Wieso ist der Professional teuer als Standard?
Hallo,
ich interessiere mich für einen G, um ihn als LKW in der Firma zuzulassen. Ob das nun sinnvoll ist muss hier nicht unbedingt diskutiert werden. Der Wagen soll als kleiner Transporter im Alltag und ab und an im Gelände eingesetzt werden. Eigentlich ist mir der Standard G zu schade und auch zu aufwändig für einen Umbau zu diesem Einsatzzweck und hatte mich daher nach älteren Professional 300 mit 184 PS umgeschaut. Erstaunlicherweise sind die im Vergleich zu den Standardmodellen deutlich teurer. Wisst ihr, woran das liegt?
Danke vorab und Gruß, Burkhard
21 Antworten
Sie wurden in geringen Stückzahlen verkauft -> selten -> Liebhaberpreis
Hallo Burkhard,
Ursprünglich war die G-Klasse nie für den privaten Gebrauch gedacht. Am Anfang gab es nur die W460-Baureihe, einige Jahre später entdeckte dann das Marketing, dass nicht nur Militärs und Kommunalbetriebe das Fahrzeug schätzen, sondern auch immer mehr Privatpersonen. Deshalb wurde dann die W461-Reihe ergänzt. W460 war mit „Extras“ bestellbar, die man als Privatperson gern hätte (zB Blech-Armaturenbrett mit Kunstleder-Auflage), die W461 war nach wie vor spartanisch und nur für Militär/ Kommunen. Da gab es zwar auch Extras (z.B. Druckluftbremse), aber als Privatperson kam man eigentlich nicht (neu) an diese Baureihe. Dann wurden diese W461 als Gebrauchtwagen bei Privatkäufern immer beliebter (da günstig) und das Marketing von MB reagierte mit einer PUR-Edition (zum 30iger Jubiläum), die auf dem ursprünglichen W461 „Worker“ basierte. Das Echo war gewaltig, weshalb man dann die W461-Reihe auch für Privatpersonen zugänglich machte. Der Professional folgte also dem PUR/ Worker nach, die Preise wurden immens angehoben.
die W463-Reihe war die Fortsetzung der „Privatkäufer“-Linie W460 (ABS machte Permanentallrad und 100.000 Sensoren notwendig, Klima & Schicki-Micki-Ausstattung, die W461 wurde (außer dem modernen Motormanagement) weiter spartanisch (in der Ausstattung) weiter geführt.
Seit einigen Jahren kommt noch der „Kult-Status“ dazu, der die Preise massiv in die Höhe trieb. Konnte man vor einigen Jahren noch ausgemusterte Militär-Gˋs um 10k-15k günstig kaufen, werden heute für gebrauchte G aus der W461-Reihe nicht selten um die 30k-40k verlangt. Wobei der Zustand keine Rolle spielt. Durchgerostet und nicht selten mit Wartungsstaus (das Serviceheft für Militärs/ Kommunalbetriebe enthält nicht so viel Positionen wie man es im Privatwagensektor kennt).
Ergänzend möchte ich noch bemerken, dass alle Professionals (270/ 280/ 300) auf den CDI-Motoren basieren und durch den schon bekannten Wahnsinn der geforderten Abgasreduzierung die Motoren lange nicht mehr so haltbar sind, wie bei den „alten“ W461. AGR, Partikelfilter und immens viele Sensoren/ Aktoren/ Steuergeräte rechtfertigen meiner Meinung nach nicht mehr den Status einer „beständigen“ G-Klasse.
Wenn man schon Mercedes fahren will, muss man mittlerweile sehr tief in die Tasche greifen. Nicht nur beim Kaufpreis, sondern auch bei der Erhaltung. Dazu kommen noch Konstruktionsfehler. Jeder Motor hat Schwächen, schon klar, aber beim CDI führt ein Ölkühlertausch (liegt tief im V des Motors) sehr oft zum Motortod.
