Welches Motoröl?

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Autogas verbrennt, soweit ich weiß, viel heisser als Benzin, weshalb das Öl besonders hitzestabil sein sollte.

Ich denke, wer sich einen A8 und einen 7er BMW leisten kann, wird sich am Mobil1 0W40 bestimmt nicht finanziell ruinieren - also nimm das. 😉

Viele Grüße

Marco

aral

hi,
ich habe mir den thread durchgelesen und reichlich dabei erfahren.
Leider habe ich nicht viel ( soweit ich weiß und nicht vergessen habe) über das Aral Super Tronic 0w40 erfahren. Einige schrieben etwas über klappernde Hydros. Nun aber genauer: auch und vor allem @sterndock!
Was haltet ihr von dem Öl und wer nutzt es? auch im Vergleich zu den hier viel diskutierten und gelobten Mob1 und LM / Meguin.
Danke schon mal.

Hallo Sterndoktor,

ist das erlaubt das 5-Ganggetriebe (Schaltung) eines W124 250D, EZ. 10.95, Motor OM605 mit „Liqui Moly ATF III“ zu befüllen, wenn ja, darf ich dabei die ganze Tube (80g) Liqui Moly GEARPROTECT zusetzen oder nicht mehr als 50g, da 1,3L Füllmenge?

Gruß

Moinsen,

wollt mal fragen was für öl ihr für nen Golf V Gti nehmen würdet? Und was für den Golf V Tdi.
Kann ich für beide das Mobil1 0W40 nehmen?

mfg

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Hallo zusammen,

ok das habe ich nicht gewusst, hatte mir gedacht das Öl sei vielleicht von Meguin aber z.b. mit weniger additiven um Preis zu drücken.

nochmals zum f23 transaxel von opel:

du hast hier einem mal für den Speedster 2.0 Turbo mit chip und irgendwas deftiges an newtonmeter ein spezielles kroon oil empfohlen...

doch leider krieg ich das hier überhaupt nicht in der schweiz, schon der name kroonoil spuckt mir hier nichts aus...

das problem:

das f23 wird von mir neu anstatt mit 240 nm ( leistungsprüfstand 252 nm ) neu mit 319nm belastet ( auch geprüft ) und das opel öl was drinne war, habs selber gesehen war ein atf öl es war rötlich und roch nach atf ( kenne das sehr gut von meinem amerikanischen wagen ) nun habe ich bei castrol nachgeschaut:

Wenn ich meinen Wagen eingebe beim Produktsuche kommt: Spezial öl und keine Empfehlung

wenn ich z.b. Zafira Opc mache ( der das gleiche Getriebe drinne hat aber mit anderer übersetzung d.h. ich hab die längere übersetzung ) sagt er mir:

Castrol Smx-S SAE 75W85 nun dachte ich mir:

wenn die das für alle übrigen f23 empfehlen dann ist das für meinen nicht falsch....

hatte probleme wenns kalt war und bei etwas höheren umdrehungen sauber zu schalten..

nun habe ich aber das folgende öl drinnen:

Motul Gear 300 SAE 75W90 Api Gl5 das soll gut sein, laut einem tuner namens delta motor

was meinst du zu der sache? meiner meinung nach ists sicher besser als das originale was drinne war...

falls du anderer meinung bist bitte sagen, du hast mir hier schon so viel geholfen dass ich mich komplett an deine anweisungen halte :-) bedenke bitte das Getriebe wird ordentlich belastet

grüsse euch

Zitat:

Original geschrieben von fdf


was für öl ihr für nen Golf V Gti nehmen würdet? Und was für den Golf V Tdi.
Kann ich für beide das Mobil1 0W40 nehmen?

Wenn es Porsche/AMG vom Werk aus in ALLE Motoren kippen, außer in den V10 GT/SLR, dann wird es wohl Deinem Ver GTI nicht schaden.

