Wie kuppelt man richtig?
Hi Leute!
Ich fahr zwar jetzt schon seit mehr als 7 Jahre Auto, aber ich bin neulich über einen Thread hier im Forum gestolpert, in dem über kaputte Kupplungen nach wenigen tausende Kilometern berichtet worden ist.
Ich hab dazu nun eine Frage:
Wie fahre ich richtig an eine rote Ampel ran um dann stehen zu bleiben und auf "grün" zu warten?
Ich mach's so: Ich fahre bspw. im 4. Gang 50. Ich bremse im 4. Gang so lange, bis ich bei ungefähr 1200rpm angekommen. Ich drücke dann das Kupplungspedal und stell den Gangschalter auf Leerlauf. Wenn ich dann an der Ampel stehe, drücke ich die Kupplung erneut und lege den ersten Gang ein und halte das Kupplungspedal gedrückt, dabei komme ich aber nicht auch nur annähernd in die Richtung des Schleifenpunktes...
Ist das so richtig, oder soll ich das lieber so machen:
Ich stehe an der Ampel. Kupplung nicht gedrückt Gang im Leerlauf. Erst bei "orange" Kupplung drück 1. Gang einlegen und sofort mit möglichst kurzem schleifen anfahren?
Wie macht ihr das so? Wie ist es für das Auto am besten?
Beste Antwort im Thema
Das zweite ist besser für das ausrücklager und entspannt den linken Fuß 😉
84 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von GhiaRacer
Das höre ich nun zum ersten Mal.Zitat:
Original geschrieben von snooopy365
... UND niemals bei getretender Kupplung den Motor starten (man kann sich ausmalen das hier komplett ohne Öldruck die Schäde noch früher entstehen.Für dieses Phänomen ist nicht jeder Motor anfällig, aber es kann nicht schaden es zu beachten.
Man soll doch mit getretener Kupplung den Motor starten, damit der Anlasser weniger Kraft aufbringen muss. ???
Das hingegen höre ich zum ersten mal 😉
Es dreht ja nur die Eingangswelle im Getriebe mit, keine Zahnräder das sollt eigentlich keinen Merklichen Unterschied machen.
Natürlich nicht einen Gang einlegen 😉
@Hellhound
Da findet man auch schnell im Internet rat wie man den Kupplungschalter überbrückt.
Die Start Stop Autos aus dem VAG Konzern starten auch nur noch mit getretern kupplung. Ohne start stop war das nicht so. Ist mir beim caddy aufgefallen, der voFL konnte man so starten das FL mit start stopp nicht. Da muss man erst mal lesen was einem das display mitteil.
Ich starte auch immer ohne kupplung nur im winter wenn es sehr kalt ist drück ich die.
Bei youtube gibt es ein kaltstart video wo der motor wieder ausgeht weil das getriebel
öl noch so kalt ist und ohne kupplung geht er auch nicht an. Der motor wurde vorgewärmt mit nem defa system.
mein Golf ohne Start/Stop muss auch gedrückt werden um den anzulassen...
Ich fahr ebenfalls einen Golf VI der nur mit gedrückter Kupplung gestartet werden kann. Soll das etwa von VW, in Bezug auf die Kupplung, gewollte/geplante Ausfälle andeuten, weil sie wissen, dass, wenn man die Kupplung beim Starten drückt, dass dann irgendwie die Kurbelwelle (?) start belastet wird und rechnerisch dann so und so viel an Absatz für VW einzufahren ist?
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Zitat:
Original geschrieben von maxderautofahrer
Ich fahr ebenfalls einen Golf VI der nur mit gedrückter Kupplung gestartet werden kann. Soll das etwa von VW, in Bezug auf die Kupplung, gewollte/geplante Ausfälle andeuten, weil sie wissen, dass, wenn man die Kupplung beim Starten drückt, dass dann irgendwie die Kurbelwelle (?) start belastet wird und rechnerisch dann so und so viel an Absatz für VW einzufahren ist?
nein, extra Fehler brauch VW nicht einbauen, die bisherigen reichten mir voll und ganz ...
Jetzt schießen die Spekulationen aber massiv ins Kraut. Zunächst einmal glaube ich nicht, dass das Treten der Kupplung beim Anlassen dem Motor schadet. Viele Leue benutzen beim Parken ihre Handbremse nicht, sondern legen stattdessen einen Gang ein. Wer immer so vorgeht, wird eines Tages mal abgelenkt und unkonzentriert sein, vielleicht noch emotional aufgewühlt, und dann vergisst er, den Gang rauszunehmen und es knallt beim Anlassen. Wer immer die Kupplung tritt, bei dem wird das zur unbewussten Automatik, so dass er immer diese Sicherheitsreserve hat. Ich persönlich parke immer im Leerlauf (außer extremes Gefälle) und nutze die Handbremse, auch im Winter bei -20°C und obwohl dem Golf IV nachgesagt wird, dass die Handbremse da leicht mal fest würde. Hatte in all den Jahren nie ein Problem und führe das darauf zurück, dass meine Handbremse gängig bleibt, gerade weil ich sie regelmäßig benutze.
