Wer versaut die schönen Autos?

Hallo Oldiefreunde,

ein Thema, dass mich schon sehr lange Zeit beschäftigt ist
die Frage, wie man ein Auto behandeln muss, damit es
in den bedauernswerten Zustand gerät, den ich bei der
Suche nach schönen Youngtimern immer wieder vorfinde.

Ich meine nicht die verbrauchten Fahrzeuge, die irgend wann
als Baustellenfahrzeuge o.ä. enden oder nach einem langen
Arbeitsleben gen Afrika verschifft werden oder auf dem Schrottplatz landen.

Vielmehr denke ich an die Youngtimer, an eigentlich erhaltenswerte Fahrzeuge, denen man ansieht, dass sie
eigentlich lange Jahre sorgsam gepflegt wurden und
deswegen nach 20 oder 30 Jahren noch nicht auf dem
Schrott landeten.

Was da z.T. rumgepfuscht und gebastelt wird, das versteh
ich nicht.

Warum sind die Inneneinrichtungen so verdreckt, zerschlissen
oder fehlen z.T. ganz ?

Was muss man alles treiben, damit obiger Zustand eintritt ?

Wer kauft sich ein Auto mit den letzten Kröten, um sich
in der Folge den Unterhalt nicht leisten zu können?

Ich kenne 911er, die nach dem Kundendienst nicht mehr
abgeholt werden, weil der Eigentümer die Rechnung für
die Wartung nicht begleichen kann.

WER MACHT SOWAS, was sind das für Leute ?

Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen.
Mir fehlt hierfür das Verständnis.

Grüße
ARBE

97 Antworten

Kann mich meinen Vorredner nur anschließen.
Mein 77er Passat wird auch häufig gefahren, egal ob Regen oder net.

Nur im Winter ist er abgemeldet, aber auch nur weil er hier und da schon rostet und ich ihn nicht mutwillig zerstören will.

Nichts desto trotz, wird er gefahren und das auch nicht wenig.
Ich sag mir dann immer, dass ich ihn schließlich nach mehrern Jahren Rumstehen wieder auf die Straße gebracht habe und dazu ist ein Fahrzeug eben da.

Wenn ich mal das Geld und die Muße hab wird er schön hergerichtet aber bis dahin wird er so wie er ist gepflegt und technisch in Stand gehalten.

Gruß,
Der Schill

Zitat:

Original geschrieben von spechti


..... Weiterhin stellt ein Auto immerhin die zweitgrößte Investition nach einem Eigenheim im Leben dar.....

...ich schätze mal, du hast keine Kinder, oder?

Zitat:

...ich schätze mal, du hast keine Kinder, oder?

Doch, warum?

Aber den kleinen Racker (auch mit Autofimmel) kann man unmöglich als Investition betrachten. Er ist eher Teil des Reichtums im Leben.

Tja, der Satz ist Statistik, statistisch stelle das Auto die 2. Größte Investition im Leben des durchschnittsdeutschen dar.

Wer gibt denn für sein Kind mal eben 30.000€ aus?
Wohl die Wenigsten. Das sind laufende Investitionen, aber nicht eine einzelne.

Mfg, Mark

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Zitat:

Original geschrieben von spechti


Doch, warum?

Aber den kleinen Racker (auch mit Autofimmel) kann man unmöglich als Investition betrachten. Er ist eher Teil des Reichtums im Leben.

gute Einstellung! Sollte man sich eine Scheibe von abschneiden.

Grundsätzlich sollte es mir egal sein, was andere mit ihren Autos machen, aber ich habe trotzdem den Drang den Leuten, die nachlässig mit ihren Autos umgehen, ihnen das auch mitzuteilen, da mich sowas einfach ärgert (was es nicht sollte, da man selber eigentlich genug Sorgen hat :-)).
Und trotzdem gilt es zu erwähnen, dass man nur einmal lebt und man seine Energien für sein eigenes Hobby verwenden sollte anstatt sich über andere aufzuregen.

@Der Schill: bereinige die rostigen Stellen lieber schnell als langsam, da sonst die Fliegen durch das Blech fallen, wenn sie sich auf deinen Passat setzen :-).

Ihr habt Probleme ......

hihi :-).

