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Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Zitat:

Original geschrieben von Jan0815

Zitat:

Original geschrieben von martins42

Mag sein. Aber solche Weichmacher sind ja nun auch bei Mineralölen kein natürlicher, zwangsläufig gegebener Bestandteil, oder?

Diese Weichmacher müssen doch wohl bei jedem Grundöl additiviert werden, von daher das Dichtungsverhalten keine besondere Eigenschaft der Grundöle.

Weichmacher werden natürlich addiviert und bei billigen Ölen sicherlich ganz weg gelassen.

Das Dichtungsverhalten der Grundöle ist im Idealfall neutral, im ungünstigen Fall aggressiv.

Sag ich doch. Weswegen es relativ wenig Sinn hat, über das Dichtungsverhalten der Grundöle zu sprechen (Ester ausgenommen). Ein gutes Mineralöl oder HC ist auch im Idealfall neutral bzgl. der Dichtungen.

Der einzige Unterschied ist eben, dass diese Neutralität bei PAOs automatisch gegeben ist (halt in dem Maße, so sortenrein wie die Synthese in der Praxis funktioniert) während bei Herkunft aus Naturölen diese Eigenschaft an der Rohölqualität und der Leistungsfähigkeit der Abtrennung unerwünschter Bestandteile bei der Raffinierung liegt.

Aber einen durchgängig positiven Effekt gibt es bei keinen Grundöl ohne passende Additivierung. (Auch das Aufquellen durch Ester ist nicht zwingend positiv.)

Wie entstand die Diskussion nochmal?:D

Wobei, wenn das Grundöl schon aggressiv ist, bin ich nicht sicher, ob man mit Weichmachern noch alles retten kann. Daher ist ein neutrales Grundöl schon wünschenswert.

Zitat:

Original geschrieben von Jan0815

Wie entstand die Diskussion nochmal?:D

Ich glaub ich weiss es noch. ;)

"PAOs schrumpfen Dichtungen" oder so ähnlich. Wobei sie's wohl eben nicht tun, aber eben auch nichts dagegen tun.

Zitat:

Original geschrieben von Jan0815

Wobei, wenn das Grundöl schon aggressiv ist, bin ich nicht sicher, ob man mit Weichmachern noch alles retten kann. Daher ist ein neutrales Grundöl schon wünschenswert.

Yep.

am 25. September 2014 um 18:50

Zitat:

Original geschrieben von christians

Richtig.

PAO sind tendenziell zu neutral.

D.h. vorhandene Weichmacher gehen verloren und werden nicht durch Anteile aus dem Öl ersetzt.

.

.

Konnte mich wieder erinnern, hatte doch mal eine Vorlesung beim Nagdi.

Gruß

http://books.google.de/books?...

am 25. September 2014 um 19:36

Zitat:

Original geschrieben von Provaider

War PAO tendenziell nicht ein Dichtungsqueller und Ester ein Schrumpfer?

.

Siehe dazu in den Beiträgen von Sterndoktor

M1 hat als Dichtungsqueller Ester im Stellöl.

Gruß

Commander Powell

Zitat:

Original geschrieben von jueppken

Hallo, mir ist kürzlich im Ölregal eines Auto-Zubehörladens wieder aufgefallen, daß dort einmal der Mos2 - Ölzusatz und auch das bereits fertig aufgemischte Öl von Liqui Moly nach wie vor angeboten werden...

...wer aus diesem Forum auch heute noch den Zusatz oder das fertige Öl einfüllt und welche Erfahrungen damit gemacht wurden/werden.

Hi,

ich nehme den Zusatz gerne für den Kolbenkompressor. Der Kompressor hat lange standzeiten und der erste Start nach langen pausen hörte sich immer recht "Mechanisch" an. Seit ich den MoS²-Zusatz verwende läuft der Kompressor ab Start ruhig. Scheint dort was zu bringen.

Viele Grüße, Alex

Zitat:

Original geschrieben von Laurin-2008

Zitat:

Original geschrieben von Provaider

War PAO tendenziell nicht ein Dichtungsqueller und Ester ein Schrumpfer?

.

