WLTP Modul entfernen

Mercedes V-Klasse 447

Nachdem ich gesichert erfahren habe, daß über das WLTP Modul, welches jedes Fahrzeug mittlerweile besitzt, sensible Daten wie Standort usw. an Behörden weitergehen worden ist, kommt dieses Teil raus.
Laut eines KFZ Sachverständigen ist dieses Modul problemlos zu entfernen und zu überbrücken und auch kein Eingriff in Sicherheitssysteme.
Gibt es da schon Erfahrungen?
Und ja, der w447 ist mein Privatbesitz und außerhalb der Garantie.

103 Antworten

Dieses "Modul"(ich wehre mich eigentlich gegen den Begriff, weil es kein einzelnes Modul ist), ist fest in den Fahrzeugen integriert und gehört mit zur Sicherheitsaustattung, welches gleich mehrere Funktionen übernimmt. Ich kann da nicht einfach ein - ich nenne es jetzt mal Bauteil - entfernen und denken jetzt funktioniert das Auto wie vor 30 Jahre. Das gesamte Fahrzeug ist vernetzt, da wird selbst gespeichert wie oft ein Fenster geöffnet wurde.

Zitat:

@Bernh24 schrieb am 11. Januar 2022 um 09:36:48 Uhr:


Mir hat jedoch meine Werkstatt bereits bei Erklärungen, wahrscheinlich eher unbewußt, mein Fahrprofil als Fehlerursache erklärt, ohne dieses von mir vorab auch nur ansatzweise erhalten zu haben.

Um ein Fahrprofil zu erstellen, braucht es aber nicht zwingend die Positionsdaten - wie viel Kurzstrecke Du gefahren bist, wie Du beschleunigst, wie schnell Du typischerweise fährst, wie warm der Motor dabei jedes Mal wurde etc. kann man auch komplett ohne ein GPS Modul erfassen.

Umgedreht, wenn die Standortdaten irgendwo gespeichert werden (in jedem Navi kann sowas drin sein) oder sogar zu einem Server übertragen werden, muss das in D über eine Datenschutzerklärung explizit dem Nutzer bekannt gegeben werden - andernfalls wäre es eben kein Kavaliersdelikt mehr, siehe DSGVO.

Um auf Dein Beispiel zu kommen: die Luca-App fragt explizit beim ersten Start um die Erlaubnis der Erhebung dieser Daten - Du weißt also mindestens davon, bzw. kannst der Aufzeichnung dann auch explizit widersprechen, dann allerdings auch nicht die Luca-App nutzen.

Mir fehlen in diesem Video, wenn der TE das verlinkte Video meint, eindeutig verifizierbare Daten.

Der Protagonist des Videos behauptet, in jedem modernen Auto sei eine solche Box zu finden. Wie kann er dies belegen? Technische Details und ein Minimum an fachlichem Hintergrund sollte eine Fachwerkstatt schon liefern können.

Die bloße Behauptung der Existenz dieser besagten "Black-Box" genügt mir nicht!
Es geht hier auch nicht um das Hermes-Modul/LTE-Modul!

Ich kann dem Video und dessen Inhalt rein gar nichts abgewinnen!

Und mal ehrlich: Das Video vermittelt doch eine eindeutige populistische Botschaft und Meinungsmache!

Gruß
Markus

ps: diesen Artikel zur Speicherung von Daten im Auto habe ich gefunden: https://www.adac.de/.../
Hier ist bei Mercedes nur von der connect me Anwendung die Rede - hier würde ich mir die Datenschutzerklärung anschauen: https://shop.mercedes-benz.com/de-de/connect/service/privacy. Wer das alles partout nicht haben möchte, sollte sich besser kein Auto mit dieser Anwendung holen.

