Welches Fahrzeug für Vielfahrer?
Aufgrund einer ungünstigen beruflichen Wendung werde ich wohl in den nächsten 4 Jahren etwa 50.000 Kilometer im Jahr fahren, wobei sich die Fahrleistung größtenteils aus Autobahnstrecken von etwa 100 Kilometern ergibt. . Zu diesem Zweck suche ich nun ein Fahrzeug, da ich mir bisher ein Auto mit meiner Lebensgefährtin geteilt habe, was aber als Benziner für die hohe Fahrleistung nicht in Frage kommt. Als Budget stehen für den Autokauf maximal 20.000€ zur Verfügung.
Bei der Fahrzeugwahl kommen sowohl Neuwagen, Werkwagen als auch Gebrauchtwagen in Frage. Auch bei der Marke bin ich offen. Wichtig sind natürlich einmal der Komfort, aber auch günstige Unterhaltskosten. Als Antriebskonzept hatte ich einen Diesel im Sinn, wäre am auch LPG oder CNG nicht abgeneigt, solange es Fahrzeuge sind, die von Werk umgerüstet sind, da ich mir den Stress mit dem Umrüsten nicht unbedingt antun will. Wichtig zu erwähnen wäre noch, dass ich in der Regel allein fahre und auch selten etwas transportiere, sodass ein Kombi nicht unbedingt nötig wäre.
Ich gehe nun regelrecht unter in den verschiedenen Fahrzeugmöglichkeiten. Da sich in diesem Forum sicherlich einige Vielfahrer tummeln, möchte ich das Forum nutzen, um einige Tipps zu bekommen, welches Auto sich für mich am besten eignen würde, sowohl in Bezug auf Komfort, die Unterhaltskosten als auch die Zuverlässigkeit, da das Auto ja mindestens 4 Jahre und 200.000km halten soll. Letztendlich stellt sich mir auch die Frage, was zu diesem Zweck allgemein besser geeignet ist, ein Neuwagen, ein Jahreswagen oder halt ein etwas älteres Exemplar, wie z.B. ein Leasingrückläufer?
Beste Antwort im Thema
Hallo!
Wir haben im Unternehmen einige VW und Audi TDI sowie Ford TDCI. Meine Laufleistung liegt hochgerechnet bei ca. 80.000 Km p.a.
Aktuell fahre ich einen Audi A4 1.9 TDI von 2005. Er stand einige Zeit und hat momentan 124.000 Km gelaufen. Das Auto läuft gut, die Reparaturen beschränken sich auf Verschleißteile und Dinge wie Fensterheber und Xenon-Lampen. Einige Passat 2.0 TDI bei uns haben 190.000 Km gelaufen, bevor sie ausgetauscht werden. Hier ist dann bei ausnahmslos allen Fahrzeugen mindestens der 2. Turbolader verbaut.
Das liegt aber wohl auch an der schonungslosen Fahrweise.
Die Fords machen etwas mehr Sorgen, halten aber generell auch sehr gut durch.
Ein normaler Fahrer, der das Fahrzeug nicht 700 Km am Tag mit Vollgas quält, dürfte kaum mechanische Probleme mit einem neuen aktuellen TDI der mittleren Leistungsklasse haben.
Bei Deinem Budget würde ich einen VW Golf mit Tageszulassung oder Kurzzulassung mit 0 - 3.000 Km kaufen.
Als Motorisierung kommt eigentlich nur ein Diesel in Frage, ich würde die mittlere Leistungsstufe wählen. Den am höchsten gezüchteten Motor würde ich aus Haltbarkeitsgründen nicht wählen.
Vielleicht findest Du einen 1.6 TDI Blue Motion Comfortline als Vorführwagen. Neu dürfte ein solches Auto mit einer einigermassen brauchbaren Ausstattung bei 25.000 Eur liegen. Somit solltest Du dann mit 20 K Eur hinkommen.
