Wenig Kompression, obwohl Bauteile Maßhaltig.
Guten Abend!
Ich schraube grade an meinem schönwetter-Roller für den Sommer, der leider nicht mehr anspringen will. Laufleistung: 8000 km.
Nachdem ich bereits den Vergaser auf Verdacht getauscht und die Zündung überprüft habe (Zündfunke ist da), habe ich die Kompression gemessen. Das ernüchternde Ergebnis: 9 Bar. Laut Werkstatthandbuch sollte der Motor 14 Bar bringen.
Er lief in letzter Zeit immer schlechter, sprang zunehmend schlechter an. Wenn er dann einmal an war, lief er und ließ sich warm auch wieder gut starten.
Bei der letzten Fahrt brauchte der Motor zunächst ca. 15 Min Überredung bis er ansprang. Als ich ihn wieder abgestellt hatte und wieder mit dem E-Starter starten wollte, streikte er, ließ sich dann aber schlussendlich mit dem Kickstarter starten.
Das war die letzte Fahrt. Seitdem startet er gar nicht mehr. Nicht mal mit Startpilot.
Also habe ich den Motor demontiert, habe ich die verdächtigen Teile vermessen, konnte aber nichts feststellen.
- Die Zylinderwand ist riefenfrei. Der Kreuzschliff nicht mehr perfekt, aber von einem polierten Bild weit entfernt
- Der Kolben sieht gut aus, bis auf (die beinahe üblichen) paar Kratzer am Kolbenhemd (da ist er wohl mal trocken gestartet bis Öl am Kolben angekommen ist).
- Die Kolbenringe sitzen leichtgänig im Kolben. Laut Werkstatthandbuch soll das End-Gap zwischen 0,05mm und 0,15mm betragen. Der 1. Kompressionsring hat eine End-Gap von 0,08mm. Also völlig ok und wohl nicht verschlissen.
- Die Ventile im Zylinderkopf hatte ich bereits auf 0,1mm/0,1mm eingestellt, das habe ich vor der Demontage noch mal kontrolliert. War ok.
- Die Ventile scheinen auch dicht zu sein: Ich habe den ausgebauten Zylinderkopf auf den Kopf gedreht und den Brennraum mit Benzin gefüllt. Es sickert kein Tropfen durch die Ventilsitze in den Ansaug/Abgaskanal.
- Sowohl Zylinderkopf, als auch Zylinder sind plan und haben weniger als 0,05mm Spalt zwischen jeweils 2 Schraubenlöchern und einer Glasplatte, die ich in Ermangelung einer geplanten Platte als Referenz missbraucht habe.
- An der Kopfdichtung bzw Zylinder/Zylinderkopf war kein blowby erkennbar. War wohl auch dicht? 😕
Meine Frage an die Spezis hier: Warum hat der Motor so wenig Kompression und läuft so schlecht, obwohl alles ok erscheint? Hat jemand Rat? Ich bin mit meinem Latein am Ende.
Danke vorab und LG 🙂
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@4-Ventiler schrieb am 31. Oktober 2017 um 12:02:31 Uhr:
Dass eine 'so winzige Bohrung' 0,08mm Stoßspiel haben kann ist schon klar
Bin nach wie vor der Meinung, daß ein knappes Zehntel Millimeter Stoßspiel - wohlgemerkt als Verschleißgrenze - nicht stimmig ist.
Der TE möchte aus seinem Rex aber sicherlich nicht das Letzte rausholen, sondern einfach nur ein bißchen damit durch die Gegend gondeln mit seinem “Schönwetter-Roller“. 🙂
Vielleicht wurde der Motor auch zu schnell zerlegt, ohne vorher bspw. den Zündzeitpunkt zu überprüfen. Der mechanische Zustand des Motors ist laut Aussage des TE nicht so schlecht, daß er deshalb nicht anspringen kann.
Wie hoch muß bei solch einem Viertaktfuffi eigentlich die Startdrehzahl sein?
114 Antworten
Zitat:
@Starrrger schrieb am 7. November 2017 um 09:33:20 Uhr:
ein PKW-Aggregat mit einem 50ccm-Aggregat zu tun ?
Genau da ist dein Fehler, du vergleichst Äpfel mit Birnen und meinst das du dich im Recht befindest.
Man kann einen kleinen Rollermotor nicht mit den größeren Aggregaten vergleichen !!!
