Wie könnte OPEL überleben?

Mercedes

about OPEL u. a.

In der für die Betrachtung relevanten Zeit, also seit den 50igern des letzten Jahrhunderts, gehört OPEL zu GM.
OPEL hat außerhalb Deutschlands keinen Namen.
Wie auch?
Da GM ja überall mit eigenen Marken vertreten ist, war GM gar nicht interessiert, OPEL als "deutsche" Qualitäts-Marke international zu positionieren.
Der Weg lief ja eher umgekehrt und GM machte aus den OPEL-Wagen in den 50ern und 60ern sozusagen "Baby-Chevrolets" die als Mini-Amis daherkamen und unseren Bedarf am damals noch positiv belegten Begriff Amerkanismus mit verchromten Haifischmäulchen und Panorama-Scheiben deckten.
OPEL-Technologie späterer Jahre wurde nicht dazu benutzt, das Image der Marke OPEL am internationalen Markt zu heben, sondern um das Überleben anderer, schon vorher von GM in den Keller gefahrener Marken wie VAUXHALL (England) und HOLDEN (Australien) zu ermöglichen.
Wer soll also OPEL kaufen?
Die "Erfolgreichen" , allen voran PORSCHE, aber natürlich auch die Premium-Marken MB, AUDI und BMW erwirtschaften das Gros iher Umsätze und Gewinne im Export.
OPEL ist keine Premium - Marke und um über den Preis zu verkaufen ist der Standort Deutschland ungeeignet. Auch VW wird das im heutigen Noch-Kern-Segment (GOLF) bald erkennen müssen.

Einen Wagen dieser Klasse (z.B. GOLF oder VECTRA) kann man in Deutschland einfach nicht mehr billig genug herstellen um damit a la longue Gewinne zu machen. Der Kunde ist nicht länger bereit, für einen ohnedies nicht mehr vorhandenen Qualitätsanspruch deutlich mehr zu bezahlen wie für ein vergleichbares Produkt anderer Provinienz.
Ich wage daher schon heute die kühne Behauptung - und als reiner Wirtschafter darf ich das, ohne die damit verbundene politische Brisanz berücksichtigen zu müssen - daß in Deutschland eigentlich überhaupt nur mehr hochpreisige Premium-Produkte hergestellt werden dürften. Wobei ich da aber auch herausragende Würfe wie die A-Klasse von MB oder den MINI dabeihabe, die ja in ihrer Klasse auch durchaus hochpreisig sind.
Diebezüglich sind LUPO,POLO, GOLF und Cie. schon heute zu vergessen und OPEL wird es nach 60 Jahren Hosenträger-Image auch nicht schaffen, mit gelungenen Nischenprodukten wie dem "Speedster" das Steuer herumzureissen. Da müßte schon LOTUS draufstehen.
OPEL hat es nicht einmal geschafft, auf der Typbezeichnung "Caravan" (Car-A-Van) aufzubauen.
So hieß der erste Kombi überhaupt und in meiner Jugend sagte man zu jedem Kombi, gleich welcher Marke er wirklich war "Schau´ein Caravan".
"Caravan" war Synonym für Kombi, so wie "Frigidaire" für jeden Kühlschrank und "Magnetophon" (eingetragene Schutzmarke der ebenfalls entschlummerten "TELEFUNKEN", die immerhin neben der Tonaufzeichnung auf Band auch noch unser PAL-Fernsehen erfunden hatte) für jedes Tonbandgerät.
Heute wimmelt es von Kombis, die wenigsten sind von OPEL.
So leid es mir tut, ich sehe wenig bis gar keine reelle Überlebenschance für OPEL, und auch andere Brot-und-Butter-Auto-Hersteller werden, sehr zum Leidwesen von uns ALLEN, umdenken oder zusperren müssen.

CAMLOT

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94 Antworten

Was Genau meint ihr mit Organisch?

