Wertverlust: € 31.44 pro Tag oder € 1,85 pro Km?

Audi A4 B8/8K

Hallo Gemeinde,

Nachdem nun mein letzter A4 von einem Pyromanen angezündet wurde (siehe Bilder), hat meine niederländische Versicherungen gezahlt.

Ich hatte den 8K im Oktber 2009 gebraucht gekauft für €45.000, mit ihm 19.000 Km zurückgelegt und als der Idiot vorbeikam hatte ich ihn ein Jahr und ein paar Tage.

Meine Versicherung(Vollkasko) hat mir € 40.000 Euro gezahlt. Wertverlust also € 5000 für ein Jahr (ich fuhr den A4 Avant 2.0 TDi 143 PS genau 382 Tage: Wertverlust pro Tag also €13,05 oder € 0,26 pro Km).

Ich muss dazu sagen, dass wir hier in Holland eine jetzt Ökosteuer genannte Luxussteuer haben. Deshalb sind bei uns Neuwagen etwa 25% teuerer als in Deutschland.

Also brauchte ich einen Neuen. Ich wollte keinen Diesel mehr, weil sich dieser bei meiner jährlichen Laufleistung eigentlich kaum lohnt. Und da ich kein Auto mehr hatte, das ich in Zahlung hätte geben müssen, habe ich mich entschlossen über mobile.de in Deutschland einen "neuen" Gebrauchten zu kaufen. Ich wollte wenig Kilometer auf der Uhr, 2.0 Benziner 211 PS, Multitronic, neuwertig und Vollaustattung sollte auch sein. S-Line innen und aussen, Panoramadach, Farbe Quarzgrau, usw.
Bei mobile.de sind so viele A4s im Angebot, dass man sich das Auto wie im Audi Konfigurator einfach selbst konfigurieren kann.

Da Audi Werksgarantie in ganz Europa gilt, hat es mich keine Überwindung gekostet ein Gebrauchtfahrzeug von Privat zu kaufen. Dazu kommt dass ich mir in Holland für € 555 ein jahr verlängerte Werksgarantie gekauft habe.

Meine niederländische Versicherung hat mir bei Vollkasko den sogenannten Tageswert gezahlt und die Abschreibung ist also mehr oder weniger vorgegeben.

Jetzt kommt es:
mein Neuer wurde vom Erstbesitzer genau 10.870 Km gefahren und er hat ihn 641 Taqe gehabt. Er hat ihn (zum Hauspreis) für € 52.400 Euro gekauft (Listenpreis war mehr als € 60.000, ich habe alle Rechnungen im Orginal erhalten) und er hat ihn mir verkauft für € 32.250.

Wenn ich jetzt die Rechnung aufmache, dann war der Wertverlust für meinen Verkäufer € 31,44 pro Tag und €1,85 pro Kilometer. Der Erstbesitzer hätte den 8K in Zahlung geben können, ich gehe also mal davon aus, dass er noch weniger dafür bekommen hätte bei einem Händler.

Jetzt frage ich mich, warum die Abschreibung bei Euch so viel höher ist als bei uns.

Könnte es eventuell daran liegen, dass nur der 2.0 TFSi so viel an Wert verliert? Dieser Motor hat bei uns in Holland ein sogenanntes B-Label, in der Ökosteuer ist A-Label die beste Klassifizierung, B- ist also zweitbeste und somit ist das Auto sehr gefragt). Dazu kommt, er hat auch Euro5. Ich glaube also kaum, dass das der Grund für den Wertverlust in Deutschland sein kann, denn bei uns sind die B-Label-Autos sehr gefragt. Der 3.0 TDI verliert bei uns sehr viel an Wert, weil er nur D-Label hat.

Wüsste jemand von Euch, was der Grund sein könnte für den Premium Wertverlust?

Gruss

22 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von s_allende


Hilfreicher ist es den Wertverlust prozentual zu betrachten. Da sieht die Welt ganz anders aus. Wird ja auch gewöhnlich so gemacht. In der aktuellen Auto Bild steht der A4 prozentual gesehen als wertstabilster in dieser Fahrzeugklasse.....