Edit: Dann natürlich aber kein LL-Service fahren!
s. auch diese pdf-Datei

Gruß

@Sterndocktor - Ford Öl A1/B1 und DIN 51511

Hallo Sterndocktor,

ich habe Deine Ausführungen zu A1/B1 und dem HTHS von 2.9 gelesen.

An verschiedenen Stellen fand ich jetzt den Verweis auf SAE J 300, DIN 51511 die ich so interpretiere, dass auch ein 0w40, 5w40 un 10w40 bei 150°C einen HTHS von 2.9 hat (SJ ÖL).

Kannst Du mir dazu genaueres sagen?!

Danke für Info

Gruß Martin

Brauch mal 4 Seitenangaben 😁

Mobil 5W50
Castrol 10W60 RS - ja ich weiß das taugt nix, aber wieso genau
Castrol 10W60 TWS - soll besser sein?!

Selenia Racing 10W60, wurde das schon irgendwo durch diskutiert? 🙂

Ca. Seitenangaben würden mir reichen oder kann man hier irgendwie suchen?

Sicher wissen das die Leute hier, auf welcher der 310 Seiten was steht und können es Dir aus dem Stegreif sagen. 🙄

Ja, es gibt eine Suchfunktion: Jede Seite einzeln aufrufen und mit der Stichwortsuche des Webbrowsers durchforsten. Das habe ich selbst schon mit Erfolg durchgezogen und scheint derzeit die schnellste Möglichkeit zu sein, hier an Infos heran zu kommen. 🙂

Viele Grüße

Marco

naja man kann die suchfunktion auf motorforum konzentrieren.Dann wird man vorzugsweise eh posts aus diesem Fred finden.

Re: @Sterndocktor - Ford Öl A1/B1 und DIN 51511

Zitat:

Original geschrieben von der.bazi


An verschiedenen Stellen fand ich jetzt den Verweis auf SAE J 300, DIN 51511 die ich so interpretiere, dass auch ein 0w40, 5w40 un 10w40 bei 150°C einen HTHS von 2.9 hat (SJ ÖL).

XW-40er mit HTHS UNTER 3,5 gibts am Markt schon mal überhaupt keine!

Außerdem enthalten (wie schon unzählige Male geschr.) unsere (europäischen) ACEA-Normen auch eine Mindest-Anforderung was den HTHS betrifft . Die amerikanischen API-Normen interessieren uns hierzulande schon mal überhaupt nicht! Und was den HTHS betrifft, so interessiert uns da auch die amerikanische SAE nicht!

Also zum wirklich allerletzten Mal:

Bei der ACEA A1/B1 gilt beim HTHS min. 2,9 u. wenns ein XW-20er ist, dann muß der sogar nur min. 2,6 betragen. Typische A1/B1-Öle am Markt sind eben diese Ford-Öle. Das sind fast ausnahmslos 5W-30er mit einem auf 3,0 abgesenkten HTHS. Ein XW-20er kann alleine schon deshalb nur in A1/B1 eingestuft werden, weil bei denen der HTHS i. d. R. nicht einmal 2,9 beträgt. Min 2,6 muß der aber auch bei so einem sein. Und wenn sogar noch unter 2,6, dann kann es nicht einmal nach A1/B1 eingestuft werden - bekommt dann also überhaupt keine ACEA-Einstufung.

Bei einer Einstufung nach A5/B5 handelt es sich immer um qualitativ hochwertigere 0/5W-30er mit abgesenktem HTHS, der min. 2,9 betragen muß und in der Praxis bei denen immer bei 3,0 liegt. Z. B. die VW-LL II-Öle, also die nach 503 00, 506 00 u. 506 01, sind typische A5/B5-0W-30er.

Und bei Ölen mit A3/B3/B4 muß der HTHS eben min. 3,5 betragen. Auch wenn es sich um ein 0/5W-30er handelt. Das sind solche 0/5W-30er, welche auch eine MB- und/oder BMW LL-01 o. -04- o. VW 503 01- o. 504 00 / 507 00-Freig. haben.

