Werden die Trucker immer Verantwortungsloser?

Hallo an die Truckergemeinde,

ich weiß, das ich mir jetzt erst einmal ein paar Feinde machen werde aber ich muß hier mal Dampf ablassen.

Ich bin, oder sagen wir mal ich war obwohl ich selber kein Trucker bin ein großer Fan eurer Gemeinde. Mein Vater saß selber 30 Jahre auf dem Bock und ich nutzte jede frei Minute um dabei zu sein. Selber besitze ich beruflich alle Führerscheine.

Leider war am Donnerstagabend wieder mal ein Wintereinbruch. Alles stand und so war das fahren nur bedingt möglich.
Ich habe vollstes Verständnis wenn die Trucker sich aufregen über die Schleicher. Jemand der Angst hat sollte lieber das Fahrzeug stehen lassen, das sehe ich auch so.

.....aber wie dumm und hohl sind einige Trucker geworden. Ich möchte nicht alle über einen Kamm scherren. Aber wie kann ich bei Spiegelglatter und nicht geräumter Fahrbahn links an den PKW und LKW vorbei ziehen als wäre wundervoller Sonnenschein und ich rede nicht schleichend sonder Vollgas. Ich finde es unverantwortlich gegenüber den anderen Verkehrsteilnehemer so zu fahren auch gegenüber den Trucker die normal gefahren sind, und das waren sehr viele.

Sogar mich hat ein Lastzug, obwohl zwischendurch nur mittig relativ geräumt war und ich nur mittig fahren konnte, erst geschoben bei ca 75km/h und dann nicht links sondern auch noch rechts überholt. Und glaubt mir ich bin auch ein zügiger Fahrer.

Jemand der unsicher ist kommt in solch einer Situation gleich in Panik und ich möchte nicht daran denken..........

Ich muß echt mal die Frage stellen und ich hoffe das mal darüber diskutiert wird und ich nicht gleich in die Pfanne gehauen werde.
Möchte auch nicht verallgemeinern......aber wenn ich den Fahrstil im Winter sehe und auch im Sommer, geblinkt wird erst wenn ich schon draußen bin......

Vollstes Verständnis wegen Termindruck, größerer Verkehrsaufkommen u.s.w. aber so nicht.

....da muß ich mir mal die Frage stellen. Werden die Trucker immer dümmer und hohler? Weil das kann nicht mehr die Norm sein.

Beste Antwort im Thema

So, jetzt muss ich aber auch mal was los werden, denn Pauli 330 spricht da in meinen Augen ein wichtiges Thema an.

"Natürlich" sind hier im Forum nur die absoluten "ELITETRUCKER"*g*, aber mal Scherz beiseite, ich bin seit meinem 20en Lebensjahr in den Berufsfeld, sei es als Baumaschinenführer, oder als Lkw Fahrer.
Und wenn ich sehe wie manche meiner sogenannten Kollegen auf der Strasse herumeiern, da geht mir echt der Hut hoch.

Auch ich kann bei bestimmten Schneeverhältnissen schneller fahren als der Jeep den ich letztens mit 30 kmh auf einer frisch gestreuten und geschobenen Strasse am liebsten gefragt hätte was für ein Buch er gerade beim fahren liest.
Und natürlich haben LKW durch Ihren grösseren Reifenumfang weniger Probleme die Spur zu halten wenn mal ein paar cm angefrorener Schnee liegen, die für den Pkw wie Spurrillen wirken.

Aber seid doch bitte mal ehrlich, stellt Euch doch mal Abends an so manche Rasstätte, oder an eine übervolle Verladerampe, oder schaut doch mal auf der BAB aus dem Fenster und schaut Euch die Idioten an die versuchen Euch zu überholen, es aber niemals schaffen würden wenn Ihr nicht mal kurz vom Gas geht.

Natürlich haben viele von Uns mehr Km auf dem Buckel, als viele andere Verkehrsteilnehmer je zustande bringen werden.
Aber wenn jemand berechtigte Kritik an den Trotteln unseres Berufsstandes in einer wirklich gut vorgetragenen Weise vorbringt, so gehört er sicherlich nicht virtuell gesteinigt.

Früher war ich auch immer auf der Seite der Brummifahrer (der Stress, der Zeitdruck, die Erfahrung etc, etc) aber in letzter Zeit habe ich in unserem Berufstand soviel Volldeppen gesehen, das es einer Sau graust.
Die mögen zwar nur einen kleinen Prozentsatz ausmachen, die fallen aber auf, und nicht zu knapp.