Bei einem Listenpreis von € 60.000 sind € 32.250 immerhin 53,75 % und das in 21 Monaten, also in ein 3/4 Jahr. Das kann wohl niemand wertstabil nennen, auch nicht die Bildzeitung. Und die geht bekanntlich vom Listenpreis aus........

Zitat:

Original geschrieben von s_allende



Man darf auch nicht vergessen, dass der A4 weniger privat, denn als Firmenwagen gekauft/geleast wird. Das bedeutet, dass ständig 3 Jahre alte A4s auf den Höfen der Händler auftauchen, weil die Firmen sich gerade wieder neue leasen. Die Anzahl der Gebrauchten drückt halt auf den Preis.....

Das hiesse doch, dass erst jetzt die ersten Lease-A4s bei den Händlern stehen, denn den A4 gibt es ja erst seit 2007 und den Avant erst seit Frühjahr 2008 Da kommen die ersten Lease-Avants also erst in ein paar Monaten, wenn die ihre 3 Jahre auf dem Buckel haben

Zitat:

Original geschrieben von s_allende


Ganz abgesehen, dass sowieso kein Neuer zum Listenpreis den Hof des Händlers verlässt.....

Auch wenn ich den vom Verkäufer, er war der Erstbesitzer, bezahlten Kaufpreis nehme, finde ich die Abschreibung in D enorm: 40% von seinem Geld hat er in 21 Monaten eingebusst.

Ich glaube wirklich, ich habe ein Schnäppchen. Ich habe noch mal gegoogelt: bei Audi- oder anderen Händlern kostet ein vergleichbarer A4 Bj. 2009 an die € 40.000 in Deutschland (und die haben ausnahmslos alle mehr gelaufen).

Von Privat macht also wohl auch einen erheblichen Preisunterschied. Da ich aber noch Werksgarantie habe und dank der EU ich diese überall in Europa in Anspruch nehmen kann, kann ich jedem nur raten, der einen fast neuen Gebrauchten kaufen möchte, diesen, wenn er sich traut, von Privat zu kaufen.

Glück im Unglück, glaube ich ...

@traction7c:
1) Ja, es macht - wie auch schon vorher geschrieben - einen riesigen Unterschied, ob du von privat oder 🙂 kaufst
2) Beim Wertverlust solltest du nicht vom Listenpreis ausgehen
3) Dein Verkäufer hat - aus seiner Sicht - einen viel zu günstigen Preis angeboten. Das Problem ist nur: in Deutschland kauft in der Region fast jeder beim 🙂
Das hat mit rechtlichen Aspekten auch ein wenig zu tun...

Zitat:

Original geschrieben von traction7c



Zitat:

Original geschrieben von s_allende



Man darf auch nicht vergessen, dass der A4 weniger privat, denn als Firmenwagen gekauft/geleast wird. Das bedeutet, dass ständig 3 Jahre alte A4s auf den Höfen der Händler auftauchen, weil die Firmen sich gerade wieder neue leasen. Die Anzahl der Gebrauchten drückt halt auf den Preis.....
Das hiesse doch, dass erst jetzt die ersten Lease-A4s bei den Händlern stehen, denn den A4 gibt es ja erst seit 2007 und den Avant erst seit Frühjahr 2008 Da kommen die ersten Lease-Avants also erst in ein paar Monaten, wenn die ihre 3 Jahre auf dem Buckel haben

Ganz so ists auch nicht. Nach nem halben Jahr kommen die ersten Werksdienstwägen auf den Markt, kurz darauf die ersten Mietwägen. Dann noch die ganzen Jahreswägen von Werksangestellten. Nach 2 Jahren laufen auch schon einige Leasingverträge aus und es ist eigentlich kein Problem, kurz nach Markteinführung eines Modells schon nen Gebrauchten zu bekommen. Zu sehr günstigen Konditionen. Da macht ein halbes Jahr und 12.000 km aufm Tacho schon gleich mal nen Wertverlust von über 25% aus.

Wenn man nun privat ein vergleichbares Auto verkaufen möchte, muss man oft mehr nachgeben, weil man selbst keine Finanzierung oder Leasing dazu anbieten kann. Heute kauft man sich sein Auto doch nicht mehr... So günstig wie man die Finanzirungen bekommt... Oft gibts bei der Bank mehr auf dem Sparbuch, als die günstige Sonderfinanzierung des Händlers kostet...