Probiere die Sitze der verschiedenen Ausstattungslinien durch.
Für den Passat, der nun den A4 ersetzen wird, habe ich die Comfortline gewählt. Sehr bequem, straff, aber wenig Seitenhalt. letzteres brauche ich auch nicht, da ich keine Rennen fahre.
Von Kleinwagen rate ich kategorisch ab, sie sind auf Dauer für die Langstrecke allein schon aufgrund Geräuschdämmung und Fahrkomfort nicht geeignet. Klar, ein 25-jähriger spult mit solch einem auto schon mal 800 Km auf einer Urlaubsreise ab und steigt ohne einen Bandscheibenvorfall aus.
Wer jedoch nach der Autofahrt noch arbeiten muss, sollte mindestens die Golf-Klasse wählen.
200.000 Km sind heute bei vernünftiger Wartung und Fahrweise absolut kein Problem mehr. Mit Produkten, die dafür gedacht sind, und dazu zähle ich die VW TDIs, ist das zudem noch recht wirtschaftlich möglich. 300.000 Km sind mechanisch drin. Das Problem werden eher die gelangweilten EU-Bürokraten mit ihren Abgaslimits sein, die 6 Jahre alte, super hochwertige Audi TDIs zu wirtschaftlichen Totalschäden abstempeln.
Meinen Privatwagen, einen Volvo XC 90 Benziner, kalkuliere ich für 250.000 Km. Aktuell hat er 110.000 Km gelaufen und sieht aus wie neu, ist technisch einwandfrei, kostet allerdings locker 1.000 Eur im Jahr in der Werkstatt. Zugegeben treibe ich diesbzgl. auch einen großen Aufwand, meine fahrzeuge sind immer technisch perfekt und sofort uneingeschränkt einsatzbereit. Das ist eben die Kehrseite der modernen und schweren High-Tech-Autos.
Aber mein Job erfordert es, vielleicht bekomme ich in 2 min. einen Anruf und fahre dann 1.200 Km. Mit VW und Volvo geht das.
Sieh Dir ruhig auch mal die Ford Focus und die Opel Astra an.
Alles andere in dieser Klasse, v.a. die hier auch empfohlenen Hybridautos, wären mir bei einer höheren Laufleistung wie Du sie fährst, in Bezug auf das Reparaturkostenrisiko zu gefährlich oder bringen keinen Kostenvorteil beim Spritverbrauch, da hauptsächlich Autobahn gefahren wird.
Der ebenfalls empfohlene Mercedes E 220 CDI ist für Deine Zwecke viel zu teuer. Für 20 kEur hat er bereits 70-80 TKm gelaufen und spätestens bei der 120.000 Km-Inspektion kostet meiner Erfahrung nach jedes Auto richtig geld. V.a. die großen. Das war bei meinem Mercedes E 320 CDI und dem E 270 CDI, auch ein 211er, der Fall, genauso wie beim BMW 530d, dem aktuellen A4 und einem früheren Mercedes S. Der Volvo kostete schon bei 90.000 Km viel.
Möglicherweise fällt auf, dass ich viel Taxi-Technik fuhr. Und das tat ich schonend. Trotzdem waren die Autos teuer.
Halte also Dein Geld zusammen und kaufe ein möglichst neues Auto wie eben einen Golf TDI.
Gruß,
M.
39 Antworten
Zu Punkt 1 und 2 wirst du dir letztendlich selbst eine Meinung bilden müssen, was dir zusagt.
Bei Punkt 3 würde ich die aktuelle Preissituation bei den Neuwagen nutzen.
Punkt 4 hängt von deinem Schnelligkeitsbedürfnis ab... 😉
Hi,
gebe mal als Vielfahrer meinen Senf dazu:
1. frz. Wagen kannst Du genauso bedenkenlos nehmen wie Deutsche. Sehe das bei uns in der Firma in der wir viele unterschiedliche Modelle im Einsatz haben.
