Welches Motoröl?

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

107321 weitere Antworten
107321 Antworten

Allerdings hatte das DDR-Addinol-Öl damals auch keinen Weltstandard. Es hat sich oft gezeigt, daß DDR-Motoren (oder auch Lizenz-Produktionen) mit Westöl (jedenfalls gutem Markenöl) besser (verschleißärmer) liefen.

Nachzulesen u.a. in Kirchberg: "Plaste, Blech und Planwirtschaft"

Grüße

Also ich schreib jetzt einen letzten Satz im OF...es gab hier in der DDR viel gutes und auch viel Scheiß...sehr gute Lebensmittel, gute soziale Bindungen, gute Kindergärten wenn auch politisch manipuliert, aber die Politik und die Industrie waren doch nicht gerade innovativ , ich habe nicht das geringste gegen DDR Bürger sonst würde ich nicht hier leben und hätte eine Frau von hier. ..Aber wir im Westen waren auch nicht doof, wenn wir auch die besseren Voraussetzungen hatten und vieles andere auch bei uns schlecht war....unsere Technik und unser Produkte waren es bestimmt nicht. ..ich entschuldige mich im Voraus bei allen Ostbürgern die sich von meinen Worten vielleicht auf den Schlips getreten fühlen, aber so manche leben halt wie man hier sieht immer noch in ihrem Regime, ,, lg aus Brandenburg

Den Filzstift erfand übrigens Sydney Rosendahl 1952 in der USA. ..hab ich gerade bei Wikipedia gelesen

Zitat:

@kat2 schrieb am 25. Januar 2016 um 13:39:18 Uhr:


Allerdings hatte das DDR-Addinol-Öl damals auch keinen Weltstandard. Es hat sich oft gezeigt, daß DDR-Motoren (oder auch Lizenz-Produktionen) mit Westöl (jedenfalls gutem Markenöl) besser (verschleißärmer) liefen.

Nachzulesen u.a. in Kirchberg: "Plaste, Blech und Planwirtschaft"

Richtig, das Problem war das die DDR kam noch Rohstoffe kaufen konnte und somit musste man überall improvisieren, oder musste ganz aufhören mit der Herstellung. Das haben die Menschen natürlich mit bekommen und somit gemerkt, das dies Kommunisten Vögel den Laden an die Wand gefahren haben. Aber es gibt eben auch Wessi die heute noch glauben, daß wir wegen Banane und Kiwis auf die Straße gegangen sind.🙂

Ähnliche Themen

Zitat:

@andi.36 schrieb am 25. Januar 2016 um 13:08:35 Uhr:



Zitat:

@mdriver10 schrieb am 25. Januar 2016 um 12:57:17 Uhr:


Bloß gut das es die technischen Errungenschaften in der DDR gab 😁
Meinst du die Menschen waren bissel doof in der DDR und nur der Wessi könnte Sachen entwickeln. Warum muss der Wessi immer noch so arrogant sein und meinen nur er hat die Wende finanziert.

Vielleicht

weil

wir die Wende finanziert haben?

Ihr Ossis habt auch dafür bezahlt: mit dem kompletten Umbruch Eurer Lebensplanungen, mit dem Verlust Eurer Arbeitsplätze... Aber das Kapital kam aus dem Westen. Im Osten gab's ja schon lange keines mehr.
Die DDR war schon Anfang der 80er marode und überschuldet. Was meinst Du, warum die Bundesrepublik der DDR noch mit riesigen Krediten ausgeholfen hat? Weil man wußte, daß es sonst knallt, aber man Gorbatschew noch nicht einschätzen konnte (auch nicht, wie weit er seine Macht schon gefestigt hatte). Die DDR künstlich am Leben zu halten sah man als das kleinere Übel an, verglichen mit blutigen Unruhen oder gar dem dritten Weltkrieg.
Man ging damals in der Bundesregierung davon aus, daß die DDR-Wirtschaft 30% des westdeutschen Leistungsniveaus erreichte - zu vergleichbaren Ergebnissen kamen auch Analysen des Politbureaus. (Warum dann später bei der Wiedervereinigung von 60% ausgegangen wurde läßt sich wohl nur mit "Politik" erklären.)