Organisch bedeutet, dass der Hersteller aus eigener Kraft wächst. Daimler ist z.b. durch den Zukauf von Chrysler gewachsen. Volkswagen ist durch den Zukauf von Skoda und Seat gewachsen etc.

Toyota ist also aus eigener Kraft an diese Stelle gekommen an der sie mittlerweile sind im Gegensatz zu allen anderen großen Automobilherstellern.

Unternehmenswachstum

In der Betriebswirtschaft gibt es folgende Begriffe:

Äusseres Wachstum = Wachstum durch Akquisitionen, d.h. durch Aufkaufen von Unternehmen, Beispiel: Daimler-Benz AG kauft Chrysler ( ja, ich weiss, sollte ja ein merger of equals sein, war es aber wohl nicht).

Inneres Wachstum = das Unternehmen wächst "aus eigener Kraft", einfach in dem - weil man entsprechend nachgefragte Produkte hat - mehr verkauft wird. Beispiel: Porsche

M.E. kann sowohl inneres wie äusseres Wachstum organisch sein, was sich aber immer erst hinterher herausstellt wenn es erfolgreich war (oder auch nicht)

Wegen u.a. unterschiedlicher Firmenkulturen dürfte äusseres Wachstum grundsätzlich mit mehr Risiko verbunden sein.

Zitat:

Original geschrieben von phob


Organisch bedeutet, dass der Hersteller aus eigener Kraft wächst. Daimler ist z.b. durch den Zukauf von Chrysler gewachsen. Volkswagen ist durch den Zukauf von Skoda und Seat gewachsen etc.

Toyota ist also aus eigener Kraft an diese Stelle gekommen an der sie mittlerweile sind im Gegensatz zu allen anderen großen Automobilherstellern.

Weiter vereinfacht:

"organisch" kommt von Organismus.

Jeder Organismus, sei es Mensch, Tier, Pflanze wächst aus "sich selbst, aus eigener Kraft" und wird dabei STETIG größer, nicht sprunghaft, wie es eben in der Geschäftswelt durch Firmenübernahmen etc. oft der Fall ist.
Es wird oft von Firmen"HOCHZEITEN" gesprochen, sehr häufig aber sind es Vergewaltigungen. Letzlich fällt die Strafe dafür eben oft auf den "Vergewaltiger" zurück.
Generell kann gesagt werden (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel) daß "organisch" gewachsene Betriebe in allen Branchen meist zwar nicht so "groß" werden wie andere, dafür aber "gesünder" sind.
Typisch: Die hier bereits angesprochene Marke Porsche.
Anderes Beispiel: Bang & Olufsen

Servus,
CAMLOT

achso

Lexus, Scion, Denso, Daihatsu und das ganze andere Zeug was Toyota hat ist selbst aufgebaut worden, Vergewaltigung rofl 😁

Ich denke einfach mal, das die einstigen Volumenmodelle von Opel sowie auch der Golf momentan auch krieseln, weil es in Deutschland in den letzten Jahren einen Wandel im Kaufverhalten gegeben hat. Viele Leute finanzieren mittlerweile ihre Autos und fahren auf diese Art Modelle, die sie sich sonst nicht hätten leisten können.

Da auch die Preise für einen Astra, Vectra oder auch einen Golf bzw. Passat gestiegen sind, was mit Sicherheit auch in der umfassenderen Serienausstattung der Autos seinen Grund haben kann, kaufen viele halt eine Nummer größer. Die Leute sparen nicht mehr in dem Maße für das Auto und wenn der teurere Mercedes oder BMW halt gerade mal 100€ pro Monat mehr kostet, dann "leistet" man sich das halt.

Bei der momentanen witschaftlichen Lage kann ich mir nicht vorstellen, das auf einmal so viele Leute mehr Geld in der Tasche haben, das sie sich statt eines Golf nun auf einmal eine C-Klasse oder einen A4 in die Garage stellen.

