diese ziehe ich etwas an. Dann lasse ich den Heber ab, wackle an dem Motor, hebe ich wieder an, ruckle wieder und ziehe die Schraube mit 105NM an. Die anderen Schrauben ziehe ich mit 62NM an.
34. Das Kühlsystem befüllen und entlüften. Ich hatte eine Schraube Thermostatgehäuse und am Schlauch (eine schwarze Schraube) an der Spritzwand für den Wärmetauscher. Meine Motor-und Ausstattungsvariante ist nicht selbstentlüftend.
35. Batterie an klemmen.
Für die Richtigkeit meiner hier gemachten Angaben übernehme ich keinerlei Haftung. Jeder schraubt für sich selbst.
Ich sag nur...Ich habe es so gemacht und es hat funktioniert.
Link bzgl. Kühlsystem entlüften:
viewtopic.php?f=7&t=10401&st=0&sk=t&sd=a&hilit=K%C3%BChlfl%C3%BCssigkeit+tauschen
Link, wenn sich die Steuerzeiten verstellt haben: Ab S. 2 gehts los.
viewtopic.php?f=16&t=8466&st=0&sk=t&sd=a&hilit=zahnriemen&start=15
Oberes Motorlager wechseln:
viewtopic.php?f=7&t=13608&p=206846&hilit=Motorlager+wechseln#p206846
Im Prinzip hab ich alles wie Cementauro gemacht nur ich hab beim festziehen der Kurbelwellenschraube erst mit Absteckwerkzeug und Dorn auf 40 nm festgezogen dann alles entfernt Dorn und Abstecktool und 5 mal den Motor durchgedreht dann wieder alles an Werkzeug rein die Steuerzeiten gecheckt und die Spannung am Riemen eingestellt. Dann mit Schraubenzieher unter dem Anlassser die Kurbelwelle blockiert und endfest nach Winkel gezogen. Wieder alles raus und gegen gecheckt. Das von Cementauro geht auch hat aber den Nachteil sollte nach dem anziehen der Kurbelwellenschraube was nicht passen kann man die eigentlich nicht mehr nehmen da es eine Dehnschraube ist. Und über die volle Belastung des Dornes da scheiden sich die Geister drüber :-)
Zitat:
@Fanti1979 schrieb am 14. März 2018 um 12:08:36 Uhr:
Darf ich fragen wo am Anlasser? Im Gehäuse zum Schwungrad ?
Ja genau am Anlasser gibt es eine kleine Lücke zum Schwungrad hier passt die Klinge eines grossen Schraubendrehers rein.
Sorry hab mich nicht richtig ausgedrückt - halte ich den Schraubenzieher parallel zum Anlasser oder ist das Loch so das man an Getriebeglocke praktisch senkrecht zwischen Schwungrad Zähne den Dreher reinsteckt ?