Eigentlich sehr viel! Gleiche Physik, gleiches Prinzip, gleiche Abläufe, nur im gesamten kleiner.
Das zeigt aber mal wieder, dass du keine Ahnung von dem hast was du redest.
Bin hier raus. Bis dann.
Zitat:
@Passarati-Turbo schrieb am 7. November 2017 um 08:40:48 Uhr:
...damit ist der Fehler gefunden, behoben und jede weitere Diskussion müßig.
Schönes Schlusswort.
Zitat:
@Passarati-Turbo schrieb am 7. November 2017 um 09:50:31 Uhr:
Zitat:
@Starrrger schrieb am 7. November 2017 um 09:33:20 Uhr:
ein PKW-Aggregat mit einem 50ccm-Aggregat zu tun ?
Genau da ist dein Fehler, du vergleichst Äpfel mit Birnen und meinst das du dich im Recht befindest.
Man kann einen kleinen Rollermotor nicht mit den größeren Aggregaten vergleichen !!!Eigentlich sehr viel! Gleiche Physik, gleiches Prinzip, gleiche Abläufe, nur im gesamten kleiner.
Das zeigt aber mal wieder, dass du keine Ahnung von dem hast was du redest.
Cool, ich weis nicht wovon ich rede ...
Dann erkläre mir bitte warum die Lager, Wandstärken, Pleul usw. größer sind. Um nur mal die ganz kleinen einfachen Sachen zu nehmen. Warum halten die alle auch andere Drücke aus ?
Warum ist ein normaler Motor nicht in der Lage Rennen zu fahren ?
Warum sind auch da ganz andere Daten erforderlich ?
DU hast gesagt, alles das gleiche. So wirklich "gleich" kann das doch nicht sein ...
Zitat:
@Passarati-Turbo schrieb am 7. November 2017 um 09:50:31 Uhr:
Bin hier raus. Bis dann.
Tschüss, ich bleibe 😛
Weißt du Turbo
die Widersprüche bei dir sind ohne Ende:
Zitat:
@Passarati-Turbo schrieb am 7. November 2017 um 08:40:48 Uhr:
Niemand der bei gesundem Menschenverstand ist baut einen Motor zusammen ohne dessen Bauteile auf Maß zu prüfen."Wird schon gut gehen."
Aha so so,
dann bleibt das Liner/Piston-Clearance dein Geheimnis 😕.
Dass du den Fehler gefunden hast bezweifle ich,
ich glaub schon nimmer an deine 12bar.
Starrrger,
das ein PKW und son Roller viel gleiches haben
das ist doch völlig iO, gleiche Physik, gleiches Prinzip stimmt doch
und ist erheblich mehr Bezug wie bei einem Drag-Racer der schon mal ganz anderen Kraftstoff hat.
Ist bereits etwas different mit meinen Bahnmotoren,
aber die werden eben mit reinem Methanol als Kraftstoff betrieben,
und sind aber so mit üblichen 4-Takt Einzylindern immer noch eher vergleichbar.
Kranenburger
Zitat:
@kranenburger schrieb am 7. November 2017 um 08:44:33 Uhr:
Musst nur noch einen finden.
Du weißt schon von was ich gesprochen habe
in diesem Post😕.
Na ja,
ein bissl geht es schon ums finden
in meinem Werkstattkeller - hab ich aber Kolben und Zylinder zur Genüge.
Auch die verschiedensten kompletten Motore - keine Cinesen mit 50cc, 500er JAWA's und hystorische Weslakes.
Im Anhang ein Ausschnitt aus meinem Material-Lager nebst begonnener/unvollendeter Projekte
Wenn die Roller mal erwachsen sind, könnte man mal so etwas ein bauen, sind auch Laydown-Motore.
Ciao
Ähnliche Themen
Zitat:
@4-Ventiler schrieb am 7. November 2017 um 17:41:45 Uhr:
könnte man mal
wird den TE nicht interessieren, denn
Zitat:
@Passarati-Turbo schrieb am 7. November 2017 um 08:40:48 Uhr:
...Fehler gefunden, behoben und jede weitere Diskussion müßig.
