Wie sollte man am besten Kuppeln ?
Hallo Leute,
wie sollte man am besten die Kupplung bedienen ?
1.) Erst an der Ampel in den Leerlauf oder
2.) wenn rot ist ruhig schon in den Leerlauf und weiterrollen
3.) vom 4.Gang in den 3. usw, also eine Motorbremse machen und dann auskuppeln.
Ich weiss es wirklich nicht.
Danke für Eure Hilfe.
bye.
27 Antworten
Kompliziert? Hmm...möchte einfach wissen ob die von mir vermeintlich schöne Schaltart (Kupplung nur halb-durchdrücken und nicht bis zum Bodenbrett) ok ist...bzw. eventuell die geniale Schaltsymbiose von sanft (verschleissarm) und schnell ist.... :-). Ev. auch ob andere dies so praktizieren...
Normalfall: Ich gehe beim Anfahren nur knapp bis 1500rpm und lasse die Kupplung bereits kommen. Drehzahl sackt dann wieder auf 1000rpm runter und von dort bescheunige ich. (und in der Stadt grundsätzlich nicht mehr als 3000rpm...). Wie Du siehst eigentlich ein ganz sanftes Fahren....Im übrigen fahre ich in der Stadt bei 50kmh mind. im 4ten wenn nicht im 5ten oder gar dem 6ten Gang (mit dem R bei gerader Strasse und mit knapp 50-55kmh)....
Nichtsdestotrotz - also im grundsätzlich im Verschleiss-armen Bereich - spüre ich die Unterschiede.
Wenn dann Überland angesagt ist, dann fahre ich den Motor schon auch richtig aus, allerdings ist natürlich auch der Schaltvorgang noch viel "heikler" (betreffend Rucken&Zucken).
Meistens gebe ich mir (oder dem Wagen) eine kurze "Einhaltphase" beim Beschleunigen und dann erst Schalten.
Ich wähle dann meistens die gemütliche Art (mit "sich Zeit lassen"😉 was dann ein sehr edles&ruhiges Fahrgefühl für die Mitreisenden erzeugt. (zweimal wurde ich bereits gefragt - nach 30 min Fahrt auf den hinteren Sitzen - ob dies ein Automat sei....man spüre gar nichts vom schalten) würde es aber gerne zu meiner Variante 1 optimieren....
Mein Bruder fährt mit seinem 440er z.B. ganz anders: Bei Ihm ist es ein blitzartiges kuppeln-schalten-kuppeln, was sich teils in etwas ruppigen Schaltmomenten äussert. Dies aber nicht unbedingt bei so hohen Touren wie Du (Ostfriese) Sie beschreibst, sondern bei ganz normaler Fahrt. Auch hat man so ein "nervöses" Fahrgefühl als Passagier.
Aber meine Frage ist noch nicht beantwortet....ist Variante 1 (also Kupplung NICHT ganz durchdrücken) schädlicher (für Getriebe, Gänge, Synchronringe, Kupplung, Antrieb etc) oder nicht?
Gruss und Danke
Fredi
Hallo Fred
Also nochmal rein theopraktisch ;-)
eine Kupplung verscheißt, wenn sie rutscht. Je höher der Druck und je stärker der Geschwindigkeitsunterschied während des Rutschens, desto höher ist der Verschleiß. Eine komplett gelöste Kupplung "SOLLTE" frei laufen, ist aber irgentwie konstuktionsabhängig. Bei einigen Fahrzeugen ist fast ein halber Zentimeter Abstand zum Schwundrad und Andruckplatte, bei anderen ist geradeso Luft dazwischen.
Fakt ist in meinen Augen aber: Je weniger du das Kupplungspedal tritts, desto mehr reibt die Kupplungsscheibe noch an Schwungrad / Andruckplatte, desto höher ist der Verschleiss an der Kupplung. Die Synchronringe sind davon erst einmal nicht betroffen. Die arbeiten nur, wenn der Gang gewechselt wird und dort ist es dann auch so, je schneller sie die Drehzahlunterschiede synchronisieren müssen und je höher die Differenz ist (und je kälter das Getriebeöl), desto höher ist der Verschleiß.
