Wie tauglich sind ältere Herkules Mofa's?
Guten Morgen,
mal davon abgesehen, daß die im Titel genannten Modelle wohl bei den meisten Leuten nicht mehr zeitgemäß sind, hätte ich doch mal gern gewusst, wie funktional und belastbar diese Teile heute noch sind? Wie geeignet sind diese Fahrzeuge zudem für Bergfahrten?
Bei uns im Ort fährt einer sowas, wo sowohl Herkules als auch Sachs draufstehen, was ausschaut wie ein Fahrrad, und der mit diesem Ding ohne Mittreten doch relativ zügig unterwegs ist; 50er gemäßes Kennzeichen vorhanden. Auch konnte ich hier hören, daß dessen Motor gar nicht mal laut ist.
Worin liegt übrigens der Unterschied bei den einzelnen Herkules-Modellen, wo sie doch von der Optik nur schwer zu unterscheiden sind?
ciao
wauhoo
Beste Antwort im Thema
Hallo ersteinmal,
ich gehöre auch schon zum "älteren" Personenkreis. Habe noch 2 Hercules in meiner Garage stehen. Ich persönlich fahre mit denen schon seit 1980 rum. Wenn man sie hegt und pflegt, und nicht daran rumbastelt, halten sie fast eine Ewigkeit. An einem Modell, meine Prima5, schraube ich nun schon fast 2 Jahre rum, da ich tagsüber auch noch am arbeiten bin und abends nicht immer die Lust habe, irgendetwas zu machen. Diese Fahrzeuge sind sehr robust, nehmen einem so schnell nichts übel. Sogar bei der Bundeswehr wurden sie eingesetzt. Den Motor neu zu überholen ist gar nicht so schwierig, neue Lager und Simmerringe rein, neue Kupplungslamellen rein, einstellen und fertig. Anschließend den Motor wieder vernünftig mit allen Dichtungen zusammen bauen.
Einige Modelle unterscheiden sich daran, wie z.B. die Prima2, das sie einen Rahmentank hat. Alle anderen haben einen aufgesetzten Tank. Weiterhin gibt es Modelle, die einen Automatikmotor, 2-Gang oder was eher selten ist, einen 3-Gang Motor haben. Und dann gibt es noch die "G3", hat ungefähr die Bauform einer Zündapp CS.(3-Gang)
Ich habe schon Videos gesehen, wie jemand mit einer Hercules nach England gefahren ist, ohne irgendwelche Mucken zu machen. Ersatzteile gibt es noch genügend für diese Mofas oder Mopeds(P3), deswegen mache ich mir keine Sorgen. Wenn du eine Hercules angeboten bekommst, achte darauf, von wem du sie kaufst. Angebote von "älteren" Herrschaften kannst du ruhig vertrauen, während dessen von unserer Jugend würde ich ersteinmal darauf achten, ob die nicht irgendwie daran gebastelt haben. (Ritzel, 70er oder 80er Zylinder, usw.) Dann lass die Finger davon weg. Die halten dann nicht mehr lange.
Ich persönlich fahre übrigens auch noch fast täglich einen Piaggio-Roller, NRG MC2, Bauj. 1996 mit fast 29.000km. Und surrt immer noch wie eine Nähmaschine.
Bis dann
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15 Antworten
Hallo ersteinmal,
ich gehöre auch schon zum "älteren" Personenkreis. Habe noch 2 Hercules in meiner Garage stehen. Ich persönlich fahre mit denen schon seit 1980 rum. Wenn man sie hegt und pflegt, und nicht daran rumbastelt, halten sie fast eine Ewigkeit. An einem Modell, meine Prima5, schraube ich nun schon fast 2 Jahre rum, da ich tagsüber auch noch am arbeiten bin und abends nicht immer die Lust habe, irgendetwas zu machen. Diese Fahrzeuge sind sehr robust, nehmen einem so schnell nichts übel. Sogar bei der Bundeswehr wurden sie eingesetzt. Den Motor neu zu überholen ist gar nicht so schwierig, neue Lager und Simmerringe rein, neue Kupplungslamellen rein, einstellen und fertig. Anschließend den Motor wieder vernünftig mit allen Dichtungen zusammen bauen.
Einige Modelle unterscheiden sich daran, wie z.B. die Prima2, das sie einen Rahmentank hat. Alle anderen haben einen aufgesetzten Tank. Weiterhin gibt es Modelle, die einen Automatikmotor, 2-Gang oder was eher selten ist, einen 3-Gang Motor haben. Und dann gibt es noch die "G3", hat ungefähr die Bauform einer Zündapp CS.(3-Gang)
Ich habe schon Videos gesehen, wie jemand mit einer Hercules nach England gefahren ist, ohne irgendwelche Mucken zu machen. Ersatzteile gibt es noch genügend für diese Mofas oder Mopeds(P3), deswegen mache ich mir keine Sorgen. Wenn du eine Hercules angeboten bekommst, achte darauf, von wem du sie kaufst. Angebote von "älteren" Herrschaften kannst du ruhig vertrauen, während dessen von unserer Jugend würde ich ersteinmal darauf achten, ob die nicht irgendwie daran gebastelt haben. (Ritzel, 70er oder 80er Zylinder, usw.) Dann lass die Finger davon weg. Die halten dann nicht mehr lange.