Zitat:
Original geschrieben von Rael_Imperial
Variante 2 ist sogar eindeutig zu bevorzugen, wenn du Wert auf ein langes Leben des Ausrücklagers legst!Weshalb die Fahrschulen das immer anders lehren, hat sich mir bis heute nicht erschlossen.
Zu pauschal, die Behauptung! Ich kann mich noch genau erinnern, was seinerzeit mein Fahrlehrer geantwortet hat, als ihm diese Frage gestellt worden ist:
"Stell Dir vor, Du stehst an der roten Ampel, und Dir fährt jemand hinten drauf, so dass es einen großen Ruck gibt. Was ist dann besser: Im Leerlauf zu sein oder mit dem Fuß das Kupplungspedal getreten zu halten?"Gemeint war, dass man in einem solchen Fall vom Pedal rutscht und unkontrolliert nach vorne rollt.
Das lehren also nicht alle Fahrschulen so. Ich muss dazu sagen, dass ich an der Forschungsfahrschule der TU Berlin meinen Führerschein gemacht habe, wo schon aus diesem Grunde unkonventionelle Unterrichtsmethoden eingesetzt wurden. Leider gibt es sie nicht mehr (Kosteneinsparung an der Uni).
Beim ca. 15 Jahre alten Hyundai Accent, den meine Freundin mal gefahren hat, musste beim Starten auch die Kupplung getreten werden, sonst sprang der nicht an.
Zitat:
Original geschrieben von snooopy365
Was du sagst klingt auch erstmal sinnvoll.
Aber der Gesamte kupplungsmechanismuss drückt sich an der Kurbewelle ab:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?...Also wirkt auf die Schwungscheibe (Bauteil 2 in der Zeichnung)
Im Zustand der getretenen bringt man von außen eine Kraft auf und Stützt die Federkraft gegen die Kurbewelle ab (umgeleitet über die Deckelscheibe, Bauteil 8).
Wenn ich die Kupplung los lasse wirkt die Kraft nur innerhalb der Kupplungsglocke und es wirkt keine Axialkraft auf die Kurbewelle!Hoffe das wird mit dem Bild dabei klar?
Man könnte jetzt die Kupplungsglocke "freischneiden" (wie man in der mechanik sagt) dann wirken im ausgekuppeltem Zustand keine Kräfte von außen, im eingekuppelten wirkt von Rechts dein Fuß und wir auf der linken seite an die Kurbewelle weitergegeben und dort von Axiallager abgeschützt.Texte dazu gibt es einige im Internet, meist in Verbindung mit "sportkupplungen" die halt die Last noch erhöhen.
Hallo,
Wo bleiben denn die Kräfte der Druckplatte selber? Diese entspannst du doch erst durch das einschieben des Ausrücklagers. Die Federkräfte gehen in eingerücktem Zustand über Reibscheibe und Schwungscheibe. Dann über Schrauben in die Kupplungsglocke und sind damit einmal rum. Und beim auskuppeln hebe ich doch nur die Spannkraft der Feder auf(mal von eventuellen kleinen überschüssen abgesehen). Alles andere würde doch im Umkehrschluss bedeuten, daß alle Pedal/Hydraulik-kräfte komplett auf die KW wirken. Das kann eigentlich nicht sein da es unweigerlich zu Bruch führt.
Also, meines erachtens spielt sich das mit den Druck und Kuppelkäften nur da ab und es geht nichts auf die axialen Motorlager.
Grüß Moorteufelchen
Zitat:
Original geschrieben von Moorteufelchen
Hallo,
Wo bleiben denn die Kräfte der Druckplatte selber? Diese entspannst du doch erst durch das einschieben des Ausrücklagers. Die Federkräfte gehen in eingerücktem Zustand über Reibscheibe und Schwungscheibe. Dann über Schrauben in die Kupplungsglocke und sind damit einmal rum. Und beim auskuppeln hebe ich doch nur die Spannkraft der Feder auf(mal von eventuellen kleinen überschüssen abgesehen). Alles andere würde doch im Umkehrschluss bedeuten, daß alle Pedal/Hydraulik-kräfte komplett auf die KW wirken. Das kann eigentlich nicht sein da es unweigerlich zu Bruch führt.
