Welchen Motor wählen für Suzuki CELERIO?

[Sergeant999]

Ich bin kurz davor, mir einen Suzuki CELERIO zu kaufen.

Aber welchen Motor würdet ihr nehmen: Die 'normale' Ausführung mit Multipoint Einspritzung oder die Version mit variabler Ventilsteuerung (VVT) , Dualjet Einspritzung und Start/Stopp Automatik?

Dieser Ausführung hat minimal mehr Leistung und Drehmoment und soll kombiniert 3,6l verbrauchen statt 4,3l der 'normalen' Version.

Denkt ihr, dass die 0.7l Minderverbrauch auch im realen Betrieb erreichbar sind?

Macht variable Ventilsteueru (VVT) und Dualjet Einspritzung den Motor unnötig kompliziert und fehleranfällig?

Wie belastet eine Start/Stop Automatik Komponenten im Auto, z. b. den Anlasser oder die Batterie?

Danke für jede Einschätzung.

[Achsmanschette2]

Spritmonitor:

4,51 / 4,53 (eco+ oder DualJet) zu 4,81 Liter (alle Celerio)

https://www.spritmonitor.de/.../1448-Celerio.html?...

https://www.spritmonitor.de/.../1448-Celerio.html?...

https://www.spritmonitor.de/.../1448-Celerio.html?powerunit=2

Also um 0,3 Ersparnis. Aber in recht kleinen Stichproben von ein paar Autos.

 

ADAC:

https://www.adac.de/.../Suzuki_Celerio_1.0_Eco+_Club.pdf

https://www.adac.de/.../Suzuki_Celerio_1_0_Comfort.pdf

Im Ecotest ohne eco+ / mit eco+:

Stadt-/Kurzstrecke: 5,6 - 4,3

Landstraße: 4,3 - 4,3

Autobahn: 6,1 - 6,1

Gesamt: 5,0 - 4,8

Also in der Stadt um 1,3 Liter Ersparnis (maßgeblich sicherlich durch das Start-Stopp-System), aber sonst um 0,2 Liter Ersparnis.

Ergebnisse im EcoTest:

* ohne eco+: 4 Sterne, 28 Punkte für CO2, 45 Punkte für Schadstoffe (die sind ok, nur auf der Autobahn CO etwas erhöht)

Messung: Februar 2015

* mit eco+: 2 Sterne, 41 Punkte für CO2, 2 Punkte für Schadstoffe (deutlich zu viel CO)

Messung Oktober 2017

Achtung: im September 2016 hat sich das Messverfahren im ADAC ecotest geändert. Es wurde härter unter Einbezug von WLTP und RDE!

Maßnahmen eco+ im Celerio:

* Karosserie um 1 cm tiefer gelegt (andere Federn) => etwas weniger Luftwiderstand, aber auch 1cm weniger Bodenfreiheit, für dt. Verhältnisse hat er aber sowieso genug Bodenfreiheit

* Start-Stopp-System

* Motor - Kompression 12:1 statt 11:1

* VVT im Motor dazu (dann also Nockenwellenversteller, vermutlich nur an der Einlassnockenwelle)

* 2. Einspritzdüse bei der MPI pro Zylinder (DualJet)

Unklar, ob auch im Celerio:

* veränderte Getriebeübersetzungen? (der Swift mit eco+ hat das, bei eco+ sind die Gänge länger übersetzt)

* Wassergekühlte AGR als Gegenmaßnahme zur Erhöhung der Kompression, die ja die Verbrennungstemperatur erhöht

Die Verbrauchsersparnis hängt also sehr von deinem Fahrprofil ab - in der Stadt maßgeblich durch Start-Stopp (vielleicht auch die anderen Maßnahmen für Teillast) doch recht deutlich, abseits davon dann sehr geringer Unterschied.

Belastung durch Start-Stopp: die Batterietechnologie wechselt dann in der Regel auf EFB (billiger) oder AGM (leicht teurer), um die mehr Ladezyklen zu schaffen.

https://www.yuasa.de/informationen/technical/agm-efb-explained/

Muss man schauen, ob auch im Celerio.

Und der Anlasser wird konstruktorisch angepasst an die höhere Zahl von Nutzungszyklen. Ringsrum kommt ein Energiemanagement (das ist bisschen Software) dazu, das Start-Stopp deaktiviert, wenn Bedarf für den Motorlauf da ist (z.B. Klimakompressor, Servolenkung, Heizung). Das Energiemanagement rechnet auch modellhaft die Akkualterung mit.

[Sergeant999]

Hallo Grasoman,

danke für deine unfassbar ausführliche Antwort!

Was für eine Arbeit!

In der Stadt fahre ich eher weniger, das Auto wird entgegen dem konzipierten Zweck nicht als City-Car eingesetzt sondern für die Fahrt zu Arbeit. Da haben Landstraße und Autobahn den größten Anteil, Stadterkehr recht wenig.

Von daher hätte die Eco+ Variante keinen allzu großen Vorteil für mich.