Gerade der Verkäufer hat in meinen Augen echt nen Blödsinn gemacht: Sich nen Neuwagen in die Garage gestellt, gewartet bis der einigermaßen wertlos ist um ihn dann fast unbenutzt wieder zu verkaufen. Dieser Typ Halter wäre mit nem vergleichsweise sehr günstigen Leasing deutlich besser dran.

Du als Nachkäufer hast hier doppeltes Glück gehabt. Zum Einen die hier schon mehrfach genannten Faktoren, zum Anderen auch noch den trotz allem günstigen Preis. Vielleicht ist der Verkäufer ja auch in ner finanziellen Notlage und muss schnell verkaufen? Oder das Auto kommt vom verstorbenen Opa? Wie auch immer... Erfreu dich dran, auch im Internetzeitalter kann man hier und da noch ein Schnäppchen machen...

Zitat:

Vielleicht ist der Verkäufer ja auch in ner finanziellen Notlage und muss schnell verkaufen? Oder das Auto kommt vom verstorbenen Opa?

Nein, stimmt beides nicht, er fand den A4 zu klein für seine Familie. Nach dem Kauf hat er mir gesagt, er habe fast keine Reaktionen auf seine Annonce gehabt. Privatverkauf eines relativ teueren Fahrzeugs ist anscheinend schwierig.

Und ich wollte kein Ex-Leasingfahrzeug und besonders auch keinen gebrauchten Mietwagen. Und habe deshalb von Privat gekauft. Bei den Händlern stehen tatsächlich reihenweise Ex-Lease oder Ex-Mieter. Und diese bestimmen den Preis.

Zitat:

auch im Internetzeitalter kann man hier und da noch ein Schnäppchen machen...

Gerade im Internetzeitalter würde ich meinen, denn durch Internet sinken die Preise. Das gilt für Waschmaschinen bei eBay wie auch für Autos.

Man kann sich, wie ich schon schrieb, den gebrauchten Wunschaudi wegen des riesigen Angebots selbst konfigurieren und dann die günstigsten ansehen und den günstigsten kaufen.

Wer auf Mobile.de sein Auto zum Verkauf anbietet, schaut sich immer die Vergleichsautos an und weiss, dass wenn er den Preis zu hoch ansetzt, dass er dann auf dem Auto sitzen bleibt. Das drückt m.E. auch den Preis.

Und alle Angebote auf mobile.de und ähnliche Sites, also das Internet, bestimmen den Preis, auch für die Händler. Das ist bei uns nicht anders. Und deswegen habe ich in Deutschland gekauft: der wirkliche Wert eines jungen Gebrauchten ist dank Internet in D mehr als bei uns gesunken.

Viele Gebrauchte (1-2 Jahre alt) werden aus Deutschland nach Holland exportiert: solche Autos haben in D vielleicht einen grösseren Wertverlust, weil das Angebot bei Euch so gross ist. Würden keine Fastneuwagen exportiert, dann wäre das Angebot und somit auch der Preisverlust in D wohl noch grösser. Dieser Paralelimport aus D wird jetzt offiziell von unserem Audiimporteur unterstützt: er erteilt einem solchen Auto sogar ein Zertifikat.

Komischerweise sind ältere Gebrauchte in D wieder vergleichsweise teuerer und kaufen z.B. viele Polen bei uns ältere Gebrauchte, weil die hier wiederum billiger zu sein scheinen. Wohl auch. weil man beim Export wieder einen Teil unserer Luxussteuer zurückerstattet bekommt.

Was ich noch nicht ganz verstehe, ist, dass einerseits viele Deutsche sich ein Neufahrzeug kaufen bei dem Händler, der den grössten Rabatt gibt. Auch, wenn der sich in einer ganz anderen Region befindet. Viele sehen den Händler nur bei Vetragsabschluss. Und dann wird der Wagen sogar noch im Werk abgeholt. Mit dem Argument, man könne wegen Werksgarantie doch überall zum Service hinfahren, machen das immer mehr deutsche Neuwagenkäufer. Bei uns sind bei einem Neuwagenkauf höchstens 5% drin, bei Euch sind 15% auch möglich. Das ist wohl auch der Fall, weil bei uns ein Importeur mitverdienen muss, wie in A und in CH.