Resumé: Beim Fahren die Kupplung zügig ganz durchtreten, Schalthebel nicht durchreissen, sondern dem Getriebe zeit geben (wir reden hier von +-0,5 sec), Kupplung zügig in Zusammenspiel mit dem Gaspedal (Drehzahlanpassung) kommen lassen (aber deutlich langsamer als beim Treten).
Optimum beim Runterschalten: Zwischengas, also:
Kupplung treten, Gang raus, Kupplung lösen, ein Gasstoss, Kupplung treten, kleinerer Gang rein, Kupplung lösen.
Rennfahrer machen das, aber nicht wegen des Verschleißes. Die brauchen das, um beim Runterschalten, was ja beim Bremsen gemacht wird, (die brauchen immer den richtigen Gang zum anschließenden optimalen Beschleunigen) zu verhindern, das die Antriebsräder aufgrund der Kombination Bremse und Motorbremse blockieren und die Autos dadurch abfliegen. Mit diesem extrem harten Rennkupplungen ist nämlich gefühlvolles Einkuppeln so gut wie unmöglich.
Hoffe geholfen zu haben
Stephan
Hmm....macht Sinn.... :-)
Danke Stephan!
(Kann also dann-und-wann etwas ruckeln beim Schalten besser hinnehmen und mir sagen: Na wenigstens schliff die Scheibe nicht allzulange.... 😉
Gruss Fredi (der wohl am Besten mit einem Volvo 66 (DAF) Variomat bedient wäre....)
Jetzt stannd der Thread ein Jahr lang auf Eis, und dann an einem Tag geht es voll weiter.
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Zitat:
Original geschrieben von lordfuchs
Jetzt stannd der Thread ein Jahr lang auf Eis, und dann an einem Tag geht es voll weiter.
Ich kannte den thread auch noch nicht, aber gekuppelt wird halt immer noch ;-))
Ich nutze eigentlich immer die Motorbremse. Das kommt aber daher, dass ich, nachdem ich Moped und Motorrad fahren durfte, die Autofahrschule gleich auf dem LKW gemacht habe und das auch ein paar Jahre betrieben habe (das LKW-Fahren). Das war noch eine ziemliche Kuppelei mit dem damals unsynchronisierten Getriebe. Hochschalten mit Zwischekuppeln, runterschalten mit Zwischenkuppeln + Zwischengas.
Wie schon von Anderen geschrieben; Die Motorbremse schadet weder der Kupplung noch dem Motor, spart Sprit, (wegen der Schubabschaltung) und die Bremsklötze danken es auch mit einer langen Lebensdauer. Das weiter oben beschriebene Verglasen der Bremsbeläge durch häufiges weniger starkes Bremsen konnte ich bisher bei meinen Autos nicht beobachten.
Gruß, dixi
Zitat:
Original geschrieben von dixi
Ich kannte den thread auch noch nicht, aber gekuppelt wird halt immer noch ;-))
Ich nutze eigentlich immer die Motorbremse. Das kommt aber daher, dass ich, nachdem ich Moped und Motorrad fahren durfte
Ich habe es auch vom Motorrad her gelernt; wenn man nicht gerade einen Zweitakter fährt, macht da die Motorbremse sehr viel Sinn. So sehe ich das beim Auto auch und benutze, wenn ich mal einen Schalter habe, die Kupplung beim Heranrollen an die Ampel.
Man erkennt daran eine gute Fahrschule
Zitat:
Original geschrieben von Ostfriese
Hallo Fred
Also nochmal rein theopraktisch ;-)
eine Kupplung verscheißt, wenn sie rutscht. Je höher der Druck und je stärker der Geschwindigkeitsunterschied während des Rutschens, desto höher ist der Verschleiß. ...
