Wirkliche Alternative?

Unsere Autobauer - die besten der Welt - (wie sie von sich selbst sagen) haben es verpeilt! Jetzt, aufgeschreckt durch Treibstoffpreisexplosion, werden hektisch Lösungen wie z.B. der Hybridantrieb gesucht. Das ist doch aber alles nur Flickschusterei.

Mein Vorschlag: steckt die schweren Kolbenmotoren in die Tonne, konzentriert euch auf leichte Hochleistungs-Batterien und -E-Motore, die ihren Saft aus kleinen, leichten Erd-Gas- oder Wasserstoff-Turbinen mit extrem hohem Wirkungsgrad gewinnen.
Speckt die Autos ab, wer braucht denn wirklich 100 E-Motörchen, um sich jeden Handgriff abnehmen zu lassen?

Scheint aber alles zu utopisch für die Betonköppe in den Konzernzentralen zu sein . . .

108 Antworten

Zum Thema Pöl:

Ich fahre seit mehreren 10000 km Pöl in einem T3 td. Seit kurzem habe ich einige Anpassungen der Technik an den Kraftstoff ( was ich eh für sinnvoller halte, als umgekehrt) durchgeführt.
Die Verbrennungstemperatur kann m.E. nicht niedriger als beim Diesel sein, da Pöl einen wesentlich höheren Flammpunkt besitzt. Auch habe ich subjektiv den Eindruck, dass der Motor schneller auf Betriebstemperatur kommt, trotz Wärmetauscher im ständig offenen Heizkreislauf.
Ich denke auch, dass Pöl DIE Alternative darstellt, vor allem wenn man noch in Betracht zieht, dass hier eine Substanz als Kraftstoff genutzt werden kann, die vorher als "Abfall" deklariert wurde und teuer entsorgt werden mußte ( siehe Altpöl von Mcdoof und Co.)
Momentan fahre ich feingefiltertes Altpöl für 45 ct/l.

Um den Weltbedarf an Sprit abzudecken müssten 12% Afrikas in eine Palmölplantage verwandelt werden. Eine gigantische Fläche.

Den Flächenbedarf kann man deutlich senken, wenn man die ganzen Pflanzen und nicht nur das Öl für die Spriterzeugung nutzt. Sundiesel ist da das Stichwort. Ich nehme an, dass alle pflanzlichen/tierischen Abfälle in Industriestaaten in einigen Jahren zu Sundiesel verarbeitet werden. In Deutschland wird dies ganz sicher passieren, da es seit diesem Jahr nicht mehr erlaubt ist pflanzliche/tierische Abfälle unbehandelt auf die Deponie zu bringen. Daher werden sie meistens teuer verbrannt.

Die Fahrzeugindustrie wird in Europa Pflanzenöl wohl nie akzeptieren. Die Gründe wurden bereits genannt. Wenn wir Pflanzenöl importieren werden, dann nur um Sundiesel daraus zu machen. In vielen Entwicklungsländern wird es sicherlich anders aussehen. Dort wird auf Pflanzenöl/Ethanol ausgewiechen, wenn der Diesel teurer wird. Das passiert ja bereits heute. Beispiel Nigeria: Der großte Ölexporteur Schwarzafrikas. Gerade wird mit Brasilien über eEthanolimporte verhandelt. 10% sollen dem Sprit beigemischt werden.

Guckt mal alle in die aktuelle "Auto-Bäh" Artikel über Diesel aus Bio- Abfall. Wetten, dass das die Mineralöl- und Autoindustrie und damit auch unsere Beamtendiktatur gar nicht gern sehen, trotz aller Lippenbekenntnisse zur Umwelt- und Ressourcenschonung!!

Ich habe die Auto bäh nicht. Fass mal zusammen bitte.

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Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


Nein. Das geht nicht. Wenn sämtliche LNFs in Deutschland nur noch Biomaterial produzieren, welches wir in Kraftstoff verwandeln, dann können wir geschätzt 5% des Energiebedarfs Deutschlands decken.

Würdest du mir deine Quelle für diese Angabe nennen?

Zitat:

Von den ökologischen Folgen solcher Monokulturen mal ganz abgesehen, sicherlich nicht die ideale Lösung.

Wie wird denn jetzt auf landwirtschaftlichen Nutzflächen angebaut? Ich seh immer nur Felder mit Raps, Felder mit Mais oder Fichtenwälder, aber nie ein Feld auf dem Raps, Mais, Kartoffeln und Hafer wild durcheinander wachsen.

Also sind das doch heute auch alles Monokulturen.

Ich kann auch kein Gegenargument für das vergären und destillieren von pflanzlichen Abfällen finden. Genau wie gegen die Verwendung von Altfett.