Genausogut, oder noch besser, kann man sich andererseits also einen unfallfreien bis 2 Jahre alten Wagen von Privat kaufen, wie ich gemacht habe: da geht man auch kein Risiko ein. Sollte das Auto nicht unfallfrei sein, so ist der Vertrag ja ohnehin ungültig. Und Augen auf sollte man bei einem Händler und bei Privat haben. Privat hat noch den Vorteil, dass man den Vorbesitzer einschätzen kann, weil man ihn ja spricht. Das hat man bei einem Händler auch nicht. Und man hat auch die Werksgarantie, die wie besagt, überall gilt.

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Hi,

ich denke der exorbitante Wertverlust des hier genannten A4 liegt an der teuren Ausstattung. Besonders die teuren Extra´s verlieren tendenziell mehr an Wert als der Rest des Wagens.

Ein gewisses Maß an Ausstattung braucht man zwar um die Kiste überhaupt wieder los zu werden aber zuviel Ausstattung bringt erhöht den Gebrauchtwagenwert kaum.

Gruß Tobias

Vielleicht hat dir der Verkäufer auch einfach nicht ehrlich den Verkaufsgrund genannt? Vielleicht hatte er auch ständig Probleme mit dem Wagen und wollte einfach nicht mehr?

Ich persönlich finde, dass man mit nem Werkswagen kein größeres Risiko eingeht, als beim Privatverkauf. Und auch die Mietwägen, die sind preislich dafür mehr als attraktiv und mit besseren Garantiepaketen ausgestattet. Wenn du dir nen 6monatigen Werkswagen holst, hast du noch 3,5 Jahre "Neuwagengarantie". Bei nem 2jährigen Gebrauchten hast du noch maximal 2 Jahre Gewährleistung... Oder gar keine mehr. Für viele ist das auch ein Argument, man hat länger Sicherheit beim Kauf vom Händler...

Allgemein sinken die Preise durchs Internet sicherlich. Dafür kostet ein Artikel nun überall nahezu gleich viel. Früher hatte ein Golf nach Schwacke nen Wert von 10.000,- EUR, man konnte diesen Wagen aber (mangels Vergleichsmöglichkeiten) für 12.500,- EUR kaufen oder wenn man Glück hatte auch für 7.500,- EUR. Heute sind diese Spannen deutlich kleiner geworden und große Ausreißer findet man nur noch sehr selten...

"Wertverlust" ist ein sehr komplexes Thema.

Einerseits gibt es beim Leasing einen verhandelten Wertverlust, der sich in der Summation der Leasingraten ausdrückt.
Diese Summation ist aber nicht der reale Wertverlust, denn dieser ergibt sich doch erst, wenn das Fahrzeug das 2. Mal den Besitzer wechselt.

Andererseits verweise ich immer gern auf das Zitronenmodell von Akerlof. "Ist der Wagen Gut / ohne Fehler - oder ist es eine (vibrierende und spritfressende) Zitrone?"
--> daher hat der Wagen eben diesen hohen Wertverlust, wenn er nur vom Hof fährt, bzw. wenn nur 1 Vorbesitzer im Brief steht.

Desweiteren sind natürlich auch weitere Faktoren wie optischer und technischer Pflegezustand auf den Verkaufspreis ausschlaggebend und beeinflussen somit den Wertverlust, oder eben die Wertstabilität eines Wagens enorm.

kleines Leasingbeispiel:

mein A4 kostet genauso viel in 3 Jahren mit 60.000km
wie ein VW Amarok mit Vollaustattung in 4 Jahren mit 100.000km, der aber über 20.000€ weniger lt. Liste kostet 😰

In diesem Sinne, schöne Weihnachten.

Zitat:

Original geschrieben von thrall_rudo



Zitat:

Original geschrieben von schlang


neid, missgunst und ca. noch 10 andere niedere eigenschaften. gerüchten zufolge gabs sowas schonmal in berlin...

*** Spassmodus ein ***
Oder hat er nur einen Beutel Marihuana am Sitz vergessen...
*** Spassmodus aus ***

MfG,
Rudi

jetzt weiss ich wie man sich den wohl schnellsten A4 TDi im Forum finanziert 😁

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