2. Wichtig auf langen Strecken sind Fahrkomfort und Fahrkomfort und Fahrkomfort. Hier haben die Deutschen ein gemeinsames Problem: sie sind zu hart (manche behaupten "sportlich"😉 ausgelegt. Das geht auf Dauer auf die Knochen.. auch wenn es manche nicht hören wollen. Fragt mal einen guten Orthopäden.
Ich fahre aktuell einen Renault Scénic 2l dCi mit jetzt 110tkm in 18 Monaten. Die Karre ist wie Neu - nix knarzt und die WS hat er nur zu den Inspektionen gesehen. Spritverbrauch ist errechnet über die Distanz bei knapp 6,5l/100 und der Reifenverbrauch minimal (wechsle demnächst zum erstenmal die SR vorne aus - werden dann so 70+tkm runter haben).
Was bei einem Auto dieser Klasse für Langstrecken besonders angenehm ist, ist die Sitzposition. Ich empfinde die erhöhte Position weit weniger anstrengend als die Flache. Bin jedesmal froh wenn ich aus A4/Passat und Co wieder in meinen Scénic umsteigen kann.
Hallo!
ad 1: Octavia und Golf nehmen sich wohl nicht viel. Ein freund von mir fährt einen RS 170 PS TDi. Den empfand ich als dem Golf Mietwagen, welchen ich letztens fuhr, weitgehend gleichwertig.
Völlig o.k. für längere Strecken sind beide, wenn gleich ich persönlich(!!), wie ich ja schrieb, lieber ein größeres Auto fahre.
ad 2: der Unterschied auf der Autobahn ist schon vorhanden. Die Frage ist, wie groß er wirklich ist. Das musst Du für Dich selbst bewerten. Ich persönlich(!) finde, dass man auch mit einem Golf, für den man die für sich am besten pasenden Sitze auswählt, wunderbar sehr weite Strecken fahren kann.
ad 3: ich empfehle Dir, ein möglichst neues Auto kaufen. Schrieb ich ja bereits. Das Risiko ist einfach am geringsten.
ad 4: aus der Komfort-Perspektive ist etwas mehr Leistung schon ganz bequem. Ich komme jedoch mit dem 110 PS TDI im Audi A4 auch ganz gut klar. In der Endgeschwindigkeit ist der Unterschied z.B. zwischen dem A4 1.9 TDI und dem Passt 2.0 TDI 140 vernachlässigbar. Ich würde, wenn es ein Wagen aus dem VW Konzern werden soll, die modernste Maschine nehmen. Das ist der 2.0 TDI 140 mit Common-Rail-Einspritzung bei einem Jahreswagen. Neuerdings gibt es 1.6 TDI-Motoren mit CR. Die laufen sicherlich noch sparsamer. Um die 140 PS reichen leicht aus, um einen Golf, Passat oder einen Skoda Octavia sehr zügig auf der Autobahn bewegen zu können.
Zum Thema Jaguar möchte ich noch etwas loswerden: einen S-Type V8 fuhr ich mal als Firmenwagen. Ich habe noch kein schlimmeres Auto gefahren. Auf 120.000 Km 3 Getriebe, 4 Navigationsrechner, 3 Bremsscheiben-Sätze und 2 Zylinderkopfdichtungen. Das Auto wurde völlig vernünftig gefahren. Keine hohen Drehzahlen im kalten Zustand, keine Vollgasorgien, 90% Langstrecke. Dazu kamen reihenweise Elektronikdefekte und Kleinkram. Unbedingt die Finger von Jaguar oder auch voll ausgestatteten Fords lassen. Das ganze Spielzeug hält bei denen nicht. Der jaguar wurde nach 10 Tagen auf dem Parkplatz am Flughafen Bologna noch nicht einmal aufgebrochen, geschweige denn gestohlen. Das sagt eigentlich alles...
