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Wie viel beträgt die tatsächliche Toleranz (Geschwindigkeit)?
Ein Bekannter von mir fährt immer 10 Km/h schneller als zugelassen wird nicht geblitzt. Also 40 Tacho bei 30, 60 Tacho bei 50 usw.. Egal ob mobiler, oder fester Blitzer. Wie viel Beträgt die tatsächliche Toleranz? Könnte man evtl sogar etwas schneller fahren? Meint ihr das gleiche wird bei einer Lasermessung funktionieren? Wie ist eure Erfahrung?
Beste Grüße
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52 Antworten
Bei 10 km/h ist er real 6-7 km/h drüber, dann werde nochmal 3 km/h Toleranz abgezogen, dafür gibt es kein Ticket. Mehr als 10 km/h würde ich aber auch nicht darüber sein, denke dass alle so bei 10 drüber eingestellt sind.
Das ist von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich. Er ändert sich auch ständig je weiter die Reifen abgefahren sind und zudem von Reifentyp zu Reifentyp/Hersteller unterschiedlich sind. Eine GPS-Messung/Vergleich gibt eine verhältnismäßig genauen Vergleich. Ist aber auch nicht 100%ig.
Nach StVO darf ein Tacho niemals zu wenig anzeigen. §57 StVO bzw. Richtlinie 75/443/EWG erlaubt aber eine Voreilung bis zu 10% plus 4km/h.
Bei Tempo 100 wären damit sogar 114 Km/h zulässig, sind aber in der Realität viel weniger.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tachometer
Die Messtoleranz bei den Blitzern hängt ebenfalls vom Messverfahren und Typ ab.
Beim Kilometerzähler (Hodometer) gelten hingegen ganz andere Toleranzen, der darf sogar nachgehen:
Die Abweichung des Wegstreckenzählers darf nach § 57 Abs. 3 StVZO +/? 4 % betragen.
Edit
Hier rund um Stuttgart sind die Blitzer angeblich schärfer eingestellt worden und lösen bereits bei 3kmh drüber aus.
Mit 10 mehr auf dem Tacho wird es dann sehr knapp.
Ausprobiert habe ich aber nicht, habe eh ständig einen deppen vor mir der meint bei erlaubten 80 muss man mit tacho 75 am Blitzer vorbei fahren :rolleyes::mad:
Man sollte auch auf keinen Fall zugeben, dass man immer 10 km/h zu schnell fährt. Das ist dann nämlich Vorsatz und der wird härter geahndet als ein fahrlässiger Verstoß.
Zitat:
@Hanswurst31 schrieb am 5. Oktober 2023 um 12:08:18 Uhr:
Wie viel Beträgt die tatsächliche Toleranz?
Kurz gesagt: 0km/h
Ein Blitzer hat 3% (mind 3km/h) Toleranz, Provida hat 5% (mind 5km/h), beides Aufgerundet.
Heißt aber auch daß diese auch entsprechend mehr messen können (vorwerfbar dann abzüglich Toleranz maximal die reale Geschwindigkeit). Das ist kein Bonus für den Fahrer, sondern eine Sicherheitsreserve für das Messverfahren.
Tachos müssen auch nicht vor gehen (sie dürfen nur nicht zu wenig anzeigen). Toleranzen von 0-10km/h sind hier aber in der Praxis vorhanden (lieber zeigt der Hersteller etwas mehr an und ist damit auf der sicheren Seite).
Dann gibt's noch die Einstellung der Blitzer (die werden erfahrungsgemäß etwas höher eingestellt, zumindest die Festen da man nicht reihenweise Fotos mit 1km/h drüber haben will).
Gruß Metalhead
@TE- Nicht unterschiedliche Dinge verwechseln:
Einmal gibt es den Toleranzabzug vom angezeigten Messwert des Blitzers. Das ist eine unglücklich gewählte Bezeichnung, weil nicht eine Übertretung durch den Verkehrsteilnehmer toleriert wird, sondern die Messunsicherheit (mögliche und technisch nicht vermeidbare Abweichungen) des Messgerätes. Diesen Abzug sollte man besser nicht selbst ausnutzen, weil eben tatsächlich geringe Messfehler auftreten können.
Und dann gibt es die eingestellte Auslöseschwelle. Das kann 3, 6, 10, x km/h über dem geltenden Limit liegen. Keiner wird dir für irgendeinen Wert garantieren. Also besser nicht ausnutzen!
Was man leicht machen kann, ist die fahrzeug-spezifische Tachoabweichung zu ermitteln, ein Smartphone mit GPS/Navi-App ist doch heute jedem zugänglich. Achtung: die Abweichung ist meist geschwindigkeits-abhängig, z.B. echte 30km/h bei angezeigten 33km/h, aber echte 100km/h erst bei angezeigten 105km/h usw.
Diesen Wert kann man getrost "einberechnen".
