Youngtimer KM-Stand hoch: Zustand hervorragend, aber Wert tief?

Kurzum:

BMW E36 325i 1993 in Zustand 1-2. Technisch und optisch einwandfrei. Allerdings hat er 325'000km.

Macht es überhaupt Sinn, das Auto zu hegen und zu pflegen im Sinne eines Werterhalts, um eine Wertsteigerung bei entsprechender Marktentwicklung mitnehmen zu können, wenn aufgrund des hohen KM-Standes eine Klassifizierung als begehrter Youngtimer absehbar nicht stattfinden kann?

Meiner Meinung nach ist bei diesem Auto aufgrund des KM-Standes alles vorbei:

Der Wert des Autos liegt für mich nur in dem, was ich darin sehe. Mein Auto, meine investierte Zeit, ich weiss, dass Teil XY ersetzt wurde und wieder für 30 Jahre hält.

Bis der KM-Stand egal wird, muss man Porsche Oldtimer Niveau erreichen, wo jeder alles kaufen will. Sehe ich hier nicht.

Wie würdet Ihr mit einem zwar einerseits mehr oder weniger gefragten Youngtimer in sehr gutem Zustand verfahren, der einen sehr hohen KM-Stand hat?

66 Antworten

Wer von Euch Schreibern hat denn selber einen Youngtimer? Oder kürzlich einen verkauft? Qualitativ gute Autos werden immer ihren Preis haben und ihren Wert behalten. Auch das 325.000 km Auto wird im Wert steigen wie die ganze Modellreihe, nur proportional natürlich auf niedrigerem Niveau. Gerade die letzten Reihensechszylinder von BMW haben gute Chancen auf eine Wertsteigerung. Den Spaß am Fahren gibt es bis dahin gratis dazu. Als Liebhaberauto genutzt, kommen ja nicht mehr so viele km dazu.

Das kann ich so bestätigen

Mein Audi Cabriolet (leider nur 1.8 Vierzylinder) wird 25 Jahre alt und hat in der Zeit schlanke 252 tkm gelaufen. Zustand 2-3, kein Wartungs- oder Reparaturstau. Saisonkennzeichen und pro Saison kommen rd. 3tkm dazu. Eine Wertsteigerung erwarte ich nicht, mir geht es um den Spaß an und mit dem Auto.

Ich habe 2 YT und einen OT, alle drei sind während der irren Irrfahrt gestiegen und jetzt auch wieder im Preis gefallen.

Und nun?

Ich besitze einen Youngtimer aus Spaß an der Freude. Mir ist es gleichgültig ob das Fahrzeug im Wert sinkt oder steigt. Unter Berücksichtigung aller Kosten entsteht auch bei einem Wertzuwachs bei den meisten Fahrzeugen immer noch kein finanzieller Gewinn.
Nachdem in den letzten Jahren in Sachen Young und Oldtimer ein ziemlicher Hype war und die Händler wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, geht auch hier die Party offenbar dem Ende zu. Oldtimer Messen haben geringere Besucherzahlen und viele Autos stehen sich trotz markiger Zustandsbeschreibungen bei den Händlern die Reifen platt.

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Da habe ich andere Erfahrungen gemacht...

Und es stehen sich die Autos die Reifen platt, die ihren Preis nicht wert sind. Die guten Autos sind schnell weg, Schrott und Blender bleiben stehen

Nun ja, die Interessenten für diese Fahrzeuge haben dazugelernt! Man kann anscheinend langsam die Spreu vom Weizen trennen.

Zitat:

@Waldmensch1989 schrieb am 2. Oktober 2022 um 16:25:22 Uhr:


Macht es überhaupt Sinn, das Auto zu hegen und zu pflegen im Sinne eines Werterhalts, um eine Wertsteigerung bei entsprechender Marktentwicklung mitnehmen zu können, wenn aufgrund des hohen KM-Standes eine Klassifizierung als begehrter Youngtimer absehbar nicht stattfinden kann?

Die Annahme das ein BMW 08/15 eine Wertsteigerung erlebt, welche alle Kosten abdeckt, ist schon illusorisch. Ich kenne keinen der das Hobby im bezahlbaren Bereich betreibt, dessen Wertsteigerung die Kosten für Unterhalt und Erhalt auch nur im Ansatz decken würde. Da nehme ich mich nicht von aus!