Ja, ich hin ein G-Fan und ja, ich fahre G, da ich weiß, was dieser kann. Ich war zweimal auf der Transsylvania-Trophy dabei und habe erlebt, was ein G alles schafft. Ich gehöre definitiv nicht zu den Leuten, die einen G wegen dem Prestige fahren, deshalb komme ich die letzten Jahre nicht mehr aus dem Kopfschütteln raus. Schau mal auf diversen Portalen, wo gebraucht G-Teile verkauft werden. Immens hohe Preise und das sogar für offensichtlich kaputte Artikel…
LG, Franko (aus Österreich), der noch immer seinen Puch 280GE fährt und dabei grinst 😊
Besten Dank die die schnellen Antworten. Also gibt es keinen durch bessere Technik oder robustere Materialien begründeten Vorteil im Vergleich zu den"Standard-G'? Sprich, die Professionals kosten mehr wegen eines höheren Fahrwerk, ggf. innen verlegten Leitungen aber vor allem wegen der Seltenheit. Sie bieten sie weniger Komfort und Ausstattung als der Standard?
Die Leute sind bekloppt.
Oder?
So ist es. Gleicher - komplexer - Motor, gleiches Getriebe, identische Elektronik.
Spartanische Ausstattung, keine Dämmung, laut, teuer. Dafür hat er im Fussraum Ablaufstopfen, damit kann der Schlamm durchgespült werden. War ein ganz wichtiges Verkaufsargument. Er hat das Schlechtwegepaket, mit dem ist er unbeladen ein sehr harter Bock (Das kann man auch in den Standard einbauen, dito der Dachträger).
Der Prof suggeriert durch seine rustikale Optik/Werbung den „Verlässlichen Kameraden auf 4 Rädern“…
Völliger Unsinn, es ist ein Standard mit Minimalausstattung zum Premium Preis. Manche bezeichnen ihn als „Mogelpackung“. Der wurde von denen gekauft, die sich abheben wollten vom Mainstream.
Quasi vom unrasierten „Eine Handvoll Dollar“ Typ mit erloschenem Zigarillo im Mundwinkel im Auto statt auf dem Pferd. Ab- bzw. ausgestiegen wird nicht in irgendeinem gottverlassenen, staubigen Wüstenkaff, sondern idR auf dem Parkplatz der eigenen Zahnarzt Praxis …
Aber für das G Image bzw. Werbung war/ist er Gold wert ….
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Hahaha 😁, ich stimme Tscharlie absolut zu!
Der Prof sollte nur suggerieren, dass er noch härter ist 😊
Bestes Beispiel sind die angesprochenen Flutstopfen. Klar kann man den Innenraum mit dem Schlauch rausspritzen, aber bedingt durch einen Konstruktionsfehler sammelt sich sehr viel Wasser unter den Einstiegsleisten. Warum? Weil diese Kunststoffleisten auf einen durchgängigen Falz aufgesteckt sind und das Wasser sich dort aufstaut. Bei den frühen Modellen W460/ W461 waren diese Einstiegsleisten mit mehreren Blechschrauben befestigt…ohne wasserstauenden Falz (siehe Anhang)🙄
Ich bin ein absoluter G-Fan, aber die modernen Gˋs haben nichts mehr mit der ursprünglichen Idee/ Umsetzung des ursprünglichen Geländewagen zu tun. Sie profitieren nur von dem sehr gutem Ruf, der aus den frühen Baureihen abstammt.
Diese „Ur-Modelle“ sind immer und überall hoch gefahren und waren sehr robust. Moderne G-Klassen (alle die mit Steuergeräten) fallen schon ins Notprogramm, wenn ein Sensor oder dessen Stecker nicht richtig funktioniert. Im Netz gibt es einige Blogs von Leuten, die meinten, mit einem Professional um die Welt zu fahren. Sie alle sind irgendwann durch Elektronikprobleme liegen geblieben. Buschmechaniker schweißen Dir alles wieder zusammen, aber bei E-Problemen stehen diese natürlich an. Bei den aktuellen Modellen für das Militär wurde deshalb sogar ein „Notschalter“ eingebaut (heißt „Override“), der sämtliche Fehlermeldungen der Steuergeräte ausschaltet, damit man im Feld unter Beschuss nicht wegen einer fehlerhaften Abgasrückführung nur mehr 10km/h fahren kann…
Es tut mir wirklich leid, dass ich Dir zu Deiner Frage keine positivere Antwort geben kann…
Moin FRPO,
besten Dank für Deine Antwort, finde ich gar nicht negativ. So ein G heute muss ja einen herben Spagat machen zwischen Kö in Düsseldorf und Piste in Afghanistan. Und da der Einsatzzwack häufiger Kö als Piste ist...