Zum Thema Fahrkomfort: es stimmt, dass viele deutsche Autos sehr hart gefedert sind. Ich würde daher keine Sportfahrwerke oder Niederquerschnitts-/Breitreifen wählen.
Die auf Komfort getrimmten Ausstattungslinien sind völlig o.k.
Ein französisches Auto würde ich aus diesem Grund jedenfalls nicht wählen, denn ich persönlich fahre lieber etwas straffer gefedert, bleibe dafür aber in der Spur (Stichwort: Peugeot 407, s.o.).
Aber bis hierhin ist das noch reine Geschmackssache.
Zum Renault Megane: Diese Autos leiden reihenweise nach 2-3 Jahren unter diversen Ausfällen von Elektronikkomponenten und Kleinkram wie Sitzverstellungen und anderen nervigen Details. 110 TKm in 18 Monaten wie im Beispiel genannt sind zwar viel, aber hier geht es um 200.000 Km in 4 Jahren und den Bedarf an einem zumindest minimalen Restwert, da Privatkauf.
Das ist ein etwas anderes Anforderungsprofil als ein Firmenfahrzeug, das ohne Rücksicht auf Kosten regelmässig gewartet wird und ggf. nach 2 Jahren zurückgeht, wenn die verienbarten Kilometer erreicht sind.
Nach 2,5 Jahren kann den TE dieses Modell richtig Geld und Ärger kosten, da er sich den Luxus eines Austausches nach dieser Zeit wohl eher nicht leisten kann.
Diese Autos sind einfach mit einem VW oder Skoda nicht zu vergleichen. Etwas komfortabler bzw. weicher sind sie. Aber im Vergleich eben einfach billig zusammegehauen und für längere Zeit nur für frankophile, leidensfähige Autofahrer ohne große Affinität zu Technik geeignet.
Nicht umsonst heisst "megane" auf Japanisch "Brille"... ;-)
Erwähnen möchte ich noch, dass ich generell nichts gegen französische Autos habe und absolut kein VW-Fan bin. Ich trage keine Markenbrille, habe beruflich wie privat schon die verschiedensten Fabrikate gefahren.
Wer weniger fährt, meist in der Stadt oder auf der Landstraße unterwegs ist und ein bequemes, praktisches Fahrzeug sucht, findet v.a. bei Peugeot eine breite Palette an sehr attraktiven Modellen.
Für den TE hier sehe ich jedoch sinnvolle Alternativen nur bei den erklärten Langstreckenfahrzeugen. und das sind die TDIs von VW und Audi.
Hätte er ein Budget von 40.000 Eur, hätte ich einen Mercedes C 220 CDI empfohlen. Ein preiswerteres Auto für hohe Fahrleistungen, mit dem man ggf. auch 200.000 Km im Jahr fahren kann, scheint es mir aktuell auf dem markt nicht zu geben. Aber das ist ja hier nicht das Thema.
Gruß,
M.
Zitat:
Original geschrieben von FellowEngineer
Vielen Dank für die vielen Antworten. Ein wenig habe ich inzwischen die Auswahl bereits eingeschränkt. Kleinwagen oder Smarts kommen für mich, seien sie noch so günstig im Unterhalt, nicht in Frage, da leiden Sicherheit und Fahrkomfort zu sehr. Auch wenn die obere Mittelklasse mit 5er BMW und den anderen Alternativen wirklich sehr komfortable Autos bietet, muss ich an der Stelle einfach die Kostenbremse ziehen. Letztendlich wird die Wahl also zwischen der Kompaktklasse und der Mittelklasse fallen. Beim Antriebskonzept habe ich mich für einen Diesel entschieden. Der Prius würde daher auch ausfallen.1. Es wurde mehrmals der Oktavia vorgeschlagen. Ist der komfortabler zu fahren als ein Golf, Focus oder Astra? Letztendlich ist die Karosserie ja auf dem Golf basiert. Im Vergleich zu letzterem sind aber die Unterhaltskosten etwas höher. (laut ADAC Kostenrechner)
