Welches Motoröl?

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Zitat:

@schelle1 schrieb am 15. Dezember 2016 um 18:03:23 Uhr:


Wem das klappernde Gerassel im Motor nicht stört...wird eh keine Ahnung- und keinen Spaß an der Technik haben.

Wenn Jemand seit Jahrzehnten an Guzzis schraubt wird Er wohl Spass an der Technik haben und wohl auch eine gewisse Ahnung. Über 200000km mit einem Motorradmotor sind ja auch nicht Ohne. Und bei rund 30000km/Jahr sollte die Karre wohl auch halten und man nicht nur daran schrauben.

Zitat:

@Sir Donald schrieb am 16. Dezember 2016 um 00:34:38 Uhr:



Zitat:

@schelle1 schrieb am 15. Dezember 2016 um 18:03:23 Uhr:


Wem das klappernde Gerassel im Motor nicht stört...wird eh keine Ahnung- und keinen Spaß an der Technik haben.

Wenn Jemand seit Jahrzehnten an Guzzis schraubt wird Er wohl Spass an der Technik haben und wohl auch eine gewisse Ahnung. Über 200000km mit einem Motorradmotor sind ja auch nicht Ohne. Und bei rund 30000km/Jahr sollte die Karre wohl auch halten und man nicht nur daran schrauben.

.

Widersinnige Physiologie wird man hier nicht klären können.

(

http://www.springer.com/de/book/9783540264163

)

Zitat:

@jw61 schrieb am 16. Dezember 2016 um 00:21:27 Uhr:


Blutkonserven

Evtl. Blutproben?

...Falls selbiges zum Probieren noch vorhanden ist ? 😁

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Zitat:

@Jan0815 schrieb am 15. Dezember 2016 um 20:08:58 Uhr:


Quatsch, er war nur im nächsten Dorf. Das Auto ist halt nicht so schnell.

"Hej bis gleich. Ich muß mal Kippen holen"

tucker tucker tucker tucker....

Zitat:

@foxstream schrieb am 15. Dezember 2016 um 16:15:29 Uhr:



Zitat:

@AcJoker schrieb am 15. Dezember 2016 um 07:39:32 Uhr:

Zitat:

@foxstream schrieb am 15. Dezember 2016 um 16:15:29 Uhr:



Zitat:

@AcJoker schrieb am 15. Dezember 2016 um 07:39:32 Uhr:

Zitat:

@foxstream schrieb am 15. Dezember 2016 um 16:15:29 Uhr:



Zitat:

@AcJoker schrieb am 15. Dezember 2016 um 07:39:32 Uhr:


Es geht nicht darum ob du etwas merkst oder nicht, es geht darum das du anderen "Autophilen" die synthetische! Ölfilter toll finden mit Intoleranz begegnest, für dich selbst aber Toleranz erwartest.


Gut aufgepasst
Zitat:
Bei aller Sämigkeit deines Golfkumpels

deine Infolage ist ist stark überholungsbedürftig

RHV ist mit Nichten eine beliebige 60er Plörre

sondern das welterste polymerfreie Mehrbereichsöl mit durchweg vorzüglichen Eigenschaften.

Noack 5

FP 250

PP -54

usw.

-
Schön... dürfte für 99.99999 % der Leser aber ziemlich uninteressant sein.
-
Na ja so wie du jedem subjektiven Fahreindruck die Bedeutung absprichst
dürfte sich dein autophiles Gespür auf dem Level einer Bratkartoffel bewegen.
oder handelt es sich bei dir ohnehin nur um einen social bot?
Auch egal
-
Nachdem ich heute sechs Stunden am Stück unterwegs war
konnte ich mit Freude feststellen wie der kleine Motor unverdrossen weiter wie ein Kätzechen schnurrt
besser als nach allen ÖW zuvor.
Das Öl ist immer noch klar was ich dem Spülgang mit Mannol L&E 0w40 anrechne.
So einen Spülgang werde ich in Zukunft wohl immer machen
habe da aber das Fanfaro LSX JP 5w30 im Auge.

Kannst Du deinen Beitrag nicht vernünftig formatieren so das er verständlich zu lesen ist?
Beleidigungen sollten auch unterlassen werden.

