Wer versaut die schönen Autos?

Hallo Oldiefreunde,

ein Thema, dass mich schon sehr lange Zeit beschäftigt ist
die Frage, wie man ein Auto behandeln muss, damit es
in den bedauernswerten Zustand gerät, den ich bei der
Suche nach schönen Youngtimern immer wieder vorfinde.

Ich meine nicht die verbrauchten Fahrzeuge, die irgend wann
als Baustellenfahrzeuge o.ä. enden oder nach einem langen
Arbeitsleben gen Afrika verschifft werden oder auf dem Schrottplatz landen.

Vielmehr denke ich an die Youngtimer, an eigentlich erhaltenswerte Fahrzeuge, denen man ansieht, dass sie
eigentlich lange Jahre sorgsam gepflegt wurden und
deswegen nach 20 oder 30 Jahren noch nicht auf dem
Schrott landeten.

Was da z.T. rumgepfuscht und gebastelt wird, das versteh
ich nicht.

Warum sind die Inneneinrichtungen so verdreckt, zerschlissen
oder fehlen z.T. ganz ?

Was muss man alles treiben, damit obiger Zustand eintritt ?

Wer kauft sich ein Auto mit den letzten Kröten, um sich
in der Folge den Unterhalt nicht leisten zu können?

Ich kenne 911er, die nach dem Kundendienst nicht mehr
abgeholt werden, weil der Eigentümer die Rechnung für
die Wartung nicht begleichen kann.

WER MACHT SOWAS, was sind das für Leute ?

Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen.
Mir fehlt hierfür das Verständnis.

Grüße
ARBE

97 Antworten

@ Cpt.Knudsen:

...wo du recht hast, haste Recht !

Ich aber auch !

Denn wenn ich daran denke, wieviel Geld ich immer
locker mache, um das Gemurkse meiner Vorgänger
halbwegs zu beseitigen, wird mir übel.

... und noch was zum Oltimer-Status:

hab da noch nen ollen 200D aus erster Omahand mit
wenig km und super Zustand, wahrlich kein Oldtimer und zumindest im Moment nix Besonders (W123).

Aber: wenn ich mit der Dieselkröte unterwegs bin
werde ich immer wieder auf meine schöne elegante Limousine (!) angesprochen.

Eigentlich war der 123 als Winterauto gedacht und wird
als solches auch genutzt, aber aufgrund der pos. Reaktionen
sehe ich die Karre plötzlich in einem neuen Licht.
Jetzt kommt er nach Tschechien zum "Überarbeiten",
vielleicht wird er ja dann mal ein Oldtimer.

Grüße
ARBE

Zitat:

Original geschrieben von turbine95


Natürlich müssen auch Liebhaberstücke regelmäßig bewegt werden, aber ich würde es als Sünde empfinden, ein gut erhaltenes 25 Jahre altes Auto im Alltagsbetrieb aufzurauchen.

Naja das seh ich auch etwas anders. Mein 200D ist auch so um den Dreh alt, ich fahr im Jahr Pi x Daumen 50.000 km, repariert wird nur, wenn auch was kaputt ist, und nicht vorbeugend tausend Dinge gemacht. Ob der Lack jetzt schlecht ist und die Kiste dreckig oder nicht ist mir schnurzegal, genauso ob ich jetzt eine Delle mehr in die Stoßstange oder den Kotflügel fahr oder nicht, oder ob ich jetzt mit oder ohne Stern und Zierleisten unterwegs bin ...

das Ding hab ich ganz günstig bekommen, der wird jetzt gefahren und gut. Es ist ein Gebrauchsgegenstand, zum Fahren gebaut und zum Fahren wird er auch genutzt. Daß es ausgerechnet dieses Auto ist, ist dabei mehr oder weniger Zufall, denn speziell gesucht danach hab ich auch nicht - er lief mir halt über den Weg und Geld für die horrenden Steuern hatte ich nun mal über.