Warum war die Wirtschaft im Beitrittsgebiet nach der Wende nicht überlebensfähig? Das lag hauptsächlich an drei Faktoren.
Zum einen war die Produktion ineffizient - es ging darum, Leute zu beschäftigen, nicht darum, produktiv zu sein. Die Anlagen waren verschlissen; die Investitionsquote seit Mitte der 70er Jahre viel zu gering.
Dann waren die Produkte oft veraltet und nicht konkurenzfähig.
Drittens schließlich hat die DDR ihre Staatsschulden auf die Betriebe verteilt. In der sozialistischen Logik war das gar nicht mal so verquer, schließlich waren die Betriebe ja staatlich. Auch im Westen ist die Stärke der Volkswirtschaft einer der wesentlichen Faktoren bei der Beurteilung der Bonität eines Staates (die Fähigkeit, seine Schulden zu bezahlen hängt von der Fähigkeit ab, Steuern einzutreiben - und die müssen erstmal erwirtschaftet werden.) Wenn also Staat und Wirtschaft eins sind, dann kann man die Schulden auch den Betrieben zuordnen.

Das hatte aber nach der Privatisierung als zwingende Konsequenz, daß alle Ost-Betriebe, als man sie ins kalte Wasser des Kapitalismus warf, einen gewaltigen Mühlstein an Schulden zur Finanzierung der sozialistischen Mißwirtschaft um den Hals trugen.
Selbst wenn es einem Betrieb gelungen wäre, blitzschnell konkurrenzfähige Produkte zu entwickeln und die Produktion zu straffen hätte er eigentlich am ersten Tag der Privatisierung schon Insolvenz anmelden müssen, weil die Schuldenlast nicht tragbar war.

Daß die Wirtschaft im Beitrittsgebiet völlig heruntergewirtschaftet war und nach der Wende nicht auf die Beine kam liegt also erstens an Sozialismus und Planwirtschaft und zweitens an Fehlern, die bei der Privatisierung gemacht wurden. Es liegt nicht daran, daß die Ingenieure unfähig gewesen wären - ganz im Gegenteil, auf die naturwissenschaftliche Ausbildung wurde im Ostblock ja deutlich mehr Wert gelegt. Wenn die aber jahrzehntelang nicht so dürfen, wie sie könnten oder wollten, dann hilft die beste Ausbildung nichts. Kein Grund, @andi.36 , sich da persönlich angegriffen zu fühlen.

Wir "Wessis" wollen Euch "Ossis" nichts böses. Und nein, es war auch nicht alles schlecht bei Euch, so manche Sachen schauen wir uns ja gerade ab - Polykliniken und Kinderbetreuung zum Beispiel. Aber es wäre schön, wenn auch mal anerkannt würde, daß wir Wessis auch erhebliche Opfer für die Wiedervereinigung haben bringen müssen. Wir hätten nämlich auch beispielsweise im Ruhrgebiet oder an der Saar den ein- oder anderen Strukturwandel zu bewältigen gehabt - aber das Geld ging dann stattdessen in den Osten, wo es eben noch dringender gebraucht wurde. Anno 2002 war ein Frankfurter Freund (ich studierte damals an der östlichsten Uni Deutschlands) zum ersten Mal im Ruhrgebiet. Er rief mich völlig verstört aus Duisburg an und sagte "Mensch, Martin, jetzt verstehe ich endlich warum ihr Wessis so einen Groll hegt. Das sieht ja schlimmer aus als bei uns!"
Nein, wir wollen Euch wirklich nichts böses. Und überheblich wollen wir auch nicht sein; wir hatten schließlich 45 Jahre in Freiheit gelebt und nicht unter sozialistischer Sklaverei leiden müssen. Aber Heldengeschichten von der technischen und wirtschaftlichen Überlegenheit der DDR entbehren jeder Grundlage - und das wollen wir wirklich nicht hören.
Noch einmal: das heißt nicht, daß Ihr Ossis schlechte Wissenschaftler und Ingenieure gewesen seid oder faule Arbeiter, das heißt einfach nur, daß Euch Euer System keine Chance gelassen hat. (Nur dort, wo es politisch opportun schien und man die Leute hat machen lassen, bei Sportgeräten - Zeitfahrräder und Rennruderboote zum Beispiel - oder bei Optiken waren einige Produkte ja auch im Westen durchaus konkurrenzfähig.)

Daß die DDR-Wirtschaft marode war heißt aber doch keinesfalls, daß heutige "Ost-Produkte" Murks sein müssen. Und, um den Bogen zurückzuschlagen zum eigentlichen Thema dieses Threads, es gibt auch keinen Grund zur Annahme, daß beispielsweise Addinol heutzutage minderwertiges Öl herstelle, wie so mancher abwertende Kommentar lautete. Daß das Zeug taugen muß zeigen doch die Freigaben. Auf der anderen Seite eine DDR-bedingte Überlegenheit herbeireden zu wollen ist aber auch grober Unfug.

Ich habe doch nie behauptet, daß die DDR dem Westen überlegen war. Ich habe nur zeigen wollen, das wir es konnten siehe zb. auch Automobilbau, nur man durfte nicht und musste sich den Kommunisten beugen. Ist man gegen den Strom geschwommen, dann hat man die volle Härte des Systems zu spüren bekommen.

