Wie wirkt sich das sture Befolgen der Regeln auf den Straßenverkehr aus?

Aus dem Artikel:

CAROLINCHEN NEBEN DER SPUR

Ein brutaler Satz:

Ein weiteres Problem sei, "dass wir noch nicht wissen, wie sich das sture Befolgen der Regeln auf den Straßenverkehr auswirken wird".

In der Tat....

Welche Regeln sind im Straßenverkehr eigentlich relevant?

  • StVO
  • StVZO
  • VwV-StVO
  • StGB
  • Millionen Gerichtsurteile, deren Kenntnis Entscheidungen beeinflusst (z.B., dass die Schneeflocke nur rein informativ sei - wer hätte das vor dem Dumm-Urteil SO in die autonome Software programmiert?)
  • FGSV, div. andere Normen, Richtlinien...
  • ...und, und, und...?

In allen diesen Ordnungen und Vorschriften sind Schlabberregelungen, die Richter Tag und Nacht damit beschäftigen, 50:50 Urteile auf dem Golfplatz zu besprechen, und über die dummen Kläger zu spotten (z.B. zu §1 oder §5 Abs. 3, Satz 1.)

Allein schon die Relevanz und die konkrete Umsetzung der einzelnen, konkreten Regeln wäre eine politische Aufgabe, die mangels Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung durch den Staat auf GAR keinen Fall jemals geleistet wird.

Aber - angenommen der PERFEKTE, mit allen Wassern gewaschene Verkehrsjurist würde ins Auto upgeloadet (ich LIEBE Denglish!), und das Auto fährt PERFEKT!

Es schüttelt einem vor Entsetzen, dass so eine Aussage von Seiten einer Uni kommt:

"dass wir noch nicht wissen, wie sich das sture Befolgen der Regeln auf den Straßenverkehr auswirken wird"

Das heißt im Umkehrschluss, dass die Regeln nicht für die optimal ausformulierte Sicherheit gedacht waren, sondern, dass sie tatsächlich systematisch so konzipiert sind, dass sie dauernd verletzt werden!
Damit - so formuliere ich jetzt polemisch - gilt: Verkehrsregeln stellen eine weitere Geldeinnahmequelle des Staates dar, während der Staat mit genau diesen Regeln bewusst über Leichen (Verkehrstote und Verletzte) geht.

Ist das ein Zustand, der vom Bürger und vom Autofahrer akzeptiert werden MUSS? Ja... In der Tat...

Fragen daher:

  • Was passiert tatsächlich, wenn sich ALLE plötzlich an ALLE Regeln halten?
  • Ist das TECHNISCH überhaupt möglich?
  • Ist überhaupt JEMANDEM klar, welche Folgen das hätte?
  • Wenn nein - was ist die Konsequenz: weiter so, oder muss doch etwas unternommen werden, damit Regeln und Realität tatsächlich mit einander vereinbart werden können? Wenn Letzteres - was muss unternommen werden?

Last but not least, die brutalste Folge der Einhaltung aller Verkehrsregeln: das fehlerfrei autonome Fahrzeug würde bei Einhaltung aller Regeln jegliche Einnahmen aus der "Verkehrsüberwachung" wegbrechen lassen.

Und nun?

Es folgt ein heftiges Drehen an der Gebührenschraube, denn bisher konnte eine Behörde die Kontrollintensität erhöhen - und damit die Einnahmen linear ansteigen lassen. Mit dem perfekt fahrenden, autonomen Fahrzeug muss die Erhöhung der Einnahmen aktiv ausgelöst werden.

  • Was passiert mit den Einnahmen, wenn sich alle an die Regeln halten? Eine Antwort ist auf jeden Fall gesetzt: sie werden nicht geringer. Die Frage ist nur - auf welchem Weg sie trotzdem erwirtschaftet werden? 😁
  • Und wer wird bestraft, wenn das autonome Fahrzeug eine OWI begeht? Der Passagier, der Halter oder der Hersteller? Diese Frage wird derzeit als Einzige diskutiert.
Beste Antwort im Thema

Wie es sich auswirkt?

Es dürfte etwas entspannter zugehen.

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Zitat:

@Bahnfrei schrieb am 8. Februar 2017 um 18:26:28 Uhr:



Zitat:

@azrazr schrieb am 8. Februar 2017 um 13:48:54 Uhr:


§1 muss bleiben :-)

§2 wäre auf Kontinentaleuropa auch nicht verkehrt, sonst geht gar nix mehr vorwärts ohne sich jedesmal vorher einigen zu muessen (Rechtsfahrgebot).