Also, leben und leben lassen ... vom äußeren Zustand kann man nicht immer sofort auf das Innere schließen 😉 - Das Ding sieht in meinem Fall jetzt zB optisch aus wie schon 2 mal gepreßt, hat aber dafür definitiv keine Löcher und die Karosse hab ich teilzerlegt und komplett gemacht - man siehts eben nur nicht, weil das Ding Alltagsfahrzeug ist und bleiben wird. Alleine wegen der 50.000 im Jahr seh ich gar nicht erst ein, guten Lack und beulenfreie Türen haben zu wollen ... je gammeliger das Ding aussieht, desto weniger ärger ich mich über die nächsten unvermeidlichen Kratzer und Dellen. Gewaschen wird er daher eigentlich auch fast nie. Technisch und rostmäßig ist er durchweg gut ... zum Fahren reicht das (und mir persönlich auch). Ehrlich gesagt interessiert mich auch kaum, ob die Leute jetzt sagen "tolles Auto, man!" oder "guck dir den Schrotthaufen an" ... ich weiß, das Ding fährt, und ich weiß auch, was ich dran habe oder nicht habe. Ich fahr den doch nicht für die Meinung anderer Leute ...

barkas

@ barkas

...dein Beitrag hätte von mir sein können.

Mein Kilometerfresser ist aber ein Ford Mondeo
1.8 TD mit z.Zt. 357.600 km auf dem Tacho
und einigen hundert Dellen (Hagelschaden).
Der sieht von aussen wirklich schlimm aus,
technisch isser aber topfit.

Schau doch mal ins Ford-Forum under Mondeo
und "Rekordversuch" ;-) (steht z.Zt. auf der
ersten Seite).

Den 200D hab ich von einer 82jährigen Oma ( oder
genauer von ihren Erben) aus erster Hand für 1.250
EUR mit wenig km.

Innen war er wie neu, dafür aussen total verbeult.
Die Omi mußte schon blind gewesen sein, kein Blech,
das keine Delle hatte, Rost war aber kein Thema.

Grüße
ARBE

Zitat:

Original geschrieben von Arbe


@ Cpt.Knudsen:

Aber: wenn ich mit der Dieselkröte unterwegs bin
werde ich immer wieder auf meine schöne elegante Limousine (!) angesprochen.

Grüße
ARBE

Was bedeutet "immer" ? Ich kann mir das kaum vorstellen.

Sicherlich freue ich mich auch über jeden Oldie im Alltag. (Gestern ein herrlicher Fordcapri), aber einen 123 sieht man doch sowieso noch jeden Tag.

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@ gandalf

hallo,

nicht immer, sondern immer wieder was soviel
bedeutet wie immer mal wieder ;-)

Ich kaufte den 123er für meine Freundin als Winterauto.
Normalerweise fährt sie ein SAAB Cabrio, der war mir
aber für den Winter zu schade.

Als ich mit den 200D auf den Hof fuhr und sie den Benz
sah, weigerte sie sich anfänglich die "alte verbeulte Karre"
zu fahren. Also montierte ich eine neue Stossstange, neue
Kotflügel, schöne verchromte Zierblenden für die Felgen und
spendierte noch eine Teillackierung.

Widerwillig fuhr sie dann mit dem Benz zur Arbeit.

Was sie und auch ich nicht erwartet haben, wir wurden schon
einigemale auf unsere "elegante weisse Limousine" ange-
sprochen.

O-Ton:
So was baut man heute nicht mehr, die werden immer
seltener. Wo habens denn den her, der ist bestimmt
was wert...

Meist waren das ältere Leute, vornehmlich Frauen.

Ich hätte das Auto schon einige Male gewinnbringend
verkaufen können, trotz 751 EUR Steuer im Jahr.

Grüße
ARBE

Zitat von Gandalf_11: Was bedeutet "immer" ? Ich kann mir das kaum vorstellen.