Einzig der geringere CO2 Ausstoß der Eco+ Variante könnte sich irgendwann vielleicht als Vorteil erweisen (weniger Abgaben/Steuern/Fahrverbote). Aber das ist hypothetisch ...

Was evtl. ein allgemeiner Nachteil sein könnte:

Die recht hohe Typenklassen und die 15000km Wartungsintervalle des Suzuki CELERIO. Das ist dann wohl der 'Preis' den man zahlt, wenn man so einen Kleinstwagen wie den CELERIO anderst als gedacht einsetzt.

[camper0711]

Zitat:

@Sergeant999 schrieb am 20. Mai 2018 um 08:12:56 Uhr:

...

Was evtl. ein allgemeiner Nachteil sein könnte:

... und die 15000km Wartungsintervalle des Suzuki CELERIO. ... wohl der 'Preis' den man zahlt, wenn man so einen Kleinstwagen wie den CELERIO anderst als gedacht einsetzt.

ok, nach Ablauf der Werksgarantie kannst Du frei entscheiden was Du für ein Wartungsintervall hast ;)

beim 15.000 km-Intervall wird wohl von überwiegendem Stadtverkehr ausgegangen

--> 30.000 km Langstrecke sollten auch nicht mehr Verschleiß/Wartungsbedarf mit sich bringen!

(wieviele Betriebsstunden und wieviele Kaltstarts hast Du auf 50 km Überland-Arbeitsweg?

und wieviele eine Mutti, die in der Stadt stop & go mal zur Kita, mal zum Supermarkt, mal zum Friseur und dann noch zu Klavierstunde und Sportverein fährt/ihre Kleinen chauffiert?)

[Antriebswelle286]

Start/Lohnt nur bei häufigem Stand 8Ampel, Stau) da merkt man das aber gewaltig. Das sehe ich an meinem.

15.000km oder 1 Jahr an wartungsintervall ist, zumidnest in der Kleinstwagenklasse, völlig normal.

Die Belastung bei Start Stop ist kein Problem für den Motor.

1. Die S/S Automatik funktioniert nur unter optimierten bedingunge. das heißt die batterie hat eine bestimmte Mindetladung (75-80%) und div. Großverbraucher wie Licht oder Klimaanlage oder strake lüftung sind nicht in betrieb bzw. es geht auch vorübbergehend ohne. das bedeuted z.B.: bei 35° Außentemperatur und 23° Klimananlage läuft der Motor und die Klimaanlage weiter.

2. Die Komponentn wie Anlasser, Batterie und Motor sind eben dafür ausgelegt.

[Achsmanschette2]

Auf CO2 kommen mittelfristig bestimmt keine echten harten Fahrverbote. Es wäre auch einfach nicht verhältnisgemäß.

Normverbrauch: der geht in die Kfz-Steuer, ja.

84 g CO2 -> 20 EUR/Jahr (10 *2 EUR für 1 Liter Hubraum)

99 g CO2 -> 28 EUR/Jahr (10 *2 EUR für 1 Liter Hubraum plus 4 g CO2*2 EUR)

Die ersten 95 g CO2 sind ja derzeit frei.

KH TK VK

17 21 21

Ja, das ist relativ hoch in den Typklassen von TK und VK.

Andererseits ist aber der Absolutbetrag in TK und VK ja durch den Fahrzeugwert nach oben begrenzt. Sprich: mehr als z.B. 9000 EUR muss eine Kasko-Versicherung auch nie ausbezahlen auf einen Celerio. Wo andere schon locker beim doppelten Fahrzeugwert liegen. Schau also, was es absolut als Beitrag in EUR wirklich ausmacht.

Was sich darin auch ausdrücken kann: hohe Ersatzteilpreise bei Suzuki, wenn es dann mal gescheppert hat. Ist aber Spekulation.

Haftpflicht 17 - naja, Anfängerauto. :D

Während ein VW Up, Seat Mii oder Skoda Citigo bei 13,1 14, 15 liegen würde. Ein Sandero aber auch so um 16 oder 18. Vielleicht ist ja doch der Notbrems-Bremsassistent des Up, Mii, Citigo etwas wert in der Praxis. Oder so Parkpiepser.

Ein Sandero ist dann in TK oder VK aber günstiger. Ja, die relativ hohen TK und VK-Klassen des Celerio wundern mich dann auch.

[Fensterheber136392]

Zitat:

@Sergeant999 schrieb am 20. Mai 2018 um 08:12:56 Uhr:

Was evtl. ein allgemeiner Nachteil sein könnte:

Die recht hohe Typenklassen und die 15000km Wartungsintervalle des Suzuki CELERIO. Das ist dann wohl der 'Preis' den man zahlt, wenn man so einen Kleinstwagen wie den CELERIO anderst als gedacht einsetzt.

Laut Webseite von Suzuki sind die Intervalle 20.000km...

Aber warum willst du einen Kleinstwagen? Ein Kleinwagen, zum Beispiel Baleno, kostet kaum mehr, Spritverbrauch und Haltekosten werden bei deinem Fahrprofil recht änlich sein.