Autonome Fahrzeuge könnten mit beliebiger Geschwindigkeit unfallfrei aneinander vorbeifahren, egal ob rechts oder links. Auch der Querverkehr würde durch die Lücken passen. Autonome Fahrzeugen würden eine solche Kreuzung ohne "stockenden" Momenten durchfahren. Platz ist ja da, man muss ihn nur intelligent nutzen.

Doch wie gesagt - die StVO ist dann Geschichte.

Wenn sie entgegen aller Vernunft beibehalten wird, und "stur" abgewendet wird, bleibt der Verkehr UNWEIGERLICH stehen. Schon EIN Hindernis an einer durchgezogenen Linie (Regelverletzung: Linie überfahren), würde den GESAMTEN Verkehr auf dem Planeten stoppen (zumindest auf dem betroffenen Kontinent). Denn irgendwann, Tage, Wochen, Monate, Jahre später sind ALLE Fahrzeuge in jener Falle, wo diese eine Stelle war, und dem Verkehr, der drum herum blockiert ist.
Und wenn der alte Opa Smith aus Saint Martin des Olmes (Fronkreisch) sein Dorf NIE verlässt, kann er genau so lange fahren, bis er ohne Sprit liegenbleibt - weil der Tanklastzug in "meinem" Stau steckt.

Was ich hier beschreibe, ist ein mögliches Szenario unter Weglassung der Verkehrslage. Am Ende bleibt vielleicht doch nur ein kleines Häufchen Autos, die nicht wenden können (durchgezogene Linie), der Rest wird sich irgendwie "befreien". Trotzdem - die Stelle wäre wohl unter Einhaltung aller StVO-Regeln für alle Zeiten unpassierbar, weil zugestellt von gefangenen Fahrzeugen.

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 7. Februar 2017 um 20:01:30 Uhr:


Und auf der Autobahn (bei Tempolimit 80) wirst dann von den LKW "angeschoben", weil die meisten von denen nämlich denken, sie hätten ein Recht darauf, schneller als 80 fahren zu dürfen/müssen.
...

Genau das ist mir jetzt in einer Autobahn-Baustelle passiert, obwohl 3 x auf Radarkontrollen hingewiesen wurde 😠.

Blitzte dann, ich hatte so um 85 km/h lt. Tacho drauf. Vielleicht war es neben mir gemeint, da 3-spurig. Falls die Radaranlagen das unterscheiden können, ich denke, die blitzen sowieso nur den rechten Fahrstreifen.

Nächstes mal gehe ich nach links und lasse den rechts überholen.

Zitat:

@azrazr schrieb am 8. Februar 2017 um 18:46:32 Uhr:


Wenn sie entgegen aller Vernunft beibehalten wird, und "stur" abgewendet wird, bleibt der Verkehr UNWEIGERLICH stehen. Schon EIN Hindernis an einer durchgezogenen Linie (Regelverletzung: Linie überfahren), würde den GESAMTEN Verkehr auf dem Planeten stoppen (zumindest auf dem betroffenen Kontinent). Denn irgendwann, Tage, Wochen, Monate, Jahre später sind ALLE Fahrzeuge in jener Falle, wo diese eine Stelle war, und dem Verkehr, der drum herum blockiert ist.
Und wenn der alte Opa Smith aus Saint Martin des Olmes (Fronkreisch) sein Dorf NIE verlässt, kann er genau so lange fahren, bis er ohne Sprit liegenbleibt - weil der Tanklastzug in "meinem" Stau steckt.

Was ich hier beschreibe, ist ein mögliches Szenario unter Weglassung der Verkehrslage. Am Ende bleibt vielleicht doch nur ein kleines Häufchen Autos, die nicht wenden können (durchgezogene Linie), der Rest wird sich irgendwie "befreien". Trotzdem - die Stelle wäre wohl unter Einhaltung aller StVO-Regeln für alle Zeiten unpassierbar, weil zugestellt von gefangenen Fahrzeugen.

Als ob das die Vorschrift wäre und als ob die autonomen Fahrzeuge das nicht schon könnten. 😉 In der Industrie gibt es ja schon viele Jahre autonome Transportsysteme. Die können in bestimmten Situationen (Ausnahmen) dann eine abweichende Routine anwerfen, nutzen evtl. andere Sensoren, fahren ganz langsam und kommen auch an einer in den Weg gefallenen Palette vorbei. 😉

Zitat:

@StefanLi schrieb am 8. Februar 2017 um 19:50:06 Uhr:


(...)
Als ob das die Vorschrift wäre und als ob die autonomen Fahrzeuge das nicht schon könnten. 😉 In der Industrie gibt es ja schon viele Jahre autonome Transportsysteme. Die können in bestimmten Situationen (Ausnahmen) dann eine abweichende Routine anwerfen, nutzen evtl. andere Sensoren, fahren ganz langsam und kommen auch an einer in den Weg gefallenen Palette vorbei. 😉

Und wenn auf der Ausweichroute eine Grenze einprogrammiert ist? Oder wenn die Route KOMPLETT dicht ist? Nehmen sie dann den Weg durch die andere Halle? Oder andersrum? Oder schieben sie die Palette zur Seite?

