Welches Motoröl?
Hallo,
würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?
Gruß Gorge
Beste Antwort im Thema
Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.
Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.
Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!
Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.
Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.
Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(
Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.
Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.
Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.
Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.
Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:
"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:
http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf
Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:
"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:
http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html
Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)
Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.
Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.
Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.
Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!
Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.
Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)
Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)
Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)
107321 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von msdeichmann
Jetzt brauche ich nur noch den Carrera GT dazu 😉 .
Gruß Sven
Kein Problem.
Oder doch ein Enzo oder ein Bugatti Veyron?
Zitat:
Original geschrieben von kat2
Hi,
Bin grad darüber gestolpert.
Sorry, Sterndoc, hast Du Dir mal die OM628 oder 629 angeschaut?
Siehe MTZ 1/2006 (Der neue 4,0-l-V8-Dieselmotor von Mercedes-Benz): "Im Kurbelgehäuse werden die nassen Laufbuchsen optimal umströmt und so ein geringer Wärmeverzug erreicht."
(MTZ 6/2000: "Die Zylinderlaufbuchsen sind als nasse GG-Schleudergussbuchsen mit tief liegender Buchsenbundauflage ausgeführt. Die Buchsen werden rundum von Kühlwasser umspült. Die Abdichtung übernehmen je zwei O-Ringe unterhalb der Buchsenbundauflage."😉Gruß
Stefan
Also soweit ich das weiß sind die "eingegossen"..
Bei "nassen" Laufbuchsen aus Grauguss muss man penibel bei den Fertigungstoleranzen aufpassen, sonst gibts Probleme mit der Zylinderkopfabdichtung.
Wird bei PKW-Dieseln kaum noch gemacht.
Ich hoffe das war jetzt ungefähr richtig so!?
Gruß
kik
@ Sternendocktor
Beim Differential habe ich ein Vollsynthetisches GL5 75W-140 von Castrol reingefüllt.Beim Getriebeöl (Habe 5 Gang Schalter ) ,das Original MB Getriebeöl.
Schaltet jetzt noch weicher und das Differential ist auch fast unhörbar.
Zum Zylinderkopf folgendes:
Er musste zwar nicht Plan geshhliffen werden (Messung mit Haarlineal war völlig ok), aber da der Vorgänger es mit den Kühlmittel wohl nicht so genau genommen hat, war der Kopf zwischen Öl und Wasserkanal "angefressen" , deshalb auch die Undichtigkeit.
Tja auch richtiges Kühlmittel ist wichtig.
Frage : Wieso frisst eigentlich falsches Kühlmittel am Kopf ?
Zitat:
Original geschrieben von kat2
Sorry, Sterndoc, hast Du Dir mal die OM628 oder 629 angeschaut?
Gruß
Stefan
Nein, die wird er bestimmt noch nie gesehen haben! 🙄
Die Frage gehört in die ewige Bestenliste von MT... 😁
@Dorfmann:
Vermutlich lag es nicht an falschem, sondern an überaltertem oder zu niedrig dosiertem Kühlmittel, sodass der Korrosionsschutz verloren ging.
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Zitat:
Original geschrieben von krankimkopf
Also soweit ich das weiß sind die "eingegossen"..
Bei "nassen" Laufbuchsen aus Grauguss muss man penibel bei den Fertigungstoleranzen aufpassen, sonst gibts Probleme mit der Zylinderkopfabdichtung.
Wird bei PKW-Dieseln kaum noch gemacht.Ich hoffe das war jetzt ungefähr richtig so!?
Gruß
kik
Hi,
wußte gar nicht, daß man neuerdings O-Ringe eingießt ...
Eingegossene Buchsen hat z.B. der OM 668. Die sind aber nicht naß.
Gruß
Stefan
Zitat:
Original geschrieben von Jan0815
Nein, die wird er bestimmt noch nie gesehen haben! 🙄
Die Frage gehört in die ewige Bestenliste von MT... 😁
Hi,
ja, wenn er sie schon gesehen hat (auch von innen) und ich diese Antwort dazunehme http://www.motor-talk.de/showthread.php?...
würde ich daraus schließen, daß ein Diesel mit nassen Buchsen, also auch ein 400er CDI, nichts taugt. Dafür baut ihn Mercedes aber schon ziemlich lange.
Gruß
Stefan
Hallo Leute,
vielleicht kann mir nochmal jemand bei der Entscheidung zwischen 0W-40 und 5W-50 bei dem R32 mit Drehzahllimit 7000 helfen.
Was schont den Motor besser, das bessere Kaltstartverhalten des 0W oder die höheren REserven des 50er im oberen Drehzahlbereich?