Siehe dazu in den Beiträgen von Sterndoktor

M1 hat als Dichtungsqueller Ester im Stellöl.

Gruß

Commander Powell

Die liegen aber schon lange zurück ;)

Aber meine frage wurde ja quasi sofort beantwortet, aber danke das du nochmal ein Fachbuch zitiert hast.

Jetzt haben wir das wissen wieder aufgefrischt.

Weiß jemand wie lange Freigaben ihre Gültigkeit besitzen? Laufen die automatisch aus und müssen die innerhalb einer Zeit erneuert werden?

Mit fiel folgendes auf:

In der Bedienungsanleitung eines Peugeot 207CC in unserem Familienklan wird das Motorenöl unter anderem Total Quartz 9000 Energy 0W-30 empfohlen und erweckt auch den Eindruck, dass es eine Peugeot-Freigabe beinhaltet, da in der gleichen Spalte die Freigabenr. PSA B71 2296 steht (siehe Bild 1). Die Händler sprechen auch immer von einem echten freigegeben Motorenöl für den 207CC.

Als ich nun im Total Datenblatt bezüglich Ölwerte etwas nachschauen wollte, suchte ich vergeblich nach der Freigabe von Peugeot und fand nur eine Freigabe von MB und VW (siehe Bild 2) Was ist da Los? Wieso stimmen die Angaben der Bedienungsanleitung nicht mit dem Total Datenblatt überein?

01-auszug-bedienungsanleitung-207cc-2-variante
02-total-quartz-9000-energy-0w-30-datenblatt-2014-01

Das Öl hatte mal bis vor ein paar Jahren die B71 2296 Freigabe aber jetzt wohl doch nicht mehr. Kann man aber wahrscheinlich genau so weiter verwenden :D

Was ihr macht hier tatsächlich noch Ölwechsel???

http://www.youtube.com/watch?v=3G1nmhSZvN0

Bitte, bitte nicht schon wieder, man kann es nicht mehr sehen ...........

Zitat:

Original geschrieben von Detta56

Was ihr macht hier tatsächlich noch Ölwechsel???

http://www.youtube.com/watch?v=3G1nmhSZvN0

Ja siehst du währst du hier weiter im thema drine wüsstet du was für ein Unsinn da erzählt wird .

am 26. September 2014 um 6:16

Zitat:

Original geschrieben von Goldhuhn

 

In der Bedienungsanleitung eines Peugeot 207CC in unserem Familienklan wird das Motorenöl unter anderem Total Quartz 9000 Energy 0W-30 empfohlen und erweckt auch den Eindruck, dass es eine Peugeot-Freigabe beinhaltet, da in der gleichen Spalte die Freigabenr. PSA B71 2296 steht (siehe Bild 1). Die Händler sprechen auch immer von einem echten freigegeben Motorenöl für den 207CC.

Als ich nun im Total Datenblatt bezüglich Ölwerte etwas nachschauen wollte, suchte ich vergeblich nach der Freigabe von Peugeot und fand nur eine Freigabe von MB und VW (siehe Bild 2) Was ist da Los? Wieso stimmen die Angaben der Bedienungsanleitung nicht mit dem Total Datenblatt überein?

.

 

Da keine Angabe zum Motor und Baujahr siehe

http://total-dnk.lubricantadvisor.com/default.aspx?lang=eng&br=total

Marktaufteilung,

neben vielen anderen Freigaben hat Total viele PSA-Freigaben lizenziert.

Elf bedient mehr den Bereich Renault.

Freigaben, werden der motorischen Entwicklung u.a. dem zulässigen (Euro) Abgas angepasst

Die Einführung der Freigabe war 2009,

nun ist die Freigabe PSA B71 2296-2013 mit einem HighSaps Profil TBN >10 ausgelegt.

Echte Vollsyntheter, die die Freigabe PSA B71 2296 erfüllen sind sehr rar.

Das Leistungsprofil angelehnt an ACEA A3/B4 oder A5/B5,

ist somit auch mit abgesenkter HTHS-Viskosität vorgesehen.

Welche Auslegung ist vorgesehen, kraftstoffsparend oder hoher Verschleißschutz

Motoröle die die Freigabe MB 229.5 erfüllen beinhalten das PSA B71 2296 Profil.