Nein - nichts davon. Sie sind dumm :-)

Was zum jetzigen Zeitpunkt nicht schlimm ist....

Papa Mensch hilft.

Wenn die PISA-Generationen Jahr für Jahr weiter amtlich gefordert verdummt werden, wird es auch beim Menschen nicht mehr für das zur Seite Schieben einer Palette reichen....

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Du hast aber eine Menge Frust mit Dir, oder?

Zitat:

@azrazr schrieb am 8. Februar 2017 um 20:04:38 Uhr:


[...]
Wenn die PISA-Generationen Jahr für Jahr weiter amtlich gefordert verdummt werden, wird es auch beim Menschen nicht mehr für das zur Seite Schieben einer Palette reichen....

Ist bei uns auf dem Bauhof jetzt schon der Fall, auch ohne PISA-Generation.

Nicht nur bei Euch. Abitur schützt nicht vor erschreckendem Unwissen oder grundlegender Ahnungslosigkeit. Das schliesst einen simplen Dreisatz ein. Mittlerweile darf man nichts mehr als selbstverständlich voraussetzen. Dazu kommt eine nicht hilfreiche Sozialkompetenz. Eine simple Aufgabe wird mit ausgiebigen online Recherchen angegangen. Die kompetente Fachkollegen sitzen 3 Etagen tiefer. Statt hingehen, fragen, lernen und ein Soziales Netzwerk aufzubauen wird die nackte Theorie recherchiert. Ohne direktem Bezug zu internen Bedürfnissen und Abläufe. Sekundäres Aufgabenziel war Türen zu öffnen und sich integrieren. Daran scheitern 2 von 3 Kandidaten.

Zitat:

@new-rio-ub schrieb am 8. Februar 2017 um 14:05:10 Uhr:


Wie es sich auswirkt?

Dass sich hinter mir riesige Schlangen bilden , die wütend die Faust ballen.

Hallo,

nein, eben nicht. Das Thema handelt ja davon, dass sich ALLE stur an die StVO halten. Somit ballt ja auch niemand hinter Dir die Faust, weil alle hinter Dir ja zufrieden sind, wenn Du Dich genau an die vorgeschriebene Geschwindigkeit hältst.

Wie es sich auwirken wird?

Es gäbe weniger Staus und weniger Unfälle. Keiner würde sich mehr über Schleicher aufregen, da der Vordermann ja genauso schnell fahren würde, wie man selber fahren möchte. Und, es würden alle entspannter und vor allem schneller am Ziel ankommen.

Grüße,

diezge

Das sture Befolgen der Regeln hätte zur Folge......
...das es keine Unfälle mehr gäbe. Traumhaft.
Es würden Milliarden an Euro gespart in Krankenpflege, Lohnfortzahlung, Unfallversicherungen etc.
Vielen Familien bliebe Leid erspart.
Meine Idee, dies zu erreichen, ist simpel:
Jeder, der in 12 Monaten nach einem Verkehrsverstoß (egal ob Falschparken, zu schnelles oder unangeschnalltes Fahren, Handy am Ohr oder Abbiegen ohne zu Blinken) zwei weitere Verstöße begeht (egal welche),
wird mit einem vierwöchigen Fahrverbot belegt. Ausnahmslos, ohne "Freikaufen" durch doppelt so hohe Geldbuße usw.
Dabei bleiben die Geldbußen so wie jetzt.
Somit wäre die Sichtweise "Kasse machen" raus und jeder hätte es selber in der Hand, mit dem Kraftfahrzeug mobil zu bleiben.
Zudem würden alle gleich behandelt, der arme Schlucker, dem 50 Euro Bußgeld schon wehtun und der reiche Nobelkutschenfahrer, dem selbst 1000 Euro Strafe egal wären.
So, Feuer frei.

Peng, Peng........

Au! Ich hab doch nix gesagt.
@JumpinJack
Strafen haben noch nie etwas gebracht, wenn Regeln nicht kontrolliert werden.