@aero84 top Beitrag ich schließe mich dir in allen Punkten an ....lg Michael

Zitat:

@andi.36 schrieb am 25. Januar 2016 um 10:52:54 Uhr:



Zitat:

@FloOdw schrieb am 25. Januar 2016 um 10:13:48 Uhr:


Motorenöle auf der Basis vollsynthetischer PAO-Grundöle sind technologisch älter.
Grundöle auf HC-Basis werden ebenfalls synthetisch hergestellt.
Weil es ein anderes Verfahren ist, dürfen sie in Deutschland aber nicht als vollsynthetisch bezeichnet werden.
Bei der Leistungsfähigkeit kommen sich HC- und PAO-Öle inzwischen aber sehr nahe.
Die Entwicklung neuer Motorenöle für den Massenmarkt findet ausschließlich mit HC-Ölen statt.
Für PAO-Öle erteilen die Autohersteller auch gar keine Freigaben mehr.

Alleine diese beiden Sätze sind nur blabla Gequatsche.
...HC und PAO kommen sich inzwischen sehr nahe... das heißt nichts anderes als: PAO ist nach wie vor besser, auch wenn es die "ältere Technologie" ist. Und warum älter? Weil eben das sehr gute zu teuer war und nicht mehr verfolgt wird. Das PAO war den Herstellern zu teuer, also haben sie sich was günstigeres gesucht, was man zum gleichen Preis mit viel Marketinggequatsche dann als "nahezu gleichwertig" verkauft.
Und wenn Öle auf PAO Basis und die zugehörigen Additivpakete nicht weiter verfolgt werden, gibt es auch keine aktuellen Freigaben mehr. Das Ergebnis, die Hersteller sagen, dass PAO Öle nicht mehr aktuell sind. Ajo, weil sie nicht aktualisiert werden!!

Aha HC ist die neure Technologie, da war Addinol 1976 aber schon sehr weit.

1976
Mit der Entwicklung und Herstellung von Hydrocrackgrundölen entsteht eine weitere Kernkompetenz für die Zukunft.

Quelle Addinol: http://www.addinol.de/Geschichte.101.0.html?...

das werk ist schon ein echtes stück geschichte - unsere geschichte .

viele grüße

Zitat:

@wolffi65 schrieb am 25. Januar 2016 um 11:20:51 Uhr:


andi.36...ich könnte hier noch ganz andere Sachen ins Feld führen...
Ich hab zu DDR-Zeiten in der Chemie gearbeitet (industrieklebstoffe). BASF hat ständig bei Leuna und Kolooidchemie-Leipzig nachgefragt wie man verschieden Industriekleber Herstellt (warum wohl) Dann kamen die Tankzüge aus den Westen angerollt....
Leuna war schon immer einer der Inovativsten Standorte für Chemie und mit Schwed waren hier die besten Ingeneure.
Es war nicht alles schlecht was aus dem Osten ist-Addinol gehörte damals schon in jeden deutschen Motor.

Andreas

genau so sieht es aus Andreas !

auf der anderen seite konnte man dafür besser auf den Busch klopfen . . . teilweise auch heute noch . . . auch wenn manchmal nicht ganz so viel dahinter zu stehen scheint . . .

viele grüße

Zitat:

@mdriver10 schrieb am 25. Januar 2016 um 12:00:16 Uhr:


Die Ostdeutsche Chemie wurde teilweise platt gemacht, weil sie so marode und verseucht war , das es unmöglich war sie zu sanieren....und meinst du wirklich das die Ingenieure von BASF zu blöd waren Klebstoff herzustellen? Die haben Leuna als billig Standort benutzt. Da muss man wirklich mal mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Wenn die DDR Produkte alle so toll waren, dann frag ich mich warum es heute Trabant und Wartburg nicht mehr gibt, dann hätten wir doch Mercedes BMW und Audi geschlossen und endlich mal innovative Fahrzeuge aus der DDR gefahren. ...lg

weil man den stahl der für die Zylinder köpfe notwendig gewesen wäre besser für irgendwelche Rüstungsprojekte 1500 km weiter östlich gebrauchen konnte bzw. wollte . . . aus dem grunde gabs halt auch nur nen ollen stinkenden zweitakter und keinen viertakter.

ebenso sah es natürlich mit Rohstoffen für die Karosserie aus . nicht ohne grund wurde beim Trabant kein blechkleid sondern ein faser verbundstoff gerfertigt .

dem Volk im osten kannst du beim besten willen keinen vorwurf machen, im Gegenteil. was da aus dem nichts heraus geschaffen wurde, unter diesen schlechten vorraussetzungen damals - das ist wirklich bemerkenswert. das Volk hat sprichwörtlich aus dem nichst etwas gemacht.

viele grüße

Zitat:

@wolffi65 schrieb am 25. Januar 2016 um 12:18:43 Uhr:


Wärend wir hier die Kriegsschulden (eure mit) abdrückten,hat der AMI euch unterstützt,wo der Russe uns noch ausräumte.