2. Würde ihr letztlich in die Kompaktklasse oder die Mittelklasse vorziehen?
Merkt man den längeren Radstand und die größere Karosserie deutlich auf der BAB oder bietet die Kompaktklasse ähnliches, aber dann mit mehr Komfortausstattung für den gleichen Preis?3. Würdet ihr letztendlich einen Neuwagen oder Jahreswagen mit wenig Kilometern gegenüber einen 3 Jahre alten Fahrzeug mit etwa 60.000km vorziehen?
4. Welcher Motor macht am meisten Sinn, die üblichen 110PS Diesel oder doch eher die 140PS Variante, die es ja beide bei fast allen Herstellern gibt?
Zitat:
Original geschrieben von FellowEngineer
3. Würdet ihr letztendlich einen Neuwagen oder Jahreswagen mit wenig Kilometern gegenüber einen 3 Jahre alten Fahrzeug mit etwa 60.000km vorziehen?
Da du den Wagen 4 Jahre und gut 200.000km fahren willst, würde ich den Neuwagen definitiv vorziehen. Er mag am Ende unterm Strich vielleicht nicht billigste Alternative gewesen sein, aber er ist auf jeden Fall die risikoärmere Alternative. Alleine die Garantie gibt einfach sicherheit.
Zitat:
Original geschrieben von matzhinrichs
Diese Autos sind einfach mit einem VW oder Skoda nicht zu vergleichen. Etwas komfortabler bzw. weicher sind sie. Aber im Vergleich eben einfach billig zusammegehauen und für längere Zeit nur für frankophile, leidensfähige Autofahrer ohne große Affinität zu Technik geeignet.
Diese uralten Märchen werden auch nicht wahrer, wenn man sie 20x wiederholt 😉
Aber stimmt, diese Autos sind für was für komfortverwöhnte Fahrer - wer kauft heute denn noch ein Auto, wo man einen Zundschlüssel braucht oder gar die Handbremse anziehen muss? 😉
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Zu 1: Also AB mässig wirst du wohl kaum einen Unterschied merken zwischen nem Z.B. Astra und einen Octavia. Kompfortabel sind beide. Mir persönlich liegt aber einfach die Fahrweise den Octavia.
Zu 2: Ganz ehrlich. Wenn du eh nur alleine unterwegs bist würde ich vielleicht sogar zu nem Kleinwagen mit entsprechendem Diesel tendieren. Wozu den Mehrpreis ausgeben wenn man den Platz garnicht braucht. Kleiner bedeutet billiger in der Anschaffung, billiger im Unterhalt und bei gleicher Maschine bessere Fahrleistungen. Soviel sind dann 50000 Km auch nicht und schon garnicht wenn man viel AB fährt.
Zu 3: Empfehlung ist ganz klar der Jahreswagen. Der erste (grosse) Wertverlust ist schon mal weg und die meisten werden auch net soviel gefahren das mit der Maschine schon was ist. Gerade Turbos sind da ja bei falscher behandlung etwas empfindlich. Beim 3 Jahre alten wagen kannste Glück aber auch Pech haben. Nur zu empfehlen wenn mdu den Vorbesitzer und seine Fahrweise kennst.
Zu 4: Mein Octi hat 110 PS und mir reichen sie. Allerdings läuft dieser auch verdammt gut. Je nachdem welche Tempo du gerne fährst ist aber ne Maschine mit paar PS mehr schon recht empfehlenswert. Beim z.B. Octi mit 105 PS TDI merkst du ganz einfach das Gewicht.
Gruss Zyclon
IMHO einer der wichtigsten Punkte: Wohlfühlfaktor!