Zitat:

Original geschrieben von -C-.


Ihr habt Probleme ......

Jo, wenn du auch welche willst, brauchste ja nur bescheid sagen.

Zitat:

Original geschrieben von Mark-RE


Jo, wenn du auch welche willst, brauchste ja nur bescheid sagen.

du bist aber nicht wirklich so einer oder? :-)

Zitat:

Original geschrieben von spechti


Selbstverständlich sind Autos zum Fahren da. Eine klimatisierte Garage ist zwar ein guter Aufbewahrungsort, aber auf der Straße fühlt sich das gute Stück natürlich auch recht wohl. Und Kulturgut sind sie auch nur, wenn sie jemand sieht und bewundert. Mit "Wert" meinte ich auch nicht nur den Geldwert, sondern auch den ideellen. Und auch, was es mir wert ist, Botschafter für eine höhere Sache zu sein.

Jeder von uns verbindet etwas mit der Ära, aus dem sein Auto kommt. Sonst würden wir uns wohl kaum die ganzen kleinen oder auch größeren Hürden antun, die mit so etwas verbunden sind.

Hallo!

Richtig!

Ich habe mich scheinbar damals als kleiner Junge in das Auto meines Vaters verliebt. Es war ein BMW 3.0 CSI!

Mit 18 Jahren habe ich dann ein halb restauriertes Fahrzeug erstanden. Als ich mit dem Oldie auf dem Anhänger auf den Hof kam, schüttelte mein Vater nur mit dem Kopf? Zwei Jahre später, nachdem ich mit Hilfe von Freunden und Bekannten das Auto wieder in Form gebracht hatte, wollte er auf einmal mit seinem Auto tauschen (immerhin ein E30 M3).

An diesem Fahrzeug hängt soviel Herzblut, daß ich es wohl nie wieder abgeben werde.

Aber jeder Mensch hat eine andere Historie und da kann es sein, das eventuell ein Auto keine große Rolle gespielt hat.
Und somit unterscheidet sich auch das Verhältnis zu einem Auto und die unterschiedliche Nutzung/Pflege!

Gruß

Hans-Jürgen

BMW X5 und 3.0 CSI (72`): http://mein.auto-treff.com/19675-1.bmw

Mitunter ist es auch "beste Absicht", wenn ein Youngtimer radikal umgestaltet wird. Die (meist jungen) Leute denken sich dann: So ein oller Alltagswagen von gestern, der hat doch bestimmt keinerlei Wert mehr --- wenn ich dagegen "was draus mache", dann ist er viel mehr wert.

Im Opel-Forum haben wir z.B. gerade diesen Fall.

Und man kann da auch niemandem einen Vorwurf machen. Wer in unserer Ex- und Hopp-Gesellschaft aufgewachsen ist, der hat eben von Kindesbeinen an eingetrichtert bekommen: "Alt ist blöd --- alles muß neu!"

Und gerade bei Autos wurde diese Sichtweise durch die Aktionismen der 90er Jahre ("Weg mit den Stinkern!" usw.) noch weiter gefördert.

Hallo,

möchte das Thema neu beleben und nochmal erklären,
um was es mir eigentlich geht.

Grundsätzliches:
Ein Auto ist ein Gebrauchsgegenstand und soll einen
bestimmten Zweck erfüllen.
Hierbei ist es natürlich jedem selbst überlassen, wie
er sein Eigentum benützt (soweit es die StVO zuläßt).

Ist das Auto dann irgendwann mal "verbraucht" und hat
das Ende seiner technischen und/oder wirtschaftlichen
Nutzungsdauer erreicht, wird es in der Regel entsorgt
und damit basta.

Was mich zu diesem Thema inspirierte ist folgendes:

Ich bin Oldiefan und immer auf der Suche nach schönen
erhaltenswerten Youngtimern.

Hab dann einen schönen Wagen gefunden, wiederholt sich
(fast) jedesmal die selbe Situation.

Bei der Besichtigung war alles gut und man ist sich sicher,
einen guten Kauf gemacht zu haben.

Kaum steht der Oldie dann zu Hause und man nimmt das Auto genauer unter die Lupe, geht der Ärger dann auch
schon los.