Oder anders gesagt: Ein 0W-30er o. 5W-30er bei dem der HTHS UNTER 3,5 liegt, hat weder ein A3/B3/B4-Profil, noch könnte es eine der o. g. Firmen-Freig. haben! Und bei den XW-40ern am Markt, liegt (wie schon geschr.) der HTHS eh IMMER bei min. 3,5 - jedenfalls ist mir keins bekannt, wo das anders wäre.

EDIT: Hatte ich vergessen. Und was die neuen C-Profile betrifft (also für die Öle mit niedrigeren SAPS-Limits) so sieht es hier, was den HTHS betrifft, folgendermaßen aus.

C1 = min. 2,9 bis max. unter 3,5 (= für Ford)
C2 = min. 2,9 bis max. unter 3,5 (= z. B. für Renault)
C3 = min. 3,5 (= für MB u. BMW)

Also einfach auf die ACEA-Normen auf der Öl-Dose achten (oder noch besser auf die Firmen-Freig.). Steht da A3/B3 o. A3/B4 drauf, dann handelt es sich ganz sicher um ein Öl, bei dem der HTHS MIN 3,5 mPas beträgt - EGAL welche Visko-Klasse da drauf steht.

Das waren ebenfalls alles Dinge, welche ich in diesem u. auch in anderen Threads in MT schon mehrfach erklärt habe.

Jan hatte noch gefragt, ob es irgendwann auch ein MinusW-XX geben würde:

0W ist KEIN Bereich der von hier bis da geht, sondern ist der nur nach oben begrenzt, was die dynamische Visko betrifft. Und zwar darf die bei minus 35° C MAX 6.200 mPas betragen. Und der Wert für die Pumpbarkeit darf bei minus 40° 60.000 nicht überschreiten.

Nach unten ist das aber völlig offen. Ein 0W-XX kann bei minus 35° auch statt z. B. 5.000 nur 2.000 haben. Da bei Motorenölen der max. machbare VI derzeit allerdings bei 190 liegt, reicht es ab einem bestimmten Punkt dann halt NICHT mehr aus, dass es gleichzeitig auch ein "40er" also ein 0W-40 ist. Und geht man bei den Minusgraden noch weiter runter, dann ist es halt ab einem bestimmten Punkt selbst mit einem VI von 190 auch kein 0W-30er mehr sondern nur noch ein 0W-20er, usw.

Sehr deutlich unter den o. g. Grenzpunkt zu gehen, macht aber natürlich nur dann Sinn, wenn es sich um ein Spezialöl für extrem kaltes Klima handelt. Z. B. für Fahrzeuge der Forscher am Polarkreis. Hierzulande brauchts das aber logischerweise nicht. Mit dem 0W-40er M1 z. B. kann der Anlasser den Motor auch bei minus 35° noch gut durchdrehen und die Pumpe saugt da auch noch keine Luft an. Höchstens die Batterie könnte da schlapp machen.

Was die MB 229.51 u. die BMW LL-04 betrifft: Diese BMW-Norm entspricht ziemlich genau unserer 229.31 (genau wie die BMW LL-01 unserer 229.3 entspricht). Oder anders gesagt: Ein Öl welches die Anf. der 229.51 erfüllt, bekommt auch eine BMW LL-04, weil es diese Anf. deutlich übertrifft. Und anders herum, wenn es die Anford. der LL-04 nur gerade so erfüllt, dann reicht es höchstens auch für unsere 229.31.

Habe ich hier auch schon mal etwas näher erklärt. Für weiteres deshalb einfach suchen.