Oder anders ausgedrückt subjektives Komfortempfinden. Mal nur ein Beispiel: Fahre aktuell einen Opel Astra (~40tkm pro Jahr) und finde die Sitze superbequem. Steige auch nach Langstrecken noch entspannt aus. Ein Kollege fährt den gleichen Wagen mit den gleichen Sitzen und kommt damit überhaupt nicht klar. Sprich der Sitz muss dir passen - oder eben das ganze Auto. Der eine mag lieber ein etwas "strafferes" Fahrverhalten, der andere steht mehr auf das "Franzosenrumgeschaukel".
Da hilft erstmal nur probesitzen/probefahren. Oft gibt es auch Komfortsitze, Rückenstützen etc. gegen Aufpreis. Bei der Fahrleistung eine überaus sinnvolle Ausgabe. 50tkm pro Jahr bedeuten nicht nur einen hohen Kostenfaktor, man verbringt schließlich auch reichlich Stunden im Auto.
Tja, neu, gebraucht oder so. Schwierig. Ok, Neuwagen mit Garantie hat was. Aber für das was z.B. ein Jahreswagen mit noch geringem Km-Stand billiger ist kann man einige Reparaturen+Leihwagen bezahlen. IMHO dürfte ein junger Gebrauchter/JaWa mit Gebrauchtwagengarantie die günstigere Variante sein. Bezüglich der Modellauswahl solltest du dich bezüglich Werkstätten im Umkreis umhören. Was nützt das tollste Auto X wenn die Werkstatt X der letzte Laden ist oder Werkstatt X zig Kilometer entfernt?
In Punkto Komfort finde ich Golf-Klasse und höher schon sinnvoll. Kleinwagen sind heute sicher erwachsene Autos, aber in Punkto Komfort ist zur höheren Klasse schon ein erheblicher Unterschied. Alleine Platzangebot und Radstand machen viel aus.
Letztlich bleibt es deine Entscheidung, ich würde wenn ich privat einen Wagen für die Fahrleistungen kaufen würde bevorzugt junge Gebrauchte in der Golf-Klasse angucken. Motortechnisch Diesel in mittlerer Motorisierung. Also weder die untermotorisierte Einstiegsvariante noch die teure Spitzenmotorisierung.
Gruß Meik
Lieber TE, wie sehen denn die 100 Autobahnkilometer aus die Du täglich zwei mal schrubben musst? Liegen die in Ballungsgebieten wo man nur im Schritttempo durchmaschieren kann oder sind die eher ländlich und frei, oder ein Mix aus beiden ?!?
Meinem direkten Vorredner stimme ich zu: Auf den persönlichen Wohlfühlfaktor kommt es an!
Es gibt Fahrer, die fühlen sich erst wohl, wenn sie in einem relativ neuen (oder teuren) Wagen sitzen, andere sind erst froh wenn ihr Wagen 4,5 ltr. Diesel verbraucht, andere wiederum erfreuen sich an der Lederausstattung usw.
Du musst Dich also schon selber fragen: "Was ist mir wichtig!"
Bedenke bitte, daß egal welches Auto Du Dir kaufst: Wenn er vier Jahre älter ist und 200tkm auf der Uhr mehr hat, ist er nicht mehr viel Wert, egal ob Neuwagen oder Gebrauchter. Daher kann es nur einen guten Rat geben: Kaufe Dir unter keinen Umständen einen Neuwagen, denn wenn der vier Jahre alt ist und 200tkm hat, man ihm seine Laufleistung deutlich ansieht, Dellen usw. dann wird auch dich dieser Wagen nicht glücklich machen weil er einfach alt und verbraucht ist.
Ich würde sogar ins andere Extrem gehen: Kauf dir eine alte Gurke für schmales Geld, die kann auch groß und geräumig sein. Und wenn die mal wirklich was hat kauf dir die nächste alte Gurke 😉
Um mal ein Auto zu nennen: VW Bora 1.9 TDI (110PS) Bj '99 100tkm 3-4 t€
Dann hast Du noch 16-17 t€ für Reperaturen, Versicherung, Steuer und so weiter.