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Zitat:

@dangyver schrieb am 11. Januar 2022 um 12:18:52 Uhr:


ps: diesen Artikel zur Speicherung von Daten im Auto habe ich gefunden: https://www.adac.de/.../
Hier ist bei Mercedes nur von der connect me Anwendung die Rede - hier würde ich mir die Datenschutzerklärung anschauen: https://shop.mercedes-benz.com/de-de/connect/service/privacy. Wer das alles partout nicht haben möchte, sollte sich besser kein Auto mit dieser Anwendung holen.

Das heisst in diesem Fall Mercedes ja oder nein. Aber auch VAG ja oder nein, oder BMW usw. Insofern hat man hier keine Wahl mehr. Weil ohne dies gibt es hierzulande keine Neufahrzeuge mehr.

Das aufgeführte Video ist Quark, da stimme ich völlig zu!

Technisch mittlerweile sicherlich machbar, aber nur mit einem Riesenaufwand.
Nur um einen einzelnen den Verstoß z.B. gegen Corona-Ausgangsbeschränkungen nachzuweisen macht diesen Aufwand garantiert keiner!
Bei der Aufklärung eines Kapitalverbrechens oder Unfalls mit Personenschaden mit richterlicher Genehmigung schon eher.

Zitat:

@EwingOil schrieb am 11. Januar 2022 um 13:31:41 Uhr:


Insofern hat man hier keine Wahl mehr. Weil ohne dies gibt es hierzulande keine Neufahrzeuge mehr.

Alle Neufahrzeuge ohne Smartfunktionen sollten das m.E. nicht automatisch haben. Der Vito mit Bauarbeiter-Audio 15 z.B. hat das meines Wissens nach nicht.

Zitat:

@dangyver schrieb am 11. Januar 2022 um 12:18:52 Uhr:


ps: diesen Artikel zur Speicherung von Daten im Auto habe ich gefunden: https://www.adac.de/.../

Super Artikel. Hier ist es ja sehr gut dargestellt, auch im Hinblick auf den Datenschutz, bzw. das Fehlen des Datenschutzes.

Zitat:

Hier ist bei Mercedes nur von der connect me Anwendung die Rede - hier würde ich mir die Datenschutzerklärung anschauen: https://shop.mercedes-benz.com/de-de/connect/service/privacy. Wer das alles partout nicht haben möchte, sollte sich besser kein Auto mit dieser Anwendung holen.

So, wie es mit solchen Links sehr oft ist ... man kommt sehr selten auf die richtig aussagekräftigen Seiten, bzw. Unterlagen - probiere mal den Link selbst aus ...

Aber unabhängig davon. Wie bereits geschildert: Mein V ist aus 2016. Dort kam das Thema me zum ersten mal in die V-Klasse und das mit Nutzungsregeln in der Version X. Mittlerweile habe ich aufgehört die Neufassungen dieser Nutzungsbedingungen zu zählen (bei 17!). Als Wahlmöglichkeit hatte und habe ich dabei immer nur die Möglichkeit dem stillschweigend zuzustimmen, oder in Gänze zu widersprechen. Bei Widerspruch wird jedoch mein bei Kauf in Extra-EUR bezahltes Me-Modul dann hinfällig. Ob damit jedoch die durch mich als Kunde nicht einsehbare Aufzeichnung meiner Daten aufhört, bzw. unterlassen wird bleibt höchst fragwürdig. Eine Kontrolle dessen ist mangels des Zugriffs auf diese Daten (wie auch im ADAC-Bericht geschildert) nicht möglich.

PS: zur Luca-App ... bei Start der Luca-App wird zwar eine Erlaubnis zur Erhebung dieser Daten abgefragt, jedoch unter dem Aspekt der Nutzung zur Kontaktverfolgung im Rahmen einer Pandemiebekämpfung. Ich denke es wird kaum jemand im Aspekt der Erhebung dieser Daten zugestimmt haben, dass diese erhobenen Daten von Behörden oder gar dritten Unternehmen usw. zu anderweitigen Zwecken verarbeitet und ausgewertet werden. Bei den Fahrzeugen von heute hingegen (zumindest bei meinem Fahrzeugerwerb war das so) gab es keine aktive Zustimmung durch den Kunden/Fahrzeuginhaber solche Daten zu erheben.

