Wie sicher ist Wowa bei Blitzeinschlag?
Hallo Camperfreunde,
heute hat mich meine Frau gefragt wie sicher ein Wowa bei Gewitter ist.Ich habe ihr erzählt das bei einem Blitzeinschlag nicht`s passieren kann ,da beim Wowa das selbe Prinzip wie beim Auto (Faradayscher Käfig) wirksam ist.Ich hoffe das ich ihr keinen Müll erzählt habe.Was meint ihr ist der Wowa sicher?Oder gibt es extra Blitzableiter für den Wowa.
Über Antworten würde ich mich freuen.Danke.
Gruß
Ford Raider
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37 Antworten
Hallo,
ich bin mir nicht ganz sicher, aber meine mal etas gehört zu haben, dass der faradaysche Käfig beim WoWa/WoMo nicht entsteht, zumindest nicht bei neueren, die aus GFK o. Ä. gebaut wurden, da dies nicht leitet.
Aber wie gesagt, ich miene mal sowas gelesen/gehört zu haben, probiert habe ich es noch nicht ;-)
Gruss Chris
Bei einem Alu-Wagen wird es wohl funktionieren. Bei einem GFK-Wagen mit Sicherheit nicht.
Bei Wohnwagen / Wohnmobilen mit metalischer Außenhaut gilt das Prinzip des Faradayschen Käfig. Voraussetzung ist aber,
--aufklappbare Dächer/Luken pp sind geschlossen
--externe Stromversorgung durch Herausziehen des
Netzsteckers ist unterbrochen und die Kable-
zuführung liegt min. 1 Meter vom WW entfernt.
--alle übrigen Leitungen, zB. Antennenanschluß,
müssen ebenfalls getrennt sein.
Antennenmasten sollten eingefahren werden. Zudem empfiehlt sich eine Erdung der Antenne, ZB. Verbindung mit einem Erdspieß.
Ein Zelt erfüllt die Voraussetzungen nicht!!
Gruß
Micha der Camper
Wenn man einen Netzstecker mit Masse angeschlossen hat, könnte der dann nicht als Erdung funktionieren?
Ist ein WoWa nicht, wie ein Auto auch, schon alleine über die Reifen geerdet? Und müßte nicht auch ein Blitzschlag in den Antennenmast über Außenhaut und Reifen abgeleitet werden.
Da ich Segler bin, weiß ich nur genau, wie es dort funktioniert: Schlägt ein Blitz in den Mast ein, wird der Strom über den Mast in den Kiel (der meist aus Blei besteht) ins Wasser abgeleitet. Bei vielen Booten guckt unter der Wasserlinie aus der Kielbombe ein Kabel heraus, welches dann der Blitzableiter ist; ich glaube aber auch, daß es ohne funktioniert - so stark dürfte der Antifoulinganstrich nicht isolieren. Der Rumpf ist ja meist aus GFK. Ein Bekannter Segler hat mal nachts im Hafen an Bord geschlafen, und ein Gewitter zog durch. Nächsten Morgen bemerkte er, daß seine Funkantenne am Mastop aufgesplittert war - sah aus wie eine Palme (die Antennen sind aus GFK), aber nachts hatte er gar nicht bemerkt, daß ein Blitz in sein Boot eingeschlagen war.
Man sollte auf jeden Fall im Alu-WoWa bei einem Gewitter keine Blechteile berühren; das gilt auch im Auto. Und hier sind Cabrios oder z.B. Campingbusse mit GFK-Dach nicht geschützt.
Hi Michael62
Interessante und richtige Hinweise.
Allerdings habe ich meine Zweifel, dass der `normale´ aluminiumbehäutete WoWa so immer zweifelsfrei ein FK ist, wie ein Auto.
Ich hab keinerlei Kenntnis darüber, ob z.B. die Seitenteile überhaupt oder zuverlässig leitend mit dem Dach- oder dem Vorder- und Hinterteil verbunden sind.
Gleichermaßen die Alubeschichtungen (Oberteil/Unterteil) untereinander, seitlich, als auch hinten.
Die Räder isolieren zwar vom Boden, aber was ist mit dem Bugrad, das mit einem 2cm Gummibelag, dann 3 cm tief im Sumpf steht.
Hat denn schon jemand von derartigen Unfällen gehört?
Gruß, Tempomat
Hi,
habe noch nie einen Blitzeinschlag in WW erlebt oder davon gehört.. Hoffe, es bleibt mir auch künftig erspart. Mit der bekannten Suchmaschine kann man bei der Eingabe Suchbegriff "faradayscher käfig" noch eine Menge Infos finden. Genauso, wenn man "gewitter und wohnwagen" eingibt. In einer Seite der Uni München stand im Groben das, was ich auch geschrieben habe.
Gruß
Micha
2 Wochen noch und es geht ab zum Bi Village / Istrien..
Hi,
ein Wowa mit metallischer Aussenhaut stellt einen FK dar. Geht mal bitte ins dt. Museum in München und lasst euch mal die Blitzeinschläge zeigen. Wenn wir dann noch über die "vielleicht 3mm" Distanz zwischen Dach und Seitenwand-Keder unterhalten, sollten wir uns das Wesen eines Blitzes noch mal anschauen und erklären lassen. Auch die 3-5 cm eines Bugrades stellen keinerlei Distanz bei einem Blitzeinschlag dar.