Irgend jemand hat an der Elektrik rumgebastelt und Drähte
einfach ohne Isolierung zusammengepfrimelt, die Gummi-
dichtungen hängen plötzlich lose, das Licht geht nicht mehr,
der Auspuff ist nicht orginal, die Lackierung hat plötzlich
Risse, Teile der Innenausstattung fehlen uswusw.

Da fragt man sich dann schon, welche Idioten hier am
Werk waren.

Grüße
ARBE

Zitat:

Original geschrieben von Arbe


Da fragt man sich dann schon, welche Idioten hier am
Werk waren.

da fällt mir spontan jemand aus dem 190er forum ein 😁

aber du hast recht, oft wird sogar mit viel aufwand irgendwas hingefrickelt, was dann noch schlimmer ist, als wenn man's einfach so gelassen hätte.
und wenn irgendwer sich dann so einen wagen wieder zurecht machen möchte, hat er die doppelte arbeit, weil jemand das denken vergessen hat, bevor er sich ans werk machte.
ist dann schon ärgerlich, sowas...

generell kann man solche inhaltslosen diskussionen wohl nur in wohlstandsländern führen, die darüberhinaus altauto-feindliche gesetze erlassen. nicht nur in der dritten welt, sondern z.b. auch in skandinavien, island, teilw. frankreich oder auch in holland werden vielfach über 30 jahre alte autos im alltag gefahren, bzw. "verschlissen" wie es hier heißen müßte. niemand regt sich drüber auf oder erklärt die autos zu götzen, welche in co2-zelte eingelagert werden sollten. so selten sind die meisten auto bei weitem nicht. nur in deutschland vielleicht. und wer jetzt schon anfängt, im sich immer weiter ausbreitendem oldtimerwahn (gibt es eigentlich noch gebrauchtwagen?) die fahrer von nichteinmal 20 jahre alten karren als kulturgutvernichter zu degradieren, der hat sowieso den schu nicht gehört und hat zu viele ausdünstungen seiner unzähligen fahrzeugpflegemittel inhaliert.

Dinge hören irgendwann auf, Gebrauchsgegenstände zu sein und werden zu Kostbarkeiten. Zwei Faktoren sind daran beteiligt: ihr Alter und ihre Seltenheit.

Meißener Porzellan aus dem 17 Jahrhundert benutzt man nicht zum Mucke****-Saufen und auf ägyptischen Papyri aus der Ptolemäerzeit macht man keine Notizen. Ist eine blaue Mauritius nur eine Briefmarke?
Obwohl sie genau dazu irgendwann auch mal bestimmt waren. Oben genannte Eigenschaften machen sie aber irgendwann zu Preziosen. Der Selektionsprozess wird auch Autos irgenwann zu unbezahlbaren Raritäten machen. Je schneller kurzsichtige Zeitgenossen sie verbrauchen, desto schneller werden sie rar und teuer.

Haben wir wirklich das Recht, darüber zu entscheiden, was irgendwann mal wertvoll werden darf? Oder steht das erst künftigen Generationen zu?

Zerstöre oder "verbrauche" ich heute einen Gegenstand, kann er in der Zukunft nicht mehr wertvoll sein. Er existiert dann nicht mehr.

Übrigens, diese Überlegungen sind nicht neu. Henry Ford war lange Jahre seines Lebens von einer Sammelleidenschaft für genau solche Gegenstände besessen, von denen er überzeugt war, daß sie Meilensteine der Zeitgeschichte wären (oder einmal sein würden). Sammlungsexponate aller Größen und Typen sind in seinem Museum in Dearborn zu sehen. Die Sammlung mutet teilweise etwas skurril an, ist aber ungemein beeindruckend.

Thema Wohlstandsland:
Und warum sollten wir nicht die Zeugen unserer Kultur und unseres Zeitgeschehens, unseres Wissens und unserer Werte aufbewahren und so gut wie möglich erhalten? In den letzten Beiträge klingt das fast, als sei es etwas anrüchiges.

Tun gewisse nordafrikanische Völker etwa etwas intelligentes, indem sie historische Autos "aufbrauchen"? In Ägypten und im Sudan hat man Anfang des 20. Jahrhunderts auch antike Kunstschätze und sogar Mumien als Brennstoff für Dampflokomotiven verfeuert...

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