Von dem Geld was ich in beide Autos gesteckt habe kann ich, wenn das Ziel +-0 wäre, schon mal 25% abschreiben und dann auch nur wenn ich den Preis bekomme den ich persönlich für realistisch halte. Wenn nicht, ist der Verlust entsprechend höher. An Gewinn ist das gar nicht zu denken.

Wer so ein Hobby betreibt kann in 99% der Fälle bestenfalls auf Verlustminimierung hoffen, mehr nicht.

Wirklich Gewinn nimmt man da nur bei sauseltenen Sportwagen mit, für die man vorher schon 7-stellig bezahlen musste. Und um sich das leisten zu können, muss man schon zu den oberen 1% dieses Planeten gehören 😉 DAS sind Autos mit denen sich wirklich Rendite erzielen lässt, wobei das auch gerne Autos sind die nur rumstehen und extrem wenig bis gar nicht gefahren werden, auch um eben den Wert zu erhalten. Auch da würde ein extrem hoher Kilometerstand den Wert drücken.

29 Jahre alt...über 300000 auf der Uhr und Zustand 1-2?
...das möchte ich mal in den Bereich der Fabel verweisen. Es sei denn du hast Unsummen investiert und bist nur in lauen Sommernächten ohne UV Strahlung, Insekten und auf rollsplitfreien Straßen gefahren ohne dabei im Innenraum irgendetwas zu berühren.

Ich habe einen Mercedes 220CE aus 1992 als Dailydriver. Der hat jetzt 395000 gelaufen. (wird genau heute 30 Jahre alt)
Den Pflege ich auch so gut es geht aber natürlich mit dem Fahrzeugwert angemessenem Aufwand. Der ist aber keinesfalls besser als Zustand 3.
Die C124 sind die letzten Jahre auch im Wert gestiegen. Ich habe 2006 mal 3000€ dafür bezahlt mit 139000 auf der Uhr. Was würde ich heute dafür erzielen können? Keine Ahnung ob es Verrückte gibt die sowas mit fast 400000km noch kaufen. Laufen tut er einwandfrei.

Zitat:

@Dynamix schrieb am 6. Oktober 2022 um 09:45:30 Uhr:



Die Annahme das ein BMW 08/15 eine Wertsteigerung erlebt, welche alle Kosten abdeckt, ist schon illusorisch. Ich kenne keinen der das Hobby im bezahlbaren Bereich betreibt, dessen Wertsteigerung die Kosten für Unterhalt und Erhalt auch nur im Ansatz decken würde. Da nehme ich mich nicht von aus!

Das ist - ehrlich betrachtet - auch bei hochpreisigen Modellen fast illusorisch.
Ja, ein 1980er Porsche 911 hat natürlich seinen ehemaligen Preis "vermehrfacht".
Aber das was über zig Jahre investiert werden musste um den Zustand und damit den Wert zu halten, dürfte ein mehrfaches davon betragen.

Was anderes: Der im Thread genannte BMW hat bei 30 Jahren alter gut 300.000 km, also 10.000 im Jahr.
Für mich klingt das ziemlich realistisch.
Ich schmunzle eher immer über die S-Klassen (W108 / 109 / 116 / 126) aus den 70ern und 80ern mit angeblichen 79.000 km auf der Uhr.
Diese KM dürften sie vermutlich schon im Alter von 4 oder 5 Jahren gahabt haben.😉

Bei solchen Schätzchen ist ein "käuferkompatibler" - Tachostand schnell fünfstellige Beträge wert. Dieser Thread zeigts einmal mehr.

Zitat:

@Matsches schrieb am 6. Oktober 2022 um 11:42:13 Uhr:


... Ich schmunzle eher immer über die S-Klassen (W108 / 109 / 116 / 126) aus den 70ern und 80ern mit angeblichen 79.000 km auf der Uhr.
Diese KM dürften sie vermutlich schon im Alter von 4 oder 5 Jahren gahabt haben.😉

Bei solchen Schätzchen ist ein "käuferkompatibler" - Tachostand schnell fünfstellige Beträge wert. Dieser Thread zeigts einmal mehr.