Ich persönlich fahre übrigens auch noch fast täglich einen Piaggio-Roller, NRG MC2, Bauj. 1996 mit fast 29.000km. Und surrt immer noch wie eine Nähmaschine.
Bis dann
Als Hobbyrider der 1. Stunde bzw. Absolvent der damals neuen Führerscheinklasse 1b in den 80igern möchte ich meinen nostalgischen Senf auch mal dazugeben
Damals wurden deutsche Straßen quasi von Zündapp, Kreidler und Herkules beherrscht, wobei Herkules am längsten ausgehalten hat und als letzte rein deutsche Marke vom Markt verschwand. Heute gibt es Zündapp in Indien (Madras) und was sich heute Kreidler nennt, ist chinesischer Herkunft und hat mit Kreidler an sich nichts mehr zu tun
Mit den Herkules Mofas hat man nicht nur seinen jugendlichen Leichtsinn ausgetobt, sondern geschraubt, getunt und gebastelt. Es gab alle Arten von unterschiedlichen Lenkern, Sätteln, Armaturen, Chromteilen und Koffern sowie unzählige Motor-Tuning Möglichkeiten. Allerdings hatte man mit einem Herkules Mofa auch immer die Rennkommissare in den grünweißen Uniformen im Nacken, da auch die um die zahlreichen "Optimierungsmöglichkeiten" wußten. Ich selbst fuhr eine "heiße" Herkules Prima 5S, bei der ich mich mit einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 90 Km/h zufrieden gab und mit der ich so manche Fluchtrouten durch enge Gassen und Schrebergärten nutzen musste
Unfrisiert sind die Sachs-Motoren quasi nicht kaputt zu kriegen, da sie im Originalzustand weit unter ihren möglichen Drehzahlen und Druckverhältnissen bleiben. Ob die Fuhre also flink einen Berg hochgeht, kann man quasi selbst variieren, indem man hier oder dort selbst etwas macht.
Ersatzteile und Optimierungsmöglichkeiten findet man heute noch z.B. hier: http://www.goetz-motorsport.de/
Ich denke, mit einem gepflegten Herkules Mofa kann man auch heute nicht viel verkehrt machen, nur gibt es leider kaum noch 2-Takt Tanksäulen - Selbstmischen ist angesagt was aber wiederum von Vorteil ist, wenn man einer etwas kräftigeren oder zügigeren Fortbewegung den Vorzug gibt
Genauso sieht es aus. Aber eins steht fest: Alles was mal Kult war, verschwindet so langsam von unseren Straßen, wobei man aber das eine oder andere gute Stück sicherlich noch im Ebay oder sonstigen Plattformen erwerben kann. Manchmal hat man auch das Glück, so wie ich damals, das man so ein Gerät bei einem Bekannten im Keller stehen sieht und es dann auch für ein kleines Geld bekommen kann.
90 km/h? Nö, die braucht es gar nicht; als bisheriger, gelernter Fahrradfahrer ist ja eh der Weg das Ziel.
Und primär suche ich ja sowieso nach einer Möglichkeit, mir nachts die Zeitungszustellerei, (siehe meine anderen, wenigen Themen), zu erleichtern; Geschwindigkeiten von über 30 km/h nützen mir da in unseren 30er-Zonen ohnehin nix. Und mit den in Relation zu einem "richtigen" Roller niedrigeren Transportkapazitäten, (die Zuladung von maximal ca. 40 kg bis 45 kg ist ja nicht eben viel), kann ich mich zwischenzeitlich auch arrangieren.
Überlandfahrten ließen sich schon irgendwie bewerkstelligen, zumal die angegeben 1,6l auf 100km doch erheblich niedriger sind, als die Verbrauchswerte bei modernen Rollern.
Und irgendwie, hab' ja auch so meine Meise, mag ich die modernen Plastikroller nicht. Die sehen so instabil aus und wirken nicht, als könnten sie 20 und mehr Jahre fahrbar überstehen. Abgesehen davon, je weniger dran ist, umso weniger kann kaputt gehen.
In Bezug auf die Konstruktion, was ist denn besser bspw. stabiler? Rahmentank oder aufgesetzter Tank? Vermutlich letzteres, weil wenn Tank mal kaputt geht, ist er leicht austauschbar?
Zitat:
Original geschrieben von Wauhoo
Und mit den in Relation zu einem "richtigen" Roller niedrigeren Transportkapazitäten, (die Zuladung von maximal ca. 40 kg bis 45 kg ist ja nicht eben viel), kann ich mich zwischenzeitlich auch arrangieren.