Zitat:
@Schlauer Hund schrieb am 7. November 2017 um 17:46:04 Uhr:
Zitat:
@4-Ventiler schrieb am 7. November 2017 um 17:41:45 Uhr:
könnte man mal
wird den TE nicht interessieren, denn
Zitat:
@Schlauer Hund schrieb am 7. November 2017 um 17:46:04 Uhr:
Zitat:
@Passarati-Turbo schrieb am 7. November 2017 um 08:40:48 Uhr:
...Fehler gefunden, behoben und jede weitere Diskussion müßig.
Amen.
Zitat:
@4-Ventiler schrieb am 7. November 2017 um 17:41:45 Uhr:
[...snipp...]Starrrger,
das ein PKW und son Roller viel gleiches haben
das ist doch völlig iO, gleiche Physik, gleiches Prinzip stimmt doch
und ist erheblich mehr Bezug wie bei einem Drag-Racer der schon mal ganz anderen Kraftstoff hat.
[...snapp...]
DAS hab ich nie in zweifel gezogen.
Nur wenn ich einen Rennmotor mit Methan usw. mit einem Standard-Motor vergleichen will weis ich nicht wie das gehen soll. Denn bis auf das absolute Grundprinzip des 4T ist da eigentlich nichts mehr gleich. Ich muss ganz andere Belastungen, Maße und Toleranzen einhalten um absolut optimale Ergebnisse am Rennmotor zu erzielen. Und selbst da brauchen zwei Motoren der gleichen Baureihe immer noch ihre eigene Abstimmung.
Wohingegen der Standard-Motor auch mit ganz anderen Toleranzen zurecht kommt und immer noch die erwünschte Leistung erzielt. Und das jedesmal.
Und DAS ist mein Problem. Ich brauche keine Messgeräte aus der Renntechnologie um einen 139QMB-Motor zur optimalen Leistung zu bekommen. Das ist ein Standard-Motor der eigentlich viel verzeiht wenn man ihn denn entsprechend pflegt und sich drum kümmert.
Das ist scheinbar und offensichtlich der gordische Knoten der sich hier nicht lösen lässt. Oder hast du zufälligerweise das passende Schwert in der Tasche ? 😛 😁
Starrrger
ein Drag-Race Motor
ist nicht simpel mit einem Rennmotor gleich zu setzen,
das sind Sonderkonstruktionen mit fast durchweg Sonder-Bauteilen und Komponenten.
Reine Rennmotore haben auch häufig geänderte/besondere Bauteile
und eben vom Hersteller angewiesene Toleranzen, welche aber häufig noch nach Erfahrungswerten der Tuner oder Verschrauber anders-wertig different gehändel und angewendet werden.
Dennoch sind Rennmotore vergleichbar mit Groß-Serien Gebrauchsmotoren,
mit Ausnahme der F1, denn da ist bereits die Ansteuerung der Ventile ganz anders auf gebaut!
Dass man 2-identisch auf gebaute [Renn] Motoren unterschiedlich Abstimmen kann ist eine andere Sache, aber kann und nicht muss, denn im/für Rennsport werden neuzeitlich davon abhängige Bauteile wie zB der Brennraum per CNC gefertigt und dadurch wird eine Streuung total ein geengt.
Schaust dir mal den Brennraum des Marcel-GTR in diesem Link an.
Ganz allgemein sind Rennmotore dennoch sehr Serien nah, sogar moderne Bahnmotore (Speedway) sind ähnlich zu betrachten, mit der Einschränkung, dass trotz Verwendung von Nicasil immer noch höhere Zylinde:Kolben Toleranzen sein müssen, und ist abhängig vom Kraftstoff Methanol und der hohen Verdichtung dieser Motoren, denn durch die gestreckte Flammenfront und [dennoch] hohe Verdichtung werden die Motoren etwas Thermisch-Krank.
Zitat:
@Starrrger schrieb am 7. November 2017 um 22:29:05 Uhr:
Und DAS ist mein Problem. Ich brauche keine Messgeräte aus der Renntechnologie um einen 139QMB-Motor zur optimalen Leistung zu bekommen. Das ist ein Standard-Motor der eigentlich viel verzeiht wenn man ihn denn entsprechend pflegt und sich drum kümmert.
Das betrifft
dich(und halt noch einige Murkser)
weil
dues eben
nicht anders kennstund
weißt.