Selbst wenn mein "Gespür" für Veränderungen am Motor nicht sehr stark ausgesprägt sein sollte, so wäe das wohl kein Problem.
Ich habe hier nie Behauptungen auf Grundlage meiner Empfindungen aufgestellt.
Für mich zählen objektive Daten.
Das subjektive Wahrnehmungen weniger wert sind als objektive Beurteilungen, ist nicht nur meine persönliche Meinung sondern dies ist einfach Fakt.
Tut hier aber auch wieder nichts zur Sache.

Es ging darum das gerade Du dir anmaßt eine allgemeine Frage zu synthetischen Ölfiltern ins lächerliche zu ziehen bzw. die Sinnhaftigkeit in Frage zu stellen.
Wie wäre es denn mal mit einer Stellungnahme von dir warum Du nichts von synthetischen Ölfiltern hältst?
Sicher angebrachter als hier den Leuten blöd zu kommen.

Wie Du auf "social-bot" kommst ist mir schleierhaft. Lief zufällig eine Reportage im Hintergrund und Du hast ein Wort aufgeschnappt?
Wir befinden uns hier übrigens nicht im "Social-Network".

Zitat:

Das Öl ist immer noch klar was ich dem Spülgang mit Mannol L&E 0w40 anrechne.

So einen Spülgang werde ich in Zukunft wohl immer machen

habe da aber das Fanfaro LSX JP 5w30 im Auge.

Bei mir bleibt wohl relativ viel Öl in Wanne und Motor, egal ob ich absauge oder ablasse...bei saugen ist es eher noch besser als nur ablassen...nachdem das Altöl raus ist, schütte ich 1-1.5l Öl rein , warte 5min und hole die dann raus... da kommt noch erstaunlich viel dunkles Öl raus... dafür verwende ich das was noch da ist oder habe auch schon mal 15W40 gekauft, das billigste wo gibt.
Dennoch könnte das Öl direkt nach dem Wechsel für meinen Geschmack noch klarer sein.
Eine richtige spülfahrt ist mir dann aber doch Zuviel und zu teuer, denn dazu müsste mehr Öl in den Motor und eigentlich auch der Filter neu, da hängt Zuviel verschmutzes Öl drin.
1-2 Mal habe ich wegen irgendwas innerhalb 1000km das Öl nochmals gewechselt und danach sieht es am Peilstab aus wie am Tag der Auslieferung ...aber wie gesagt, das kann man nicht jedes Mal machen

Mal etwas zum Thema der immer dünner werdenden Öle.

0W-8/12/16/20 und 5W-16/20
in Konkurrenz zu
0W-30/40 und 5W-30/40/50

Hintergrund: Motorenöl als CO2-Maßnahme

Die eingeschlagene Richtung auf dünnere Öle zwecks Spritersparnis zu verweisen würde ich ansich gar nicht mal so schlimm finden.
Denn spätestens nach Ablauf der Ölzwang-Garantie könnte man ja mal wieder ein höheres Augenmerk auf den physikalischen Verschleißschutz der Viskosität legen.
(Weitere Hintergründe: dünne Visko + mehr Additive vs. dicke Visko + weniger Additive)

Blöd wird es nur, wenn die Öl-Kühlung, das Thermal Management, durch sehr enge Ölkanäle, den Parametern von Temperatur-Sensoren und "extern gesteuertem" Öldruck mit einer höheren Viskosität nicht mehr 100%ig harmoniert.
Software-Seitig ließe sich da natürlich etwas drehen...z.B. bei der Ölpumpen-Steuerung.
Doch physikalischen Konstrukten, etwa die Ölbohrungen oder mechanische Bauteile kann man nicht umgehen.

Mag dort auch bei tiefen Temperaturen und dementsprechend zähflüssigem Öl während der Warmlauf-Phase die Schmierung sicher vonstatten gehen, so sieht es bei Betriebstemperatur und Leistungsforderungen bis Vollgas mit einer immer dünner werdenden Schmierfilmdicke ganz anders aus.
(Kaltes Öl + Leistungsforderung ist eh klar, und bedarf wohl keiner Gesprächsaufnahme)

Wenn ein Motor also penibelst auf sehr dünne Öle konstruiert wurde, bleibt einem selbst nach der Ölzwang-Garantie nur wenig Spielraum, daran etwas zu ändern.

