Welches Motoröl?
Hallo,
würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?
Gruß Gorge
Beste Antwort im Thema
Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.
Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.
Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!
Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.
Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.
Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(
Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.
Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.
Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.
Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.
Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:
"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:
http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf
Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:
"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:
http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html
Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)
Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.
Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.
Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.
Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!
Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.
Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)
Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)
Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)
107321 Antworten
Habe heute ebenfalls Ölwechsel gemacht mit LM Motorclean und danach Mobil1 0W40.
Erstmal soll laut Packung das Motorclean nur 10 min drin bleiben und bei mir kam eine pechschwarze Brühe raus also genau so wie jedesmal 😉 Ich habe übrigens keinen Ölverbrauch und erstmals gecleant.
Das der Motor "besser" läuft kann ich nicht bestätigen, es hat sich nichts verändert, ich glaube aber die Hydros sind noch etwas leiser geworden (vorher alte Schreibmaschine, jetzt leise alte Schreibmachine).
Vorher hatte ich ein relativ preiswertes 10W40, angeblich teilsysnthetisch.
Re: Nachtschicht 😉
Zitat:
Original geschrieben von meyster
hab' dann nochmal ne kleine Spätschickt eingeschoben und diverse Themen ergänzt. Die Gliederung gestaltet sich zunehmend komplexer, zumal man leider nicht für jedes Thema nen passenden Kommentar findet. Aber rund 22 Seiten Kerntext nur vom "sterndoc" sind schon nen gutes Stück Arbeit! Nochmal von mir ein großes Lob!
Also hier nochmal der Link:
Welches Motoröl? - PDF-Zusammenschnitt
@sterndoc:
hoffe dass auch Du damit einverstanden bist? Vlt. können wir so die chronische Frageflut begrenzen.
hey Meyster
das haste ja echt super gemacht!! Find ich klasse, dass du dich da extra hingehockt hast.
So wie das aussieht, war das gar nicht mal wenig Arbeit.
Herzlichen Dank! Lappos
hiho
hab mal ne kurze zwischenfrage an die ölspezis hier.
Bei vw gibts g50 und g51 getriebeöl beides ist syntetik öl udn auch beides 75w90 nur kosten von dem einen 4 liter 18€ und von dem g51 (das brauch ich) 3,5 liter 90€ und daher wüsst ich mal gerne was da anders ist
du hast aber ne tolle Signatur...
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Stummel
3,5 liter 90€
wolltest du das in einer Apotheke kaufen? Selbst das Castrol TAF-X kostet ja nicht mal die Hälfte.
Hi,
zum Thema Öl habe ich hier einen Link gefunden zu einen SPITZENSCHNÄPPCHEN (SWR3-Hörer wissen was ich meine 😁)
Super Öl zum Aktionspreis für 79 anstatt 75,40. Musst du kaufen, ist ein spitzen-Schnäppchen! lol
hiho
nix apoteke das sind vw preise. ich fahr jetzt mit dem taf-x rum das hat bei atu etwas weniger wie die hälfte gekostet nur wüsst ich mal gerne was da ander ist
@ Stummel:
Und wie bist du mit dem TAF-X zufrieden? Bin auchgerade am überlegen mein Getriebeöl zu wechseln, da ich ab und zu die Gänge nicht so leicht reinbekomme bei längerer Stadt- oder Autobahnfahrt. Spürst Du einen Unterschied beim Schalten mit dem neuen Öl?
Frohe Ostern !
Gruß
Markus
tja weiß ich nicht richtig.
ich hab das bei 95tkm reingekippt und bei 115tkm hatte ich nen loch im getriebe. ob das vom öl gekommen ist oder weils hat son schrott vw getriebe ist kann ich nicht sagen. aber nach dem tausch hat sich das teil zuerst mal besser schalten gelassen sonst hab ich nix gemerkt.
achso ins neue getriebe kommt alle 7500km neues billig aral 75w90 wie im trecker auch
hallo sterndoktor,
habe noch mal eine ganz spezielle frage an dich:
leider wurde beim letzten ölwechsel bei mir ein castrol slx eingefüllt. jetzt habe ich aber gesehen, daß es anscheinend 2 verschiedene aber sehr ähnlich klingende gibt...
einmal das castrol formula slx und einmal das castrol formula slx LL01.
anbei zwei seiten, auf denen das entsprechende öl abgebildet sind:
http://www.castrol.com/castrol/multipleproductsection.do?categoryId=82917154&contentId=7003563
und
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=30892&item=7964631965&rd=1&ssPageName=WDVW
gibt es zw. den beiden ölen einen expliziten unterschied? oder ist nur die aufmachung anders?
bitte nicht mit dem Castrol Longlife 2 II SLX 0W-30 oder longtec verwechseln. mittlerweile hat castrol ja eine unmenge an slx 0w30 produkten an dem start...
wäre klsse, wenn du mir die spezifikationen beider öle mal mailen könntest bzw. wenn es einen unterschied gibt, dann speziell die daten des formula slx LL01.
vielen dank dafür und noch ein schönes restostern.
viele grüße
Hallo,
kenne nur zwei aus der SLX-Serie, welche eine spezielle BMW-Freigabe haben.