...Hoffe geholfen zu haben
Stephan
Habe den Führerschein zweimal machen müssen. Das zweite mal in Grün war richtig lehrreich. Aber beide male ist mir das genau so, wie von Stephan beschrieben, beigebracht worden.
CU
BK, der in seinem V70 nicht mehr kuppeln muß.
Ansonsten bei Schaltung aber auch mit Motorbremse fährt.
Zitat:
Original geschrieben von Ostfriese
Optimum beim Runterschalten: Zwischengas, also:
Kupplung treten, Gang raus, Kupplung lösen, ein Gasstoss, Kupplung treten, kleinerer Gang rein, Kupplung lösen.
@Stefan
Frage: was machts fuer einen Unterschied, ob ich beim Zwischengas die Kupplung vor dem Gasstoss loese oder nicht? Kann man nicht den Gasstoss gleich bei getretener Kupplung geben?
danke, Tom
Zitat:
Original geschrieben von Flabian
Frage: was machts fuer einen Unterschied, ob ich beim Zwischengas die Kupplung vor dem Gasstoss loese oder nicht? Kann man nicht den Gasstoss gleich bei getretener Kupplung geben?
Wenn du bei getretener Kupplung Zwischengas gibst, bringst du nur den Motor momentan auf eine höhere Drehzahl, was für den Schaltvorgang nicht von Belang ist. Dagegen bringt das Zwischengas beim Zwischenkuppeln, also gelöster Kupplung im Leerlauf, das Getriebe auf eine höhere Drehzahl und ermöglicht das bessere Einlegen eines niedrigeren Ganges, da die Getriebedrehzahl der benötigten Motordrehzahl des niedrigeren Ganges angepaßt wird. Bei älteren LKWs mit unsynchronisierten Getrieben war es nur mit dieser Schalttechnik überhaupt möglich, herunterzuschalten, ohne das einem das Getriebe fast um die Ohren geflogen ist.
Bei den heutigen synchronisierten, speziell den modernen PKW-Getrieben, ist diese Schaltprozedur völlig überflüssig. Jedoch schaden tut es auch nichts.
Gruß, dixi
Zitat:
Original geschrieben von dixi
Bei den heutigen synchronisierten, speziell den modernen PKW-Getrieben, ist diese Schaltprozedur völlig überflüssig. Jedoch schaden tut es auch nichts.
@dixi Schöne Erklärung, aber dein Resumé stimmt so nicht so ganz:
Zwar ist es Richtig, das man sich das Zwischengas, speziell beim Runterschalten, seit dem Einsatz von Synchronringen sparen kann, allerdings verschleißen dann eben die Synchronringe schneller. Kann man häufig bei Fahrzeugen mit hohen Kilometerständen im 2 Gang (beim Runterschalten) beobachten (Runterschalten bei Ampel, Kreuzung, Stau und sonstigen Situationen).
Was mir allerdings auch noch keiner definitiv sagen konnte, ist, was bei der mit bzw. oder Zwischengaslösung effektiv mehr Verschleiß nach sich zieht, die Kupplung oder die Synchronringe. Fakt ist, das eine Reparatur der Synchronringe def. deutlich teurer ist als ein Tausch der Kupplung, Fakt ist aber auch, daß defekte an den Synchronringen erst bei hohen Kilometerständen (i.d.R.) und/oder bei ewigem Reindrücken (Durchreissen der Gänge, speziell beim Runterschalten) auftreten. Meine persönliche Meinung ist dazu, das man mit kaputter Kupplung liegen bleibt, aber mit verschlissenen Synchronringen entweder mit Zwischengas oder mit Geräuschen (spez. beim Runterschalten) weiterfahren kann. Weiterhin bin ich diesbezüglich ein fauler Mensch, ich versuche halt nur, den Synchronringen die Arbeit etwas zu erleichtern, in dem ich "mit Gefühl" runterschalte.