Da ich ja zwischen den beiden schwanke, könnte ich auch die beiden Öle mischen? Sagen wir mal ich nehm einen 4L-Kanister vom 0W-40 und füll die restlichen 1,5 Liter mit dem 5W50 auf? Oder fang ich jetzt komplett an zu spinnen?
Zitat:
Original geschrieben von cs32
Oder fang ich jetzt komplett an zu spinnen?
Vielleicht doch etwas 😉
Aloha c32!
Der Pourpoint ist bei beiden gleich niedrig. Das 5W-50 ist ein sehr gutes 5er, also geht der Bereich sehr weit hinunter.
Soweit ich das hier vor ungefäher x-100 Seiten mal rausgelesen habe, ist das 0er nur "nötig", wenn man wirklich
regelmäßig in die -10°C oder tiefer kommt. Also in den höheren Lagen und gebirgigen Gegenden Ds vielleicht. Sonst ist 5er M1 oder auch die Megol, Fuchs völlig ausreichend.
Der Unterschied in der Durchölung wird dann wohl unter 1s liegen.......
Fährst Du viel, 2x wechseln im Jahr? Dann Winter- und Sommeröl, wie früher 😉
Fährst Du eher wenig, dann wohl im Winter eher noch weniger,
nimm das 50er, dann hast Du im Sommer die nötige Reserve
und für den Winter ok. Sparen ist bei Dir wohl eher kein Thema, dann vielleicht eher doch das 0W-40....
Verwirrung komlett?
Viele Grüße,
Torsten
Zitat:
Original geschrieben von kat2
Hi,
ja, wenn er sie schon gesehen hat (auch von innen)
Gruß
Stefan
Sag mal bist du neu hier? Du kannst davon ausgehen, dass er an der Entwicklung beteiligt war und die Dinger reihenweise auf den Prüfständen fährt und wieder zerlegt.
Zitat:
Original geschrieben von Jan0815
Sag mal bist du neu hier? Du kannst davon ausgehen, dass er an der Entwicklung beteiligt war und die Dinger reihenweise auf den Prüfständen fährt und wieder zerlegt.
Hi,
genau deshalb wundere ich mich auch über seine Statements zu nassen Buchsen im Dieselmotor.
Und ich weiß nicht, ob er an allen Motorenprojekten beteiligt war bzw. ist.
Gruß
Stefan
Hallo Sterndocktor,
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
@Martins:
Die hier empf. Öle enthalten natürlich auch alle schon sehr gute EP/AW-Additive bzw. haben sehr gute EP/AW-Eigenschaften.
Chemisch wirkende EP/AW-Substanzen reagieren auf u. durch Hitze. Bei Mischreibung sind die Reibpartner durch den Ölfilm nicht vollständig voneinander getrennt.
Stark vergrößert kann man sich das so vorstellen, als wenn man ein Gebirge (mit den Bergspitzen zueinander gerichtet), über ein anderes ziehen würde, u. wo die Bergspitzen gegeneinander knallen würden - da finden regelrechte Explosionen statt und entstehen dabei punktuell sehr hohe Temp. (bis zu 2.000°C).
Und genau darauf, dadurch u. genau an diesen Stellen reagieren chemisch wirkende EP/AW-Additive durch eine chemische Reaktion u. trennen die "Bergspitzen" voneinander - indem sie auf den "Bergspitzen" punktuell kleine "Schutzpolster" bilden, damit sich die Spitzen eben nicht direkt berühren können (gib aber auch physikalisch wirkende, wie z. B. chlorhaltige Hartparaffine oder eben Carbonsäuren u. -Carbonsäure-Derivate).
Die "Täler" werden dabei aber nicht aufgefüllt. Das wäre kontraproduktiv, weil dann erst recht kein Ölfilm mehr haften könnte - außer alle Öle hätten derartig polare Bindungskräfte wie unser "F1-Öl".
Danke für die Zusammenfassung des Wirkprinzips. Das Funktionsprinzip des MP hatte ich schon den Thread in dem Mercedesforum - und anderen, wo es um Öladditive ging - entnommen. Das hatte mich da schon überzeugt bzw. mein Interesse geweckt.
Wie geschrieben entstand nur für meine spezielle Einsatzidee da die Unsicherheit.
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
Die hier empf. haben auch schon recht gute polare Bindungskräfte u. klettern die auch schon einige cm am Ölmeßstab u. allen anderen Metallen mit denen sie in Berührung stehen hoch. Kann jeder selber mal testen, indem man morgens vor der Fahrt den Ölmeßstab raus zieht. Sollte dann ca. 6 - 7 cm über der MAX-Markierung sein. Stellt man den warmen Motor ab u. wartet ein Stunde, sollte das dann wieder so sein. Eine gewisse Rautiefe der Reibpartner ist aber auch bei denen noch nötig, damit sich im Betrieb ein tragfähiger (hydrodynamischer) Schmierfilm bilden kann.