Dies ist auch der Grund warum ich hier im Forum schreibe, denn wer sich in gewissen anderen "Truckerforen" herumtreibt, dem wird schnell klar das es mit dem Bildungsstand mancher Kollegen echt nicht weit her ist, aber Hauptsache man fährt 300000km im Jahr, ist sowieso der beste und schnellste, und bei Unfällen sind immer die anderen schuld.

So, nun zum Fazit:
Die meisten der Menschen die hier im Forum schreiben traue ich eine Menge Kompetenz, eine entsprechende rücksichtsvolle Fahrweise zu, und viele hier sind mir in technischer Hinsicht Meilenweit voraus.
Nichtsdestotrotz gibt es in unserem Berufstand auch ganz extreme Querulanten, bei denen sogar mir Angst und Bange wird, und ich hocke gut geschützt in meinem 2646 Mp2.
Wie soll sich da erst jemand da unten in einem Nissan Micra, Ford Fiesta oder sonstwas fühlen?

Wir werden alle immer mehr auf Strassen die nicht mit dem Wachstum mithalten können.
Ohne mehr Verständnis, und Rücksicht von beiden Seiten, wird es nicht funktionieren.

Gute Fahrt Euch allen, Mez

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Um so eine doofe Situation eskalieren zu lassen, gehören aber schon mindestens zwei Leute ...

Ich muss allerdings zugeben, dass viele Verlader ihr "Hausrecht" weit missbrauchen. Die Aussprache eines Hausverbotes mit der damit meist zwangsläufig verbundenen Kündigung des Fuhrsklaven ist für viele Staplerfahrer ein Trumpf, den sie nur zu gerne ausspielen.
Das geht manchmal wirklich arg an die Nerven.

Einmal bin ich einfach aus der Ladehalle raus und habe mit dem Handy in die Firma hineintelefoniert und mich mit dem Abteilungsleiter verbinden lassen, um ihm die Situation zu schildern. Wenige Minuten später hat der Staplerfahrer schweigend seinen Job gemacht - und der wird mich garantiert nie wieder versuchen anzupissen.

Manchmal muss man aber auch auf den chef hoffen, das der mitspielt. Wenn der kunde einem mitarbeiter hausverbot erteilt, würde ich den fahrer wieder bei zu der Firma hinschicken, und bevor er auf den Hof fährt abklären, ob sie nun den Fahrer die Wahre abladen lassen, oder nicht. Wenn nicht, wird die wahre einfach vors Firmengelände gestellt.

Ich weiß ja nciht, wie die vertragsbedingungen für die speditionen aussehen, aber wenn der Kunde dem Fahrer nicht gestattet das Gelände zu betreten könnte ich mir vorstellen, das dies ein vertragsbruch ist...

Zitat:

Original geschrieben von DanielvanAalst



Wenn nicht, wird die wahre einfach vors Firmengelände gestellt.

Solches vorgehen ist sicher nicht "das Wahre".

Zitat:

Original geschrieben von DanielvanAalst



wenn der Kunde dem Fahrer nicht gestattet das Gelände zu betreten könnte ich mir vorstellen, das dies ein vertragsbruch ist...

Ist es nicht - und selbst wenn, dann hat man als Fuhrunternehmer jahrelange Prozessiererei am Bein und ausser Ärger, Umsatzausfall und Stress noch enorme Kosten. Ergebnis: NULL

---

Man braucht auch keinen Chef, der "mitspielt" (Papa, der hat mich gehauen), sondern muss selbst für sich verantwortlich sein!

Je nach Gemüt und Beherrschungsfähigkeit des Fahrers sind auf jeden Fall jegliche Konfrontationssituation und Gefühlsausbrüche absolut zu vermeiden.

Notfalls einfach wieder vom Hof und die nächste Ladestelle anfahren. Gibt zwar auch Ärger, aber zumindest hat man sich nicht mit den kleinen Häuptlingen rumgestritten.

Ach verdammt ich hatte mir ja vorgenomen weniger OT im neuen Jahr zu schreiben....
Aber einen noch *g*
Ich schätze den meisten ist die Cargo-City Süd im Frankfurter Flughafen sicher ein Begriff, oder?

Dort gibts die Firma Lug die sich um Air Cargo Abwicklung kümmern. Durch die ganzen Terror Warnungen, besteht natürlich erhöhte Sicherheits Überwachung, was soweit ja vollkommen verständlich ist.

Das Problem: Ich fahre Kipper und liefere Recycling Material da die Baustelle in der Firma gleichzeitig mit dem laufendem Betrieb durchgeführt werden muss.

Meine Ladestelle ist nur 5 km entfernt, dementsprechend "riesig"ist auch der Preis für die Anlieferung.