@Bernh24 die missbräuchliche Nutzung der Daten im Mainzer Fall wird deshalb ja auch juristisch geahndet. Dritte Unternehmen haben rechtlich keinen Zugriff auf diese Daten. Selbst die Kriminalpolizei, die hier die Daten haben wollte (im Rahmen der Ermittlungen rund um einen Todesfall), hatte nicht per se Zugriff darauf, sondern bekam diese erst auf Anfrage an den Gaststättenbetreiber.

Zitat:

@Bernh24 schrieb am 11. Januar 2022 um 14:08:11 Uhr:


Bei den Fahrzeugen von heute hingegen (zumindest bei meinem Fahrzeugerwerb war das so) gab es keine aktive Zustimmung durch den Kunden/Fahrzeuginhaber solche Daten zu erheben.

Spätestens bei der Einrichtung deines Mercedes me Accounts wirst Du explizit der Datenschutzerklärung der me-Dienste zugestimmt haben.

Wer wirklich Unbehagen mit der elektronischen Erhebung und Speicherung von seinen Daten hat, sollte vielleicht besser keinen connect me Adapter nachrüsten. Und vielleicht konsequenterweise auch kein Handy nutzen - diese Daten werden zur Verfolgung von schweren Straftaten nämlich genauso genutzt.

Das stimmt schon: Man kann dieser Datensaugerei heutzutage nicht mehr entkommen. Da muss man sich keiner Illusion hingeben.

Das folgende bitte nicht so tierisch ernst nehmen ... ;-)

Es gibt aber zwischen Handy und Automobil einen kleinen, aber feinen Unterschied. Der liegt in der Definition!

Handy:
"Ein Mobiltelefon, im deutschsprachigen Raum auch Handy,[1] früher auch Funktelefon, Antennentelefon oder GSM-Telefon (nach dem Mobilfunkstandard GSM), in der Schweiz auch Natel genannt, ist ein tragbares Telefon, das über Funk mit dem Telefonnetz kommuniziert und daher ortsunabhängig eingesetzt werden kann." [https://de.wikipedia.org/wiki/Mobiltelefon]

Automobil:
„Das Automobil ist ein Fahrzeug, das
- durch Maschinenkraft bewegt wird,
- die zu seiner Ortsveränderung dienende Energiequelle in sich trägt,
- gewöhnliche Straßenfahrdämme benutzt, und
- die zu befördernden Personen oder Güter – wenigstens zum Teil – selbst aufnimmt.“
– Ludwig Löw von und zu Steinfurth: Das Automobil – sein Bau und sein Betrieb, 5. Auflage von 1924
[https://de.wikipedia.org/wiki/Automobil]

Das Handy transportiert "Daten" (Sprache ist auch eine Form von Daten).
Das Auto transportiert Personen und Güter, dafür braucht es aber diese ganze Datenwut nicht.

Aber der Datenkuchen ist sooo lecker und ertragreich, da möchten die Automobilhersteller ein Stückchen -darf auch ein grosses Stück sein- von abbekommen ... ;-)

Übrigens war der "Kollege" Ludwig Löw von und zu Steinfurth damals schon weitsichtig:
- Die zu seiner Ortsveränderung dienende Energiequelle hat er neutral bezeichnet ... ;-)
- Und die Strassen hat er als "Strassenfahrdämme" bezeichnet: Bei dem Zustand vieler aktueller Strassen heute eine wie ich finde treffende Bezeichnung ... ;-)

VG Ludger

Nicht falsch verstehen, ich finde die Datenschutzdiskussion gut und richtig. Wir haben in Deutschland / Europa eines der stärksten Datenschutzgesetze weltweit. Vergehen dagegen sind kein Kavaliersdelikt, werden geahndet und sind mit empfindlichen Strafen belegt. Wer einen Missbrauch sieht, kann juristisch dagegen vorgehen.