Bin ja selber auch so ein Patient. Die meisten Betriebsstunden werde ich wohl eher auf Asphalt als im Gelände sammeln. Und ehrlicherweise habe ich gar Nichts gegen Tempomat und Klimaanlage sowie erträgliches Geräuschniveuau bei Richtgeschwindigkeit...
Ich freue mich alsovielmehr auch über Deine Antwort, denn die Auswahl bei Standard-G´s sowie die Preise gefallen mir deutlich besser :)
Zitat:
@Burki68 schrieb am 30. Mai 2025 um 11:48:25 Uhr:
So ein G heute muss ja einen herben Spagat machen zwischen Kö in Düsseldorf und Piste in Afghanistan.
Das jedenfalls vermittelt das MB-Marketing-Bla. Tatsächlich wissen die genau, dass W463a und W465 in Afghanistan und Co nichts zu suchen haben.
Deswegen haben sie ja diverse Sondervarianten und den (wenig, bis gar nicht kommunizierten) W464 im Angebot. Der W464 ist der wahre "Professional". Leider so professional, dass er für Normalos nicht bestellbar ist.
https://ggb.mercedes-benz.com/en/vehicles/base-vehicles-model-series-464
Das ist so bitter 😪
Der echte Professional
https://www.welt.de/motor/article148884717/Der-G-Fluesterer-aus-Tansania.html
Was stört Dich am 464? Der Motor? Angeblich ist der OM656 im 464 ja heftig detuned und auf Euro III begrenzt (deswg. zivil auch nicht zulassbar). Das sollte ihn bzgl. Komplexität und Dieselverträglichkeit deutlich robuster machen. M.E. ein "echter" Professional.
Aber die alten spielen natürl. noch mal in einer anderen Liga.
Btw., kenn Ihr die Dinger:
https://www.expeditionmotorcompany.com/
Keine schlechte Geschäftsidee. Und toll präsentiert. Preise sind allerdings für so einen Wagen, selbst wenn er perfekt restauriert und ge-resto-modded ist, eine Ansage.
Das Lustige am „Professional“ ist ja, dass sich JEDER jemals gebauter G bis in etwa zur Jahrtausendwende so nennen darf. Einfach, unkompliziert, von jedem Buschmechaniker reparierbar und auf das Wesentliche beschränkt. Um die 2000er rum verschlimmerte sich dann dieser Gedanke durch hauptsächlich 2 Vorgänge:
Zum ersten zog der Wohlstand ein. Mehr als ein Kfz pro Haushalt, Lederausstattung, Klima und Sitzheizung sollten schon drin sein…vor allem um den Preis! Obwohl die wenigsten bislang wussten, dass die G-Klassen bis in die 2000er rein von Hand gefertigt wurden. Und zwar in Graz/ Österreich. Keine Produktionsstraße, keine Schweißroboter…sondern alles Handarbeit. Aber nicht, weil das exklusiv ist, sondern weil dazumal keiner mit so einer Stückzahl gerechnet hätte. Der größte Teil der G-Klasse wurde auch in Graz entwickelt (Stichwort: Pinzgauer & Haflinger). 2000 endete dann die Kooperation (Vertriebsverantwortung) und es gab keine Puch-G und Mercedes-G mehr, sondern nur noch Mercedes G-Klasse. Mercedes Benz übernahm das Zepter und den Wünschen der Kunden nach „Extras“ wurde nachgekommen. Durch Einführung des ABS (dazu braucht man ja Raddrehzahlsensoren, einen gesteuerten Hydraulikblock und ein Steuergerät) fiel der zuschaltbare Allrad (bislang Heckantrieb oder Allrad) weg, nur mehr Permanent-Allrad war möglich. Steuergerät um Steuergerät wurden ergänzt, anfangs mit der Begründung, dass damit die schweren Kupferleitungen mit sehr niedrigem Querschnitt ausgeführt werden können (keine Leistungsübertagung, sondern nur mehr Steuersignale des Can-Bus). Nun gab es ein Steuergerät für die elektrischen Fensterheber (vormals „Fensterkurbel“), eines für die Beleuchtung (wir wollen Xenon) undundund…
Das Marketing hat wohl nur auf die Anforderungen des Marktes reagiert, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.