Ob ein Blitzeinschlag in einen Wowa überhaupt wahrscheinlich ist (ich tippe mal auf die Wahrscheinlichkeit eines millionstel eines Lotto-6-ers) ist natürlich die grundlegende Frage.
Jürgen
wer weiss das?
wenn es regnet und sich um den WoWa einen mehr oder weniger durchgängiger Wasserfilm bildet welcher ja auch leitend ist, ergibt sich daraus nicht auch einen faradaysche Käfig für Fahrzeuge die nicht über eine metalische Aussenhaut verfügen?
Hi,
wenn ich mich recht erinnere, braucht's zum Einschlag etwas Leitendes. Das wäre bei Aluaufbau die Außenhülle. Ich könnte mir aber vorstellen, daß bei einem Einschlag dann auch ein paar "Alutränen" fließen.🙁
Beim Voll-GFK-Aufbau wäre dann ja wohl das einzig Leitende das Fahrgestell, womit ein "Blitzableiter" (z.B. Antenne) in der Bugradaufnahme Mittel der Wahl sein könnte.?
Wo ist ein Physiker?
Gruß
Franjo001
Blitz
Guten MOrgen!
Wir hatten das Thema erst am WE, da lagen wir nämlich bei Gewitter im Wohnmobil.
Mir ist dann eingefallen, dass wir die Stützen runtergekurbelt hatten.......würde ja bedeuten, dass wir bei Einschlag gegrillt worden wären.
Kann hier niemnd verlässlich darüber Auskunft geben,wie man sich da schützen kann?
zum Beispeil Gummimatten unetr die Stützen ode wie?
Sorry, aber in Physik war ich schon immer eine Niete.
LG
Tim Tailor
Isolation/Blitzableiter und Farad.Käfig sind 2 paar Schuhe.
Der Käfig sorgt dafür daß die elektrostatische Ladung nicht in den Innenraum kommt. GFK bildet keinen FK. Hauswände auch nicht. Deswegen hat man einen Blitzableiter am Haus, der die Ladung des Blitzes in die Erde umleitet. Beim WoMo ist das durch die Gummibereifung NICHT gegeben. Ein Blitzableiter in Form einer Stabantenne mit Anschluss an einen Erdnagel wäre m.E. das Mittel der Wahl. Streiten könnte man sich darum, ob das Fahrgestell mit angeschlossen sein soll.
//To
Heruntergekurbelte Stützen dürften auch eine Erdung darstellen - auf die Gummimatten würde ich verzichten, wenngleich solch hohe Spannungen sich wohl nicht von einer Gummimatte beeindrucken lassen.
Eine Dachluke halte ich nicht für problematisch, egal, ob sie offen oder geschlossen ist. Der elektrische Strom wird sicher durch das umliegende Blech fließen. Schäden am Aluminium ("Alu-Tropfen"😉 treten höchstens an der Einschlagstelle des Blitzes auf und dort, wo Funken überspringen.
Entscheidend dürfte auch der Standort des Wagens sein: Aleine auf weitem Feld, stellt ein WoWa den höchsten Geländepunkt dar, was die Gefahr erhöht. Direkt neben einem Baum wird der (Haupt-)Blitz wohl nicht in den Wagen einschlagen, dafür könnte er aber vom Baum auf den Wagen überspringen. Und: Das Sprichwort von den Eichen und Buchen ist derber Unsinn: Bei Gewitter solllte man immer die Nähe von Bäumen meiden. Sicher steht man aber wohl neben einem hohen Gebäude. Da wird der Blitz eher einschlagen und dann abgeleitet werden. Generell sucht elekt. Strom sich immer den Weg des geringsten Widerstandes. Es gibt aber auch Ausnahmen, wo Blitze manchmal wilde Kapriolen schlagen und dort einschlagen, wo man es wirklich nicht vermutet hätte. Es muß für einen Blitzeinschlag auch gar nicht regnen.
Sicher ist: Ein GFK-Wagen bietet an sich keinen Schutz. Bleibt die Frage, ob dort ein Blitzableiter Sinn macht, oder selbst eher Blitze anzieht - ich denke, daß hängt von der Umgebung ab.
Aber auch ohne Stützen wird der Strom durch die Reifen abfließen - das tut er beim Auto ja auch; da braucht man auch keine zusätzliche Erdung. Denn auch Gummi leitet, wenn auch schlecht, aber Gummi ist kein Isolator. Die Frage ist nur, wie hoch der spezifische Widerstand des Materials ist. Und: Auch ein hoher Widerstand, wie etwa der von Gummireifen, wird durch die enorm hohe Spannung eines Blitzes überwunden. Wir reden hier schließlich von Spannungen von mehreren 100.000 Volt und nicht von den 230 Volt aus der Steckdose. Und selbst wenn man Reifen aus einem isolierenden Material hätte, würde die Spannung auch ausreichen, um vom Fahrgestell auf den Erdboden überzuspringen. Selbst mehrere Meter dürften für einen Blitz keine Hürde darstellen. Der Blitz WIRD abgeleitet, auch ohne zusätzliche Erdung! Irgenwo muß ja auch schließlich hin.
Ich würd mal behaupten, dass das Reifengummi ein besserer Isolator ist als die umliegende Luft, insbesondere dann, wenn die Luft stark ionisiert ist, was bei Gewitter eigentlich immer der Fall ist.
//TM