Viskositätsgrad, ist zu beachten ob der Motor eine variable Ventilsteuerung, den empfindlichen Kettenspanner verbaut hat

http://www.peugeotboard.de/threads/43151-Motorprobleme-1-6-VTI-120-PS

Gruß

 

@Goldhuhn Die Freigaben werden vom Ölhersteller gekauft. Grundsätzlich muss dafür das Öl die Anforderung des Autoherstellers erfüllen. Legt der Ölhersteller dann noch Geld auf den Tisch, bekommt er die Freigabe, wie in deinem Fall, PSA B71 2296 auf seine Flasche zu schreiben. Wenn Total irgendwann kein Geld mehr für die Nummer bezahlt, steht sie nicht mehr auf der Flasche. Das Öl ist das Gleiche.

@Laurin-2008

Die genaueren Daten vom 207CC stehen in der Signatur.

Das ist der VTI mit der variablen Ventilsteuerung und kein Direkteinspritzer.

Wenn 2009 eine PSA B71 2296 gegeben hätte, wie kann man das Datenblatt nachprüfen? Ich konnte im Internet nirgends ein älteres Datenblatt von Total finden, was logischerweise Skepsis hervorruft. Jeder redet von einer Freigabe, es muss doch irgendwo ein Datenblatt der nicht mehr aktuellen Freigabe aus 2009 existieren. Denn ein Datenblatt aus 2010 habe ich und da ist schon die angeblich damals existierende Pseudo-Freigabe ebenfalls nicht mehr vorhanden. Wie lange existierte die Freigabe? Ein Monat? Ein Jahr?

Praxis: Kunde geht in Ölladen, will das Öl aus der Bedienungsanleitung Total 5W-40 kaufen, denn da fehlt ebenfalls eine aktuelle Peugeot-Freigabe. Da er ja seinem liebsten Kind was Gutes tun möchte und es auch vom Händler jahrelang erzählt bekommen hat, man möge unbedingt auf die Freigabe achten, schaut er auf die Ölflasche, sieht die Freigabe aller möglichen Hersteller, nur nicht die von Peugeot. Und was macht er nun? Gerade deswegen wurden doch die Freigaben eingeführt, und auch wegen dem guten Marketinggeschwätz und um für den Laien die Wahl zu vereinfachen. Nur weil die Freigabe für sagen wir mal angeblich ein Jahr existiert hat, kann man damit weiter werben, obwohl es offiziell nicht mehr draufsteht? Was soll dieses Wirrwarr? Gerade dieses Marketinggeschwätz und der nun fehlenden aktuellen Freigabe hat den Kunden noch mehr verwirrt, dann soll Peugeot und Total es lieber ganz sein lassen, wenn dabei nur halbe Sachen rauskommen.

Händler ebenfalls verwirrt:

Die Story geht jetzt erst richtig los, es ist ein Abbild von dem, was wir nun beim Händler erfahren haben.

Wirrwarr deswegen, denn die Händler blicken auch nicht mehr durch und erzählen dem Kunden genauso den Mist weiter, weswegen unsere 207CC Fahrerin völlig aufgelöst nach Hause kam und ich nun das Peugeot Öl-Gefrickel genauer angeschaut habe.

Ich habe mal den Link von Laurin-2008 aufgerufen, als Ergebnis bekam ich genau das, was ich erwartet habe, nämlich dass sich die empfohlenen Ölsorten mit den in der Bedienungsanleitung nicht übereinstimmen.

Siehe Bild1: Das ist die Bedienungsanleitung für den VTI Motor aus Bj.2007.

Bild2 ist die aktuellere Bedienungsanleitung ich nehme an ab 2009, für den gleichen 120PS VTI-Motor.

Da unser Peugeot 207CC 120PS VTI 70.000km plötzlich viel Öl verbraucht ca. 0,7-1,0L/1000km (muss noch genauer festgestellt werden),

wurde seitens der Peugeot-Werkstatt eine Motorspülung und ein Ölwechsel durchgeführt. Eingefüllt wurde 10W-40, um laut Aussage des Händlers den hohen Ölverbrauch entgegen zu wirken, wobei ich kein 10W- einfüllen würde, da es für den Kaltstart im Winter bei -15 Grad um einiges dickflüssiger ist, als ein 0W- eben wegen dieser variablen Ventilsteuerung. Wir haben es für den Sommer erst mal drin gelassen.