Ein positives Beispiel wären Motoren mit Zwang auf 5W-20.
Hier kann man klar ein 0W-30 als empfehlenswerter nennen, da beide Viskositätsrichtungen eine im Rahmen bleibende Erweiterung erhalten.
Zu beachten sind natürlich die Fahrzeugnutzung und entsprechende Öleigenschaften (mm²/s, Additivierung, etc.).

Eine insgesamt doch sehr interessante Thematik. 🙂

Zitat:

@Tequila009 schrieb am 16. Dezember 2016 um 17:26:12 Uhr:


Mal etwas zum Thema der immer dünner werdenden Öle.
0W-8/12/16/20 und 5W-16/20
in Konkurrenz zu
0W-30/40 und 5W-30/40/50
Hintergrund: Motorenöl als CO2-Maßnahme
Die eingeschlagene Richtung auf dünnere Öle zwecks Spritersparnis zu verweisen würde ich ansich gar nicht mal so schlimm finden.
Denn spätestens nach Ablauf der Ölzwang-Garantie könnte man ja mal wieder ein höheres Augenmerk auf den physikalischen Verschleißschutz der Viskosität legen.
(Weitere Hintergründe: dünne Visko + mehr Additive vs. dicke Visko + weniger Additive)
Blöd wird es nur, wenn die Öl-Kühlung, das Thermal Management, durch sehr enge Ölkanäle, den Parametern von Temperatur-Sensoren und "extern gesteuertem" Öldruck mit einer höheren Viskosität nicht mehr 100%ig harmoniert....

Hmmm, dünne Öle wie z.B. 0W30 sind bei entsprechender Freigabe und Qualität (API SN usw.) per se ja wohl nicht 'schädlich', falls der Motor darauf ausgelegt ist.

Problematisch wird es wohl im Laufe der Zeit durch den Spriteintrag und die imho übertriebenen LongLife-Intervalle bis zu 2 Jahren oder 30.000 km, da dann aus einem 0W30 schnell ein 0W20 werden kann, dem dann z.B. auf der BAB die notwendigen Reserven fehlen!?

Nach meinem Kenntnisstand betrifft dies aber hauptsächlich Diesel-Fahrzeuge, da hier der Dieseleintrag prinzipbedingt ins Motoröl deutlich höher ist. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Diesel durch 'Freifahren' mit entsprechenden Öltemperaturen schlechter verflüchtigt, ganz extrem scheint hier Eintrag von Bio-Diesel zu sein, was sich kaum verflüchtigt.

Der Benzineintrag im Motoröl scheint geringer, außerdem verflüchtigt Benzin wohl bei Öltemperaturen > 80 Grad besser.

Meinungen hierzu?

Ein 0W-30 wird daher besser geeignet sein, als ein 5W-20.
Und 0W-40 zu 0W-30 ist im Prinzip gleich. Es kommt auf die freigegebenen SAE-Klassen an.

Insgesamt hast Du das gut zusammengefasst.

Zitat:

@210ponys schrieb am 15. Dezember 2016 um 19:35:41 Uhr:


schon mal jemand bei Motoröl24.de bestellt? Steckt Com Oil Energie dahinter?

???

Zitat:

@karnin schrieb am 16. Dezember 2016 um 18:23:06 Uhr:


....
Meinungen hierzu?

Nichts, außer: komplett richtig.

Was ich noch anmerken möchte:

Es ging in meinem Beitrag oben primär um die Viskositäten im Neuzustand und dem positiven Aspekt der Viskose.

Der angesprochene Verlauf durch Ölverdünnung oder auch Zerscherung der kettenartigen (Hundertfüssler) VI-Polymere wäre natürlich eine weitere Thematik.

Ich möchte jetzt nicht konträr sprechen, doch manchmal sollten wir die gewissen Details nicht zu fixiert sehen.

Der derzeit aktuelle Stand der Öl-Thematik basiert auf der Tribologie. Doch ist das wirklich alles?
Weitere Unterteilungen tribologischer Art wären ansich ebenfalls zu eingeschränkt, wenn man es genauer betrachtet.

Den Fokus auf das Gesamtbild zu richten, ist ganz klar vorteilhafter, als sich in einzelne Details zu verlieben.
Treffen viele Punkte zusammen, passt es natürlich umso besser, keine Frage.