Das sturen Einhalten der Regeln durch alle Verkehrsteilnehmer hätte zur Folge, dass

- Euromilliarden volkswirtschaftlicher Schaden nicht entstehen würde
- Verkehrsteilnehmer wesentlich entspannter in der gleichen Zeit am Ziel ankommen würde
- die Sicherheit erheblich ansteigen würde
- keine Unfälle mehr passieren würden
- Einnahmequellen von Kommunen, Ländern und dem Bund wegfallen würden
- ganze Wirtschaftszweige überflüssig wären (Verkehrsjuristen, Schadengutachter, Versicherungswirtschaft)
- Hunderttausende Tonnen CO2 eingespart würden
- Vielen Familien viel leid erspart würde
- Die Lebensqualität vieler Bürger erheblich ansteigen würde

Aber leider halten sich ja nicht alle Verkehrsteilnehmer an die Regeln.

Zitat:

@new-rio-ub schrieb am 8. Februar 2017 um 14:05:10 Uhr:


Wie es sich auswirkt?

Dass sich hinter mir riesige Schlangen bilden , die wütend die Faust ballen.

Eingangsbeitrag gar nicht gelesen, oder nur nicht verstanden?

Zitat:

Was passiert tatsächlich, wenn sich ALLE plötzlich an ALLE Regeln halten?

Zitat:

@JumpingJack schrieb am 10. Februar 2017 um 05:17:36 Uhr:


Das sture Befolgen der Regeln hätte zur Folge......
...das es keine Unfälle mehr gäbe. Traumhaft.
Es würden Milliarden an Euro gespart in Krankenpflege, Lohnfortzahlung, Unfallversicherungen etc.

Das wäre eine Katastrophe. Millionen Jobs würden wegfallen. Das Geld MUSS also erwirtschaftet werden - dann wird eben das Autofahren für ALLE teurer (nicht nur für die Unfallverursacher).

Zitat:

Vielen Familien bliebe Leid erspart.

Politische Ansicht: Peanuts.

Zitat:

Meine Idee, dies zu erreichen, ist simpel:
Jeder, der in 12 Monaten nach einem Verkehrsverstoß (egal ob Falschparken, zu schnelles oder unangeschnalltes Fahren, Handy am Ohr oder Abbiegen ohne zu Blinken) zwei weitere Verstöße begeht (egal welche),
wird mit einem vierwöchigen Fahrverbot belegt. Ausnahmslos, ohne "Freikaufen" durch doppelt so hohe Geldbuße usw.
Dabei bleiben die Geldbußen so wie jetzt.

In etwa dies ist auch mein Vorschlag - ich würde aber die Strafen pauschal auf einen Wert festsetzen, der die Verwaltungskosten deckt und Raum für Investitionen in die Verkehrssicherheit lässt - z.B. ca. 40 - 60 EUR je Verstoß. Ansonsten wäre ich noch für Kategorisierung. Nicht Blinken ist nicht so schlimm - da sollte kummuliert werden. Ähnlich wie für Fahranfänger müsste kategorisiert werden, ob ein Verstoß, oder mehrere Verstöße zum Fahrverbot führen. Die Standardantwort auf Verstöße MUSS aber das Fahrverbot sein, denn Geld haben zu viele A-Löcher.

Die Verstöße sollten per Kamera überwacht werden - und die Kameras würden von Zeit zu Zeit ZUFALLSVERTEILT angebracht werden. Wenn das System die "Spielstraße" in der hintersten Siedlung aussucht - dann eben dort.

Auf der Fahrbahn oder in der Umgebung müssten Markierungen sein, die Kamera muss mit einem korrekten Zeitnehmer laufen - und dann können grobe Geschwindigkeitsverstöße und Abstandsverstöße auch zweifelsfrei dokumentiert werden (Weg/Zeit).

Dann wäre Ruhe im Karton.

An einer Kreuzung, wo ich früher öfter mal war, war so eine Kamera... Frag mich nicht, in welchem Land und an welchem Ort.... Aber die Kamera beobachtet dort den gesamten Verkehrsraum, und die Tickets kommen zuverlässig für JEDES Vergehen. Ich bin von einem Mitfahrer darauf hingewiesen worden, der mir die Kameras gezeigt hat. So einen disziplinierten Verkehr habe ich in meinem Leben noch nirgendwo sonst gesehen - verständlich.

Zum Thema Datenschutz: natürlich dürfen die Daten nicht für andere Dinge verwendet werden, auch nicht für Terror, Jugend"schutz" und Kinderpornographie, wie unser Staat das so gerne behauptet, wenn er Daten sammelt.

bei deinem letzten Post hast du ganz viele Smileys vergessen. Wäre ne gute Büttenrede für den kommenden Karneval... 😉

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