Aber: alle hier aufgeführten Beispiele drehen sich im Bereich der Strafverfolgung. Hier wird der Staat bei schweren Straftaten im Notfall alle technischen Möglichkeiten zur Aufklärung nutzen - und da ist es dann auch egal, ob die Quelle dieser Informationen dann ein Auto, eine Überwachungskamera oder ein Mobiltelefon ist.

Einerseits machen sich die Leute lustig, wenn die Behörden noch mit Fax-Geräten arbeiten. Andererseits sind sie dann empört, sobald die Polizei im 21. Jahrhundert dann tatsächlich auch mal elektronische Datenverarbeitung anwendet.

@dangyver: Na ja, im Fall der missbräuchlich genutzten Luca-Daten in Mainz war es ja der "Staat" selbst, der den Missbrauch begangen hat. So viel Hoffnung auf intensive Strafverfolgung würde ich mir da nicht machen. Ich glaube die Staatsanwaltschaft hatte sich entschuldigt ... oder so etwas ähnliches .. ?!

Oder, wie es auf den Seiten der Luca-Betreiber heißt:

"... Ankündigung der Staatsanwaltschaft Mainz, hinsichtlich der Rechtslage zu sensibilisieren und die Daten nicht weiter zu verwenden."

Quelle: https://www.luca-app.de/luca-verurteilt-missbraeuchliche-datenabfrage-der-polizei-mainz/

😉

Richtig. Untersucht wurde ein Todesfall, und hierfür wurden zeitnah Zeugen gesucht. Der Preis waren die Kontaktdaten von 21 Personen, die zum Zeitpunkt ebenfalls im Restaurant waren. Der Zugriff auf diese Informationen war nicht rechtens, das ist soweit festgestellt. Der Fall wird noch von der Staatsanwaltschaft geprüft. Ich bin kein Jurist, halte den entstandenen "Schaden" aber für überschaubar. Oder welche Strafe würdest Du da für angemessen erachten?

Wir driften hier aber immer weiter vom eigentlichen Thema ab... wer nicht so viele digitale Spuren hinterlassen möchte, sollte sich einfach nicht immer mit den neuesten Gadgets und Smart-Features ausstatten. Es ist ein gewisser Widerspruch, einen me-Adapter mit LTE-Modul zu einem kommerziellen Online-Service nachzurüsten und gleichzeitig ein Problem damit zu haben, wenn damit Daten gesammelt werden. Und nein, nur weil irgendwo Daten gespeichert werden, hat der deutsche Staat nicht automatisch Zugriff darauf - das zum Beispiel ist ein kleiner Unterschied zu den USA.

Der TE hat sich nicht mehr gemeldet.....

Zitat:

@dangyver schrieb am 11. Januar 2022 um 17:41:23 Uhr:


...
Wir driften hier aber immer weiter vom eigentlichen Thema ab...

Richtig. Deswegen lassen wir es hier einfach mal auf sich beruhen. Den kleinsten gemeinsamen Nenner werden wir hier eh nicht finden können.

😉

Wenn ich mich nicht täusche ist der e-call für alle neuen Typzulassungen (seit 2018?) verpflichtend, die Typzulassung des W447 (639/2) stammt aber aus 2013 oder 2014 und somit ist er nicht verpflichtend. Wenn jemand es deaktivieren oder ausbauen möchte, sollte das kein rechtliches/Zulassungsproblem darstellen.

Vielleicht gibt es tatsächlich versteckte GPS Transmitter, um das Fahrzeug nach einem Diebstahl aufspüren zu können?

Aber ganz ehrlich würde ich mir darüber keinen Kopf machen oder kennt ihr noch viele Menschen ohne Smartphone? Warum das Auto orten wenn doch ohnehin jeder persönlich geortet werden kann und auf Wunsch sogar mit Bild und Ton? Ich bin in der Hinsicht entspannt, aber akzeptiere natürlich auch alle, die sich da mehr Sorgen und Gedanken machen.

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