Welches Motoröl?

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Das frage ich mich sowieso immer, warum in Amerika angeblich ein Öl mit abgesenktem HTHS ausreichend und bei uns nicht?

@RtTechnik
Das ist plausibel. Die Eignung von "ECO-Ölen" in Motoren würde ich an 3 Punkten festmachen:

1) Motoröltemperaturen müssen auch unter hoher Motorlast zum Auslegungspunkt des Öles passen
2) Lagerpassungen/Schmierspalt muss zur Viskosität des Öles im Auslegungspunkt passen
3) Lasttragevermögen des Schmierfilms muss ausreichende Reserve bieten (entsprechend muss Lagerbreite/-durchmesser passen)

Vielleicht könnt ihr das noch kommentieren/berichtigen/ergänzen.

Punkt 2 und 3 sollten ausreichend überprüft wurden sein und zum Punkt 1 wirkt sich die erhöhte Ölmenge eines großen Motors, inklusive des guten Wärmeaustausches, positiv aus.
Im milion miles club wurde ein Toyota Pickup auf Wunsch des Herstellers überreicht, zerlegt und kein nennenswerter Verschleiß festgestellt. Der Wagen wurde als Nutz-und Firmenfahrzeug genutzt und erreichte 1.000.000meilen. http://www.trucktrend.com/.../

Zitat:

@RtTechnik schrieb am 19. November 2017 um 10:33:27 Uhr:


Beachte den Breitengrad und das dort vorhandene Klima.
Wenn der V8 Pickup bei über 35Grad 2 Tonnen auf dem Anhänger durch den Highway zieht, ist das Motorenöl dort nicht weniger belastet als in unseren Vertreterfahrzeugen.

.

Da ich selbst oft mit einem Hänger unterwegs bin, ist mir die Temperaturerhöhung des Kühlwassers bekannt. Habe an Steigungen, im Hochsommer oft die Kühlwasser-Warnleuchte an, muß dann um weiterzufahren die Heizung auf max einstellen, so den Motor stärker abkühlen. Bei offenem Fenster ist das noch erträglich. 😉
Jedoch, sind die Erfahrungen mit V8 Pickup auf US-Highways mit unseren PKWs vergleichbar 🙄.
US-Pickups mit V8 Motor haben bessere, fürs death valley effektivere Klimaanlagen.
Die Ventilatoren dieser Klimaanlagen blasen viel Luft über den Motor, tragen so zur Motorabkühlung bei.

Die Klimaten von Norwegen bis Marokko sind mir bekannt.
http://www.stepmap.de/.../...arte-mit-laengen-und-breitengrade-1533453

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@RtTechnik
Zu Punkt 1 würde ich gern noch ergänzen wollen, dass nicht unbedingt die Temperatur in der Ölwanne gemeint ist, sondern die Temperatur am eigentlichen Wirkungsort des Öles - also in den Lagerstellen / Gleitbereichen.

Die Haltbarkeit des Tundras ist beeindruckend, aber wir müssen uns ein was vor Augen führen, und das ist die Leistungsdichte:
=> Tundra: 276PS und 424Nm aus 4,7L Hubraum und 8 Zylinder
=> Astra J OPC: 280PS und 400Nm aus 2L Hubraum und 4 Zylinder (mit dem L850 Block, den ich auch drin hab)

In viel kleinerer Baugröße die gleiche Leistung verpackt, da kann man dem Verschleiß nur mit sorgsamer Werkstoffauswahl und Bearbeitung, klarer Schmierstoffdefinition und strikten Serviceintervallen entgegenwirken.
Da hast du in der Entwicklung mit ganz anderen Randbedingungen zu kämpfen - siehe z.B. das LSPI Phänomen.

Zitat:

@Laurin-2008 schrieb am 19. November 2017 um 11:56:06 Uhr:



Zitat:

@RtTechnik schrieb am 19. November 2017 um 10:33:27 Uhr:


Beachte den Breitengrad und das dort vorhandene Klima.
Wenn der V8 Pickup bei über 35Grad 2 Tonnen auf dem Anhänger durch den Highway zieht, ist das Motorenöl dort nicht weniger belastet als in unseren Vertreterfahrzeugen.

.