Ich würde niemals
einen neuen Kit Zylinder/Kolben verbauen
auch nicht für einen simplen Baotian 139QMB-Motor aus China,
ohne diesen auf Toleranz Zylinder:Kolben aus zu messen und das Stoßspiel zu überprüfen
(denn von Kistenschieber/Lieferanten kommen uUmsd falsche Bauteile [klick])!
Um besagten Clearance zu messen bedarf es nicht unbedingt Mikrometer-Werkzeuge,
es gibt andere Alternativen (hab ich früher auch anders gemacht), ist mit Innentaster lediglich zuverlässig genau, das Ringstoßspiel ist nicht gleich zu setzen mit ermitteln des Kolben Clearace zum Liner.
Zitat:
@Starrrger schrieb am 7. November 2017 um 22:29:05 Uhr:
Das ist scheinbar und offensichtlich der gordische Knoten der sich hier nicht lösen lässt. Oder hast du zufälligerweise das passende Schwert in der Tasche ? 😛 😁
Nein, aber in der Werkzeug-Kiste oder Schublade hat jeder Schrauber eine Fohler-Lehre und sogar damit kann man ggfs das Kolbenspiel
in etwaermitteln.
Dem TE glaube ich nicht mehr viel
seine sich häufig widersprechenden Aussagen
und seine Behauptung mit einem 500metrigen Kerzenbild
und die sofort nach Kolbenrevision gemessene Kompression lassen mich aufhorchen.
Vielleicht hat er bessere Messwerkzeuge, mein Kompressionstester (Bild) ist schon über 40-Jh alt und vlt nimmer so genau.
Ciao
@4-Ventiler
Genau das was du da ausgeführt hast meine ich ja auch !!
Natürlich kann man nicht einfach alles einbauen. Ich hab auch schon mehrere Teile zurück gehen lassen. Ein 139QMB-Zylinderkopf mit noch allen Graten dranne, geht gar nicht (das war nur mein persönlich heftigster Fall).
Genauso gehört eine Fühler-Lehre in jeden Werkzeugkasten und auch ein Kompressionstester kann und sollte man sich auf jeden Fall (wenn nicht sogar schon vorhanden) anschaffen.
Aber zum Beispiel ein CO-Tester ?
Wie gesagt, es geht nicht darum das man gar kein "Spezial"-Werkzeug o.ä. braucht.
Aber man braucht keine komplette ausgerüstete Werkstatt um "nur" einem 50ccm-Motor seine Wartung, Pflege und evtl. notwendige Reparaturen zukommen zu lassen. Das kann jeder, der die entsprechenden Fingerfertigkeiten hat und sich entsprechend bildet. 🙂
In diesem Sinne
Starrrger
den CO Tester hat der TE halt zur Verfügung - hat eben nicht jeder 🙁.
aber Mikrowerkzeuge wie Innentaster hat er mM bestimmt auch zur Verfügung,
und selbst wenn einer keinen Taster hat kann man die Kolbentoleranz am Hemd-Ende messen, denn selbst wenn der Ring dicht macht ist der Verschleiß am unteren Ende des Kolbens für mehreres von Bedeutung und kann man sogar bedingt ~ mit einem entsprechenden Fühler-Lehrband ertasten.
Ich mache ja an den Bahnmotoren noch viel mehr
sind ja auch hoch gezüchtete Rennmotoren und wäre es schon eher übertrieben
wenn man das dann an sonem Baotian 139QMB-Motor alles genau so machen würde, aber Ventile würde ich dennoch nicht nach der alt hergebrachten Methode ein schleifen.
Wenn ich aus irgend einem Grund die Ventilfedern Presse,
dann messe ich auch die Einbau-Höhe nach, und die Federdruck-Leistung,
in meinen Bildern ist ein entsprechendes Instrument, mit dem man den Druck einer Feder in kN aus wiegen kann.
Kompression messe ich wie schon erwähnt an diesen Motoren sehr selten,
der Kopf muss dicht sein und das kann ich anders ermitteln und das Vh ist mir wichtiger.
Ebenso wichtig ist mir das Pleuellager-Spiel,
denn da wird bei Bahnern in der Quetschkante bis max 7/100 hin gefahren,
wenn dann das Lagerspiel etwas viel ist + KW-Bend und der Fahrer dreht gut am Gashahn, dann klopft der Kolben an und fertig ist die Laube - braucht man bei dem 50cc Böller alles nicht.
Ciao