Also, meines erachtens spielt sich das mit den Druck und Kuppelkäften nur da ab und es geht nichts auf die axialen Motorlager.
Grüß Moorteufelchen
Also wenn du die Druckplatte samt Schwungscheibe abschraubst, bleibt die liegen oder rennt die weg?
Soll heißen: Das System ist im Kräftegleichgewicht, die Kupplung wird gegen die schwingeschiebe gedrückt über die Feder.
Die Federkraft wird über Schwungscheibe und Glocke abgestützt.
Ähnlich wie beim Stoßdämpfer, hier ist auch eine unter Spannung stehende Feder verbaut.
Du hast recht, beim Kuppeln hebst du die Spannkraft der Feder auf.
Jetzt stell dir die ausgebaute Kupplung samt Glocke und Schwungscheibe nochmal vor.
Wie willst du jetzt OHNE das ding irgendwo abzusützen die Spannung der Feder abfangen?
Guck dir am besten die Abbildung nochmal an, dann merkst du das du die Schubbuchse gegen die Feder Drückst die wiederum über das Gehäuse auf die Schwungscheibe drückt.
Zitat:
Beim ca. 15 Jahre alten Hyundai Accent, den meine Freundin mal gefahren hat, musste beim Starten auch die Kupplung getreten werden, sonst sprang der nicht an.
Um den Stromzug des Anlassers möglichst gering zu halten, hat es durchaus Sinn die Kupplung beim Anlassen zu treten, das Öl im Getriebe braucht nicht unnnötig mit gerührt zu werden..
Hallo alle,
imho ist es andersrum.
Wenn ausgekuppelt ist, ist die Kurbelwelle " drucklos ".
Ist eingekuppelt, drücken die Federn die Beläge mit relativer Gewalt ( entsprechend den PS/Drehmoment, die übertragen werden müssen ) gegen die Schwungscheibe und somit gegen die Kurbelwelle.
Also steht diese zu 99,5% ihrer Arbeitszeit unter " Druck ". Wie die Lebenserfahrung zeigt, verkraftet das Axiallager das problemlos.
Andreas
Zitat:
Original geschrieben von angoldor
Hallo alle,
imho ist es andersrum.
Wenn ausgekuppelt ist, ist die Kurbelwelle " drucklos ".
Ist eingekuppelt, drücken die Federn die Beläge mit relativer Gewalt ( entsprechend den PS/Drehmoment, die übertragen werden müssen ) gegen die Schwungscheibe und somit gegen die Kurbelwelle.
Also steht diese zu 99,5% ihrer Arbeitszeit unter " Druck ". Wie die Lebenserfahrung zeigt, verkraftet das Axiallager das problemlos.Andreas
Deine Meinung in Ehren, aber es ist trotzdem genau anders herum. Durch Druck auf die Membranfeder hebt sich die Druckschreibe an und löst den Kraftschluss zur Kupplungsscheibe:
http://de.wikipedia.org/wiki/KupplungZitat:
Original geschrieben von angoldor
Hallo alle,
imho ist es andersrum.
Wenn ausgekuppelt ist, ist die Kurbelwelle " drucklos ".
Ist eingekuppelt, drücken die Federn die Beläge mit relativer Gewalt ( entsprechend den PS/Drehmoment, die übertragen werden müssen ) gegen die Schwungscheibe und somit gegen die Kurbelwelle.
Also steht diese zu 99,5% ihrer Arbeitszeit unter " Druck ". Wie die Lebenserfahrung zeigt, verkraftet das Axiallager das problemlos.Andreas
Deshalb sind in vielen Motoren die Spielräume in den Axiallagern einstellbar..
Jetzt sind wir ein bißchen OT,
aber imho bleibt. Danke Hartgummifelge.
Bremsbeläge sind erheblich billiger als ein Kupplungswechsel, daher fährt der kostenbewußte Autofahrer im gerade benutzten großen Gang an die Kreuzung heran, bremst ab und schaltet in den Leerlauf.
Sofern natürlich der Verkehr das zuläßt.
Andreas
Hallo Snoopy, also, bei entlasteter kupplung sind wir uns einig?! Das System ist in Ruhe, Summe aller Kräfte=0.
Deine Erklärung mit abgeschraubtem System, von aussen mit dem Ausrücklager belastet erscheint mir auf den ersten Blick anschaulich. Das würde abhauen wollen.
Trotzdem mag ich nicht ganz glauben, daß die komplette Kraft der Ausrückung auf die KW übertragen wird.
Das meiste davon wird doch wohl die Feder schlucken.
Gruß Moorteufelchen