Da ich selbst oft mit einem Hänger unterwegs bin, ist mir die Temperaturerhöhung des Kühlwassers bekannt. Habe an Steigungen, im Hochsommer oft die Kühlwasser-Warnleuchte an, muß dann um weiterzufahren die Heizung auf max einstellen, so den Motor stärker abkühlen. Bei offenem Fenster ist das noch erträglich. 😉
Jedoch, sind die Erfahrungen mit V8 Pickup auf US-Highways mit unseren PKWs vergleichbar 🙄.
US-Pickups mit V8 Motor haben bessere, fürs death valley effektivere Klimaanlagen.
Die Ventilatoren dieser Klimaanlagen blasen viel Luft über den Motor, tragen so zur Motorabkühlung bei.

Die Klimaten von Norwegen bis Marokko sind mir bekannt.
http://www.stepmap.de/.../...arte-mit-laengen-und-breitengrade-1533453

Damit behauptest du, dass die Autos hierzulande einfach zu schlechte Kühler haben für dauerhaftes BAB Tempo und das Problem einfach mit dickerem Öl gelöst wird. 😁

Zitat:

@andi.36 schrieb am 19. November 2017 um 10:52:24 Uhr:


Das frage ich mich sowieso immer, warum in Amerika angeblich ein Öl mit abgesenktem HTHS ausreichend und bei uns nicht?

Ist halt immer eine sehr beliebte Ausrede hier. 😉
Aber, wenn bei den meisten Autos die Kühlung für die BAB nicht ausreicht, vielleicht auch berechtigt.

Gerät leider immer wieder in Vergessenheit, Link kopiert, das richtige Öl für Audi/VW TSI Motoren:
https://www.a3q-oelshop.de/.../?...

Zitat:

@kev300 schrieb am 19. November 2017 um 12:25:30 Uhr:



Zitat:

@andi.36 schrieb am 19. November 2017 um 10:52:24 Uhr:


Das frage ich mich sowieso immer, warum in Amerika angeblich ein Öl mit abgesenktem HTHS ausreichend und bei uns nicht?

Ist halt immer eine sehr beliebte Ausrede hier. 😉
Aber, wenn bei den meisten Autos die Kühlung für die BAB nicht ausreicht, vielleicht auch berechtigt.

Interessantes Faktum:
Honda gibt für den Type R sowohl Öle nach dem Profil ACEA A3/B3 (HTHS>3,5) wie auch Öle nach ACEA A5/B5 (HTHS 2,9...3,5) frei.
Explizit wird im Wartungsplan darauf hingewiesen, dass das Honda eigene Öl 0W20 ACEA A5/B5 in Hinblick auf maximale Kraftstoffeinsparung konzipiert ist.
Mögliche alternative Viskositäten wären 0W30 und 5W30.

Wenn man zwischen den Zeilen liest, kommt der Verdacht auf, das wohl das A3/B3 das günstigere Öl ist, wenn man eher in Richtung Leistungsfähigkeit denkt.

Zitat:

@kev300 schrieb am 19. November 2017 um 12:25:30 Uhr:


Damit behauptest du, dass die Autos hierzulande einfach zu schlechte Kühler haben für dauerhaftes BAB Tempo und das Problem einfach mit dickerem Öl gelöst wird. 😁

Viele Hersteller verbauen andere Kühler, wenn ab Werk eine AHK mit bestellt wird. Kenne das aus dem VW/Audi Bereich. Wenn du da eine AHK nachrüstest und nicht an den Kühler denkst, hast du nur den kleineren Serienkühler drin und guckst in die Röhre.

Der nächste Punkt ist der:
Bei hoher BAB-Geschw. strömst du den Kühler ja aktiv an, was du bei langsamer und steiler Bergfahrt mit Anhänger nicht hast. Da müssen es allein die Kühler-Lüfter richten.

Beim Vergleich hohe Anhängelast vs. hohe BAB-Geschw. noch zu bedenken:
Die Geschwindigkeit geht in den Luftwiderstand quadratisch ein, die Anhängelast als Widerstand verhält sich linear.

Zitat:

@De_Ke schrieb am 19. November 2017 um 13:52:41 Uhr:


Der nächste Punkt ist der:
Bei hoher BAB-Geschw. strömst du den Kühler ja aktiv an, was du bei langsamer und steiler Bergfahrt mit Anhänger nicht hast. Da müssen es allein die Kühler-Lüfter richten.