Meine Erfahrung nach über 1,5 Mio km:
- Tachovoreilung zzgl. 3 % Toleranz auf die gemäß Tachoanzeige gefahrene Geschwindigkeit hinzuzählen um den Blitzerauslösebereich halbwegs sicher zu umgehen
- Die Tachovoreilung ist von Fahrzeug zu Fahrzeug sehr unterschiedlich u. ist bei Young-/Oldtimern meistens größer als bei neue(re)n PKW. Bei meinen 4 PKW hat der neue BMW M340d im Bereich 30-100 km/h lediglich 2-3 km Voreilung u. bei meinem 300 SL von 1987 sind es 6-8 km (mit Neubereifung in Seriengröße)
- Neuere Blitzmessanlagen lösen im Bereich unter 100 km/h manchmal auch schon bei gemessenen 5 km über dem am Messort geltenden Tempolimit aus, bei älteren Anlagen meistens erst bei gemessenen 7-8 km Tempolimitüberschreitung
- Bei Tempokontrollen auf Schnellstraßen und Autobahnen (100/120/130 Tempolimit) erfolgt das Blitzen fast immer erst bei einer gemessenen Geschwindigkeit von +11-15 über dem örtlich geltenden Tempolimit, weil hier der Toleranzabzug ebenfalls mindestens 3% der erfassten Geschwindigkeit ist, was bei 120 km/h dann aufgerundet 4 km sind
Fazit: Kennt man in etwa die jeweilige Tachovoreilung des gefahren Fahrzeugs u. packt da noch 2-3 km drauf, sollte man stets noch im zulässigen bzw. tolerierten Geschwindigkeitsbereich sein.
Um auf die Frage des TE zu antworten.
Die tatsächliche Toleranz kennt hier niemand.
Die müsste man ermitteln, durch Messung der tatsächlichen Geschwindigkeit.
Ich denke, einige haben den Sinn der abgezogenen Toleranz nicht so recht verstanden. Die Messgeräte dürfen eine Toleranz von 3% aufweisen. Was bedeutet, dass bei real gefahrenen 100 Km/h Messwerte zwischen 97 und 103 im rechtlichen Rahmen liegen. Zieht man von den im ungünstigsten Fall gemessenen 103 Km/h die 3% Toleranz ab, landet man bei 99,1 Km/h. Fährt man die berühmten 10 Km/h schneller, kann im ungünstigsten Fall ein Messwert von 109 Km/h entstehen. Wenn der Tacho dann relativ genau anzeigt, bekommt man ein Foto.
Ich empfehle folgende Testreihe:
Fahre erst mit 50 km/h über TL durch den Blitzer, dann mit 45, dann mit 40, usw...
Das machst du so lange, bis der Blitzer nicht mehr auslöst, dann weißt du, wo für diesen Blitzer die Auslöseschwelle liegt. Je nach Laune und Finanzkraft kannst du die Testreihe bei anderen Blitzern wiederholen und hier berichten, ob alle auf die gleiche Auslöseschwelle eingestellt sind :D
ich halte es auch so, dass ich die Tachovoreilung ausnutze und fahre ganz gut damit. Die wenigen Tickets in den vergangenen knapp 35 Jahren am Steuer, die ich trotzdem bekommen habe, waren alle der eigenen Schusseligkeit geschuldet, d.h. ich habe Begrenzungen entweder einfach übersehen oder gedankenversunken gesehen und nicht reagiert, allerdings nie so, dass der Lappen in Gefahr war. Ebenso mit anderen potentiell gefährlichen Situationen. Meistens bin ich aufmerksam und denke auch mal für andere mit, in wenigen Fällen nicht und in noch weniger Situationen haben andere für mich mitgedacht.
Allerdings kann ich nicht bestätigen, dass zwischen Tachovoreilung und Fahrzeugalter ein Zusammenhang besteht. Bei mir:
1970er Austin 1100 --> Voreilung gegenüber GPS 3-5 km/h zwischen 30 und 110 km/h
2018er Citroen Jumper --> Voreilung 2-6 km/h zwischen 30 und 110 km/h
2020er Toyota RAV 4 --> Voreilung 5-10 km/h zwischen 30 und 130 km/h
Mein Glück hier in Schweden ist, dass die festen Blitzer, die es durchaus häufiger gibt, dem Anschein nach eine höhere Auslöseschwelle haben. An dem Blitzer, der am Übergang zwischen der Autobahn E4 zwischen Jönköping und Värnamo und der Reichsstraße 30 steht, bin ich tatsächlich mit dem Jumper mal ganz selig mit Tempomat-geregelten Tacho 100 vorbeigefahren. Erlaubt ist 90. Geblitzt hat es nicht, obwohl ich da dann mit echten 95 vorbeigerauscht bin. Und hier kosten solche geringen Übertretungen ab 1500 Kronen, also wird es nicht wegen Geringfügigkeit gewesen sein, dass das Teil nicht ausgelöst hat.
Weitere Versuchsserien spare ich mir aber lieber :-)
Zitat:
@Hanswurst31 schrieb am 5. Oktober 2023 um 12:08:18 Uhr:
Könnte man evtl sogar etwas schneller fahren?
Beste Grüße
Eins....., Zwei oder Drei.....
Ob du Richtig liegst weist du wenn das Licht angeht :-)
Unterschätze die Genauigkeit moderner Fahrzeugtachos nicht !
Bei mir (Zusätzlich Digitale Geschwindigkeitsanzeige) liegt diese, in Geschwindigkeitsbereichen in denen dann überhaupt eine Kontrolle erfolgt, bei quasi 0 km/h im Vergleich zu einer GPS-Anzeige (klar, auch diese ist mit einer gewissen Ungenauigkeit).
Sprich: GPS-Anzeige 50 km/h --> Tachoanzeige auch 50 km/h.
Abweichung nach oben waren, bis 120 km/h max 1-2 km/h.
Weiter hab ich nicht "gemessen".
Mit +5 km/h magst du noch im "sicheren Bereich" liegen.
Von +10 oder gar noch mehr km/h habe ich mich definitiv verabschiedet.