Sicherlich freue ich mich auch über jeden Oldie im Alltag. (Gestern ein herrlicher Fordcapri), aber einen 123 sieht man doch sowieso noch jeden Tag.
**************************************************

Moin,

also ich kann es mir sehr gut vorstellen, denn ich fahre auch einen W123 in gutem Zustand und wurde schon öfter z. B. an der Tankstelle oder auf dem Parkplatz beim Einkaufen auf den Wagen angesprochen. Die Leute zeigen sich dann begeistert über die "alte" Qualität, die es heute nicht mehr in der Form gebe und die Details an dem Fahrzeug und den schönen Chrom.
Viele beklagen sich darüber, daß zuviel Wind um den 123er gemacht wird, weil doch noch sooo viele rumfahren. Natürlich darf man andere Autos aus der Epoche nicht vergessen, wie den BMW E28 oder den Rekord E zum Beispiel, aber nur weil der 123er so eine hohe Langzeitqualität besitzt und somit eine deutlich höhere Überlebensquote als andere gleichalte Autos erreicht, sollte man ihm nicht den Oldtimerstatus aberkennen, den die ersten des 76er Jahrgangs jetzt erreichen.

Ansonsten kann ich mich dem letzten Beitrag von spechti nur voll und ganz anschließen. In den 60er Jahren hat man z. B. auf den Dörfern schöne alte Fachwerkbauernhäuser mit häßlichen roten Klinkern versehen und ihnen statt Reet krebserzeugende Eternitplatten aufs Dach geknallt, heute würde kaum einer mehr auf die Idee kommen, so etwas zu machen. Autos sind Zeugen von Design- und Technikepochen und spiegeln auch das Lebensgefühl der jeweiligen Zeit in gewisser Weise wider, weil Autos nach den Bedürfnissen der Verbraucher konzipiert werden. Es gab in den 70ern keine Lifestylekombis wie den Audi A4 oder SUV´s wie den Touareg, weil es keine Abnehmer dafür gab. Stattdessen gab es grün lackierte Autos mit schokobrauner Innenausstattung und was viele lange häßlich fanden, fasziniert mich heute, weil ich es so schön schräg finde und unverwechselbar für diese Zeit. Und für unsere Nachkommen wird es sicherlich faszinierender sein, sich alte Autos in natura und im Fahrbetrieb anzuschauen als auf alten Werksfotos oder in zeitgenössischen Testberichten. Was spricht denn dagegen, ein wirklich top erhaltenes Butter-und Brot-Auto wie einen Renault 20 oder einen Volvo 240 vom Alltagsbetrieb zu befreien und zwar regelmäßig aber eben auch nur noch mäßig zu bewegen. Damit meine ich nicht 50 km im Jahr, sondern 2000-3000 statt 15000 oder mehr. Davon wird es nicht gleich Standschäden geben und die gute Substanz wird wesentlich länger erhalten, als wenn man ihn jeden Tag fahren würde.

Ich finde es Quatsch zu sagen, daß ein Auto nur noch in wenigen hundert Exemplaren existieren darf, bevor es zum Liebhaberobjekt reifen sollte. Deswegen wird auch der 123er weiter ordentlich dezimiert werden, weil viele ihn immer noch als Massenmodell sehen. Glücklicherweise ist die Fanszene recht groß, so daß wohl relativ viele gute Autos in die Hände von Leuten gelangen, die ihre Autos dann auch weitererhalten.

Gruß Turbine

... noch was zu diesem Thema:

bin gestern nach der Arbeit noch ins Freibad.
Wegen der Rekordhitze war dort natürlich
die Hölle los.

Aufgrund der großen Hitze und der trockenen
Witterungsverhälnisse war der Parkplatz, eine
teilweise geschotterte Wiese, knochentrocken.

Jedes Auto, das auf den Parkplatz fuhr zog eine
Staubwolke hinter sich her.

Und da standen die Cabrios da, offen und die Sonne
knallte auf die Ledersitze.

Ich stellte mein Auto wohlweislich etwas abseits und
habe das Dach geschlossen.

Zwei Stunden später komm ich erfrischt zurück und alle
Autos weiß vor Staub. Eine ausgiebige Wagenwäsche,
und das Auto ist aussen wieder sauber, aber innen sitzt der
Staub in jeder Ritze. Ganz bekommt man den feinen
Staub nie wieder raus.

Ich frag mich nur, warum die Leute ihre Verdecke nicht
schliessen, wenn sie für Stunden das Auto stehen lassen.

Grüße
ARBE

Also ich finde nicht, dass man 123er noch oft sieht, jedenfalls nicht in meiner Gegend.