An so ein Mofa kann man noch einen Fahrradanhänger dran machen.
Ich weiss nicht, wie legal das ist, aber wird hier (Schrebergartenverein) öfter praktiziert.
Rahmentank ist (oft) kleiner und wenn er mal korrodieren sollte schwerer zu reinigen.
Zitat:
Original geschrieben von tullux01
Zitat:
Original geschrieben von Wauhoo
Und mit den in Relation zu einem "richtigen" Roller niedrigeren Transportkapazitäten, (die Zuladung von maximal ca. 40 kg bis 45 kg ist ja nicht eben viel), kann ich mich zwischenzeitlich auch arrangieren.
An so ein Mofa kann man noch einen Fahrradanhänger dran machen.
Ich weiss nicht, wie legal das ist, aber wird hier (Schrebergartenverein) öfter praktiziert.
Rahmentank ist (oft) kleiner und wenn er mal korrodieren sollte schwerer zu reinigen.
Rahmentank ist vor allem älter als die mit aufgesetztem Tank.
Diese Kreidler hatten wir hier schon als Thema.
Sowas dürfte unser TE nicht vorhaben...
Zitat:
Original geschrieben von Multitina
Sowas dürfte unser TE nicht vorhaben...
Kann ich nicht beurteilen, da bei mir nix angezeigt wird, obwohl Youtube sonst durchaus funktioniert.
Hier kannst ihn Dir auch anschauen, gleich der erste:
http://kreidler-ig-moseltal.npage.de/videos.html
Und hier der Beitrag den ich meinte:
http://www.motor-talk.de/forum/meine-kreidler-und-ich-t2299085.html
Ein Heidenaufwand und zudem kein Hercules-Mofa...
Es grüsst
Tina
Danke für die Links und die Mühe, doch angezeigt wird auch dann bei mir nix. Liegt wohl diesbezüglich am restriktiv eingestellten Gesamtsystem. Aber ist egal, Autobahn fahren mag ich eh nicht.
Im speziellen Hercules-Forum gibt es einige Themen darüber, (so nach groben Durchsehen), wo Leute ihre Mofa's leicht schneller gemacht haben und das wohl auch vom TÜV dann abgenommen wurde. Sowas stünde aber erstmal alles nicht zur Debatte.
Ein Anhänger darf lt. Bedienungsanleitung mitgeführt werden, (maximal etwa 65 gezogene kg), wenn die angebaute Anhängerkupplung vom TÜV bspw. abgenommen worden ist.
Also "leicht" schneller machen und vom TÜV abnehmen klingt mir suspekt.
Mofas dürfen nur maximal 25km/h. Darüber ist es eine Änderung der Fahrzeugart (in -wie es früher hieß- Moped). Die düften dann 40km/h oder sogar 50km/h.
Ist nicht unmöglich und wird vor allem bei Baureihen gemacht, wo es die schnelleren Fahrzeuge auf gleicher Basis gab (da dann technische Daten vorliegen für den TÜV, damit der auch deren entsprechung prüfen kann), die aber sehr selten waren.
Anhänger gibt's übrigens auch ohne fest am Fahrzeug angebrachte Kupplungen. Werden dann mit so ner Schlaufe an der Sattelstütze bzw. dem Rahmen festgemacht.
Sich ne AHK beim TÜV eintragen zu lassen stell ich mir schwierig vor. Es gibt kaum welche oder sogar keine mit ABE und wenn der Prüfer dann vor dem Teil steht isses wahrscheinlich wie die Kuh vor'm berg.
Grad die Herkules gibt's aber zu hauf auch mit schon vorhandener AHK.
Zitat:
Original geschrieben von tullux01
Ist nicht unmöglich und wird vor allem bei Baureihen gemacht, wo es die schnelleren Fahrzeuge auf gleicher Basis gab (da dann technische Daten vorliegen für den TÜV, damit der auch deren entsprechung prüfen kann), die aber sehr selten waren.
Soweit ich gelesen habe, ist das die Optima-Reihe, die mit der Prima-Reihe baugleich ist; erstere dürfen 40 km/h fahren, letztere halt 25 km/h. Die Optima's werden nur kaum angeboten und wenn doch, sind sie trotz des Alters preislich so gestrickt, daß man sich auch einen herkömmlichen Roller kaufen könnte.
Zitat:
Werden dann mit so ner Schlaufe an der Sattelstütze bzw. dem Rahmen festgemacht.
Das geht auch beim Mofa? Braucht da nicht alles eine Genehmigung, was geändert wird?
Zitat:
Grad die Herkules gibt's aber zu hauf auch mit schon vorhandener AHK.
Problem hier sind die Beschreibungen zu den Inseraten, die fast alle das Prädikat "Mangelhaft" verdienen.
Wobei ich mir aber schon sicher bin, daß die meisten Mofa's deswegen verkauft werden, weil sie den Besitzern nunmehr zu langsam sind und auch der Nachwuchs zu schnelleren Teilen greift.