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Wo sind die verlorenen kWh hin?

Tesla Model S 002, Tesla Model X, Tesla Model 3
Themenstarteram 8. Juni 2018 um 14:52

Etwas was ich mich als neuer und unerfahrener Elektrofahrzeugfahrer gefragt habe, ist: Wieso steht mir nicht die gesamte Batteriekapazität zur Verfügung? Bei einem Verbrennerfahrzeug kann man sofort anhand des Tankinhalts und des Verbrauchs die Reichweite berechnen. Dies geht mMn bei Elektrofahrzeugen aus mehreren Gründen nicht so einfach. Hier meine (nicht vollständige) Liste der Ursachen, die zu einer "versteckten" Reduzierung der verfügbaren Kapazität führen können.

1) Die Batterieangaben (zumindest bei Tesla) entsprechen nicht den tatsächlich vorhandenen Batteriekapazitäten.

Hier stehen einige tatsächlich vorhandenen Kapazitäten von Batterien im Neuzustand:

https://electrek.co/2016/12/14/tesla-battery-capacity/

Dabei ist zu unterscheiden zwischen den "total full pack" Werten und den "usable full pack" Werten. Tatsächlich stehen nur die "usable full pack" Kapazitäten zur Verfügung.

2) Natürliche Degradation der Batterie. Darüber wurde hier schon viel geschrieben. Die meisten wissen darüber Bescheid, wenn sie sich eine Elektrofahrzeug zulegen, dass mit der Zeit und der Laufleistung die Batteriekapazität abnehmen wird. Der genaue Verlauf der Degradation last sich jedoch nicht einfach beschreiben, hängt von vielen bereits diskutierten Faktoren ab und ist nicht einmal für das eigene Fahrzeug eindeutig zu bestimmen.

3) Die Vampire-Verluste.

https://electrek.co/.../

Wenn der Wagen in P steht, dann wird die verbrauchte Kapazität nirgendwo angezeigt, obwohl mehrere Verbraucher (Heizung, Radio, Licht, GSM...) die Kapazität verringern können. Vor allem über nach ist dieser Effekt am besten zu beobachten. Die vorhandene Reichweite sinkt, obwohl die verbrauchte Energie seit dem letzten Laden sich in der Anzeige nicht verändert.

4) Wärmeverlust in der Batterie. Im Gegensatz zu einem Verbrennerfahrzeug, ist die Reichweite eines Elektrofahrzeugs (auch unabhängig von den vorher genannten Punkten) nicht nur vom Verbrauch und der Anfangskapazität abhängig, sondern auch vom Wärmeverlust in der Batterie während der Fahrt. Im Vergleich zum Verbrenner, kann man sich das so vorstellen, als würde der Benzintank schrumpfen, wenn man dem Motor mehr Leistung abverlangt. Tatsächlich wärmt sich die Batterie bei jeder Energieentnahme auf, und zwar in Abhängigkeit davon wieviel Energie man pro Zeiteinheit aus der Batterie rausholt oder rein gibt (also rekuperiert). Um eine maximale Kapazitätsentnahme zu erreichen muss man möglich lastfrei fahren, d.h. weder stark beschleunigen, noch Berge hochfahren, noch stark rekuperieren. Ich stelle mir das so vor, dass die Elektronen sich möglichst langsam und gleichmässig bewegen sollten.

Dieser Thread soll dazu führen, das Verständnis der vorhandenen bzw. entnehmbaren Batteriekapazität zu erweitern. Wie bereits geschrieben ist die Liste nichts anderes als eine Zusammenstellung dessen, was ich in diesem und in anderen Foren darüber gelernt habe.

 

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 8. Juni 2018 um 14:52

Etwas was ich mich als neuer und unerfahrener Elektrofahrzeugfahrer gefragt habe, ist: Wieso steht mir nicht die gesamte Batteriekapazität zur Verfügung? Bei einem Verbrennerfahrzeug kann man sofort anhand des Tankinhalts und des Verbrauchs die Reichweite berechnen. Dies geht mMn bei Elektrofahrzeugen aus mehreren Gründen nicht so einfach. Hier meine (nicht vollständige) Liste der Ursachen, die zu einer "versteckten" Reduzierung der verfügbaren Kapazität führen können.

1) Die Batterieangaben (zumindest bei Tesla) entsprechen nicht den tatsächlich vorhandenen Batteriekapazitäten.

Hier stehen einige tatsächlich vorhandenen Kapazitäten von Batterien im Neuzustand:

https://electrek.co/2016/12/14/tesla-battery-capacity/

Dabei ist zu unterscheiden zwischen den "total full pack" Werten und den "usable full pack" Werten. Tatsächlich stehen nur die "usable full pack" Kapazitäten zur Verfügung.