Aber was ich mich ehrlich Frage ist, wie man auf die wahnwitzige Idee kommen kann, einen 123er Diesel als Winterauto zu benutzen???? Nen Hecktriebler und dazu noch nen alter Diesel... Jeder Golf wäre doch um 100male besser....

Gruß Marcus (dessen Vater auch noch nen 123er 280e in der Halle stehen hat)

Zitat:

Original geschrieben von Exxon-Valdez 1


Aber was ich mich ehrlich Frage ist, wie man auf die wahnwitzige Idee kommen kann, einen 123er Diesel als Winterauto zu benutzen???? Nen Hecktriebler und dazu noch nen alter Diesel...

Naja ganz einfach. Leicht zu schweißen, und wenn einmal gemacht, dann hält das auch. Fahrverhalten mustergültig gut, auch im Winter. Abgesehen davon fahr ich meistens relativ vernünftig. Speziell Diesel (Kraftstoff) im Winter ist auch wurscht, bei -25 Grad hatte ich noch keine Probleme, und kälter war es hier nicht. Notfalls kipp ich eben 5 Liter Benzin drauf und etwas Zweitaktöl, dann startet, schmiert und fährt er auch bei noch mehr Minusgraden. Dazu macht beim Diesel kein Vergaser irgendwelche Mucken, und die Zündung verreckt mir auch nicht wegen Pflegemangel und Feuchtigkeit unter der Schneedecke. Naja und, wenn es mal kracht, hab ich ein bißchen mehr Blech um mich herum als beim Golf II. Hauptargument ist aber noch ein anderes: das Auto ist nun mal gerade da. Und deswegen wird es genutzt 😉

barkas

Hallo,

bzgl. W123 200D als Winterauto:

Ich und meine Freundin fahren den 200D jetzt
schon einige Jahre im Winter. Der Benz ist jeden
Tag im Einsatz, springt auch bei -20 Grad immer
sofort an und wir hatten noch nie Probleme mit
dem Fahrverhalten bei Winter.

Die Heizung ist der absolute Hit, so eine Heizung
kenne ich von keinem anderen Auto (ausser SAAB).

Wegen der fehlenden Power (60 PS) macht der
Heckantrieb auch keine Probleme.

Grüße
ARBE

Moin,

also ich hatte mal einen 240D W123 und der sprang auch bei jeder Temperatur auf den ersten Schlüsseldreh an. Auch mit der Traktion gabs keine Probleme, einfach ne große Mülltüte mit Sand vollgefüllt, ca 100 kg, in den Kofferraum gelegt und ab dafür. Gute Winterreifen machen natürlich auch Sinn. Bin so jeden Berg hochgekommen, wo es bei meinem Golf, den ich davor hatte, schon mal Probleme gab. Bei meinem jetzigen 230E isses genauso wie beim 240D, obwohl ich ihn eigentlich bald auf Saison 04-10 anmelden möchte und nicht mehr ganzjährig.

Gruß Turbine

Postet ihr mal nen Bild von euren 123er?

Ich mach morgen früh auch mal eins und stells hier rein. Würde mich mal interessieren, wie eure aussehen.

MfG Marcus

bißchen morbider Look, aber mich störts nicht. Technisch wie gesagt mängelfrei, auch ohne Mängel getüvt und für 40-50.000 im Jahr zu haben. Seit Anfang letzten Jahres nur 10 Minuten Reparaturaufwand (abgesehen vom Durchschweißen am Anfang).

Klick
Klick

barkas

Meiner sieht etwa so aus wie dieser hier. Hab leider kein vernünftiges digitales Bild. Abweichungen: meiner hat rechten Asp, zeitgenössische BBS-15-Zöller auf 205er Puschen, Chrompaket des 280er und ne el. Hirschmannantenne, z. Zt. 185tkm auf der Uhr, scheckheftgepflegt, silberblau met., mit D3-Kat, Velours blau, 2x Sitzhzg., Automatik, DZM, SV, ZV, SSD, MAL vorn etc.
Mein ganzer Stolz seit 12/05.

Gruß Turbine

Und noch eins, vom Zustand her sicher etwas schlechter, ca. 3+

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