Was mir aber gedanklich immer Probleme macht ist die Wasserstoff-Gewinnung aus fossilen Brennstoffen. Wie soll die Brennstoffzelle die Lösung darstellen wenn das Problem die Endlichkeit der fossilen Brennstoffe ist?

Natürlich bin ich aber für jedes (beweisbare) Argument offen, es scheint ja hier einige Spezialisten für die Brennstoffzelle zu geben.

Mal interessehalber: welchen Gesamtwirkungsgrad hat man eigentlich von der Wasserstoffgewinnung über das Aufladen der Brennstoffzelle und bis die Zelle schlußendlich den Elektromotor antreibt?

Gruß,

Al

Moin,

Die rund 5% habe Ich während meines Studiums mal ausgerechnet. Das geht vergleichsweise einfach.

Denn du kennst ja z.B. die LNF der BRD. Kannst Du in statistischen Büchern nachschlagen. Dann kennst Du den Kraftstoffverbrauch den Deutschland z.B. 2002 (oder 1999 oder oder oder) hatte.

Dann kannst Du nachschlagen wieviel Raps du pro Hektar LNF angebaut bekommst, und du kannst den Ertrag an Rapsöl ausrechnen. Dann hast du noch die Biomasse die X Tonnen darstellt. Dann weißt Du, wieviel Biomasse man per Verfahren X in z.B. Synthesegas und dann in Fuelliquid umwandeln kann. Wir haben das damals nur mit Rapsöl ausgerechnet, da die BTL Technologie damals noch in den "Kinderschuhen" steckte.

Jetzt kannst Du also ausrechnen wieviel Rapsöl du produzieren kannst, wieviel BTL Du produzierst ... und du kennst die Durchschnittlichen Energieinhalte dieser Energieträger. Jetzt rechnest Du daraus die verfügbare Energie aus, und dann kannst du bestimmen wieviel Prozent des Jahresbedarfes du gedeckt hast. Dabei kam raus, das du ca. 5% des Jahreskraftstoffbedarfes der BRD aus Raps decken kannst.

Und eine Monokultur hast du, wenn du IMMER das gleiche auf einem Feld anpflanzt. Also Jahr für Jahr Raps. In der Regel ist es aber so, das in einem Jahr Raps angepflanzt wird, im nächsten Jahr Gerste, dann Mais etc.pp.

Und es gibt noch DEUTLICH mehr Methoden Wasserstoff zu generieren. Wasserstoff wird im Grunde nur aus einem Fakt aus Erdöl hergestellt, weil es die günstigste Methode ist kontinuierlich die gleiche Menge Wasserstoff herzustellen. Wenn du z.B. Solarenergie verwendest um Wasserstoff herzustellen (das geht!) kannst du z.B. nicht NACHTS Wasserstoff herstellen (für die verarbeitende Industrie sehr schlecht) und wenn du gerade einen GROSSEN Bedarf an Wasserstoff hast, kannst du nicht auf einmal die Produktion hochfahren, da diese Anlagen entweder zu träge sind, oder eh in ihrer Effektivität sehr stark gehemmt. Aber Möglichkeiten haben wir 😉

Und die Brennstoffzelle hat dem Verbrennungsmotor noch einen Vorteil vorraus. Ihr Wirkungsgrad ist besser. Ich habe zwar jetzt keine Ahnung wie gut er ist. Aber angenommen ein Auto mit einem Erdgasverbrennungsmotor fährt mit 100 Gramm Erdgas 2 km weit ... dann kann es mit den gleichen 100 Gramm Erdgas mit einer Brennstoffzelle z.B. 2.25 km fahren (Wer Lust hat, kann das ja ausrechnen oder nachschlagen, wie gesagt, die Zahlen sind ausgedacht). Das hieße also ... wir würden den Zeitpunkt wo uns die fossilen Brennstoffe ausgehen ... einfach hinnauszögern, was sicherlich nicht SOOOOO Falsch ist.

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


Und eine Monokultur hast du, wenn du IMMER das gleiche auf einem Feld anpflanzt. Also Jahr für Jahr Raps. In der Regel ist es aber so, das in einem Jahr Raps angepflanzt wird, im nächsten Jahr Gerste, dann Mais etc.pp.

Nein, das nennt man Fruchtwechsel. Monokultur bedeutet das auf der Fläche nur Pflanzen der selben Art angebaut werden, auch wenn im darauf folgenden Jahr andere (und wieder alle derselben Art) angebaut werden.

Und da man aus verschiedenen Pflanzen Rohstoffe für nachwachsende Treibstoffe gewinnen kann wäre eine Zwei- oder Dreifelderwirtschaft kein Problem.