Und wenn der mal wirklich komplett kaputt geht oder die Repa zu teuer ist, dann tuts auch nicht wirklich weh...
Schon interessant, wie unterschiedlich die Vorstellungen zu einem Vielfahrerauto sind.
Wie ich es angehen würde:
1 ) Wohlfühlfaktor. Wer soviel Zeit in einem Auto verbringt, braucht Platz (zur Seite, zum Dach, keine extrem einengenden Mittelkonsolen). Türen müssen satt schließen, der Wagen muß gut gegen Lärm gekapselt sein. Minimalausstattung; Klimaautomatik, PDC, ggf. Tempomat u. Automatik. Der Motor muß stark genug sein.
2) Kleinwagen mögen zwar besser sein als früher, die meisten scheitern trotzdem an den genannten Faktoren.
3) Golf- oder Astra sind schon langstreckentauglich, aber
4) die Mittelklasse oder die obere Mittelklasse ist defonitiv tauglicher. Und da sich derzeit alles auf Kleinwagen stürzt, sind die Preise derart im Keller, daß sich Zugreifen gebraucht lohnt.
Welche Modelle mir einfallen?
- Subaru Legacy (Diesel noch selten, LPG recht verbreitet, aber auch vergleichsweise teuer). Bei schlechter Witterung immer im Vorteil
- Opel Vectra: bis 2008 produziert, wirklich ausgereiftes Auto.
- Mazda 6
- Honda Accord
- Kia Magentis/Hyundai Sonata: wenig km, junges Baujahr, viel Ausstattung, aber wenig anfälliger teurer Schnickschnack (vgl. http://suchen.mobile.de/.../search.html?...)
- Skoda Octavia
Die deutsche Premiumklasse ist zwar bei hohen KM- Leistungen wertstabiler als die o.g. Modelle , allerdings auch mit erhöhtem Einstiegspreis. Und randvoll mit anfälligen Innovationen. Zudem: die kleineren Modelle wie 3er oder C-Klasse sindm.E. trotz großer Außenabmessungen innen recht eng geschnitten.
...und nicht vergessen, wirf mal einen Blick auf den Volvo V 50
- hervorragende Sitze mit absoluter Langstreckentauglichkeit; ich fahre ca. 30TKM pro Jahr, davon 1x wöchentlich auf der A31 Emsland - Ruhrgebiet (150 km) und zurück, und auch längere Strecken (400 - 600 km, ohne auch nur das kleinste Anzeichen von Rückenproblemen)
- sehr gutes Fahrwerk (das gleiche wie im Focus, ist nur etwas weicher abgestimmt)
- 2.0 D - Turbodiesel-Motor mit 136 PS (aus dem PSA-Motorenbaukasten); mein Verbrauch ca. 6,0 l / 100 km
- alternativ: 1.6 D mit 109 PS (auch PSA); aktuell sogar als DRIVe-Ausführung (DIN-Verbrauch 4,5 l)
Tolles Auto, tolles Design, in meinen Augen durchaus eine Alternative zum MB.
Viele Gruesse
kirschv
Guten Tag!
Betreffend der Leistung würde ich bei einem Mittelklassefahrzeug zu mindestens 100 kW (Diesel) raten, auch die Leistungsreserven des Motors tragen meiner Meinung nach maßgeblich zur Entspannung auf langen Autobahnstrecken bei.
Es ist ein erheblicher Unterschied, ob dem Fahrer nur 103 kW, oder 191kW Motorleistung zur Verfügung stehen, da der Motor im zweiten Fall auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht angestrengt wirkt, und somit die Geräuschemissionen (auch bedingt durch den 6-Zylinder Benzinmotor) deutlich niedriger ausfallen.
Gruß,
SUV-Fahrer