2) Natürliche Degradation der Batterie. Darüber wurde hier schon viel geschrieben. Die meisten wissen darüber Bescheid, wenn sie sich eine Elektrofahrzeug zulegen, dass mit der Zeit und der Laufleistung die Batteriekapazität abnehmen wird. Der genaue Verlauf der Degradation last sich jedoch nicht einfach beschreiben, hängt von vielen bereits diskutierten Faktoren ab und ist nicht einmal für das eigene Fahrzeug eindeutig zu bestimmen.

3) Die Vampire-Verluste.

https://electrek.co/.../

Wenn der Wagen in P steht, dann wird die verbrauchte Kapazität nirgendwo angezeigt, obwohl mehrere Verbraucher (Heizung, Radio, Licht, GSM...) die Kapazität verringern können. Vor allem über nach ist dieser Effekt am besten zu beobachten. Die vorhandene Reichweite sinkt, obwohl die verbrauchte Energie seit dem letzten Laden sich in der Anzeige nicht verändert.

4) Wärmeverlust in der Batterie. Im Gegensatz zu einem Verbrennerfahrzeug, ist die Reichweite eines Elektrofahrzeugs (auch unabhängig von den vorher genannten Punkten) nicht nur vom Verbrauch und der Anfangskapazität abhängig, sondern auch vom Wärmeverlust in der Batterie während der Fahrt. Im Vergleich zum Verbrenner, kann man sich das so vorstellen, als würde der Benzintank schrumpfen, wenn man dem Motor mehr Leistung abverlangt. Tatsächlich wärmt sich die Batterie bei jeder Energieentnahme auf, und zwar in Abhängigkeit davon wieviel Energie man pro Zeiteinheit aus der Batterie rausholt oder rein gibt (also rekuperiert). Um eine maximale Kapazitätsentnahme zu erreichen muss man möglich lastfrei fahren, d.h. weder stark beschleunigen, noch Berge hochfahren, noch stark rekuperieren. Ich stelle mir das so vor, dass die Elektronen sich möglichst langsam und gleichmässig bewegen sollten.

Dieser Thread soll dazu führen, das Verständnis der vorhandenen bzw. entnehmbaren Batteriekapazität zu erweitern. Wie bereits geschrieben ist die Liste nichts anderes als eine Zusammenstellung dessen, was ich in diesem und in anderen Foren darüber gelernt habe.

 

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Mit dem ScanMyTesla und dem OBD Dongle kann man alle Werte auslesen.

Screenshot-20180309-080441
Screenshot-20180309-080447
Themenstarteram 15. Juni 2018 um 15:49

Danke eng!

Bin mir nicht mehr ganz sicher, aber kann mich an ein Screenshot erinnern mit "usable full pack", also nominal full pack - energy buffer. Aus dem oberen Screenshot kann man schön berechnen, dass dein BMS mit dem Umrechnungsfaktor 189Wh/km rechnet (wahrscheinlich bei allen RWDs im Gegensatz zu 186Wh/km für D-Modelle).

Glaube du hast hier schon mal genau geschrieben, welches OBD Dongle man bestellen muss. Ist das unabhängig davon, ob es sich um FL oder VFL handelt? Habe FL deswegen die Frage.

Geht TMSpy auch auf iOS oder wo hast du es laufen?

Sorry, die Screenshots sind von ScanMyTesla und das gibt es meines Wissens nur für Android.

Das Dongle funktioniert bei beiden, aber Du brauchst unterschiedliche Adapterkabel.[/url]

Zitat:

@egn schrieb am 31. August 2017 um 11:03:42 Uhr:

Du brauchst folgende Dinge:

- Adapterkabel für den Diagnose Bus

- OBD2 Bluetooth Dongle

- ScanMyTesla für Android oder TM-Spy für Android/iOS

Ich habe das teuere Dongle gekauft da das billige von EBay nicht funktioniert hat. Mit dem OBDLink MX funktioniert das Auslesen sehr gut und in Echtzeit.

Ich habe bei Apps, verwende aber hauptsächlich ScanMyTesla, weil man damit viel mehr Daten sehen kann. Der Entwickler ist auch sehr aktiv.

Du findest dazu noch mehr Infos in anderen Foren.

TM-Spy zeigt nur die Spannungs- und Temperaturverteilung schön an. Ansonsten liefert es nicht so viele Details.

Screenshot-2018-06-15-18-26-27
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