Nicht nur das, da die Wasserpumpe an die Motordrehzahl zwangsgekoppelt ist hat man bei hoher Last und niedriger Motordrehzahl schlicht einen zu geringen Wasserdurchsatz im System. Auf der Autobahn bei hohem Tempo ist die Drehzahl ganz simpel höher und damit auch der Wasserdurchsatz. Das der höhere Luftdurchsatz dann auch noch die Wassertemperatur stärker senkt wie auch mehr Luft durch den Motorraum geht kommt noch hinzu.
Bei Fahrten mit Hänger hat man hohe Last bei niedrigen Drehzahlen, bedeutet wenig Kühlluft durch den Fahrtwind bei geringem Wasserdurchsatz. Denn wer denkt schon daran zb wenn man den Hänger am Haken hat Bergauf mit 4000 Umdrehungen zu fahren wenn es auch mit unter 3000 Umdrehungen geht?

Die kleinen Kühler und unterdimensionierten Wasserpumpen resultieren aus Sparwahn und Spritsparwahn. Kleinere Pumpe plus kleinerer Kühler lassen den Motor schneller warm werden was Sprit auf dem Prüfstand spart und eine kleinere Pumpe bedeutet auch weniger Wiederstand und damit auch einen geringeren Verbrauch. Wobei man das bestenfalls unter Normbedingungen auf dem Prüfstand feststellen wird. Da die Amis den Verbrauch a) Realistischer und b) auch unter Realbedingungen prüfen und dazu noch auch per Zufallsprinzip bei Serienfahrzeugen von Privatpersonen nachgeprüft wird lohnen sich solche Tricks in den USA nicht. Würden eher zu unkalkulierbaren Strafzahlungen führen. In den USA müssen die Hersteller immer wieder mal nach Nachtests die Verbrauchswerte korrigieren und unter Umständen Strafe zahlen.

Zitat:

@De_Ke schrieb am 19. November 2017 um 13:52:41 Uhr:



Interessantes Faktum:
Honda gibt für den Type R sowohl Öle nach dem Profil ACEA A3/B3 (HTHS>3,5) wie auch Öle nach ACEA A5/B5 (HTHS 2,9...3,5) frei.
Explizit wird im Wartungsplan darauf hingewiesen, dass das Honda eigene Öl 0W20 ACEA A5/B5 in Hinblick auf maximale Kraftstoffeinsparung konzipiert ist.
Mögliche alternative Viskositäten wären 0W30 und 5W30.

Wenn man zwischen den Zeilen liest, kommt der Verdacht auf, das wohl das A3/B3 das günstigere Öl ist, wenn man eher in Richtung Leistungsfähigkeit denkt.

Oder einfach unnötig Sprit bzw. Leistung verschwendet mit dem dickeren Öl, auch wenn der Unterschied wirklich minimal ist. 😉

Außerdem erlischt die Garantie nicht wenn man mit 0w20 auf Rennstrecken fährt.

Im Serviceheft steht auch, dass man nur alternative Öle verwenden darf, wenn das originale nicht verfügbar ist. 😉

Warum sollte A3 auch nicht freigegeben sein, wenn A5 freigegeben ist? Bei mir, beim normalen Civic, ist sogar A1 erlaubt, aber auch A3 und A5.
Klar ist A3 am stabilsten. Die Frage ist nur, ob der Motor das braucht.

Zitat:

@kev300 schrieb am 19. November 2017 um 12:25:30 Uhr:



Damit behauptest du, dass die Autos hierzulande einfach zu schlechte Kühler haben für dauerhaftes BAB Tempo und das Problem einfach mit dickerem Öl gelöst wird. 😁

Ist halt immer eine sehr beliebte Ausrede hier. 😉
Aber, wenn bei den meisten Autos die Kühlung für die BAB nicht ausreicht, vielleicht auch berechtigt.

.

Ich hatte geschrieben, das im Sommer mit dem Anhänger auf der BRD-AB an leichten Steigungen die Kühlwassertemperatur ansteigt, je nach Länge der Steigung, die Meldung über die Warnlampe Motor zu heiß ansteht.
Früher konnte man auch bei uns mit der Option Anhängerkupplung ab Werk, verstärkte Bremsen und Kühlung bestellen.
Exportfahrzeuge für Afrika, Ozeaninen und Amerika haben eine verstärkte Klimaanlage ab Werk verbaut.

