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Wie wirkt sich das sture Befolgen der Regeln auf den Straßenverkehr aus?

Themenstarteram 7. Februar 2017 um 15:56

Aus dem Artikel:

CAROLINCHEN NEBEN DER SPUR

Ein brutaler Satz:

Ein weiteres Problem sei, "dass wir noch nicht wissen, wie sich das sture Befolgen der Regeln auf den Straßenverkehr auswirken wird".

In der Tat....

Welche Regeln sind im Straßenverkehr eigentlich relevant?

  • StVO
  • StVZO
  • VwV-StVO
  • StGB
  • Millionen Gerichtsurteile, deren Kenntnis Entscheidungen beeinflusst (z.B., dass die Schneeflocke nur rein informativ sei - wer hätte das vor dem Dumm-Urteil SO in die autonome Software programmiert?)
  • FGSV, div. andere Normen, Richtlinien...
  • ...und, und, und...?

In allen diesen Ordnungen und Vorschriften sind Schlabberregelungen, die Richter Tag und Nacht damit beschäftigen, 50:50 Urteile auf dem Golfplatz zu besprechen, und über die dummen Kläger zu spotten (z.B. zu §1 oder §5 Abs. 3, Satz 1.)

Allein schon die Relevanz und die konkrete Umsetzung der einzelnen, konkreten Regeln wäre eine politische Aufgabe, die mangels Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung durch den Staat auf GAR keinen Fall jemals geleistet wird.

Aber - angenommen der PERFEKTE, mit allen Wassern gewaschene Verkehrsjurist würde ins Auto upgeloadet (ich LIEBE Denglish!), und das Auto fährt PERFEKT!

Es schüttelt einem vor Entsetzen, dass so eine Aussage von Seiten einer Uni kommt:

"dass wir noch nicht wissen, wie sich das sture Befolgen der Regeln auf den Straßenverkehr auswirken wird"

Das heißt im Umkehrschluss, dass die Regeln nicht für die optimal ausformulierte Sicherheit gedacht waren, sondern, dass sie tatsächlich systematisch so konzipiert sind, dass sie dauernd verletzt werden!

Damit - so formuliere ich jetzt polemisch - gilt: Verkehrsregeln stellen eine weitere Geldeinnahmequelle des Staates dar, während der Staat mit genau diesen Regeln bewusst über Leichen (Verkehrstote und Verletzte) geht.

Ist das ein Zustand, der vom Bürger und vom Autofahrer akzeptiert werden MUSS? Ja... In der Tat...

Fragen daher:

  • Was passiert tatsächlich, wenn sich ALLE plötzlich an ALLE Regeln halten?
  • Ist das TECHNISCH überhaupt möglich?
  • Ist überhaupt JEMANDEM klar, welche Folgen das hätte?
  • Wenn nein - was ist die Konsequenz: weiter so, oder muss doch etwas unternommen werden, damit Regeln und Realität tatsächlich mit einander vereinbart werden können? Wenn Letzteres - was muss unternommen werden?

Last but not least, die brutalste Folge der Einhaltung aller Verkehrsregeln: das fehlerfrei autonome Fahrzeug würde bei Einhaltung aller Regeln jegliche Einnahmen aus der "Verkehrsüberwachung" wegbrechen lassen.

Und nun?

Es folgt ein heftiges Drehen an der Gebührenschraube, denn bisher konnte eine Behörde die Kontrollintensität erhöhen - und damit die Einnahmen linear ansteigen lassen. Mit dem perfekt fahrenden, autonomen Fahrzeug muss die Erhöhung der Einnahmen aktiv ausgelöst werden.

  • Was passiert mit den Einnahmen, wenn sich alle an die Regeln halten? Eine Antwort ist auf jeden Fall gesetzt: sie werden nicht geringer. Die Frage ist nur - auf welchem Weg sie trotzdem erwirtschaftet werden? :D
  • Und wer wird bestraft, wenn das autonome Fahrzeug eine OWI begeht? Der Passagier, der Halter oder der Hersteller? Diese Frage wird derzeit als Einzige diskutiert.
Beste Antwort im Thema

Wie es sich auswirkt?

Es dürfte etwas entspannter zugehen.

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Themenstarteram 12. Februar 2017 um 12:09

Im Endeffekt ist es dasselbe. Ob Mensch oder Maschine: erst, als Menschen angefangen, Autos zu programmieren, damit sie autonom fahren, ist aufgefallen, dass die Regeln so ausgelegt sind, dass sie unmöglich einzuhalten sind, bzw. die sture Einhaltung der Regeln wohl automatisch als kritisch einzustufen sind.

Deswegen erfinden ja Gerichte immer neue, eigene Regeln, wie Unfälle vermieden werden könnten. Von Fall zu Fall wird phantasiert, wie z.B. jene Urteilsrichtung, dass man Vorfahrt weder erzwingen darf, noch, dass man sich auf die Vorfahrt verlassen darf. Wie soll dann das entsprechende Computerprogramm aussehen? Vorfahrt ignorieren, und so fahren, dass es niemals zu einer Kollision kommen KANN (auf Grund der Momentanmessungen, und der Interpolation der maximal möglichen Beschleunigung der Gefährdung)? Oder soll auch noch die Mimik des Fahrers des anderen Fahrzeuges noch mit einbezogen werden? Mit den aktuellen Gerichtsurteilen ist eigentlich jede Vorfahrtsregelung und jede ZHG obsolet. In Gegenwart anderer Verkehrsteilnehmer ist nach aktueller Rechtsprechung ausschließlich Schrittgeschwindigkeit vetretbar.

Zitat:

@HairyOtter schrieb am 12. Feb. 2017 um 11:48:57 Uhr:

Regeln sind wie eine Gaussche Glockenkurve. Die Mehrheit bewegt sich innerhalb der Varianz und der Rest wird härter sanktioniert.

Mit diesem genialen Vergleich hast du es super treffend auf den Punkt gebracht! Damit koennen wir endlich diesen Thread schliessen.

Zitat:

@azrazr schrieb am 12. Februar 2017 um 13:09:53 Uhr:

Im Endeffekt ist es dasselbe. Ob Mensch oder Maschine: erst, als Menschen angefangen, Autos zu programmieren, damit sie autonom fahren, ist aufgefallen, dass die Regeln so ausgelegt sind, dass sie unmöglich einzuhalten sind, bzw. die sture Einhaltung der Regeln wohl automatisch als kritisch einzustufen sind.

Das ist so nicht wahr. Es ist zum Beispiel noch niemand an einer Rechts-vor-Links-Kreuzung verhungert, weil aus allen 4 Richtungen zugleich ein Fahrzeug kam. Ein Standardproblem, welches absolut nicht neu ist. In der IT spricht man von einem Deadlock und auch da gibt es Mittel, damit umzugehen. Ganz gewöhliche Grundlagen, seit Jahrzehnten.

*Wiki, Darstellung*

Zu blöd. Ich bin raus.

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