Geholfen hat es natürlich nicht, denn der Ölverbrauch ist immer noch zu hoch, weswegen beim erneuten Aufleuchten der Ölstandsanzeige nach vier Wochen neues Öl besorgt werden musste. Da nun ein anderer Händler in der Nähe war, wollte die CC-Fahrerin laut Vorschrift des 1.Händlers 10W-40 besorgen. Der 2.Händler meinte aber, dass das 10W-40 gar nicht für den EP-Motor 120PS VTI zugelassen sei. Seitdem ist die Verwirrung perfekt, weswegen ich mich jetzt um das Dilemma kümmere, da ihr das Öl-Gelumpe langsam zu teuer wird. Die Werkstatt-Ölpreise sind ohnehin viel zu hoch, nahezu unverschämt, man merkt es besonders, wenn das Auto neben Benzin, nun auch regelmäßig Öl verbraucht, einziger Ausweg Öl im Internet besorgen.

Nun wollte ich dennoch herausfinden, warum der 2.Händler anderer Meinung ist als der erste und die Jungs bei den Kunden für Verwirrung sorgen.

Die Lösung ist ganz einfach, es ist die verwirrende Anleitung, die den VTI 120PS Motor beinhaltet. Von den Bedienungsanleitungen gibt es zwei Versionen mit unterschiedlich zugeordneten Ölnormen. Die Händler hatten beide Recht, denn der 1.Händler hat wohl noch die Vorgaben von 2007 und der zweite aus 2009. Wie soll da der Kunde noch durchblicken, wenn Peugeot solch ein Wirrwarr verbreitet?

Anleitungswirrwarr:

Ich führe nochmal beide Versionen der Ölempfehlungen auf, da in der neueren Anleitung ein weiterer verwirrender Fehler für den Kunden und auch Händler auftaucht. Bei der Nachfrage wusste er auch keine Antwort.

Ich beziehe mich jetzt nur auf den 120PS VTI EP6 Motor. Der 1,6 VTI wird hier nicht aufgeführt, folge dessen fällt er unter Sonstige Motoren: Bild1

Total Quartz 7000 10W-40 (das ist das identische Öl was eingefüllt wurde)

Total Quartz 9000 5W-40

Total Quartz Energy 0W-30

Total Quartz Ineo ECS 5W-30

In der neueren Anleitung wird der 1,6L VTI in der gleichen Spalte wie der 1,&L TPH aufgeführt, hier sind plötzlich nur noch zwei empfohlene Sorten aufgeführt:

Total Quartz Energy 0W-30 (ohne Freigabe, weil eben nichts auf Flasche bzw. Datenblatt steht, man kann es auch Pseudo-Freigabe nennen)

Total Quartz Ineo ECS 5W-30 (mit Freigabe)

Das ist nun das Ergebnis, das auch bei den Händlern für Verwirrung sorgt, es wurde einfach was geändert, und die unterschiedlichen Baujahre zusammen gewürfelt. Weswegen der zweite Händler meinte, dass das Öl nicht für den Betrieb am 120PS VTI zugelassen sei. Soll man sich jetzt nach Anleitung halten oder nicht?

Jetzt der lustigste Teil in der Anleitung:

Es sind die widersprüchlichen Angaben in der Anleitung selbst. In einem Text wird darauf verwiesen, dass für den VTI nur Öle mit ACEA A3/B4 verwendet werden darf. Das empfohlene Total Quartz Ineo ECS 5W-30 hat aber ACEA C2 und wurde hauptsächlich für den Diesel mit Partikelfilter entwickelt.

Ersetzt C2 seit neuestem A3/B4? Die ACEA C2 ist ohnehin sehr umstritten, wegen der abgesenkten HTHS von 2,9, würde ich nicht für den VTI verwenden.

01-motoroel-bedienungsanleitung-1-variante
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