Werkstatt Argumente - Service, Abfertigung, Zeitmangel, Unverständnis (?)

Mercedes E-Klasse

Moin Foren-Gemeinde,

Ich möchte aus gegebenen Anlass mal ein knackiges Thema ansprechen bzgl. der momentanen Situation der Werkstätten, welche Argumente man als Kunde entgegengebracht bekommt & wie man letztlich abgefertigt wird.

Persönlich wohne ich nun nicht in der größten Metropole mit hunderten Werkstätten in der Nähe, sondern ist es hier eher überschaubar.
Entsprechend viel Auswahl habe ich nun nicht um die Werkstätten zu testen bzw. hin und her zu wechseln (Möchte man im Idealfall auch nicht.)
Auch habe ich momentan eine Art ``Stamm-Werkstatt`` für meine E-Klasse, mit der ich eigentlich bisher immer zufrieden war.

Welches Gefühl ich aber nun schon länger habe ist, dass aufgrund der enormen Auftragslast, man bei gewissen Problemen so behandelt wird, als sei dies ``normal`` oder nicht so gravierend, oder man kann die Ursache nicht genau bestimmen, man könne nichts machen etc.

Als Beispiel habe ich vor kurzem nun komplett neue Winterreifen aufziehen lassen, die mir nun markante Probleme bezüglich der Geräuschkulisse & leichte Vibrationen im Lenkrad verursachen. 2 Tage nach dem Aufziehen natürlich direkt gemeldet und Probefahrt mit dem Chef gehabt - Die Argumente in diesem Fall waren nur ``Die Reifen können es nicht sein - Andere Fahrer merken sowas nicht und drehen das Radio lauter - Einfach erstmal weiterfahren und wenn schlimmer wird, wieder kommen. Können dagegen nichts machen. - '' usw.

Generell finde ich solche Aussagen schon mal für Mist, gerade wenn es sich nicht nur um normale Abrollgeräusche handelt, sondern wirklich dröhnend ist.

Nun gut, mein Auto hatte nun Service B1 bei dem Autohaus, bei dem ich ihn erworben hatte. Habe auch explizit mal auf das Problem des Geräusches hingewiesen, könnten ja evt. die Radlager sein etc.
Nach dem Service hieß es, es seien zwei unabhängige Techniker gefahren und diese haben direkt auf die Reifen getippt. Radlager, Streben etc. wurden alle kontrolliert, alles in Ordnung usw.

Gut, wieder zurück zur Werkstatt von der ich die Reifen hatte und habe nochmals beteuert, dass auch nach weiteren hunderten Kilometern & Langstreckenfahrt sich nichts bessert und wirklich schon Kopfschmerzen verursacht. Der Chef der Werkstatt hat dieses aus dem Nebenraum mitbekommen und rief nur, dass ein Auto ja auch zum Bewegen da sei und auf die Frage seines Meister, was man nun tun könne, Er daraufhin meinte ``Einfach weiterfahren``. Die Reifen könnte man auch gerne umziehen und einschicken, aber die Retoure wird dann schön von mir bezahlt, da die Reifen nichts haben (Marke: Bridgestone).

Der Meister an sich war etwas verständnisvoller und stimmte mir nach der Probefahrt auch zu. Jetzt steht erstmal neues Wuchten, inkl. Überprüfung auf Höhenschlag an. Ebenfalls werden die Reifen von Hinten nach Vorne gewechselt.

Letzten Endes bin ich momentan ziemlich enttäuscht von der Reaktion des Chefs, da ich von der Werkstatt eigentlich viel gehalten habe & diese generell immer gute Arbeit geleistet haben. Solche billigen Worte habe ich vormals aber auch schon in einer anderen Stätte bekommen, oder gar von einer MB-Niederlassung selbst, als es mal um Getriebegeräusche meiner vormaligen C-Klasse ging usw.

Oft vermittelt mir dies ein Gefühl, als wolle man solche Aufträge nur schnell abschieben, weil man sich damit nicht befassen will, da einfach keine Zeit da ist.
Mit Kundenservice hat dies meiner Meinung nach aber wenig zu tun, gerade dann, wenn man beanstandende Probleme so verharmlost und sogar lächerlich macht.

Vom Wesen her versuche ich eigentlich immer verständnis- & respektvoll zu bleiben. Sage auch immer, dass man alles mit Ruhe machen soll und bin auch immer dankbar, wenn man sich mal kurzfristig die Zeit für etwas nimmt.
Aber bei sowas, ganz ehrlich, könnte mir die Hutschnur platzen. Gerade wenn man keine geringen Summen für die Leistungen & Teile zahlt, erwarte ich entsprechend, dass man Beanstandungen ernst nimmt und einen nicht als dummen Laien darstellt.
Ebenso fahre ich hier ja keine Möhre, bei der man sich mit solchen Problemen einfach zufrieden gibt.

Gibt es ähnliche Erfahrungen? Und wie verhält man sich in solchen Situationen? Der harte, fordernde Hund, oder einfach Werkstatt wechseln?

23 Antworten

Danke Herbie, ich habe nämlich seit gestern Abend die Reifenwelt nicht mehr verstanden. Montagevorgabe auf die Felge und Montagevorgabe auf das Kfz sind nämlich zwei Paar Schuhe.