Einmal das "SLX LL01 FE", welches wie der Name schon sagt eins nach der LL01 "FE" ist. Also eins mit abgesenktem HTHS, welches nur in bestimmten Valvetronic-Motoren verwendet werden darf.
Und das "Formula SLX", welches ein normales mit ACEA A3/B3 u. HTHS von min. 3,5 ist. Also eins nach der normalen LL01, welches man in fast allen BMW-Motoren verwenden kann.
Die abgebildete Dose u. auch der Aufkleber des Ebay-Angebots sieht exakt wie vom "SLX R-Tec" aus. Nur das unter dem SLX "LL01" statt "R-Tec" steht.
Entweder haben da die taiwanesischen Fälscher etwas durcheinander gebracht. Oder es gibt inzwischen noch ein anderes Gebinde u. Ettiket vom Formula SLX. Oder Castrol bezeichnet irgendwo im Ausland das Formula SLX als SLX LL01 und verwendet dort eine andere Dose u. einen anderen Aufkleber. Oder die neuen Gebinde u. Aufkleber sehen jetzt generell alle so aus, wie das vom R-Tec u. das Formula SLX heißt neuerdings schlicht SLX LL01.
Auf der Schweizer HP v. Castrol kannst Du Dir das aber alles selbst ansehen - auch die Datenblätter der Öle. Würde aber zusätzl. bei Castrol anrufen um das zu klären.
Dass ich auch dem Formula SLX (oder wie auch immer es inzwischen heißen mag) andere vorziehen würde, weißt Du aber sicher. Und auch dass die Motoröle von Castrol alle nichts besonderes sind!
Gruß
vielen dank für die schnelle antwort. ja ich weiß, daß die castrolöle nicht das optimum darstellen. hatten uns ja schon paar mal darüber unterhalten. war nur halt verwundert, daß es anscheinend noch ein weiteres öl gibt. vermutlich ist es aber das gleiche wie das formula slx nur eben mit bmw sticker für die vitrine... mittlerweile hat castrol bestimmt schon 8 slx derivate auf dem markt, darunter mindestens 3 mit bmw freigaben. (du hast das neue für dpf/rpf-fahrzeuge vergessen)
tja, alles sehr kompliziert.
egal, meine bekommen demnächst alle ihr versprochenes mobil1 ;-)
eine frage dazu habe ich noch. du hast vor ein paar posting explizit erwähnt, daß das liqui moly pflegemittel für die dichtungen enthält. ist das bei allen "guten" ölen so und natürlich auch beim mobil1 oder ist das eine ganz besondere spezialität des liqui moly synthoils?
schönen tag noch
Zitat:
Original geschrieben von 9852147
...du hast das neue für dpf/rpf-fahrzeuge vergessen...
Ja stimmt! Das ganz neue "SLX LL04" mit reduziertem Sulfatasche-Gehalt.
Was die Sache mit den Dichtungspflege-Substanzen betrifft: Kommt darauf an, wie man "gutes" Öl definiert. Dass ein Öl auch eine gute Dichtungsverträglichkeit haben sollte, ist für ein modernes Öl selbstverständlich. Spezielle Pflegesubstanzen, welche die Dichtungen imprägnieren, vor dem austrocknen u. verhärten schützen, sind aber nicht in allen Ölen enthalten.
Neben solchen, wo speziell damit geworben wird, dass diese besonders für ältere Motoren geeignet wären, nur in einigen hochwertigen vollsynth.
In den aktuellen Mobil 1er auch! Aber nicht in allen Ölen von Mobil, sondern nur in den "1ern".
Wenn die Dichtungen aber nicht nur geschmeidig BLEIBEN sollen, sondern schon etwas verhärtet u. nicht mehr richtig dicht sind, dann kann man trotzdem mal noch eine Dose guter Weichmacher dazu geben. Z. B. entweder von "Bar´s" oder "Wynn´s". Nennt sich jeweils "Ölleck-Stop" oder so ähnlich u. enthalten nur Pflegesubstanzen.