Meine ersten Autos waren Opel. Momentan fährt meine Frau einen Vectra und ich eine C-Klasse. Beide Autos sind bezahlt, denn ich halte nichts davon für ein Auto Schulden bei der Bank zu haben.

Bei Mercedes sowie bei Golf Fahrern kommt es mir nur so vor, das der Glaube an die selber gefahrene Marke besonders groß ist. Da können die Hersteller den Kunden schon mal etwas mehr zumuten und es wird geschluckt.
Mein Vater fährt seit 1980 Mercedes und hat auch die MB Brille auf. Allerdings hat auch er schon bemerkt, das die solide Qualität von früher auch bei MB gelitten hat. Mit seinem aktuellen C ist er breits 2 mal liegen geblieben. Trotzdem hat er sich vor kurzem eine neue A-Klasse bestellt, weil er mit 73 nun ein kleineres Auto haben wollte. Bei anderen Marken hat er erst garnicht geschaut. Den Preis für so ein Teil finde ich persönlich allerdings für das Gebotene viel zu hoch.

Grüsse
Michael

Zitat:

Die Leute sparen nicht mehr in dem Maße für das Auto und wenn der teurere Mercedes oder BMW halt gerade mal 100€ pro Monat mehr kostet, dann "leistet" man sich das halt.

Nicht dein ernst oder?

Wie erklärst du dir dann den Umsatzeinbruch von MB?

Der Trend geht deutlich zu gut, billig & besser (Qualitativ) sprich Japaner an der spitze wohl Toyota,Lexus. (Obwohl Lexus auch unverschämt teuer ist)

Zitat:

Original geschrieben von ChrisX



Wie erklärst du dir dann den Umsatzeinbruch von MB?

nicht schlagen, ich versuch ma meine theorie zu erläutern.

mercedes verkauft jetzt grad weniger mercer weil jeder schon einen hat. da rächt sich die leasing geschichte imho. da ham sich halt viele nen E 270 für 299,- im monat (kp wie die raten grad genau stehen) rausgelassen. jetzt stracken auffem gebrauchtmarkt viele frisch eingefahrene limos rum, wer bringts da über herz nochma nen drittel draufzulegen für einen der brandneu ist?

desweiteren kommt halt dazu das die ihre marke auch verramscht haben, jemand der mercer vielleicht wegen der suggerrierten exklusivitäüt gekauft hat bekommt diese mit nem mercer den er sich leisten kann nichtmehr. also kommt was andres her.

derjenige der sich nen mercer gekauft hätte weil es kein andres auto gepackt hätte die angestrebte fahrleistung so kaglos hintersich zu bringen wird von anbdren schönen töchtern umworben die nichtnur länger halten sondern auchnoch weniger kosten.

diese und noch andre faktoren führen dann halt zu umsatzeinbrüchen bei mercer.

Zitat:

Original geschrieben von ChrisX


achso

Lexus, Scion, Denso, Daihatsu und das ganze andere Zeug was Toyota hat ist selbst aufgebaut worden, Vergewaltigung rofl 😁

Ich versteh den Post gerade nicht so ganz

Lexus ist von Toyota als Label gegründet worden um sich im Luxusmarkt abzugrenzen. Die Firma wurde von Toyota selbst aufgebaut

Scion ist ein Label von Toyota welches einfach nur Autos von Toyota nimmt und dort ein anderes Label draufklebt. Scion soll die "Generation Y" in den USA ansprechen und wurde 2003 von Toyota gegründet. = selbst aufgebaut

Denso stellt keine Auto's her sondern ist eine Tochtergesellschaft von Toyota welche Automobilkomponenten für Toyota produziert. Die Firma wurde von Toyota gegründet und nicht aufgekauft

Daihatsu...Toyota hat 1998 51% von Daihatsu übernommen die Firmen arbeiten aber schon seit 1967 zusammen. Warum Toyota Daihatsu übernommen hat ? Keine Ahnung evtl. wollte man nicht das der Finanzschwache und kleinste Autohersteller Japans von einem Konkurenten übernommen wird da dieser sich in der Welt von Toyota aufgrund einer 35 jährigen Zusammenarbeit wohl auch intern ziemlich gut auskennt... nur eine Vermutung von mir.