PS @all:
Ich würde ja mal gerne bei BP oder so das Mäußchen sein und hören wollen, was die über Gewinnmaximierung, Basisölqualität, Endverbraucher, Markteinschränkungen, etc. bereden. 😁

- Global Investment -

Zitat:

@Tequila009 schrieb am 16. Dezember 2016 um 17:26:12 Uhr:


Blöd wird es nur, wenn die Öl-Kühlung, das Thermal Management, durch sehr enge Ölkanäle, den Parametern von Temperatur-Sensoren und "extern gesteuertem" Öldruck mit einer höheren Viskosität nicht mehr 100%ig harmoniert.

Schlimm wird es, wenn normale Öle nicht mehr angeboten werden...

Für das Gewissen kann man halt einfach immer eine Klasse höher gehen. Beim 0W-16, fährt man halt 0W-20. Bei 5W-30 Otto fahren auch die meisten HIER 0W-40 oder 5W-40 😉

Zitat:

Doch physikalischen Konstrukten, etwa die Ölbohrungen oder mechanische Bauteile kann man nicht umgehen.

s.o. An sich aber keine verkehrte Überlegung. Demgegenüber steht die Behauptung, daß in der EU-Klimazone es bis jetzt keinen 229.5/502/LL-01 Motor gibt, welcher auch nur durch Indizien kaputt ging, weil jemand 5W-50 fuhr.

Und ich sehe ehrlich gesagt auch nicht die Notwendigkeit ein 0W-16 einzuführen, seitdem es Shells 0W-30 gibt.

Ich will mal etwas sinnvolles von ADAC 😁 Den Test mit der aktuellen A-Klasse Benziner, die 1x mit einem >14/100°C 5W-40 und 1x mit dem Shell ECT C2/C3 im egal welchem gleichen Zyklus gefahren wird. Ivh will endlich wissen wieviel jeweils jeder 1mm/s² weniger an Verbrauch und Abgase senkt.

Zitat:

Ein positives Beispiel wären Motoren mit Zwang auf 5W-20.

Ich meine, die gibt es eh nicht. Die gleichen Motoren 😉 können im anderen Blechkleid offiziell 5W-30 fahren.

Zitat:

@Tequila009 schrieb am 16. Dezember 2016 um 21:14:13 Uhr:


Was ich noch anmerken möchte:

Es ging in meinem Beitrag oben primär um die Viskositäten im Neuzustand und dem positiven Aspekt der Viskose.

Der angesprochene Verlauf durch Ölverdünnung oder auch Zerscherung der kettenartigen (Hundertfüssler) VI-Polymere wäre natürlich eine weitere Thematik.

Ich möchte jetzt nicht konträr sprechen, doch manchmal sollten wir die gewissen Details nicht zu fixiert sehen.

Der derzeit aktuelle Stand der Öl-Thematik basiert auf der Tribologie. Doch ist das wirklich alles?
Weitere Unterteilungen tribologischer Art wären ansich ebenfalls zu eingeschränkt, wenn man es genauer betrachtet.

Den Fokus auf das Gesamtbild zu richten, ist ganz klar vorteilhafter, als sich in einzelne Details zu verlieben.
Treffen viele Punkte zusammen, passt es natürlich umso besser, keine Frage.

PS @all:
Ich würde ja mal gerne bei BP oder so das Mäußchen sein und hören wollen, was die über Gewinnmaximierung, Basisölqualität, Endverbraucher, Markteinschränkungen, etc. bereden. 😁

- Global Investment -

Uiiiiii, das klingt wieder sehr wissenschaftlich angehaucht, auch wenn es das nicht ist…

… übrigens:
Viskose: https://www.chemie.fu-berlin.de/chemistry/kunststoffe/viskose.htm
Viskosität: https://de.wikipedia.org/wiki/Viskosität
… nur so.

ahja auf das Gesamtbild … soso, tribologisch ja nicht so unbedingt relevant anscheinend, was ist denn dann relevant bzw. was ergibt das Gesamtbild? Die Dose, die Bezeichnung, das Marketing? Mh…

ahja… Tribologie… https://de.wikipedia.org/wiki/Tribologie

"… Nach Horst Czichos (1992): „Tribologie ist ein interdisziplinäres Fachgebiet zur Optimierung mechanischer Technologien durch Verminderung reibungs- und verschleißbedingter Energie- und Stoffverluste.“

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