So weit, alles Prima.
Ich melde mich vorne beim Pförtner no1 an (ca 5-10 min), dann gehts zum Hauptbüro der LUG. LKW Parkplätze, Fehlanzeige, also möglichst nah ins Parkverbot.
Da es sich um eine Grosse Cargo Firma handelt, sind natürlich Massen an Fahrern aus aller Welt mit riesigen Mengen an Papierkram, da heisst es halt Warten.
-> Nochmal zur Erinnerung, der Rundlauf ist auf 30-40 Minuten angesetzt (sind ja nur 5 km).
Nach 40 MInuten war ich dann an der Reihe.
waas wollen sie? Auf die Baustelle? Was für ne Baustelle? "Frau xxxx, haben wir eine Baustelle auf unserem Gelände?"
Moment, da muss ich erstmal telefonieren. Irgendwann bekam ich dann einen zettel ausgehändigt mit Lebenslauf, FA, Personummer, Religion, geschlechtliche Orientierung, was man halt so braucht über Kipperfahrer, und nachdem die abgestempelt war bekam ich den Zettel und eine Münze für die Schranke.
juhu!!!!
Also Münze eingeworfen, rechts rangefahren und zu Pförtner no3 spaziert.
hallo Guter Mann, ich bringe Baumaterial für Eure Baustelle! ach, wir haben hier ne Baustelle, die müsste irgendwo da hinten sein.

Fein, hier ist der Zettel mit meinem Lebenslauf und allem, beim nächsten mal können sie mich ja reinlassen,. denn ich komme alle 20 MInuten, und meine geschlechtliche Orientierung wird sich bestimmt nicht ändern *zwinker*.

Tja, das würde ich ja gerne, aber sie müssen beim nächsten Mal leider wieder Zettel und Münze holen.
das war der Zeitpunkt wo mein eisernes lächeln schon leicht entgleisen wollte.

Naja, erstmal meine Firma gesucht... "Ach schau her, unser Kipperfahrer ist ja auch schon aufgewacht!"
"joa, dann bring mir mal nen Kaffee, damit ich schneller wach werde...*g*".
Die waren schon in ordung.
allerdings ist es immer kompliziert wenn eine Rampe neu gebaut wird im laufenden Betrieb.
Stell Dir vor Du Stehst bei Aldi, und ständig stehst Du im Weg, weil ein Bagger, Baufahrzeug, oder sonstiger Mist vorbeiwill...
alles nicht so toll.
Naja, der Polier meinte dann, so, Du bist ja in ner halben Stunde wieder da, oder? Nach einem Lachanfall habe ich Ihm mal das Prozedere erklärt... Himmel, ich habe noch nie so einen roten Kopf gesehen, ich dachte schon der explodiert gleich....

Als er sich beruhigt hatte, meinte er, Du fährst direkt hier vor die Schranke, und wenn die binnen 5 sekunden nicht aufgeht, dann ist hier Achterbahn.
Nur soviel, ich hätte gerne ne Kamera dabei gehabt, da gings ja sowas von rund.
Auf einmal hat der Portier schon gewunken als ich kam, und alles aus dem Weg gescheucht was irgendwie stören könnte.

War ne schöne Woche, habe natürlich auch ordentlich Werbegeschenke dagelassen, die wirken meist Wunder.
Und an die lieben Kollegen aus Litauen, Italien, Rümänien, oder sonst woher:
Nehmts mir bitte übel wenn man es an so einem Büro ein wenig eilig hat.
es ist nämlich schon ein Unterschied ob man nur kurz ne Münze schnappen will, weil man 12 mal rein und raus muss, oder ob man übersee Papiere mit fremden Sprachen, falschen Infos etc regeln will.
Ich kenne diese Arbeit auch, und ich weiss das wäre nichts für mich.
Aber meistens sieht mich der Pförtner nur kurz an, und schiebt mir Zwischendurch die Münze, Karte was auch immer durch und jagt mich weg.
Ist nicht böse gemeint, aber für mich bedeutet der Unterschied von 10 zu 12 Touren am Tag den Unterschied zwischen gewinn, oder Verlust.
Also bitte kuckt mich nicht so böse an, denn die Sekunde des Karte in die Hand drücken ist ja kein wirklicher verlust .

aber das nur nebenbei, Aber was hat das ganze nun mit dem eigentlichen Thread zu tun?

Zitat:

Original geschrieben von DanielvanAalst

Wenn nicht, wird die wahre einfach vors Firmengelände gestellt.

Solches vorgehen ist sicher nicht "das Wahre".

 

 

Zitat:

Original geschrieben von DanielvanAalst

wenn der Kunde dem Fahrer nicht gestattet das Gelände zu betreten könnte ich mir vorstellen, das dies ein vertragsbruch ist...