Mal so OT etwas am Rande:
Ich beschrieb ja schon, dass erstaunlicherweise bei dem Megol 2Taktöl teilsynth. die beworbenen polaren Bindungskräfte/Adhäsionseigenschaften sogar visuell z.B. bei den Innereien eines Vergasers zu beobachten sind.
Was mir die Tage noch aufgefallen ist, dass das Öl an sich sehr "klebrig" ist, sich fast wie dünner Hönig anfühlt. Ist das ein Nebeneffekt dieser neuen Eigenschaften?
Ich kann mich nicht erinnern, dass die klassischen 2Takt-Öle sich so angefühlt hätten.
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
Wie gesagt enthalten alle hier empf. Öle aber auch bereits von Hause aus gute EP/AW-Substanzen. Wenn Du unbedingt willst, kannst Du aber noch etwas vom MP dazu geben - was aber wie schon erwähnt nicht nötig ist.
Aufgrund meines "kranken" Streckenprofils würde ich da durchaus gerne etwas Extravorsorge treffen.
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
Das MP "konkurriert" nur mit den in den Ölen enthaltenen Korrosionsinhibitoren. Reagiert aber nur an den Reibpartnern, u. auch da nur punktuell. Alles ander überläßt es den Korrosionsinhibitoren. Gesamt-Formulierung wird deshalb NICHT nachteilig beeinflußt, was auch einer der Gründe ist, warum ich das überhaupt mal empf. hatte.
OK, danke für die Info, gut zu wissen.
In den Threads über Öladditive im allgemeinen (Cera-Irgendwas, Mathy etc) wurde ja - neben diversen anderen Gründe - wegen "Dekomposition" des Additivpaket bei hochwertigen Ölen von der Zugabe abgeraten.
Es war nicht ganz klar, ob dies auch für das MP gelten würde, obwohl das mit der Oberflächen-Konkurrenz - bzw. eher Nicht-Konkurrenz - schon deutlich rüber kam. Hätte aber sein können, dass es da einen anderen Aspekt geben könnte.
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
Gleich eine ganze Dose vom MP würde ich zum vollsynth. megol-5W-40er aber nicht mehr dazu geben. Wenn Du mir sagst wieviel Öl bei Deinem genau im Motor ist, sage ich Dir wieviel genau Du dazu geben sollst/kannst.
Danke für das freundliche Angebot. 🙂
Ölvolumen ist bei meinem 3,8 l.
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
Wird aber erst später sein, weil jetzt ein grüner VW-Polo in der Garge darauf wartet winterfest gemacht zu werden u. neue Bremsbeläge u. -Scheiben vorne braucht er auch noch - tja, so sehen leider viele meiner Sonntage aus 🙄
Mache ich für diese alleinerziehende Mutter aber gerne u. natürlich auch alles völlig kostenlos.
Grüße
Man tut was man kann als etwas sozial orientierter Mensch. 😉
Vom Equipment/Environment her kann ich zwar im PKW-Bereich nicht (mehr) viel machen, aber dafür gehen dann die Wochenende manchmal drauf um bei kinderreichen Nachbarsfamilien die Mopeds wieder gängig zu machen. Macht aber auch Spaß. 🙂
Gruss
Zitat:
Original geschrieben von kat2
...genau deshalb wundere ich mich auch über seine Statements zu nassen Buchsen im Dieselmotor.
Und mich verwundert, wo Du das her hast, bzw. wie Du auf so etwas kommst! 😕
Jeder PKW-Diesel von MB mit AluBlock hat fest eingegossene Laufbuchsen! Die V6-CDIs genauso wie die V8!
Will man bei denen aufgrund einer Motorüberholung die Laufbuchsen tauschen, wird das ganz grob erklärt folgendermaßen gemacht:
Zuerst müssen die alten ausgebohrt werden, u. dann werden die neuen, mit Flüssigstickstoff auf minus 160 - 180°C abgekühlt, wieder eingesetzt (um die neuen Buchsen überhaupt einsetzen zu können, ist eine Temp-Diff. von rund 200°C zwischen Block u. Buchse nötig; ggf. muß zusätzl. auch noch der Block aufgeheizt werden)! U. a. muß danach der Block auch noch geplant werden.