Liqui Moly hat leider nur eins, wo auch noch eine ordentliche Ladung VI-Verbesserer drin sind. So eins zu einem Öl wie dem Mobil 1 NICHT dazu geben!
Gruß
Frage zur prakt. Bedeutung der Viskosität
@Sterndoktor
Ich habe noch eine Frage zur praktischen Bedeutung der Viskosität. Ich weiß, was Viskosität ist, mir gehts um die praktische Bedeutung der Größe für die Schmiereigenschaften.
Du hast mal geschrieben, daß bei Mehrbereichsölen die Viskosität bei 100°C wenig praktische Bedeutung hat. Entscheidend sei der HTHS-Wert, also die Belastbarkeit des Ölfilms bei 150°C.
Warum gibt es denn dann überhaupt Mehrbereichsöle?
Oder hängen der HTHS-Wert und die Viskositat bei 100°C doch zusammen?
Und warum hat man früher Winteröle (SAE10W) und Sommeröle (SAE30) verwendet, als es nur Einbereichsöle gab?
Wird nicht im Winter ein Öl am Kolben nicht nahezu genauso so heiß wie im Sommer?
Herzliche Grüße,
Bernhard
Glücklicherweise haben wir die Zeit der Einbereichsöle längst hinter uns. Ein Einbereichsöl ist wie eine viel zu kurze Bettdecke. Mann muß sich entscheiden, ob man unten o oben zugedeckt ist.
Für den Motor bedeutet das: Entweder hat es vernünftige Kaltstart-Eigenschaften. ODER einen guten Verschleißschutz bei hohen Temp. Beides gleichzeitig ist bei einem EinB-Öl nicht möglich!
Ein 10W Einb-Öl hat bei 100 Grad lediglich noch eine kin. Visko von rund 5mm2/s. Der HTHS wird bei W-Einb-Ölen erst gar nicht ermittelt. Dürfte bei einem 10W bei höchstens 2,0 mPas liegen (eher aber noch etwas niedriger).
Da mußte man sich halt entscheiden, und außerdem entsprechend oft das Öl wechseln. Bei Minusgraden u. kürzeren Strecken z. B. ein 10W. Und wenns dann wieder wärmer wurde für den Übergang z. B. ein SAE 20. Und für die richtig warmen Monate dann z. B. ein SAE 30 o. 40. Hätte man auch bei minus 15 Grad ein SAE 30 verwendet, hätte man den Motor gar nicht mehr starten können. Und wäre man im Hochsommer mit einem 10W eine längere Strecke gefahren, wäre der Motor kaputt gewesen. Einbereichsöle waren eben nicht gerade das Wahre. Die ersten Mehrbereichsöle waren im Vergleich zu den heutigen zwar noch ein schlechter Witz, aber immerhin schon ein deutlicher Fortschritt.
Erst wenn ein Öl im kalten Zustand die Anforderungen einer W-Klasse und bei 100 u. 150 Grad auch noch die einer Klasse ohne "W" erfüllt, ist es dann ein Mehrbereichsöl. Ein z. B. 10W-40er verhält sich bei minus 25 Grad wie ein 10W und bei 100 u. 150 halt wie ein SAE 40. Muß dann auch bei 100 Grad noch eine kin. Visko von 12,5 bis unter 16,3 mm2/s haben. Und bei 150 einen HTHS von min. 3,5 (wenns ein mit ACEA A2/B2 o. A3/B3 ist). Und dafür ist halt ein VI von rund 150 nötig, den ein einfaches mineralisches von Haus aus nicht mal annähernd hat (liegen nur bei 90 bis 100). Deshalb war das früher halt nicht möglich.
Im Winter liegt die durchschnittl. Öltemp auch während des Betriebs niedriger. Um wieviel genau, hängt natürlich einmal davon ab, wie kalt es genau ist, und natürlich auch noch vom Motor und wie stark der belastet wird. Ob plus 5 im Winter oder plus 15 im Sommer, spielt natürlich kaum eine Rolle. Ob minus 15 o. plus 30 aber logischerweise schon deutlich. Hatte man noch ein 10W im Motor und die Außen-Temp. ging deutlich über Null Grad, mußte man halt sehr verhalten fahren, damit der Motor keinen Schaden nimmt. Und möglichst bald wieder wechseln.
Darüber müssen wir uns heute aber glücklicherweise keine Gedanken mehr machen!
GRüße