Ist es nicht - und selbst wenn, dann hat man als Fuhrunternehmer jahrelange Prozessiererei am Bein und ausser Ärger, Umsatzausfall und Stress noch enorme Kosten. Ergebnis: NULL

 

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Man braucht auch keinen Chef, der "mitspielt" (Papa, der hat mich gehauen), sondern muss selbst für sich verantwortlich sein!

 

Je nach Gemüt und Beherrschungsfähigkeit des Fahrers sind auf jeden Fall jegliche Konfrontationssituation und Gefühlsausbrüche absolut zu vermeiden.

 

Notfalls einfach wieder vom Hof und die nächste Ladestelle anfahren. Gibt zwar auch Ärger, aber zumindest hat man sich nicht mit den kleinen Häuptlingen rumgestritten.

In meinem Fall hatte sich "mein" Polier direkt mit den ganz hohen Tieren der Fa verbinden lassen, und dargelegt daß jede weitere Minute die unser LKW wegen behämmerter Bürokratie sinnlos vor der Tür steht, direkt in Rechnung gestellt wird.
Denn die Konventionalstrafen waren schliesslich auch gesalzen.
Manchmal hilft ein ordentlich vorgetragener Anruf bis ganz nach oben, dazu ein paar Werbegeschenke für die etwas kleineren Räder im Getriebe, Türen zu öffnen, die es eigentlich gar nicht gibt, zumindest dann wenn normale freundliche Höflichkeit einen nicht mehr weiter bringt.

So, an alle von Euch, Ich hoffe Ihr seid gut gerutscht, und hoffe eine erfolgreiches und gesundes Jahr 2011!

Bye Mez!

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Mir ist auch mal sowas passiert, zumindest ähnlich.
Als ich den Deppen gesagt habe, dass ich woanders hin abladen gehe war er erstaunt und extremst neugierig wohin. Dann sagte ich nur: Sag ICH DIR ganz sicher nicht. Kannst mir ja nachfahren, ich habe jetzt eine Entladestelle für das Altöl.
Ich: "Danke Tschau (Tschau = CH für Tschüss) und fuhr weg. Eine andere Entladestelle bekam ich nur weil mit dem Überchef (Chef des Chefs vom Verweigerer) telefoniert wurde. Hoffe er fragt sich heute noch, wo ich abgeladen habe 😁 !

Der Typ war sich dermassen sicher, dass ich nur bei Ihm abladen könne. Übermut und Arroganz wird bestraft.

Zitat:

Original geschrieben von peach82


Übermut und Arroganz wird bestraft.

Eindeutig😁

Ein Bekannter hatte mal das "Vergnügen" Lebensmittel auszuliefern und eine Anlaufstelle die regelmässig überrascht war das er kommt. Stellt sich die Frage wie überraschend eine von ihm angeforderte Lieferung sein kann,vor allem wenn er 3x die Woche kommt und das auch noch immer zur selben Zeit da er nur ein Zeitfenster von 1 Stunde hatte. Seis drum, immer wieder kam es vor das er aufgefordert wurde das er das Zeug einfach auf die Rampe stellen solle da sie im Lager keinen Platz hätten. Nachdem derselbe Trottel,seines Zeichens Filialleiter, dann mehrfach Lieferungen zurückgehen lies weil die Kühlkette unterbrochen worden sei,ist doch nicht das Problem des Fahrers wenn er das Zeug stundenlang auf der Rampe stehen lässt, bekam er die Anweisung wenn er das Geraffel nicht direkt in den Kühlraum fahren könne solle er gar nicht abladen sondern ein paar 100m weiter bei der Spedition XY bei der die Filiale dann das Zeug abrufen kann wenn sie Platz haben. 😁 Nach zwei Monaten in dem das Spielchen im Schnitt einmal die Woche gespielt wurde hatte die Filiale plötzlich einen neuen Chef. Der Bezirksleitung wurden unangenehme Fragen gestellt weswegen Spedition XY regelmässig Rechnungen wegen Zwischenlagerungen und Anlieferung auf Abruf stellen würde obwohl der Konzern mit dieser Firma gar nicht zusammenarbeiten würde.

Da die Angestellten dieser Filliale ihren Chef über die Massen liebten,sie standen wohl hinter ihm wie das Management eines Bundsligavereins hinter ihrem erfolglosen Trainer,erfuhr die Betirksleitung wohl so diverses was der Typ so verbockte und vertuschte. Auf jeden Fall war der Laden ohne ihn deutlich besser organisiert so das es nicht mal Platzprobleme gab wenn mehrere LKW kurz hintereinander anlieferten.

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