Mit O-Ringen eingesetzte Laufbuchsen kenne ich nur von Industriemotoren u. einigen Franzosen! 😉
@martins42:
Bei nur 3,8L Ölmenge, würde ich eine MP-Dose auf drei Intervalle aufteilen. Also bei drei Ölwechseln jeweils ca. ein drittel davon zum frischen Öl geben. Da hat der Motor dann auch mehr davon, als wenn Du gleich alles bei einem Intervall dazu gibst. Außerdem trifft das, dass das rund 50TKM lang wirken soll, dann auch ganz sicher zu. 😉
Noch etwas generelles:
Auch von dem was LM in seinen Werbe-Heftchen schreibt, dürft ihr nicht alles so ernst nehmen. Da hatte ich mal so eine kleine Bröschüre über deren Zusätze in der Hand. Da stand sogar etlicher Unsinn drin.
Das trifft z. B. auch auf die drei netten Bildchen zu, welche da abgebildet sind u. wo bildhaft aufgezeigt werden soll, wie das MP, das MoS² u. das Ceratec wirken sollen, bzw. wie die an den Oberflächen reagieren.
Demnach würde das MP die Oberfläche mit einer durchgehenden, u. gleichmäßig dicken Schicht überziehen (sowohl die "Täler" wie auch die "Berge"😉. Nur merkwürdig, dass ich so einen "Überzug" noch nie an einer Oberfläche gefunden habe, wo das MP im Öl war. 😉
Und das MoS² u. das Ceratec sollen die Oberflächen glätten, indem sie die mikroskopischen Vertiefungen (die "Täler"😉 auffüllen - was, wie erst im letzten Beitrag geschr., aber kontraproduktiv wäre, wenn das wirklich so sein würde.
Ist aber eben nicht so, sondern bleiben die MoS²-Plättchen oder auch die Bornitrid-Kügelchen (= Ceratec) immer im Öl eingebunden, fallen nicht aus u. lagern sich auch nirgends ein (wenn es sich um ein gutes Öl handelt).
Sondern sind die eben einfach zusätzl. im Ölfilm zw. den Reibpartnern. Was ebenfalls kontraproduktiv ist, wenn die Korngröße größer als der hydrod. Schmierfilm ist - u. dazu kommt dann als Nachteil noch das reduzierte Dispergiervermögen des Öls!
Die MoS² oder Bornitrid-Partikel belasten das Öl ungefähr so, wie eine ordentliche Ladung Rußpartikel.
Grüße
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
Und mich verwundert, wo Du das her hast, bzw. wie Du auf so etwas kommst! 😕
Jeder PKW-Diesel von MB mit AluBlock hat fest eingegossene Laufbuchsen! Die V6-CDIs genauso wie die V8!
Will man bei denen aufgrund einer Motorüberholung die Laufbuchsen tauschen, wird das ganz grob erklärt folgendermaßen gemacht:
Zuerst müssen die alten ausgebohrt werden, u. dann werden die neuen, mit Flüssigstickstoff auf minus 160 - 180°C abgekühlt, wieder eingesetzt (um die neuen Buchsen überhaupt einsetzen zu können, ist eine Temp-Diff. von rund 200°C zwischen Block u. Buchse nötig; ggf. muß zusätzl. auch noch der Block aufgeheizt werden)! U. a. muß danach der Block auch noch geplant werden.
Mit O-Ringen eingesetzte Laufbuchsen kenne ich nur von Industriemotoren u. einigen Franzosen! 😉
Hi Sterndoc,
einen V6-Diesel habe ich noch nicht zerlegt gesehen, er hat lt. MTZ 9/2005 eingegossene Graugußbuchsen.
Wenn man sich einen V8-Diesel anschaut, hat er nasse Buchsen. Ausgewechselt habe ich sie noch nicht, es kann gut sein, daß sie so eingesetzt werden (mit Übermaß außen), wie Du beschrieben hast.
Allerdings ist im erwähnten MTZ-Artikel über den OM628 (den ja üblicherweise die an der Entwicklung Beteiligten schreiben), von einer Abdichtung mit O-Ringen die Rede: "Die Abdichtung übernehmen je zwei O-Ringe unterhalb der Buchsenbundauflage." Ich kann mir aber vorstellen, daß die O-Ringe die -200°C überleben.
Es ist also schon ein kleiner Unterschied zwischen den Vier- und Sechzylinder-Dieseln mit eingegossenen (trockenen) Buchsen und dem V8-Diesel mit eingesetzten nassen Buchsen.
Gruß
Stefan
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
Und mich verwundert, wo Du das her hast, bzw. wie Du auf so etwas kommst! 😕
Hallo Doc!
Ich glaube hierher:
http://209.85.129.104/search?...Gruß
kik
Hi,
ja, das ist einer der beiden erwähnten Artikel, leider ohne Bilder.
Es heißt dort: "Als Zylinderlaufbahnen werden nasse, gesteckte Buchsen verwendet."
Gruß
Stefan