Wieso läuft dann Leuna wieder,sogar mit ausländischen Investoren ??? Komisch das es andere sehen,nur die eigenen Leute nicht.

so schauts aus . . . da soll mal jeder nach sehen, was die kleine DDR an Reparationen abgeleistet hat. darüber wird heute leider kein wort mehr verloren.

auch halten sie bis heute immer noch hartnäckig gerüchte, das im osten wohl keiner gearbeitet hätte . meine Eltern waren beide Ingenieure. die haben mich früh zur schule gebracht. abends kamen sie gegen 7 nach haus und hatte sich oft noch arbeit mit gebracht und bis abends 10 Uhr an irgendwelchen unterlagen gesessen . . .

soviel zu dem vorurteil, dass bei uns im osten nicht so viel gearbeitet werden musste . . .

und warum läuft Leuna so gut ?? weil es einer der größten und erfolgreichsten Raffinerien ist - desshalb.

viele grüße

Hallo Rikki ich hab nichts schlechtes gegen Leuna gesagt, im Gegenteil das Addinol ist wirklich gut, und die Leute hier haben viel geleistet und ich mag die Menschen hier alle, aber wir haben drüben auch schwer gearbeitet und waren nicht zu dumm um Klebstoff herzustellen, das hat mich ein wenig böse gemacht. ...lg Michael

Zitat:

@mdriver10 schrieb am 25. Januar 2016 um 12:57:17 Uhr:


Bloß gut das es die technischen Errungenschaften in der DDR gab 😁
Und bloß gut das in der POS ein so weitsichtiger und gründlicher Geschichtsunterricht gelehrt wurde

leider nicht . . . desshalb hatte ich in geschichte auch nie so gute noten und bin auch öfters angeeckt . . . wenn man nicht in der Partei war, war man eh nicht so gern gesehen in der DDR ;-)

BITTE UNTERSCHEIDEN - LAND, VOLK, SYSTEM . . .

das alles kann man nicht in ost oder west gliedern, es gibt nicht den besseren deutschen der aus dem osten kommt, genauso wenig den schlechteren deutschen der aus dem westen kommt.
der krieg hat das land und somit auch das Volk auseinander gerissen . die einen hatten glück, dass ihre Besatzungsmächte es mit ihnen gut meinten und viel investierten .die anderen hatten nicht so viel glück und das ohnehin schon am boden liegende land nach dem krieg wurde mit den Reparationen noch stärker geschwächt. somit entstanden natürlich ganz klar unterschiedliche vorraussetzungen, die sich heute in vielen bereichen widerspiegeln.

die menschen im osten hatten einen höheren zusammenhalt was man auch teilweise heute noch spüren kann . damals gab es nichts, wollte man zu etwas kommen, so klappte dies meist nur, wenn man sich gegenseitig geholfen hat . der Nachteil des systems hat hier den zusammenhalt der menschen gefördert.

viele grüße

Ja gebe ich dir mit allem Recht, und bei uns gab es auch viel Scheiß, aber halt unsere technischen Produkte waren schon gut , natürlich hatten wir gute Voraussetzungen klar, aber trotzdem wurde halt auch viel geleistet. ...ich bin froh das es alles Geschichte ist und wir heute wieder ein Volk sind. ..Respekt vor beiden, was die Leistung der kleinen Leute angeht. ..lg Michael

Zitat:

@kat2 schrieb am 25. Januar 2016 um 13:29:35 Uhr:


Ansonsten war die DDR-Wirtschaft schon recht marode......................

Grüße

... recht marode, das ist die ewige Untertreibung von was weiß ich wem, von höchstwahrscheinlich enttäuschten SEDlern oder denen, die von diesen ihrer Möglichkeiten beraubt wurden u. sich das nicht eingestehen mögen.

Die Sowjets haben alles abgebaut und mitgenommen als 1. kleine Tranche zur Reparation, und die SEDler habens befürwortet. Innen haben sie alles unterdrückt nur damit die politische Herrschaft gesichert war. Und haben Westdeutschland erpresst mit Westberlin, u. dann Transitgebühren abgezockt, den Besuchern einen Zwangsumtausch aufgezwungen. Und die Kohle wurde nur zum geringen Teil in die Wirtschaft gesteckt, schlummert bestimmt noch heute auf Konten entweder der Nachfolgepartei PDS oder wurde privat aufgeteilt.

... recht marode, ich lach mich kaputt, der Drecksladen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen