Wurde der VAG VR6 gar nicht von VW entwickelt?
Hallo ich habe mal eine Frage . Und zwar meine ich mal irgendwo gelesen zu haben das der VR6 nicht von VW sondern von Audi Ingenieuren unter Piëch entwickelt wurde. Das würde sich decken , da Piëch ja zur Einführung des VR Leiter der technischen Entwicklung und Vorstandschef von Audi NSU gewesen ist. Auch gilt er ja als Wegbereiter für den VR6 im VAG Konzern .
Allgemein hin wird ja gesagt das Audi die Hauptentwicklung der Aggregate ab R5 leitet . So verhält es sich auch bei Motoren die nicht mal bei Audi eingesetzt werden wie zb der V10 TDI. Kann jemand was genaues dazu sagen ? Am besten mit Quellen . Vielen Dank und einen schönen Feiertag noch .
Mit freundlichen Grüßen
VW soll das natürlich in der Überschrift heißen.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@SpyderRyder schrieb am 7. November 2017 um 12:46:14 Uhr:
Das würde wohl heute nicht noch einmal so geschehen.
😁 Darauf würde ich keinen Cent verwetten.
51 Antworten
@Lancelot59
Geklaut wäre wohl zu hart. Aber passt schon. 😉
Ich erwähnte das nur weil ich 2015 so nen Lancia mit VR4 in den Händen hatte.
Wenn ich mal wieder bei meinen Eltern bin, suche ich das Conrado-Buch mal vor und schaue ob das was zur Entwicklung drin stand.
Glaube aber nach wie vor nicht das der Ferdinand da irgendwie seine Finger bei hatte.
Du meinst, so einen Blödsinn kann man ganz ohne "Hilfe" eines Vorstandes verzapfen?
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Zitat:
@GaryK schrieb am 13. November 2017 um 14:06:10 Uhr:
Du meinst, so einen Blödsinn kann man ganz ohne "Hilfe" eines Vorstandes verzapfen?
Nee, das nicht!
Aber der Ferdi hatte zu dem Zeitpunkt noch nix in WOB zu melden.
Meine Vermutung ist das den VR6 Prof. Ulrich Seiffert verantwortet wurde und Carl Hahn es abgesegnet hat.
Ich bin Donnerstag bei meinen Eltern, da schau ich mal in das Corrado Buch...
Vielleicht stehen da ja sachdienliche Hinweise.
Als Piech in WOB nix zu melden haben ist quasi ausgeschlossen.
Zu der Zeit hat er noch bei Audi das Zepter geschwungen.
VW war zu der Zeit noch nicht so stark beeinflusst vom Porsche/Piech Familienclan.
Und vor Audi hat er bei Mercedes-Benz dem rumpeligen 5-Zylinder entwickelt. Das war auch so eine fixe Idee von ihm, obwohl gerade Mercedes in den betroffenen Autos (damals W114/W115 alias Strichacht und W116 S-Klasse) Platz satt hatte für ordentliche 6-Zylinder und so faule Kompromisse eigentlich nicht nötig hatte.
Die "rumpeligen" Fünfzylinder waren keine fixe Idee sondern produktionstechnisch bedingt. Ausserdem war der Motor auch nicht rumpeliger als andere Diesel damals.
Wenn du dir mal die Motorenpalette anschaust wirst du feststellen das es einen 2,0l mit 4 Zylindern gibt, den 2,5L Fünfzylinder und einen 3,0L Sechszylinder. Die Motoren hatten alle das gleiche Stichmass und konnten deswegen auf derselben Fertigungslinie gefertigt werden. Beim Fünf-und Vierzylinder liefen eben dann 1 oder 2 Werkzeuge ins "Leere". Das war eben schlicht eine durchdachte Motorenbaureihe mit einer großen Zahl an Gleichteilen.
Erfordert eben das man eine komplette Motorenfamilie entwickelt und nicht mehrere Motoren parallel.
Hallöle
So, ich habe das "Große VW Corrado Buch" bei meinen Eltern wiedergefunden und mal gestöbert...
Nun, eindeutige Namensnennungen gibt es darin leider nicht, so a`la "Der VR6-Motor ist das Meisterstück von XXXX".
Aber Hinweise das es sich tatsächlich um eine reine VW Eigenentwicklung handelt.
Und kein einziges Wort das Ferdinand Piech da irgendwie dran beteiligt war.
Wie gesagt, bis 1993 trieb er ja noch bei Audi sein unwesen. Zusammen mit einem gewissen Herrn M. Winterkorn, der 22 Jahre später eine tragische Rolle einnehmen sollte... 😉
Zurück zu VW:
Man überlegte zu der Zeit (Ende 80er) wie man einen kompakten leistungsstarken Quermotor für Passat, Golf und Corrado über dem G60, möglichst auch mit mehr als 4 Zylindern realisieren könnte.
Der gerade neu erschienene Audi 2,8 V6 passte nicht für Quereinbau, also suchte man eine andere Lösung und besann sich auf alte Lancia VR Konstruktionen und Patente.
Daraus entstand das Projekt "VR6" , das in Vorstandskreisen wohl mehr als einmal zu kippen drohte.
Carl Hahn erkannte jedoch, das der Markt reif war für einen neuartigen Spitzenmotor für die wichtigsten Baureihen Golf und Passat, sowie eine Leistungsgesteigerte Variante für den Corrado.
Er stellte sich hinter das Projekt.
Die beteiligten Vorstände / Entwickler seinerzeit waren laut dem Buch
- Herbert Schäfer - Design
- Ulrich Seiffert - Vorstand für Forschung und Entwicklung (ab 1988) (meiner Meinung nach einer der Väter des VR6)
- Ernst Fiala - Vorstand F & E , Vorgänger von Seiffert (bis 1988) Automobilkonstrukteur
- 4. Name entfallen ... Ich schau noch mal!
Fiala und Seiffert waren schon geniale Köpfe, auf deren Initiative hin wurden die G-Lader Motoren entwickelt.
Auch wenn das Prinzip nicht von VW erfunden wurde, sondern bereits Anfang des 20. Jahrhunderts patentiert worden ist.
Gut letzten Endes war der G-Lader Aufgrund der hohen Fertigungskosten eine subventionierte Totgeburt und bald wieder Geschichte...
Also ich bin der Überzeugung:
Der VR6 ist 90% eine reine VW-Eigenentwicklung gewesen. Die restlichen 10% schreibe ich Lancia und Patenten zu!
Hallo ,
Vielen Dank für die Antwort(en). Also stammt der Motor doch von VW, 100% Sicherheit wird es dann wohl nur direkt von Beteiligten geben.
Der W12 wird aber denke ich mal direkt im Konzern entwickelt.
Die Geschichte des V10 TDI würde mich genauso interessieren.
Mit freundlichen Grüßen
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 16. November 2017 um 00:35:21 Uhr:
Die "rumpeligen" Fünfzylinder waren keine fixe Idee sondern produktionstechnisch bedingt. Ausserdem war der Motor auch nicht rumpeliger als andere Diesel damals.
Wenn du dir mal die Motorenpalette anschaust wirst du feststellen das es einen 2,0l mit 4 Zylindern gibt, den 2,5L Fünfzylinder und einen 3,0L Sechszylinder. Die Motoren hatten alle das gleiche Stichmass und konnten deswegen auf derselben Fertigungslinie gefertigt werden. Beim Fünf-und Vierzylinder liefen eben dann 1 oder 2 Werkzeuge ins "Leere". Das war eben schlicht eine durchdachte Motorenbaureihe mit einer großen Zahl an Gleichteilen.
Erfordert eben das man eine komplette Motorenfamilie entwickelt und nicht mehrere Motoren parallel.
Da hast du dich mal um satte 12 Jahre vertan. Die Motorenfamilie mit 4/5/6-Zylindern, von der du sprichst, gab es in der Baureihe W124 (teils auch im W201) ab circa 1984. Ich sprach vom 3,0-Liter FÜNF-Zylinder OM 617 von 1973, der einer fixen Idee von F. Piech entsprang. Da die Probeläufe von 5-Zylinder-Benzinmotoren nicht befriedigend verlaufen waren (es gab massive Vibrationen bei circa 4800 1/min), realisierte Piech bei Daimler-Benz das 5-Zylinder-Konzept in einem Dieselmotor, bei dem dieser Drehzahlbereich nicht erreicht wurde. Daraus wurde der OM 617 mit 3,0 Litern Hubraum und zunächst 80PS, später 88. Richtig ist, dass er Bohrung und Hub mit dem OM 616 (2,4 Liter) gemeinsam hatte.
Ändert aber alles nichts daran, dass ein 5-Zylinder bei den 1973 in Produktion befindlichen Mercedes-PKW-Typen unnötig war. Ein ordentlicher 6-Zylinder ist in Sachen Laufkultur usw. überlegen und hatte ja in den Typen auch genug Platz, wie man an den Benzin-Modellen 250 / 280 / 280E / 280S / 280SE sehen konnte.
Dass Piech das Konzept dann bei VW und deren Satelliten-Werken als Benziner realisieren konnte, ist zwar technisch eine Leistung - aber bleibt in Summe ein teurer Kompromiss, der nur dem kurzen Bauraum im damaligen Audi 80 und Passat geschuldet war (in den 100er hätte sicher auch was Anständiges gepasst). Ein V6 hätte gepasst, den wollte Piech aber nicht. Statt dessen "beglückte" er die Welt mit Rumpel-5-Zylindern.
Die bis heute zu den haltbarsten Motoren überhaupt gehören. Selbst aufgeblasen auf weit über 400PS hält der kleine 2.2l. Und der Sound ist einmalig.
Haltbar ist aber ungleich schick. Trecker-Motoren sind noch haltbarer, wollte ich aber auch nicht im PKW haben.
Zu den V6 Audi Motoren: Ziel war es ja(von Piech) Audi in die Oberklasse zu hieven, Ende der 80-er. Da mußten seidenweiche Triebwerke her(wo die 5Mark stehen bleiben). Die V6 waren dann so gut, das sie über ein Jahrzehnt Bestand hatten und noch aufgerüstet wurden(5V und Turbo) bzw. ausbaufähig waren.
Der VR6/RV6: entstand wohl Mitte der 80-er. Zu sehen auch am Bild oben, der Golf GTI VFL. Zu kämpfen hatten die Ingenieure wohl mit den gleichen Problemen wie beim W12, das dem Motor die Hitze zu Kopfe stieg. Wurde aber gelöst.
Richtig ist auch, das es einen VR4 schon mal gab - ganz früher. Und erst mit den Fertigungsmitteln der 80-er standfest/großserientauglich zu machen war. Wahrscheinlich war der VR/RV eher für den Passat gedacht. Um den besser zw. BMW E30/36, kommende C-Klasse 202, Audi 80 und den Japanern zu platzieren. Mit dem 4-Zyl. war da nicht viel zu holen. Nebenbei hatte Audi das gleiche Problem: bei Audi 200 und 5 Zylindern war Schluss.