Motor zu heiß.
Bei Fahrzeugen mit Klimaanlage,
kann man die Temperatur auf unter 18°C einstellen, dann drehen die Lüfter der Klimanlage mit maximaler Drehzahl. Dadurch wird auch der Wasserkühler, der Motorraum stärker mit mehr Luft durchströmt

Bei Fahrzeugen ohne Klimanlage
kann man die Heizung, den Heizlüfter, auf max. einstellen.
Der Heizkreis wirkt in parallel Schaltung zum Wasserkühler (Wärmetauscher)

Kühlwasserpumpe,
sind Kreiselpumpen mit degressiver Kennlinie. Je geringer der Wasser-Druck umso mehr Menge wird gefördert. Wenn das Kühlwasser zu heiß wird, ist das Thermostat ganz offen, bei zugeschalteter Heizung fällt der Wasserdruck über Parallelschaltung weiter ab
Kennlinie siehe Diagramm
http://www.profi-pumpe.de/.../INNOTEC-1300-low-kennlinie.jpg

@kev300
Der Civic-Motor ist dafür ausgelegt, der verträgt es bei regulärer Beanspruchung und wird auch einige Volllastetappen aushalten.
Mich würde mal der Vergleich zwischen beiden Profilen im gleichen Motor interessieren nach sagen wir 100 oder 150tkm. Da wäre ich wirklich gespannt auf das Ergebnis. Es kann sich ein Unterschied im Verschleißverhalten zeigen - aber die Frage ist, welche Relevanz die Ergebnisse dann besitzen. Vielleicht ist das Ergebnis auch vernachlässigbar.

@Sir Donald @Laurin-2008
Stand der Technik sind doch inzwischen bedarfsgerecht geregelte Wasserpumpen. Damit hat die Auslegung des Thermomanagements wieder ein ganz anderes Gesicht bekommen.
Auch Zuheizer unterschiedlichster Bauart erlauben es, den Kompromiss zwischen schneller Warmlaufphase und guter Volllastkühlung zu gewähren.

Zitat:

@De_Ke schrieb am 19. November 2017 um 19:35:55 Uhr:


@kev300
Der Civic-Motor ist dafür ausgelegt, der verträgt es bei regulärer Beanspruchung und wird auch einige Volllastetappen aushalten.
Mich würde mal der Vergleich zwischen beiden Profilen im gleichen Motor interessieren nach sagen wir 100 oder 150tkm. Da wäre ich wirklich gespannt auf das Ergebnis. Es kann sich ein Unterschied im Verschleißverhalten zeigen - aber die Frage ist, welche Relevanz die Ergebnisse dann besitzen. Vielleicht ist das Ergebnis auch vernachlässigbar.

Nicht nur Einige. Auch viele Runden am Stück auf vielen Rennstrecken.

Solche Tests würden mich auch sehr interessieren. Es gab halt schon Ölanalysen beim BRZ nachdem er auf der Rennstrecke gefahren wurde. Die Verschleißwerte waren quasi bei 0 mit 0w-20er Öl. Gut, ist kein Turbomotor und mit weniger Leistung, aber zeigt, dass es nicht unmöglich ist.

Fakt ist, dass ein dünnes Öl beim Kaltstart besser schmiert. Wenn es heiß keine Nachteile hat, weil es für den Motor nicht zu dünn wird, ist es perfekt.
Wobei 0w-30 oder vielleicht sogar 0w-40 nicht Nachteilhaft sein werden. Ich stelle nur die wirklich dicken Öle wie 10w-50 oder 10w-60 in Frage.

Der BRZ/GT86 verträgt das 0W20 ganz gut und von Motul gibt es eins der 300V Serie, welches häufig auf den Track genutzt wird. Nichts desto trotz bringt ein xW40 Öl wahrscheinlich mehr Reserven.
Bei meinen Mitsubishi Turbomotor wirkt sich ein dickes Öl während des Kaltstarts, unterhalb von 0Grad, sofort negativ aus. Die Hydrostößel sind akustisch leicht wahrnehmbar.
Ich verwende das Millers CFS 5W40 NT, welches dennoch bislang den ruhigsten Motorenlauf verursacht. Mehr Additive geht kaum und von der Viskosität das perfekte Maß, nicht ohne Grund empfiehlt Millers das Öl in nahezu allen Motoren, unabhängig der Freigabe, solange der Motor nicht zwingend eine andere Viskosität fordert.

Zitat:

@RtTechnik schrieb am 20. November 2017 um 09:27:11 Uhr:



Ich verwende das Millers CFS 5W40 NT, welches dennoch bislang den ruhigsten Motorenlauf verursacht. Mehr Additive geht kaum und von der Viskosität das perfekte Maß, nicht ohne Grund empfiehlt Millers das Öl in nahezu allen Motoren, unabhängig der Freigabe, solange der Motor nicht zwingend eine andere Viskosität fordert.

http://evo-forum.de/.../

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