Zitat:

Wie erklärst du dir dann den Umsatzeinbruch von MB?

ähm ich will ja nur mal drauf hinweisen das mercedes nach VW immer noch die meisten autos in deutschland verkauft!

die gesamtverkaufszahlen in diesem jahr sind bis jetzt um etwa 5,5% geringer als letztes jahr, aber trotzdem haben sie noch 360000 autos verkauft.

BMW die 10% plus haben, haben "nur" 240000 verkauft!

man muss sich da schon die gesamtsumme ansehen!

(die zahlen sind -etwa- zahlen. die genauen angaben stehen monatlich in der auto bild!)

und das mercedes bei der momentanen wirtschaftslage so viele autos verkauft finde ich schon nicht schlecht! nochdazu machen sie die wenigste werbung für ihre autos, im gegensatz zu den anderen!

es gibt noch genug leute mit viel geld für teure autos!

Zitat:

Original geschrieben von ChrisX


 

Der Trend geht deutlich zu gut, billig & besser (Qualitativ) sprich Japaner an der spitze wohl Toyota,Lexus. (Obwohl Lexus auch unverschämt teuer ist)

Du sagst es selbst: Gut, besser, billiger.

LEXUS unverschämt teuer? Unverschämt GUT!

Wenn das Wörtchen "Image" nicht wär, würde es in der Oberklasse hierzulande schon ganz anders für Lexus ausschauen.

Wenn jemand einen großen Wagen sucht, günstig kaufen will und nicht unbedingt Stern, Propeller oder Ringe für sein Ego braucht, kann er nichts besseres kaufen als einen LS430 der ungefähr 1Jahr alt ist.

Kostet die Hälfte einer gleichaltrigen S-Klasse und hat den einzigen Motor, der fast noch seidiger läuft als ein MB 600 V12!

In den USA schaut es mit Image und so ganz anders aus: Dort ist Lexus - berechtigt - imagemäßig gleich auf mit MB.

Bezüglich Servive möge man diese Posts lesen:

http://www.motor-talk.de/t470504/f20/s/thread.html

Soviel zur "Unverschämtheit" von Lexus. Oder doch eher von MB?

Servus,
CAMLOT
der selber MB-Fan ist, aber auch sieht, was Sache ist....

Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht

.

MB´s einbruch liegt auch an der immer schlecht werdenden Qualität, Ich kann mich an eine Werbung von früher erinnern wo der Mann zu spät nahause kommt und seiner frau sagt "Schuldigung, ich hatte eine Autopanne" die Frau gibt ihm eine Ohrfeige und sagt "Du lügst, das ist ein mercedes"

Über so eine Werbung kann ich heute nur noch lachen die trifft höhstens auf Toyota zu aber nie und nimmer auf MB.

Achja ...

Jetzt wird wieder pauschalisiert 😁

Ich sag nur ... W203 C270 CDI, Firmenfahrzeug meines Onkels ... 150000 km, 2 Jahre alt ... keine Panne ... ?! Da Auto dürfte es ja gar nicht geben.

Warum ist mein Onkel zufrieden, hat der einen besseren W203 bekommen, als andere ?! Oder könnte es sein, das es auch bei Mercedes ... wieder die üblichen 40 von 1000 Autos betrifft ?! 😁 Das beim ANSPRUCH den man bei Mercedes seit dem W126 und W124 als KUNDE hat ... natürlich nicht toll ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber man kann ein Problem auch MASSLOS aufbauschen und ein Staatsdrama draus machen, wo keines existiert.

MFG Kester

Seh ich wie Kester! Riesen rumgetue wg. Nichts! So toll ist Toyota auch nicht, die werden außerdem nicht so intensiv genutzt....

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