Bis denne
Stephan
schalten
Hallo,
ich hab noch ne Frage zum hochschalten. Also, ich nehm Gas weg, dreht Kupplung, mach gemütlich den höheren Gang rein und lass die Kupplung langsam kommen und geb dabei ein wenig Gas (nachdem das Pedal ca. 3/4 gekommen ist). Nur meine Kupplung kommt erst extrem spät, so das der Motor fast jedesmal leise aufheult. Mein Mitfahrer meint dann jedesmal, gib doch nicht so viel Gas, was ich aber eigentlich nicht mache.
Sollte man, wenn man hochschalten überhaupt bei schleifender Kupplung Gas geben? Und wenn ja, wie viel (so in etwa). Leider wurde sowas nie in der Fahrschule gesagt.
Oder sollte ich einfach kein Gas mehr geben, was allerdings zur Folge hat, das beim Einkuppeln die Drehahl fällt und ich dann mehr aufs Gas latschen muss (mehr Verbrauch), damit das Auto beschleunigt.
thx for help
muhhh
@Ostfriese
Ja, stimmt schon, daß der Verschleiß bei modernen Getrieben eher bei den Synchronringen liegt. Umgehen kann man das halbwegs mit dem von dir beschribenen "gefühlvollen Einlegen" der Gänge, sowieso speziell beim Runterschalten.
Aber irgendwas verschleißt halt immer, gerade wenn man sein Auto bis in hohe Kilometerleistungen fährt. Und man weiß halt leider gerade bei einem Gebrauchtwagen nie so genau, wie der Vorbesitzer so mit dem Auto umgesprungen ist. Denn Fakt ist doch sicherlich, daß ein Fahrer, der sein Auto neu kauft und vielleicht so bis 100 Tkm fahren will, sich um diese Verschleißgeschichten nicht so sehr Gedanken machen muß.
Gruß, dixi
Zitat:
Original geschrieben von dixi
[BAber irgendwas verschleißt halt immer, gerade wenn man sein Auto bis in hohe Kilometerleistungen fährt. Und man weiß halt leider gerade bei einem Gebrauchtwagen nie so genau, wie der Vorbesitzer so mit dem Auto umgesprungen ist. Denn Fakt ist doch sicherlich, daß ein Fahrer, der sein Auto neu kauft und vielleicht so bis 100 Tkm fahren will, sich um diese Verschleißgeschichten nicht so sehr Gedanken machen muß.
Stimmt genau, mir ging es vom Prinzip her auch nur um das Prinzip, was wann wie und warum passiert bzw. verschleißt.
@muhhh
beim Hochschalten ist das Gasgeben Erfahrungssache. Abhändigkeit von zig Faktoren (Gang, Reifendurchmesser, Auto, usw.) Um die exakte Drehzahl zu haben, die du brauchst, genügt es, einfach mal in dem Zielgang nach dem Schalten auf den Drehzahlmesser zu schauen (z.B. 2500 rpm). Nun die Kupplung treten und den Motor per Gaspedal auf ca 2500 rpm bringen. Wenn du nun noch die Drehzahl vorm Schalten weißt, hast du eine def. gültige Kombination gefunden.
Dieses Gasgeben beim Hochschalten hat nichts mit Zwischengas oder ähnlichen zu tun. Man macht es eigentlich nur des Komforts wegen. Wenn du beschleunigst, erster, zweiter, dritter usw. und ohne Gas die Kupplung nach dem Schalten hart kommen lässt, weißt du, was einige mit Bonanza-Benzin meinen. Merke: Man gibt leicht gerade so viel Gas, das zum einen niemand einen aufheulenden Motor registriert und zum anderen das lösen der Kupplung zügig ohne merkbaren Ruck im Fahrzeug vonstatten geht. Nebenbei ist das dann bei der Kupplung auch noch verschleißminimierend.
Bis denne
Stephan