[Sergeant999]

Zitat:

@qwerty11 schrieb am 20. Mai 2018 um 21:09:19 Uhr:

Zitat:

@Sergeant999 schrieb am 20. Mai 2018 um 08:12:56 Uhr:

Was evtl. ein allgemeiner Nachteil sein könnte:

Die recht hohe Typenklassen und die 15000km Wartungsintervalle des Suzuki CELERIO. Das ist dann wohl der 'Preis' den man zahlt, wenn man so einen Kleinstwagen wie den CELERIO anderst als gedacht einsetzt.

Laut Webseite von Suzuki sind die Intervalle 20.000km...

Aber warum willst du einen Kleinstwagen? Ein Kleinwagen, zum Beispiel Baleno, kostet kaum mehr, Spritverbrauch und Haltekosten werden bei deinem Fahrprofil recht änlich sein.

Danke für die Korrektur der Wartungsintervalle.

Der Baleno kostet schon einiges mehr als der Celerio

Da werden selbst beim "Discounter" einige 1000€ Abstand bleiben zu dem knapp 8800€ für die ich einen nagelneuen CELERIO in der Comfort Ausstattung bekommen kann.

Außerdem scheint der Baleno nach Reviews auf YouTube nicht gerade gemacht für etwas größere Leute wie mich (keine Kopffreiheit, zu schmale Windschutz Schreibe -> schlechte Sicht auf hohe Ampeln).

[XN04113]

nur drei Sterne sind jetzt nicht so der Bringer...

https://www.euroncap.com/de/results/suzuki/celerio/7896

[Fett_Esser_Boy]

Seitdem beim NCAP die Lieferbarkeit von OPTIONALEN Fahrsicherheitssystemen oder fehlende Gurtwarntöne mit in die Bewertung einfließen, wurde das System ad absordum geführt. Weiterhin wurden die Prüfkriterien so oft überarbeitet, dass ähnliche Sternbewertungen in einer relativ kurzen Periode auch unter einander nicht mehr vergleichbar sind.

Weiterhin sollte jedem klar sein, dass man bei Frontalzusammenstößen im Q7 wohl die besten Chancen hätte.

Allerdings würde ich wohl auch gerade der passiven Sicherheit wegen eher zum Baleno tendieren. Wie beispielsweise [url=https://suchen.mobile.de/.../details.html?...

[/URL]

[Fensterheber48]

Einen Celerio kaufen zu wollen, obwohl man überwiegend Landstraße und Autobahn fahren wird, das mutet schon sehr befremdlich an.

[Sergeant999]

Zitat:

@WK16 schrieb am 21. Mai 2018 um 11:59:41 Uhr:

Einen Celerio kaufen zu wollen, obwohl man überwiegend Landstraße und Autobahn fahren wird, das mutet schon sehr befremdlich an.

Vermutlich sind CELERIO & Co. eher für die Stadt konzipiert worden.

Meine tägliche Beobachtung zeigt, dass sich da wohl immer weniger Autofahrer daran halten, i10, C1, Aygo, Piacanto und andere Vertreter der Kleinstwagenklasse sind dort (subjektiv) oft zu sehen.

Im Netz sind User-Bericht zu lesen die dem CEELRIO durchaus Autobahn-Tauglichkeit bescheinigen.

Ich selbst bin ihn Probe gefahren und fand ihn angenehm, auch das Fahren auf der Autobahn empfand ich als machbar und nicht unangenehm.

Der CELERIO passt für mich vom Sitzen, gute Rundumsicht offenbar solider und auch im realen Betrieb sparsamer 3-Zylinder Motor, das ganze ohne zuviel komplizierte Technik.

Dazu kommt, dass man den CELERIO als Neufahrzeug in der Ausstattung Comfort für 8800€ (deutsche Ausführung) bekommen kann. Das ist schon ein guter Preis wie ich finde.

Mir ist natürlich klar, dass das keine Golf oder Polo Klasse ist.

 

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Ich habe da so die Befürchtung, dass Du den Celerio als Langstreckenauto auf Dauer doch recht schnell leid wirst.

[Fett_Esser_Boy]

Zumal sich die beiden Modelle auch laut Spritmonitor im Spritverbrauch nicht viel nehmen. Aber zuverlässig sollten beide sein, wenn du also den Celerio präferierst nimm ihn, auch wenn es nicht meine erste Wahl wäre.

[sc100]

Den letzten Alto haben auch einige als günstigen "Kilometerfresser" genutzt (es muss ja nicht immer ein Diesel sein!!). Und der hat sich bewährt. 150.000 Km ohne nennenswerte Reparaturen sind bei dem an der Tagesordnung

Warum also nicht ein Celerio, wenn er den Ansprüchen genügt?

Allerdings fehlen mir zu dem Fahrzeug Berichte über die Langzeiterfahrungen (er wird offensichtlich fast nur als Kurszstrecken-Rentnerfahrzeug eingesetzt). Der Celerio wird ja nunmal in einem Werk produziert, welches vorher keine Fahrzeuge für Deutschland fertigte.