Der Solarenergie stehe ich auch etwas skeptisch gegenüber. Die Herstellung der Solarzellen erfordert so viel Energie das die Bilanz erst nach Jahren des Betriebs (wieviele es sind müsste ich nachschauen) ins positive schlägt.
Außerdem würden hunderte Quadratkilometer Solarzellen-Anlagen zur Wasserstoffherstellung in der Sahara auch wieder Abhängigkeit von anderen Ländern bedeuten. Auf ungefähr selber geographischer Höhe wie jetzt, nur halt etwas weiter westlich.

Allgemein denke ich das es nicht schaden kann in jeder Richtung zu forschen, also auch mit Kraftstoffen aus Pflanzenöl oder Destillaten aus Abfällen.

Aber ich sehe es ja an mir: wenn man eine Richtung favorisiert tut man sich damit schwer Argumente für die andere anzuerkennen. Aber genug der Selbstkritik für heute 😉

Raps wird alle 4 Jahre auf der gleichen Fläche angebaut. Die Kapazität für raps auf so genannten Stillegungsflächen ist bereits ausgeschöpft.

Solarzellen: 7 Jahre

Sprit aus Biomasse: 25% des deutschen Spritbedarfs könnten abgedeckt werden.

Toller Artikel zu Biokraftstoffen:

Biokraftstoff bei Heise.de

CU
MaD

Zitat:

Original geschrieben von themadbrain


Toller Artikel zu Biokraftstoffen:

Biokraftstoff bei Heise.de

CU
MaD

Auf der Venus?

Moin,

Koholiker ... NIX anderes habe Ich geschrieben. Lies nochmal. ÜBLICH ist der Fruchtwechsel, genau das habe Ich geschrieben.

Und 25% des deutschen Kraftstoffes, sind aber NICHT 25% des deutschen Energiebedarfs. Du brauchst ja nicht nur Benzin und Diesel, sondern auch Heizöl und Strom. Und Ich bezweifel sogar die 25%, da war wer aber sicherlich ziemlich optimisch in seinen Berechnungen.

MFG Kester

Hi.
Der Wirkungsgrad heutiger Brennstoffzellen beträgt etwa 70-85%. Ein normaler Verbrennungsmotor schafft, wenns gut geht, 30-35%. Ein BHKW ist da viel besser, denn stationärer Betrieb macht Gewichtseinsparungen unnötig.
Wobei ich ganz ehrlich sagen muß, mit der Brennstoffzellentechnik kann ich mich nicht anfreunden. Ein Auto soll zwar nur ein Fortbewegungsmittel von A nach B und ab und an nach C sein, doch dem ist eben nicht immer so.
Mir wäre die Wasserstoffnutzung im 4-Takter viel lieber, praktisch nach BMW möglich. Einzig die Gewinnung von Wasserstoff ist momentan noch ein großes Problem.
Und letztendlich werden vielleicht beide Möglichkeiten nebeneinander existieren, der Kraftstoff bleibt ja der gleiche.

Viele Grüße

Motomix

kurzer einwand.

jetzt kommen dann diese ach so tollen motoren.
glaubst du alle leute kaufen sich dann ein neues auto?
man muss die bestehenden fahrzeuge nutzen, ist doch utopisch, ich weis genau, dass ich mir die nächsten 5 - 10 jahre kein neues auto kaufen kann ...
und es gibt leute die wollen auch garkeins.
für die muss man denken, kolbenmotoren sind jetzt noch 20 - 30 jahre lang da und die muss man befeuern, und das befreuerungsproblem kann man lösen, man kann ja allmälich diese wasserstoffscheisse auf den markt werfen, aber kolbenmotoren mit anderen kraftstoffen betreiben macht auch sinn ... und die 100 e motoren für fenster sitze bremse kopfstütze, kofferraum, spiegel sind nötig, weil ich ein fauler sack bin und so schnickschnack mit vielen knöpfen liebe.

Oh fadammt, da hab ich wohl den falschen Link erwischt. Dieser sollte es sein:
Heise zu Bio-Kraftstoffen

CU
MaD

@Matti01
Genau das meinte ich mit meinem Beispiel BMW. Die entwickeln den Kolbenmotor weiter, mit Wasserstoff als Brennstoff. Ich persönlich halte von der Brennstoffzelle wenig, zumindest wenns um den Kfz-Bereich geht. Da ist mir ein mit Wirkungsverlusten behafteter Verbrenner lieber, aber warum nicht mit Wasserstoff?
Sofern man die Lagerfähigkeit eines Tages mal in Griff haben sollte. Ich hab einen Bericht gelesen, wonach vielleicht, aber wirklich nur vielleicht, es möglich sein könnte, Wasserstoff verflüssigen zu können...
Es geht zumindest im millionstel Sekundenbereich. Ob dauerhaft, ist nicht weiter erforscht. Zu komplex.

Viele Grüße

Motomix

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