Zum zweiten kamen dann noch neue Abgasvorschriften (ist auch in Ordnung!), aber leider gepaart mit dem Wahnsinn, jedes Jahr noch strengere Regeln einzuführen (Euro 3,4,5,6,7…). Nun wurden die bösen Abgase noch einmal der Verbrennung zugeführt (wie beim Kaminofen 😊), die dadurch entstehenden Probleme der Zündung (Luft-/ Spritgemisch war ja nicht mehr soooo optimal) wurden gelöst, indem man das Gemisch mehrfach zündete (bislang beim 4-Takter: Takt3=Zündung, jetzt Vor-, Haupt und ggf. Nachzündung). Zündkennlinien für alle möglichen Situationen wurden im Steuergerät abgelegt, dutzende Sensoren und Aktoren regelten das ganze und die ganze ursprünglich „einfach“ gehaltene Mechanik wurde eine Elektronik-Haube aufgesetzt. Der Sprit, der bislang durch eine kleine Pumpe (gegen die Schwerkraft und Massenträgheit) zum Motor geschubst wurde, musste fortan immer höhere Drücke haben (Common Rail, etc). Dabei wurde in Kauf genommen, dass so ein Motor mit diesem immensen Aufwand nicht zuverlässiger wird, sondern durch Ausfall eines kleinen Sensors oder Wackelkontakt am Stecker ins Notprogramm fällt. Aber nicht, weil das für den Motor schädlich wäre, sondern zum einen, da nicht jeder mögliche (Aus-)Fall vorhersehbar und kontrollierbar war, und zum anderen, der Ausfall einiger Komponenten „abgasrelevant“ war und man dadurch eigentlich z.B. keinen Euro-4 Motor mehr hatte, somit die „Steuerbegünstigung“ nicht mehr gerechtfertigt war…also Steuerbetrug und strafrechtlich relevant (kennt man ja von den Leuten, die den Schlauch vom AGR-Ventil abmachen und meinen, damit durchzukommen 😊).
Randbemerkung zum Technik „Fortschritt“:
Eine Benzinpumpe brauchte bislang ziemlich viel Strom, deshalb wurde die (auch aus Gründen der Sicherheit) über ein Relais (Kraftstoffpumpenrelais) geschalten. Zündung aus, Benzinpumpe aus…sicher.
War das Relais irgendwo in Afrika kaputt, konnte es mit einem einfachen Draht überbrückt werden und weiter ging’s. Heutige Kfz (auch die G-Klasse) haben zwar immer noch ein solches Relais, dieses wird aber gepulst, d.h. mit Wechselstrom betrieben. Je höher die Frequenz des Steuersignales, desto mehr Sprit wird gefördert. Fällt dieses aus, könnte man es zwar auch mit einem Draht überbrücken. Nur müsste man diese dann immer wieder rausnehmen und wieder reinstecken…mehrmals pro Sekunde 😊
Es gab früher noch die Möglichkeit, so genannte „Schlechtsprit-Ausstattung“ bei Kauf einer G-Klasse zu ordern, meist waren dass einfach gestrickte Motoren bis hoch zu maximal Euro 3, die mit einer einfachen Zündverstellung, Wegfall von geregeltem Katalysator oder Dieselpartikelfilter (DPF) überall auf der Welt rumkurven konnten. Weltreisende haben diese Option oft genutzt und sogar nachträglich die Motoren umgerüstet, mittlerweile dürfte das nahezu unmöglich sein. Bei uns in Österreich (ja, ich bin ein Tiroler 😊) kann man das theoretisch noch machen, muss aber gewährleisten, dass das Fahrzeug ausschließlich im Ausland (Nicht-EU) betrieben wird.