Öle mit 229.51 gits am Markt deshalb noch nicht viele, weil diese Norm noch relativ neu ist. Folgende haben bereits eine Freig. erhalten:

1. TITAN GT1 SAE 5W-30 von Fuchs Petrolub (= unser 229.51er Werksöl)

2. Die neue (also zweite u. nochmal geänderte) Formulierung vom 0W-40er "SuperTronic low SAPS" v. Aral.

3. Die neue (ebenfalls zweite u. ebenfalls geänderte) Formulierung vom 5W-30er "Mobil 1 ESP-Formula

4. Das (ebenfalls nochmal etwas geänderte) 0W-30er "Formula SLX Turbo Diesel" von Castrol (bei dem weiß ich allerdings nicht, ob die Freigabe Castrol schon schrifftlich vorliegt)

Aber ACHTUNG: Alle genannten Öle hatten anfangs nur die 229.31 erfüllt. Die meisten Gebinde der genannten Öle, welche bereits im Handel herum stehen, dürften noch die ERSTEN Formulierungen sein, welche nur die 229.31 erfüllen. Bei einer Aral-Tanke habe kürzlich extra mal nachgeschaut. Da standen rechts im Regal schon die neuen, wo auch schon auf den Dosen die 229.51 mit drauf stand. Und links davon im gleichen Regal noch die ersten, welche nur eine 229.31 haben.

Und NEIN, der Inhalt ist NICHT der gleiche!

Noch etwas generelles zum Betrieb mit Erdgas o. Flüssiggas: Generell gelten hier einmal die gleichen Anforderungen wie beim Benzinbetrieb. Nur dass hier halt die Punkte Temperaturstabilität, Verdampfungsverlust u. Sauberkeit nochmal wichtiger sind.

Das Problem sind hier vor allem die Brennräume, Kolbenböden, Ein- u. Auslaßventile u. auch der Ringbereich an den Kolben. Dass man hier kein einfaches Öl verwenden kann, wenn es nicht schon nach kurzer Zeit zu Problemen kommen soll, versteht sich von selbst.

Das Öl sollte möglichst wenig Ablagerungen u. auch Asche hinterlassen. Durch den Gasbetrieb kommt es zu noch höheren Verbrennungstemp, wodurch das Öl an den Zylinderwänden noch stärker zum Verdampfen neigt. Und die Einlaßventile können hier nicht vom Benzin (bzw. den darin enthaltenen Reinigungs-Additiven) abgewaschen werden.

Würde hier nichts anderes als ein wirklich hochwertiges Synthetik-Öl werwenden, welches den Motor insges. sehr gut sauber hält. Öle mit einer 229.51 sind auch sehr gut für den Gasbetrieb geeignet.

Grüße

P. S. @swissdriver: Getriebeöl-Frage werde ich demnächst im "Getriebeöl-Thread" beantworten.

Und dass für die älteren MB-Synchrongetriebe ein gutes ATF III optimal ist, kann man dort bereits nachlesen!

Servus Sterndocktor,

was sind eigentlich die wichtigsten Anforderungen an ein Öl die es erfüllen muß, um zur ACEA A3/B3 Freigabe auch noch eine Firmenfreigabe von Mercedes Benz oder BMW zu bekommen (229.31 229.51 LL01 LL04) ?

Ich bin mir nicht sicher ob die Frage nicht den Rahmen sprengt, da ich mich erinnern kann das du mal geschrieben hast daß das Öl hier 50 oder mehr zusätzliche Anforderungen erfüllen muß, vielleicht kann man ja nur die wichtigsten Punkte kurz nennen.

Viele Grüße
Stefan

besonders @ ramair und FLCL :

hier muß ich doch nochmal deutlich widersprechen:

Wer´s nicht glaubt, sollte seine Karosse am 6.März nach Heilbronn "schwingen".
Dort wird ab 19:10 im Hotel Kastell die Zerreissprobe auf ´ner unbestechlichen Maschine gemacht.

Euer so hoch gelobtes Öl muß dabei leider im "Kampf gegen MOTONOVA" jämmerlich den kürzeren ziehen! 🙁

Das ist keine Übertreibung sondern Tatsache.

Wer´s genau wissen will ist hiermit eingeladen. Selbstverständlich KOSTENLOS UND UNVERBINDLICH.😎

Ihr könnt dann selbst entscheiden ob ihr beim Rückweg (über die Autobahn) nicht doch lieber ein Fläschchen Motonova mitnehmt. Und sei es nur um bald eine höhere Endgeschwindigkeit zu erreichen.🙂

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