Nicht jedes alte Fahrzeug mit niedrigem km-Stand wurde einer "Verjüngungs-Kur"😉 unterzogen!
Ich selbst habe vier Fahrzeuge (aus 1984-1998) mit 5-stelligen km-Ständen (bei einer 6-stelligen Anzeige). Diese niedrigen km-Stände sind anhand der Unterlagen glaubhaft nachvollziehbar.
Bei einigen anderen Autos von mir sind die km-Stände im niedrigen 6-stelligen Bereich nicht nachweisbar aufgrund fehlender Unterlagen.

Zum eigentlichen Thema:
Der Begriff "Wert" sollte immer unterschieden werden zwischen dem Wert, das mir persönlich das Fahrzeug an Wert bedeutet, und dem Wert, der momentan von Interessenten gesehen+gezahlt wird.
Meist erreicht der übliche, von Kaufinteressenten apzeptierte Preis nicht den persönlichen Wert.
Die Investitionsumme der Oldtimer übersteigt i.d.R. den allgemein ankzeptierten Wert...

Nein, nicht jedes.
Das war auch nicht die Behauptung.

Je älter das Fahrzeug wird, desto weniger spielen die Kilometer eine Rolle. Der technische Zustand wird dann immer wichtiger. Das Risiko, daß ein 40 Jahre alter Motor einen Defekt bekommt, ist eigentlich nicht mehr abhängig von der Kilometerleistung. Ist er 80 Jahre alt sowieso nicht mehr. Gescheid laufen muß der und einigermaßen dicht sein ( dem Baujahr entsprechend)

Was für ein Geschwurbel, sorry.
Solche Kisten kauft kein Mensch, der seine Sinne beisammen hat.
Das ist ein Geldgrab und noch dazu ein relativ uninteressantes Auto.

Selbst ein sehr gut eingekaufter E 30 325i Cabrio in schwarz mit beigem Leder und Klimaanlage wird keinen oder keinen nennenswerten Gewinn einfahren, denn die Erhaltungskosten sind einfach zu hoch (und beim E30 niedriger als beim E36).
Wir haben vor ein paar Jahren so einen verkauft. Genau das was die Szene will: E30 325i, dunkelgrün-met., Dach schwarz, leder beige. Außen Zustand 2, innen 2-.
Absoluter Originalzustand, unfallfrei, komplette Historie, 3 Eigentümer. 180.000 Km, Checkheft kpl.
15.000 Eur hat er gebracht. Gekostet hatte er in 10 Jahren an Anschaffung, Service und reparaturen 25.000 Eur.
10 Jahre für 10.000 Eur Cabrio gefahren. Alles bestens. Aber einen gewinn macht man mti so etwas nicht. Heute bekommt man dafür vielleicht 17.000.

Die E36 will keiner. Das ist eben so.
Obwohl so ein E36 Compact 323i mit Wandlerautomat und Klimaautomatik nun wirklich kein verehrtes Auto ist. Die Cabrios finde ich auch sehr schön. Aber so etwas kaufen? Sicher nicht.

Wer will den "Gewinn machen", d.h. die Reparatur - und Inspektionskosten von einem späteren Käufer bezahlt bekommen ..?

Der Spaß den man mit einem Auto haben kann bedeutet Lebensqualität und ist manchmal tatsächlich "unbezahlbar".

Zitat:

@jof schrieb am 6. Oktober 2022 um 18:39:25 Uhr:


Wer will den "Gewinn machen", d.h. die Reparatur - und Inspektionskosten von einem späteren Käufer bezahlt bekommen ..?

Der Spaß den man mit einem Auto haben kann bedeutet Lebensqualität und ist manchmal tatsächlich "unbezahlbar".

Menschen die das Thema nur unter dem Gesichtspunkt Rendite sehen weil Ihnen irgendwann mal jemand das Wort "Garagengold" erwähnt hat. Seitdem glauben viele das Oldtimer sowas wie ne Aktie sind und man sein Geld "für sich arbeiten lassen könnte" und so weiter. Funktioniert nur so gut wie nie.

Wie gesagt, echte Rendite macht man nur bei seltenen und seltenen Exoten und damit meine ich richtig selten und teuer. Also vergesst sowas wie BMW, Audi und 99% aller Mercedes und denkt da eher an sowas wie einen Ferrari, Lamborghini und Co und dann an Modelle die wieder nur in so homöopathischen Stückzahlen gebaut wurden das Sie fast als Einhorn durchgehen. DAMIT macht man wirklich Rendite wenn man die Zeit für sich arbeiten lässt. Alles andere? Geldgräber!

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