Und nun wissen wir, warum die neueste Gen W464 „nur“ Euro 3 hat, warum wir als Normalsterbliche diese nicht kaufen (und betreiben) dürfen und die einzige Möglichkeit, einen „Professionell“ zu fahren, ein Modell vor MOPF (Modellpflege) ist.
Ein 270 CDI (Worker/ Pur/ Greenliner) mit Euro-3 Motor wäre also noch die „modernste“ Variante (für Inlandsfahrer), Vorgängervarianten auf Basis des W460/ W461 sind mit der richtigen Motorisierung bei weiten einfacher gestrickt und Weltreise-tauglich. Je weniger PS, desto haltbarer sind die Motoren nach meiner Erfahrung, aber der moderne G-Fahrer argumentiert, dass ein 500er V8 gleich viel Sprit braucht wie ein kleiner Benziner, deshalb bleibt unterm Strich immer nur eine Frage zur Modellwahl:
Was willst Du mit Deiner G-Klasse alles machen und wo fährst Du überall rum? 😊
Auch G-Klassen müssen sich dem Gesetzgeber beugen. Der Fußgängerschutz sagt unterm Strich, dass kein Rammschutzbügel mehr verbaut werden darf, der nach einem heftigen Geländeritt verbogene Kühlergrill, bislang aus Stahlblech, nunmehr aus verformbaren Kunststoffen bestehen muss und die ganze Front „fußgängerfreundlich“ gestaltet werden muss. Diese Kriterien haben nicht nur der G-Klasse, sondern auch anderen Ur-Geländewagen, wie z.B. dem Landrover den Gar ausgemacht - Produktion eingestellt.
Deshalb musste die G-Klasse auch komplett neu konstruiert werden und sie sehen nur mehr so aus, als ob sie gleich robust wären, wie die Modelle davor. Deshalb auch Vorsicht, falls jemand auf die Idee kommen sollte, ausgemusterte Militär-Gs anzumelden. Stoßstangen (verstärkt, mit Bergeösen), Rammschutzbügel, etc. müssen demontiert werden, da nicht StVO-konform. Einzige Ausnahme: Oldtimer-Zulassung (z.B. Wolf GD)
Und nun wissen wir auch, warum die Preise der „alten“ G-Klassen (Leiterrahmen, Starrachsen - auch bei den Professionals) durch die Decke gehen 😊
Alle Gute bei Deiner Suche & Grüße aus Tirol,
Franko
Zitat:
@SL Teufel schrieb am 5. Juni 2025 um 21:03:57 Uhr:
Was stört Dich am 464? Der Motor? Angeblich ist der OM656 im 464 ja heftig detuned und auf Euro III begrenzt (deswg. zivil auch nicht zulassbar). Das sollte ihn bzgl. Komplexität und Dieselverträglichkeit deutlich robuster machen. M.E. ein "echter" Professional.
Aber die alten spielen natürl. noch mal in einer anderen Liga.
Btw., kenn Ihr die Dinger:
https://www.expeditionmotorcompany.com/
Keine schlechte Geschäftsidee. Und toll präsentiert. Preise sind allerdings für so einen Wagen, selbst wenn er perfekt restauriert und ge-resto-modded ist, eine Ansage.
Mercedes-Motoren wurden ja immer schon in verschieden Baureihen verwendet. Wurde ein solcher Motor jedoch in eine G-Klasse eingebaut, wurde dieser (bislang) immer modifiziert. Geänderte Kolben erhöhten die Klopffestigkeit bei schlechtem Sprit, da die Verdichtung sehr viel niedriger war. Deshalb hatten dieselben Motoren in der G-Klasse immer weniger PS & Drehmoment, wie der gleiche Motor z.B. in einer C- oder E-Klasse. Wurden übrigens auch noch andere Teile modifiziert, wie z.B. die Ölwanne. Deshalb klagen auch einige Weltreisende, dessen Motor irgendwo in der ausländischen Pampa den Dienst quittierte…hätten wohl lieber nicht den günstigen Tauschmotor der gebrauchten S-Klasse einbauen sollen 😊. Ob beim „neuen“ W464 auch die Motoren modifiziert wurden? Hmmm…aus Kostengründen wohl eher nicht 🥺
im W464 sind CDI-Motoren verbaut, die aber durch die gesetzlichen Vorgaben (siehe Beitrag unten) nicht für militärische Umgebungen geeignet sind (schön umschrieben 😊), deshalb auch Euro 3. Und richtig, als Privater kann und darf man keine Euro 3 Fahrzeuge mehr NEU zulassen.