Ich bleibe dabei: Laufrichtungsgebundene Reifen sind nicht die Regel, sondern die Ausnahme.

Gibt es nicht eine Schiedsstelle für das KFZ-Handwerk, wenn das noch so heißt? Ansonsten den Mangel schriftlich mitteilen und zur Besserung auffordern.
Bin jetzt kein Jurist. Ich glaube, die Schiedsstelle ist bei Innung.

Andreas

Schiedstelle ist immer eine gute Alternative. Funktioniert aber nur, wenn der Betrieb auch Innungsmitglied ist. Und das sind leider nicht alle Betriebe.

Und der Betrieb muss zusätzlich zustimmen, da die Teilnahme am Verfahren freiwillig ist.

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Zitat:

@Herbie4.0 schrieb am 3. November 2023 um 22:28:51 Uhr:



Zitat:

@Old Man schrieb am 3. November 2023 um 18:43:57 Uhr:


Fast alle Reifen sind heute Laufrichtungsgebunden und haben eine Outside und Inside . Dadurch ist die Laufrichtung vorgegeben.
[...]

Soweit mir bekannt ist, haben asymmetrische Reifen die Kennzeichnung Inside/Outside mit der die Montage auf der Felge vorgegeben wird. Asymmetrische Reifen sind aber eben NICHT laufrichtungsgebunden. Bei meinen Winterreifen Michelin Pilot Alpin 4 zum Beispiel gibt es auch keine Rotation-Markierung, nur Inside/Outside. Es spielt also keine Rolle wo die montiert werden.

Ich habe nirgendwo geschrieben das es eine Rolle spielt wo am Wagen die Räder montiert werden müssen, sondern das die Reifen eine outside/inside haben und dementsprechend auf der Felge montiert werden sollten und dadurch Laufrichtung vorgegeben wird.

Zitat:

@Old Man schrieb am 06. Nov. 2023 um 21:51:36 Uhr:


Ich habe nirgendwo geschrieben das es eine Rolle spielt wo am Wagen die Räder montiert werden müssen, sondern das die Reifen eine outside/inside haben und dementsprechend auf der Felge montiert werden sollten und dadurch Laufrichtung vorgegeben wird.

Entweder Laufrichtung gebunden oder Inside/Outside. Beides zusammen ist nicht möglich, sonst wäre auch die Position auf der Achse festgelegt und müsste bei Ersatz angegeben werden.

Zitat:

@Old Man schrieb am 6. November 2023 um 21:51:36 Uhr:


Ich habe nirgendwo geschrieben das es eine Rolle spielt wo am Wagen die Räder montiert werden müssen,

Das spielt bei laufrichtungsgebundenen Reifen, im Gegensatz zu asymmetrischen, aber sehr wohl eine Rolle.

Zitat:

sondern das die Reifen eine outside/inside haben und dementsprechend auf der Felge montiert werden sollten und dadurch Laufrichtung vorgegeben wird.

Nein, bei Reifen mit Inside/Outside wird die Laufrichtung eben nicht durch die Montage auf der Felge vorgegeben. Die Laufrichtung hängt immer davon ab auf welcher Seite ein Rad angebracht ist. Du kannst einen asymmetrischen Reifen im einen Jahr auf der rechten Seite montieren und im anderen Jahr auf der linken. Im zweiten Jahr änderst Du durch den Seitenwechsel die Laufrichtung. Weiter oben im Thread wurde der Seitenwechsel auch als Mittel gegen Sägezahn genannt. Ob es wirklich hilft sei mal dahingestellt.

Edit: Bei laufrichtungsgebundenen Reifen wird bei der Montage auf der Felge auch nicht die Richtung vorgegeben, sondern auf welcher Seite das Rad später montiert werden muss. Wenn der Reifenmann Mist baut hast Du evtl. am Ende vier Räder für die rechte Seite ;-)

@ Old Man: Du hast ja voll den Durchblick! 😁

Die Räder wurden nochmal neu gewuchtet. Das Ergebnis war, dass ein Rad okay war (Also Null) und bei den anderen 5 bis 10 Gramm gefehlt haben und entsprechend nochmals komplett neu gewuchtet wurden. Ebenfalls wurden die HA-Räder auf die VA gesetzt & umgekehrt.

Gebracht hat es leider nichts. Radlager wurden hier auch nochmal gecheckt. Ebenso habe ich mal die Bremsen überprüfen lassen. Die VA scheint wohl schon kurz vor der Verschleißgrenze zu sein, auch nicht schlecht. Daher kommt wohl auch das sporadische ``Brummen`` bzw. die Vibrationen beim Bremsen.

Zahlen musste ich für diese ``Nachbesserung`` nichts. Der Chef scheint damals wohl einen schlechten Tag erwischt zu haben.

Werde nun trotzdem nochmal eine Reifen spezialisierte Werkstatt aufsuchen und mir eine dritte Meinung einholen lassen.
Wichtig ist mir in dieser Sache eigentlich nur noch, dass es kein tiefgreifenderes Problem ist (Beispiel: Getriebe etc.).

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