Hmm, naja, als Professional würde ich diese nicht wirklich bezeichnen (für den Verkauf natürlich schon 😊). Die Stoßstange ist nämlich nicht so massiv, weil sie viel aushalten muss, sondern weil sich dahinter verschiedenste Kühler (Ölkühler, Servokühler, Ladeluftkühler,…) befinden…und die brauchen sehr viel Platz!
Alte G-Fahrer wie ich wissen, dass man schon mit einem Ur-G sehr schnell Temperaturprobleme bekam, wenn man durch schlammige Umgebung fuhr. Warum? Weil der Lüfter vor dem Kühler ja nicht gegen die Fahrtrichtung bläst, sondern in den Motorraum rein. Und damit verteilt dieser den aufgespritzten Schlamm schön gleichmäßig über den gesamten Kühler und setzt ihn sehr schnell zu - Motor überhitzt und das war es dann. Findige Leute (wie ich? 😆) haben dann einfach die Scheinwerferwaschanlage (ja, gab es schon beim alten W460 ab Werk) umgebaut. Diese spritzte dann mit Hochdruck nicht mehr auf die H4-Scheinwerfer, sondern vor den Kühlerlüfter 😁. Und nun frage ich mich natürlich, was wohl mit den ganzen Kühlern hinter der W464 Stoßstange passiert, wenn jemand auf die Idee kommt, in die Botanik abzubiegen. Oder zu schnell in ein sehr kaltes Gebirgsbächlein reinfährt (bei den alten Mil-Gs gab es klappbare Schwallbleche für den Kühler, den man vor einer Wasserdurchfahrt rein steckte. Rallye-Gs haben übrigens (aus diesem Grund) die Kühler seitlich hinten montiert. Oder wie die Army-Humvees: nicht vorne, sondern oben auf der Motorhaube 😊
Den Fahrzeugaufbereiter aus den USA kenne ich schon von Anfang an. Die ersten Modelle wurden auch mit Original-MB-Teilen restauriert, waren urig und wunderbar. Amerikaner kaufen aber leider kein Auto, in dem folgende zwei Dinge fehlen: Getränkehalter und Klimaanlage (sehr sinnvoll im Cabrio 😆). Deshalb wurde dann angefangen, das Original-Interieur zu „modifizieren“. Sieht man auch sehr gut auf den Detailbildern. Aktuell haben sich die Käufer über die lahme Motorisierung beschwert. Und jetzt werden deshalb auch noch PS-starke Motoren eingepflanzt. Natürlich ohne die G-typischen Modifikationen…aber ins Gelände fährt diese Käuferschicht eher weniger 👍
Ich hoffe nicht, Deine Illusion bezüglich Mil-Tauglichkeit der W464-Klasse zerstört zu haben, aber wenn man über mehrere Jahrzehnte die Innovationen bei der G-Klasse live miterlebt, hat man bei den heutigen Modellen schon ein mulmiges Gefühl, was sich die MB-Inschinöre 😁 da wohl gedacht haben…
LG, Franko
Expedition Motor Company. Startpreis 185000 $ für aufgefrischten 250GD …Retro hat auch seinen Preis
war vor einigen Jahren auf einer Automesse in Stuttgart, da sah ich zum 1. Mal die revidierten Militär G, Metallic Lack, Ledersitze, Winde, große Reifen, schick, schon gut gemacht, ähnlich wie die EMC, die waren bei 55000€. Das fand ich schon kernig…und das sind Softop kurz. Für Fernreise komplett unbrauchbar. Das juckt dann aber auch keinen …